Beiträge von accinca im Thema „Das Überprüfen der Lehre und der eigene Weg“

    bel:

    Vielleicht waren das Jhanas, vielleicht nicht. Spielt aber keine Rolle, man sollte es im Zazen so oder so hinter sich lassen. Damit vermeidet man von vornherein unheilsame Identifikationen._()_


    In der Lehre des Buddha ist das anders, da soll man die bessere
    sich aus dem Heilsamen ergebene Reinheit des Geistes nicht
    "so oder so" hinter sich lassen und schon gar nicht bevor man
    sie nicht erlangt hat. Damit würde man sich das Bein absägen
    noch bevor man gehen gelernt hätte.
    In der Lehre des Buddha wird klar erkannt, daß die Identifikation
    mit unheilsamen viel mehr Leiden bedeutet als die Identifikation
    mit heilsamen und das man die Identifikation auf keinen Fall
    überwinden kann solange noch gar keine heilsamen Kräfte entfaltet
    worden sind.
    Und man kann auch nicht sagen: "Oh, ich will keine heilsamen Kräfte,
    mein Geist soll nicht klar werden denn ich will die Gefahr vermeiden
    mich ausgerechnet mit dem heilsamen zu identifizieren." Aber im
    Zen haben die ja andere sog "Meister" als den Buddha.

    Onyx9:

    Meiner Meinung nach kommt aber in den körperlichenJhana ein natürlicher Prozess in Gang, es wird erkannt, dass noch Unruhe herrscht, es wird erkannt, dass die vier edlen Wahrheiten noch nicht durchdrungen sind, es wird erkannt, dass noch keine Befreiung erlangt ist.


    Normalerweise findet genau das nicht statt.

    bel:

    Genau wie Jhanas, wenn man ihren zusammengesetzten, letzlich leidhaften Charakter nicht akzeptieren kann. Das hat nix mit meinem Lehrer zu tun, sondern steht so im PK.
    _()_


    Da sollten wir dann in diesem Zusammenhang vor allem den
    "zusammengesetzten, letztlich leidhaften Charakter" von Mitgefühl
    und den ganzen achtfachen rechten Pfad nicht vergessen.
    Kann ja nicht nur die 8. Stufe von betroffen sein. Wie wäre es mit:
    "Der zusammengesetzte, letztlich leidhaften Charakter der vier edlen Wahrheiten"?
    Sowas tut sich immer gut anhören in einem buddhistischen Forum.
    Gut kommt auch: "Der zusammengesetzte, letztlich leidhaften Charakter
    der Lehre des Buddhismus".

    Kusala:

    Befreiung ist ohne!! Jhanas möglich. Auch in einer Woche, wenn, ja wenn!! es denn auch karmisch passt. :)
    Möglich ist alles. Manche sind sogar durch ein zur rechten Zeit gesprochenes
    Wort des Buddha erwacht.


    Das hast du falsch verstanden oder gibt einen falschen Eindruck.
    Wenn jemand durch eine Belehrung die völlige Befreiung erlangt,
    dann hat er auch eine der 11 Tore des Todlosen schon durchschritten: A.11. 17


    Ohne den achtfachen Pfad gibt es kein Ziel.

    bel:
    accinca:

    Damit willst du aber doch nicht wirklich behaupten, das in M 121 die Leerheit nicht als Abwendung von den vielfältigen Wahrnehmungen dargestellt wird oder?


    Ich will damit sagen, daß es eine Abwendung von der sonst üblichen Art der "vielfältigen Wahrnehmungen" ist, welche sonst immer durch Bevorzugung, Abneigung und Irre bestimmt ist. Natürlich verliert man dadurch weder Unterscheidungsfähigleit noch Entscheidungskraft.


    Naja, das sieht "Elliot" dann wohl etwas anders.

    bel:
    Elliot:

    Daran ändert auch MN 121, in der das Herabsteigen in Leerheit beschrieben wird, nichts. MN 121 ist insofern bedeutsam, da klargestellt wird, dass das Verweilen in Leerheit ein willentlich herbeigeführter Zustand ist, er durch das bewusste Ausblenden von Wahrnehmung entsteht.


    Schon wieder - ich muß wohl jetzt sagen: bewußt falsch dargestellt. Genau nicht, sondern grad das Gegenteil :lol: Leerheit hat überhaupt nix mit "Ausblendung der Wahrnehmung" zu tun, sondern ist der natürliche Zustand, in der man die Dinge (alle Dinge) sieht, so wie sie wirklich sind: Zusammengesetzt, bedingt durch Gier, Haß und Verblendung, letztlich leidvoll._()_


    Damit willst du aber doch nicht wirklich behaupten, das in M 121
    die Leerheit nicht als Abwendung von den vielfältigen Wahrnehmungen
    dargestellt wird oder?

    Elliot:


    "Und was, Ānanda, ist der Pfad, der Weg zur Überwindung der fünf niedrigeren Fesseln? In Abgeschiedenheit von jeglicher Vereinnahmung [4], mit der Überwindung unheilsamer Geisteszustände, mit der völligen Stillung körperlicher Trägheit tritt da ein Bhikkhu ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ( Jhana ) ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind." ... (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m064z.html)Elliot


    Da finde ich die Übersetzung auch gut:
    "Was ist das aber, Anando, für ein Weg, was für ein Pfad, der aus den fünf niederzerrenden Fesseln entführt? Da gewinnt, Anando, ein Mönch, weil er dem Anhaften ausweicht, weil er die unheilsamen Dinge meidet, weil er die groben körperlichen Regungen gänzlich beschwichtigt hat, gar fern von Begierden, fern von unheilsamen Dingen, die sinnend gedenkende ruhegeborene selige Verzückung, die Weihe der ersten Vertiefung.


    Gehört zu den Grundkenntnissen des Buddhismus, wie die
    Lehre des Buddha heißt, und kann dort nachgelesen werden.

    Maybe Buddha:

    Ich denke ihr redet nur aneinander vorbei...
    Natürlich hast recht wenn du schreibst das die Wesen sich im Durst, Nichtwissen und dem daraus folgenden Leiden unterscheiden. Und auch damit, das sich aus den Taten (und den vorausgegangenen Absichten) die
    Daseinsqualität der Wesen unterscheidet.
    Bel hat aber genauso recht wenn er schreibt das alle Wesen (also Un-erwachte, da ein Erwachter kein "Wesen" mehr ist), alle das selbe Daseins-merkmal, nämlich den Durst aufweisen.
    Ein Erwachter hat keinen Durst mehr, aber die Un-erwachten haben "Durst", wenn auch auf Grund ihrer Taten in verschiedenen Ausprägungen, der eine mehr und der andere weniger. Ihr habt beide recht... :D


    Vielleicht hast du aber auch nur den Zusammenhang vergessen der war:


    Zitat

    Erdmaus hat geschrieben:
    In den Schriften und in der Vorstellung vieler Menschen ist es so, dass die Wesen seit endlosen Zeiten durch Samsara wandeln. Ich glaube sogar, dass dies die häufigste Auslegungsform ist.


    Zitat

    Darauf bel:
    Wir definieren normalerweise "Wesen" über individuelle Merkmale, also worin sie sich unterscheiden. "Wesen" wird beim Buddha allein durch "Durst" definiert - und darin unterscheiden sie sich nicht. Und deshalb kann er auch sagen "die Wesen (Mehrzahl) wandeln seit unendlichen Zeiten durch Samsara". Ein Wesen hier und ein anderes da - unterscheiden sich ja nicht in ihren Daseinsmerkmalen.


    Das würde einen ewig gleich bleibenden Durst aller Wesen im Samsaro vorausgesetzten.
    Nicht das der Durst immer gleich bliebe, sondern das die Gleichheit des Durstes immer gleich bliebe.
    Es stimmt aber nicht, das immer nur gleicher Durst bestünde.

    bel:
    accinca:

    Natürlich unterscheiden sie sich und zwar genau im Durst und im
    Nichtwissen unterscheiden sie sich!! Und auch das Leiden unterscheidet sich!


    Klar, jeder möchte sich gern einreden, daß er viel weniger leidet als andere,


    Sagst du das jetzt nur oder glaubst du das auch?


    bel:


    schon viel weiter "fortgeschritten" ist - und nur weil er sich nicht jeden Tag
    besäuft, denkt er, er hätte weniger Durst.


    Geht dir das So?


    bel:


    Man möchte eben gern was Besonderes sein.


    Von wem redest du jetzt?


    bel:


    Anders als Andere. Und im nächsten Leben mindestens indische Prinzessin,
    ach ne, das war man ja schon. Ich würd mal sagen, das ist ne besonders
    auffällige Form von Wunschwahn._()_


    Hauptsache dir fällt das auf. Aber was hat das jetzt mit dem
    angeblich immer gleichen Durst zu tun?

    bel:

    Also in den Schriften eher nicht. Das ist n bissel schwer zu verstehen, bzw. leicht miß. Wir definieren normalerweise "Wesen" über individuelle Merkmale, also worin sie sich unterscheiden. "Wesen" wird beim Buddha allein durch "Durst" definiert - und darin unterscheiden sie sich nicht. Und deshalb kann er auch sagen "die Wesen (Mehrzahl) wandeln seit unendlichen Zeiten durch Samsara". Ein Wesen hier und ein anderes da - unterscheiden sich ja nicht in ihren Daseinsmerkmalen.
    Was die Vorstellungen der Menschen betrifft und die häufigste Auslegungsform, da hast Du wohl recht.


    Ja, so denkt man sich die Welt zurecht.
    Gut, das die Schriften da eindeutig klar sind.
    Schwer zu verstehen ist das eigentlich nicht. Allerdings
    wenn man die Lehre des Buddha dermaßen biegen will hat man es schwer.
    Man muß sich deine Sätze nur einmal genauer ansehen,
    dann weiß man das sie haltlos sind. "Die Wesen würden sich nicht
    Unterscheiden. Im Durst würden sie sich nicht unterscheiden."
    Natürlich unterscheiden sie sich und zwar genau im Durst und im
    Nichtwissen unterscheiden sie sich!! Und auch das Leiden unterscheidet sich!
    Die Daseinsqualität unterscheidest sich je nach den Taten als auch
    die Daseinsform. So jedenfalls in der Lehre des Buddha auch wenn
    du an eine andere Lehre glauben solltest.

    Erdmaus:

    Der Buddha hat gelehrt, dass die Lebewesen seit endlosen Zeiten durch Samsara laufen. Wenn eine unendlich lange Zeitspanne nicht gereicht hat um befreit zu werden impliziert dies automatisch eine unglaublich winzige (gegen Null gehende) Wahrscheinlichkeit innerhalb einer überschaubaren Zeitspanne befreit zu werden


    Nach dem Buddha leben diejenigen welche die Lehre ausreichend
    verstanden haben höchstens noch 7 Leben. Diese Leben können
    allerdings sehr sehr lange sein wie z.B. bei den Brahma Samapati
    der den Buddha gebeten hatte die Lehre zu lehren.


    Doch steht doch extra dort: Er versteht sich "auf das Verweilen in der Sammlung", ...
    Das er sich auch noch auf andere Dinge verstehen muß schleißt das nicht aus.
    Und "Durchbrüche" sind die Vertiefungen selbstverständlich auch, nämlich
    für das Durchdringen oder Durchbrechen der ersten der drei Welten von
    anderen auch schon "Erwachung" genannt in gewisser Hinsicht.

    Mirco:
    bel:

    Aus diesem Grunde ist das Verweilen in Jhanas ausdrücklich nicht zielführend, wenn es keine Heraustreten aus den Jhanas gibt, dann ist es nur Kuscheln. Es bleibt bei den zusammengesetzten Dingen. s.M8


    Das Heraustreten gibt es immer. Wie lange kann der Körper ohne Wasser leben? ;)
    Die Verbindungen der Bedingten Entstehung können beim Austreten erkennbar werden.
    Was im Jhana beobachtet wurde, wird hinterher erkannt und verstand-en.
    Gruß :)


    Die Vertiefungen sind die ersten Durchbrüche überhaupt. Zu sagen das
    achte Glied des rechten Pfades wäre nicht zielführend, ist wie zu sagen das
    der ganze achtfache rechte Pfad nicht zielführend sei.

    Onyx9:

    Versteh ich nicht.
    Wo ist die Hürde im ersten Jhana ?
    Und: Selbstverständlich hat ein Zen-Meister das erste Jhana gemeistert; das nennen manche im Zen "positives Samadhi".
    Und er hat auch das absolute Samadhi verwirklicht. Allein deshalb kann er/sie diese Unterscheidung lehren. Worum geht es also ?


    Was noch bezweifelt werden könnte.

    Onyx9:

    WIR brauchen die Lehre, geschätzter Accinca, WIR brauchen das Studium, WIR brauchen Regeln ( bis zu einem gewissen Punkt :grinsen: )
    Buddha aber hat es nicht gebraucht. Oder hat er gesprochen: Ich habe das und das gehört, das und das gelernt, habe die und die Regeln befolgt ?


    Klar, der Buddha hatte es eben viel, viel schwerer - eben weil er
    keinen hatte der ihm die Lehre darlegen konnte. Er hatte aber nun
    mal die außergewöhnliche Fähigkeit (wenn auch mit etlichen Irrungen)
    sie letztlich selber zu entdecken und auch zu finden und dann natürlich
    auch sich nach ihr sich zu richten. Alle anderen wären ohne ihn auch letztlich
    in einer Sackgasse gelandet und die ohne ihn sind es ja auch. Das ist ja gerade
    das Besondere an ihm, daß er Anderen den rechten Weg weisen konnte den
    er gefunden hatte. Das Normale ist, das die Wesen ohne die Lehre, die Lehre
    nicht entdecken und so die Befreiung nicht finden.

    Onyx9:

    Nun, auch Buddha setzte sich schließlich nieder, ohne dieses Wissen , das er später lehrte und ohne jene Regeln befolgt zu haben, die er später lehrte. Er hatte auch keinen Lehrer.


    Solche Gedanken kommen nur von solchen die sich vollständig
    überschätzen und einen Buddha vollständig unterschätzen und
    gleichzeitig die damaligen Nachfolger des Buddha für dumm halten.
    Die hätten nämlich nicht Befreiung gefunden wenn sie nicht den
    Anweisungen des Buddha gefolgt wären. Der hat die Lehre nämlich
    nicht aus Langeweile so gelehrt wie er es tat und daher mit Erfolg.
    Mehr jedenfalls als wenn er gelehrt hätte: "Komm mal her und
    suche dir die Wahrheit selber und alle Wesen werden durch und
    aufgrund ihrer tollen "Buddhanatur" sowieso Befreiung finden. Das
    sind ja alles so tolle Leute, wieso sollte es nicht reine Anmaßung sein
    ihnen die Wahrheit darzulegen? Eine Lehre die sie eh nicht brauchen weil
    sie ja schon vollkommen sind mit ihrer "Buddhanatur"und es nur nicht wissen
    die Ärmsten". So als könnten diese die Wahrheit ebenso finden wie einer
    mit diesen besonderen Eigenschaften wie die des Asket Gotamo. So als wenn
    jeder Mensch, von Geburt an, die gleichen Eigenschaften hätte.

    rosie:

    "Wollt ihr Schüler des Weges Buddhas werden, braucht ihr keinerlei Lehre zu studieren."(Huang-po).


    Schüler des Weges Buddhas ist man dazu gewiß nicht.
    Das können alle anderen auf jeden Fall, nur die nicht
    die Schüler des Weges sind den der Buddhas lehrte.
    Diese müssen sich als einzige an die Lehre halten und viele
    Regeln einzuhalten erlernen. Daher ist Herr Huang-po ein
    unwissender Tor was den Weg den der Buddha lehrte anbelangt.

    rosie:


    und Zumwinkel:
    http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m095z.html
    21. "Auf jene Weise, Meister Gotama, gibt es ein Erwachen zur Wahrheit; auf jene Weise erwacht man zur Wahrheit; auf jene Weise erkennen wir das Erwachen zur Wahrheit an. Aber auf welche Weise gibt es ein endgültiges Erlangen der Wahrheit? Auf welche Weise erlangt man endgültig die Wahrheit? Wir fragen Meister Gotama nach dem endgültigen Erlangen der Wahrheit."
    "Das endgültige Erlangen der Wahrheit, Bhàradvàja, liegt in der Wiederholung, Entwicklung und Entfaltung eben jener Dinge. Auf diese Weise, Bhàradvàja, gibt es das endgültige Erlangen der Wahrheit; auf diese Weise erlangt man endgültig die Wahrheit; auf diese Weise beschreiben wir das endgültige Erlangen der Wahrheit."
    22. "Auf jene Weise, Meister Gotama, gibt es das endgültige Erlangen der Wahrheit; auf jene Weise erlangt man endgültigdie Wahrheit; auf jene Weise erkennen wir das endgültige Erlangen der Wahrheit an. Aber was, Meister Gotama, ist am hilfreichsten für das endgültige Erlangen der Wahrheit? Wir fragen Meister Gotama nach der Sache, die am hilfreichsten für das endgültige Erlangen der Wahrheit ist."
    "Bemühen ist am hilfreichsten für das endgültige Erlangen der Wahrheit, Bhàradvàja. Wenn man sich nicht bemüht, wird man die Wahrheit nicht endgültig erlangen; aber weil man sich bemüht, erlangt man die Wahrheit endgültig. Deshalb ist Bemühen am hilfreichsten für das endgültige Erlangen der Wahrheit."
    23. "Aber was, Meister Gotama, ist am hilfreichsten für das Bemühen? Wir fragen Meister Gotama nach der Sache, die am hilfreichsten für das Bemühen ist."
    "Genaues Prüfen ist am hilfreichsten für das Bemühen, Bhàradvàja. Wenn man nicht genau prüft, wird man sich nicht bemühen; aber weil man genau prüft, bemüht man sich. Deshalb ist genaues Prüfen am hilfreichsten für das Bemühen."
    24. "Aber was, Meister Gotama, ist am hilfreichsten für genaues Prüfen? Wir fragen Meister Gotama nach der Sache, die am hilfreichsten für genaues Prüfen ist ist."
    "Die Anwendung des Willens ist am hilfreichsten für genaues Prüfen, Bhàradvàja. Wenn man seinen Willen nicht anwendet, wird man nicht genau prüfen; aber weil man seinen Willen anwendet, prüft man genau. Deshalb ist die Anwendung des Willens am hilfreichsten für das Bemühen."
    25. "Aber was, Meister Gotama, ist am hilfreichsten für die Anwendung des Willens? Wir fragen Meister Gotama nach der Sache, die am hilfreichsten für die Anwendung des Willens ist."
    "Eifer ist am hilfreichsten für die Anwendung des Willens, Bhàradvàja. Wenn man keinen Eifer hervorbringt, wird man seinen Willen nicht anwenden; aber weil man Eifer hervorbringt, wendet man seinen Willen an. Deshalb ist Eifer am hilfreichsten für die Anwendung des Willens."
    26. "Aber was, Meister Gotama, ist am hilfreichsten für den Eifer? Wir fragen Meister Gotama nach der Sache, die am hilfreichsten für den Eifer ist."
    "Ein reflektives Annehmen der Lehren ist am hilfreichsten für den Eifer, Bhàradvàja. Wenn man kein reflektives Annehmen der Lehren erlangt, wird kein Eifer hervortreten; aber weil man ein reflektives Annehmen der Lehren erlangt, tritt Eifer hervor. Deshalb ist ein reflektives Annehmen der Lehren am hilfreichsten für den Eifer."
    27. "Aber was, Meister Gotama, ist am hilfreichsten für ein reflektives Annehmen der Lehren? Wir fragen Meister Gotama nach der Sache, die am hilfreichsten für ein reflektives Annehmen der Lehren ist."
    "Untersuchen der Bedeutung ist am hilfreichsten für ein reflektives Annehmen der Lehren, Bhàradvàja. Wenn man ihre Bedeutung nicht untersucht, wird man kein reflektives Annehmen der Lehren erlangen; aber weil man ihre Bedeutung untersucht, erlangt man ein reflektives Annehmen der Lehren. Deshalb ist Untersuchen der Bedeutung am hilfreichsten für ein reflektives Annehmen der Lehren."
    28. "Aber was, Meister Gotama, ist am hilfreichsten für das Untersuchen der Bedeutung? Wir fragen Meister Gotama nach der Sache, die am hilfreichsten für das Untersuchen der Bedeutung ist."
    "Sich die Lehren zu merken, ist am hilfreichsten für das Untersuchen der Bedeutung, Bhàradvàja. Wenn man sich eine Lehre nicht merkt, wird man ihre Bedeutung nicht untersuchen; aber weil man sich eine Lehre merkt, untersucht man ihre Bedeutung. Deshalb ist es am hilfreichsten für das Untersuchen der Bedeutung, wenn man sich die Lehren merkt."
    29. "Aber was, Meister Gotama, ist am hilfreichsten, um sich die Lehren zu merken? Wir fragen Meister Gotama nach der Sache, die am hilfreichsten ist, um sich die Lehren zu merken."
    "Das Dhamma zu hören, ist am hilfreichsten, um sich die Lehren zu merken, Bhàradvàja. Wenn man das Dhamma nicht hört, wird man sich die Lehren nicht merken; aber weil man das Dhamma hört, merkt man sich die Lehren. Deshalb das Hören des Dhamma am hilfreichsten, um sich die Lehren zu merken."
    30. "Aber was, Meister Gotama, ist am hilfreichsten, um das Dhamma zu hören? Wir fragen Meister Gotama nach der Sache, die am hilfreichsten ist, um das Dhamma zu hören."
    "Genau zuzuhören ist am hilfreichsten, um das Dhamma zu hören, Bhàradvàja. Wenn man nicht genau zuhört, wird man das Dhamma nicht hören; aber weil man genau zuhört, hört man das Dhamma. Deshalb das genaues Zuhören am hilfreichsten, um das Dhamma zu hören."
    31. "Aber was, Meister Gotama, ist am hilfreichsten, um genau zuzuhören? Wir fragen Meister Gotama nach der Sache, die am hilfreichsten ist, um genau zuzuhören."
    "Respekt zu erweisen ist am hilfreichsten, um genau zuzuhören, Bhàradvàja. Wenn man Respekt nicht erweist, wird man nicht genau zuhören; aber weil man Respekt erweist, hört man genau zu. Deshalb am hilfreichsten, Respekt zu erweisen, um genau zuzuhören."
    32. "Aber was, Meister Gotama, ist am hilfreichsten, um Respekt zu erweisen? Wir fragen Meister Gotama nach der Sache, die am hilfreichsten ist, um Respekt zu erweisen."
    "(Den Lehrer) zu besuchen ist am hilfreichsten, um Respekt zu erweisen, Bhàradvàja. Wenn man (den Lehrer) nicht besucht, wird man ihm Respekt nicht erweisen; aber weil man (den Lehrer) besucht, erweist man ihm Respekt. Deshalb am hilfreichsten, (den Lehrer) zu besuchen, um ihm Respekt zu erweisen."
    33. "Aber was, Meister Gotama, ist am hilfreichsten, um (den Lehrer) zu besuchen? Wir fragen Meister Gotama nach der Sache, die am hilfreichsten ist, um (den Lehrer) zu besuchen."
    "Vertrauen ist am hilfreichsten, um (den Lehrer) zu besuchen, Bhàradvàja. Wenn Vertrauen (in den Lehrer) nicht entsteht, wird man ihn nicht besuchen; aber weil Vertrauen (in den Lehrer) entsteht, besucht man ihn. Deshalb ist Vertrauen am hilfreichsten, um (den Lehrer) zu besuchen."
    34. "Wir haben Meister Gotama über das Aufrechterhalten der Wahrheit befragt, und Meister Gotama hat über das Aufrechterhalten der Wahrheit geantwortet; wir billigen jene Antwort und nehmen sie an, und somit sind wir zufriedengestellt. Wir haben Meister Gotama über das Erwachen zur Wahrheit befragt, und Meister Gotama hat über das Erwachen zur Wahrheit geantwortet; wir billigen jene Antwort und nehmen sie an, und somit sind wir zufriedengestellt. Wir haben Meister Gotama über das endgültige Erlangen der Wahrheit befragt, und Meister Gotama hat über das endgültige Erlangen der Wahrheit geantwortet; wir billigen jene Antwort und nehmen sie an, und somit sind wir zufriedengestellt. Wir haben Meister Gotama über die Sache, die am hilfreichsten für das endgültige Erlangen der Wahrheit ist, befragt, und Meister Gotama hat über die Sache, die am hilfreichsten für das endgültige Erlangen der Wahrheit ist, geantwortet; wir billigen jene Antwort und nehmen sie an, und somit sind wir zufriedengestellt. Worüber wir auch immer Meister Gotama befragt haben, das hat er uns beantwortet; wir billigen jene Antwort und nehmen sie an, und somit sind wir zufriedengestellt. Früher, Meister Gotama, pflegten wir zu denken: 'Wer sind diese kahlköpfigen Mönche schon, diese dunkelhäutigen, niedrigen Abkömmlinge, geboren aus den Füßen des Ahnen6), daß sie das Dhamma erkennen könnten?' Aber Meister Gotama hat in der Tat in mir die Liebe zu den Mönchen erweckt, Vertrauen in die Mönche, Ehrfurcht vor den Mönchen."
    35. "Großartig, Meister Gotama! Großartig, Meister Gotama! Das Dhamma ist vom Erhabenen auf vielfältige Weise klar gemacht worden, so als ob er Umgestürztes aufgerichtet, Verborgenes enthüllt, einem Verirrten den Weg gezeigt oder in der Dunkelheit eine Lampe gehalten hätte, damit die Sehenden die Dinge erkennen können. Ich nehme Zuflucht zu Meister Gotama und zum Dhamma und zur Sangha der Bhikkhus. Möge Meister Gotama mich von heute an als Laien-Anhänger, der zu ihm lebenslang Zuflucht genommen hat, annehmen."