Regeln, "in denen man sich schulen soll"

  • Als Mönch zumindest.


    Ich find's interessant und zum Teil auch amüsant ^^


    http://www.palikanon.com/vinaya/patimokkha/14_patimok8.htm


    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • 57. "Ich werde nicht jemandem die Lehre vortragen, wenn er einen Regenschirm in der Hand hält und nicht krank ist177", ist eine Schulungsregel, die befolgt werden soll. :D

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Onyx9:

    Muß man sich das eigentlich alles merken ? :roll:


    Vielleicht reicht erst einmal "Predige nicht zu gesunden Schusswaffenträgern."?


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • Onyx9:

    Muß man sich das eigentlich alles merken ? :roll:


    Ich denke wenn als Ordinierter damals ging das irgendwann in Fleisch und Blut über. Du konntest ja auch sehen wie es deine Brüder und Schwestern machten und wirst so nach und nach instinktiv ein Gespür dafür entwickelt haben was geht und was nicht.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Das Einhalten der Regeln... Nun ja, wenn es nutzt...
    Wichtiger finde ich zu wissen, warum man selbst den Buddhadharma praktiziert und was man selbst bereit ist, zu tun.
    Grüße,
    Wusheng

  • Ich werde das Untergewand unten rum anziehen
    Ich werde das Obergewand oben rum anziehen


    Nie anders rum 8)



    . "Ich werde in bewohnter Gegend kein Schalenspülwasser, das Reiskörner enthält, wegschütten", ist eine Schulungsregel, die befolgt werden soll.


    Daran hab ich mich bisher intuitiv gehalten. War wohl Mönch im letzten Leben 8)



    73. "Ich werde nicht stehend Kot absetzen oder urinieren, wenn ich nicht krank bin", ist eine Schulungsregel, die befolgt werden soll.
    :lol:
    ein Angriff auf die Stehpinkler


    75. "Ich werde nicht in Wasser Kot absetzen, urinieren oder spucken, wenn ich nicht krank bin", ist eine Schulungsregel, die befolgt werden soll.
    Das Ende der Spültoilette



    Jetzt mal im Ernst, gibt es da etwas Zeitgemäßes?

  • Aktueller wirstes im Pali Kanon wohl nicht finden. Höchstens in der Kommentarliteratur, die sich mit dem späteren Leben der Theravadins befasst, vermutlich.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Der Vinaya ist heute noch genau so aktuell wie vor 2500 Jahren und wird auch so gelebt. Sollte zumindestens 8)


    Wie die Regeln entstanden sind findet man im Mahavagga (erscheint übrigens demnächst in einer ganz neuen Übersetzung).


    ()

  • 38. "Ich werde nicht in der Absicht herumzumäkeln in die Schale anderer <Bettelmönche> schauen", ist eine Schulungsregel, die befolgt werden soll.


    Da hilft nur eins: Vordrängeln wenn s was Gutes gibt.
    Davon steht nichts in den Regeln :P

  • Braucht gar nicht zu witzeln über den Vinaya :grinsen:


    Warum es all diese Regeln gibt und warum sie noch genauso aktuell wie damals sind, zeigt u.A. dieser Thread http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=12&t=9881


    Ebenso könnte ich über fast alle bekannten "Lehrer", die nicht nach Vinaya leben so einiges berichten 8)


    Der Vinaya gibt dem Ordinierten die Muße sich nicht mit alltäglichen immerwiederkehrenden Dingen auseinandersetzen zu müssen, was zu mehr Geistesruhe fürhrt und der Vinaya schützt den Ordinierten.


    Oft wird es z. B. als frauenfeindlich angesehen/ausgelegt, dass z.B. ein Mönch nicht mit einer Frau alleine in einem geschlossenen Raum sein darf.


    Dies ist aber nur zum Schutz. Wieviele abgewiesene Frauen (auch Männer) haben schon verleumdet usw.


    Dies ist nur ein Beipiel. Ein weiteres Beispiel, wäre der Umgang mit Geld usw.


    ()

  • Sukha:

    Braucht gar nicht zu witzeln über den Vinaya :grinsen:


    Warum es all diese Regeln gibt und warum sie noch genauso aktuell wie damals sind, zeigt u.A. dieser Thread http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=12&t=9881


    Stimmt, hätten die mal z.B. diese nicht missachtet:
    . "Ich werde in bewohnter Gegend kein Schalenspülwasser, das Reiskörner enthält, wegschütten", ist eine Schulungsregel, die befolgt werden soll.


    dann wäre das alles vielleicht nicht passiert 8)

  • Nun überlege mal selber, welchen Sinn diese Regel haben könnte :)


    ()

  • Ich meine, unterhalten wir uns jetzt auf wirklich auf einer Basis von "was will mir das als Wohlstandswessi konkret und als übernehmbare Regel für meine buddhistische Alltagspraxis 2012 sagen"?


    Ordensregeln, die in ihrer Akribie an die Dienstvorschriften eines Militärs gemahnen …
    Ob ich nun mit den Armen schwinge oder sie irgendwohin stemme, den Körper schwenke, den Kopf wiege , wie die Kleidung zu stizen hat, all das mag auch seinen übertragenen Sinn haben z.B. als "Mach Dich nicht wichtig" aber das steht doch irgendwo in den Texten auch noch mal konkret. Da muss man sich doch nicht wirklich ernsthaft vor den Kleidungs- und Hygienevorschriften aus einer anderen Welt verneigen.


    Sorry, komm ich nicht mit…


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • malsehen:

    Ordensregeln, die in ihrer Akribie an die Dienstvorschriften eines Militärs gemahnen …
    Ob ich nun mit den Armen schwinge oder sie irgendwohin stemme, den Körper schwenke, den Kopf wiege , wie die Kleidung zu stizen hat, all das mag auch seinen übertragenen Sinn haben z.B. als "Mach Dich nicht wichtig"


    Dies sind Übungsregeln. Das bedeutet, sei ordentlich gekleidet. Damit schult und daran erkennt man die Achtsamkeit.


    ()

  • Also von mir aus kannste auch unordentlich gekleidet und achtsam sein. Ich leg da keinen Wert auf Äußerlichkeiten. Das "ordentlich gekleidet" nach Vorschriften geht ja doch dann meist mit Uniform einher, da brauchst dir nichts vormachen. So hat halt dann alles seine "göttliche" Ordnung und mit dem ordentlich kommt dann "Was sollen denn die Leute denken" ... da geht es dann darum, dass jeder seine gesellschaftliche Gruppe (Mönchsorden) durch seine Ordentlichkeit repräsentiert 8)

    Einmal editiert, zuletzt von Grund ()

  • Sukha:

    Dies sind Übungsregeln. Das bedeutet, sei ordentlich gekleidet. Damit schult und daran erkennt man die Achtsamkeit.


    Mag alles sein. Mag sogar heute als monasterischer Dress- und Achtsamkeitscode seinen Belang haben.
    Dafür war es ja nun auch gedacht.
    Sagt uns das irgendwas über die Appelle hinaus, die da viel klarer und sich deutlicher an uns richtend im Textwerk vorkommen?


    Ich meine, in der Bibel die genealogsichen Auflistungen der Stämme im Buch der Könige zu lesen kann man auch als Übung im Sinne von "Ehre Deine Ahnen" nehmen. Oder herzlich langweilig finden im Vergleich zu den konkreteren Stellen.


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • Grund:

    Also von mir aus kannste auch unordentlich gekleidet und achtsam sein. Ich leg da keinen Wert auf Äußerlichkeiten. Das "ordentlich gekleidet" nach Vorschriften geht ja doch dann meist mit Uniform einher, da brauchst dir nichts vormachen. So hat halt dann alles seine "göttliche" Ordnung und mit dem ordentlich kommt dann "Was sollen denn die Leute denken" ... da geht es dann darum, dass jeder seine gesellschaftliche Gruppe (Mönchsorden) durch seine Ordentlichkeit repräsentiert 8)


    Und so kommen dann die weltlichen Wertvorstellungen mit rein und das Gefallen-wollen und Anerkennung finden, denn schließlich will man ja Spenden erwirtschaften .... ne bleib mir mit dem ganzen Käse bloß weg. Das Ganze hat Letztenendes nur die Funktion, die in westlichen Gesellschaften der Staat übernimmt: Ordnung im Kollektiv herstellen. Das kann der Staat besser, und es ist transparenter und nicht mit irgendwelchen religiösen Vorstellungen überlagert, da brauchen wir keine so komischen Mönchsregeln zu. 8)

  • Sukha:

    Dies sind Übungsregeln. Das bedeutet, sei ordentlich gekleidet. Damit schult und daran erkennt man die Achtsamkeit.


    Nee, gefällt mir nicht. Je ausgefeilter jede Kleineigkeit regelnd das Regelwerk, desto weniger eigene Frage des Benutzers. Daher kam auch meine Assoziation zu Vorschriften im Militär. Die erklären einem auch gerne alles, weil man ja dumm wie 100 meter Landstraße ist.
    Achtsamkeit schulen muss aber doch was mit eine eigenen Entwickung bezüglich der Objekte der Achtsamkeit zu tun haben
    Wenn man mir das vollständige Kompendium der Achtsamkeit in 28 Bänden vorlegt, wo alles geregelt beschrieben ist, muss ich nicht mehr achtsam sein. Dann muss ich nur noch eine Checkliste abarbeiten.
    Geht für mich nicht zusammen.


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • malsehen:


    Nee, gefällt mir nicht.


    :lol:


    Musst ja nicht ordinieren. :)


    malsehen:

    Die erklären einem auch gerne alles, weil man ja dumm wie 100 meter Landstraße ist.


    Das hat nichts mit Dummheit zu tun. Du sollst die geistige Freiheit und die Kapazitäten für "Dhammaarbeit" haben.
    Du hast dann mit Dir selber erst einmal genug zu tun. Alles andere ist Ablenkung. :)


    Anyway .. wie gesagt man muss ja nicht in den Orden,


    ()

  • Beides ..... die Achtsamkeit wird geschult. Die Achtsamkeit auf die täglichen Verrichtungen geht in Fleisch und Blut über.
    Achtsamkeit bringt Freiheit ;)


    ()

  • Es hat doch seine Gründe warum die einen Haushälter sind und die anderen Mönche und Nonnen. Ich finde man sollte sich über Dinge, die man nicht wirklich einschätzen kann, kein Urteil erlauben, ganz gleich ob sie einem nun zusagen oder nicht.


    Ich persönlich übernehme davon so gut wie nichts für meinen persönlichen Alltag, und ich erwarte das auch nicht von anderen Haushältern die diesem Weg folgen, aber ich habe allergrößten Respekt vor den Mönchen, die diese Dinge ernst nehmen. Es wird seine Gründe haben, so wie alles in der Lehre des Buddha seine Gründe hat.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Achtsamkeit in Fleisch und Blut übergegangen.
    Dadurch dass man alles vorgeschrieben hat, und sich auch gut unachtsam rein im befolgen der fein ziselierten Regeln achtsam zeigen kann, ohne das aus sich selbst heraus gewesen zu sein.
    Sehe nur ich da allein im ersten Satz einen Widerspruch?
    :doubt:


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen