Wann Wiedergeburt in einem Fötus?

  • FreddyKruemel:
    Turmalin:

    Nur gab es kein Internet und da, wo ich inkarniert bin (Hannover) zu der Zeit, wo ich suchte, ab 12 Jahren, einfach null Dharma. Denke nicht, dass da überhaupt schon ein Tibeter den Fuss in die Stadt gesetzt hatte.


    ich finde dass das von dir sehr mutig war, da man damals (ich weiss nicht wie alt du bist aber da du ja eine tochter in meinem alter hast gibt mir das eine ungefähre vorstellung ;) ) noch nicht ganz so religionsfrei war wie heutzutage.
    und der buddhismus war zu der zeit hier ja auch noch relativ unbekannt, und dann zu inkarnieren in einer völlig unbuddhistischen umgebung....respekt ;)


    ich finde, dass z.B. in der schule die toleranz gegenüber denen, die religiös anders denken sehr fehlt.
    niemand nimmt das richtig ernst und das finde ich sehr schade. auch wenn man kommt mit meditation schütteln die meisten nur den kopf, dabei hätte es gerade für sie
    sehr positive auswirkungen wie höhere konzentrationsfähigkeit usw.


    es war notwendig, dass ich hier geboren bin. Es war wirklich sehr hart. ich war vor allem total verwirrt, denn ich war auf einer Waldorfschule. Da sind Anthroposophen. Die vermischen Buddhistische Weisheit mit dem Christentum und anderem. Und dann wurde noch eine ganz leichte Priese Rassismus versucht in mich zu setzen - siehe Äußerungen Rudolph Steiners, des Begründers der Anthroposophie, gegen andere Rassen. Auf die Weise züchtet man Anthroposophen: A) Buddhistische Weisheiten als die eigenen verkaufen. B) Ein " Bewusstsein" für die " Erhabenheit" der Arischen Rasse setzen. :evil: Und dies in den 80 er Jahren in Deutschland.
    Alles, was jetzt noch schwierig, ist, ist auch für die die nach mit kommen. Also man macht es für die durch, die dann später hier geboren werden. ist auch jetzt noch so, weil es ist noch nicht ganz einfach. Es fehlen Buddhisten die Räumlichkeiten....das Geld...

  • Mit dieser arischen Ideologie wurde ich im Diamantwegsbuddhismus angeekelt. Ist also nicht etwas, was man nur auf Herrn Steiner beschränken sollte (Seine Lehre ist ja eine christlich gefärbete Theosophie, vieles da ist eben auch gängige Meinungen Anfang des 20. Jahrhunderts. Aber inzwischen leben wir im 21. In der Theosophie war auch viel hinduistisches und buddhistisches Gedankengut eingegangen, vermischt mit neueren Ideen z.B. Wiedergeburtslehre vermischt mit der Evolutionstheorie)


    Inwieweit wir einen Boden für zukünftige Buddhisten legen, ist die Frage. Buddhisten sind ja eine verschwinden kleine Minderheit in Deutschland (und für die meisten ist er eher Ausdruck ihrer kulturellen Identität). Es gab mal einen Boom durch ein paar charismatische Lehrer. Die sind jetzt alle alt und bald irgendwo unter der Erde. Ich denke zwar nicht, daß der Buddhismus im Westen ganz verschwinden wird (wie es z.B. der Unbuddhist glaubt), aber sie werden eine noch unbedeutendere Gruppe (geteilt in viele unterschiedlichen Richtungen, die sich ja immer mehr aufspalten und sich nicht immer besonders lieben) sein als heutzutage. Also wir sollten uns weniger auf Räumlichkeiten versteifen: Man kann sich genauso bei Freunden treffen. Es braucht also kein Geld.


    Aber ich schweife ab.


    Die hier geäußerten Meinungen kommen mir, der ich nicht an Wiedergeburt und einen ewiges Bewusstseinskontinuum glaube, sehr seltsam und mittelalterlich vor. Aber in meiner Vajrayana-Zeit hab ich glaube auch so gedacht.
    Obwohl die Frage, wann Bewusstsein entsteht dann durchaus wieder eine sehr interessante ist. Manche sagen, daß ein herausfallen aus einer undifferenzierten Einheit und ein bilden eines Ich-Bewusstseins erst innerhalb der ersten drei Jahre irgendwann geschieht. Andere sagen, das Embryos durchaus schon Bewusstsein haben, aber eher so in einer Stufe wie Hühner Bewusstsein haben.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Turmalin:

    es war notwendig, dass ich hier geboren bin. Es war wirklich sehr hart. ich war vor allem total verwirrt, denn ich war auf einer Waldorfschule. Da sind Anthroposophen. Die vermischen Buddhistische Weisheit mit dem Christentum und anderem. Und dann wurde noch eine ganz leichte Priese Rassismus versucht in mich zu setzen - siehe Äußerungen Rudolph Steiners, des Begründers der Anthroposophie, gegen andere Rassen. Auf die Weise züchtet man Anthroposophen: A) Buddhistische Weisheiten als die eigenen verkaufen. B) Ein " Bewusstsein" für die " Erhabenheit" der Arischen Rasse setzen. :evil: Und dies in den 80 er Jahren in Deutschland.
    Alles, was jetzt noch schwierig, ist, ist auch für die die nach mit kommen. Also man macht es für die durch, die dann später hier geboren werden. ist auch jetzt noch so, weil es ist noch nicht ganz einfach. Es fehlen Buddhisten die Räumlichkeiten....das Geld...


    dacht ich mir doch :D
    du wetterst gegen die Anthroposophen, aber irgendwie hast du eine menge von ihrer "vermischung" übernommen :D
    im buddhismus spricht man nicht von "inkarnation" und schon garnicht über ein bewuste auswahl, weder des zu inkarnierenden noch des empfängers.
    im tibetischen gibt es die Tulku idee, aber auch da suchen die lamas den vermeintlich wiedergeborenen, erst nach dem er/sie bereits als menschliches wesen auf erden wandeln.
    _()_
    .

  • [quote="Zorița Câmpeanu"
    dacht ich mir doch :D
    du wetterst gegen die Anthroposophen, aber irgendwie hast du eine menge von ihrer "vermischung" übernommen :D
    im buddhismus spricht man nicht von "inkarnation" und schon garnicht über ein bewuste auswahl, weder des zu inkarnierenden noch des empfängers.
    im tibetischen gibt es die Tulku idee, aber auch da suchen die lamas den vermeintlich wiedergeborenen, erst nach dem er/sie bereits als menschliches wesen auf erden wandeln.
    _()_
    .[/quote]


    Im tibetischen Buddhismus kennen wir auch bewusste Wiedergeburten. So sagt der DL z.B. jetzt schon, dass er nicht in Tibet inkarnieren wird.

  • Syia:

    So sagt der DL z.B. jetzt schon, dass er nicht in Tibet inkarnieren wird.


    na, vileicht in Hamlesch :D


    _()_
    .

  • FreddyKruemel:

    das bewusste wiedergeboren werden geht dann aber nur bei leuten wie dem dalai lama oder??
    muss man den zustand des nirwana schon erreicht haben und dann aus mitgefühl wieder in samsara eingetreten sein um
    bewusst wiedergeboren zu werden??


    ich meine, dass das nicht so ist. Ich meine, dass es graduell ist, wie sehr jemand seine Wiedergeburt beeinflussen kann.
    Buddhistische Meister mit dem Titel "Rinpoche" sind keine voll erleuchteten Buddhas. Außer sie heißen z. B. Seine Heiligkeit Karma Kuchen Rinpoche. (Obwohl es sich hier vielleicht um einen Boddhisattva der 10. Stufe handelt. Also das wäre dann auch kein voll erleuchteter Buddha, aber ich weiß es nicht.) Sie tragen also auch noch Karma ab. Ich habe auch schon aus dem Mund eines Rinpoche gehört, welches seiner Probleme er als negatives Karma aus früheren Leben betrachtet. Und das trägt er ab, wie andere auch ihr Karma abtragen. Trotzdem ist er ein Tulku, also eine Wiedergeburt. Und wurde nicht irgendwo "hingeschleudert" bei der Re- Inkarnation.
    Und ich denke, dass man das Problem, sich kopfüber irgendwie auf die Erde zu stürzen, auch graduell vermeiden kann.
    (Allerdings diese Ganzen Fragen sind die Ebene der relativen Wahrheit...)
    @ die anderen: Ich beantworte Fragen nach meiner Erfahrung und derzeitigen Meinung. Ich meine nicht, das absolute Wissen gepachtet zu haben.

  • Tulku war ja hier schon öfters Thema. Mal ein paar Anmerkungen dazu.
    Tulkus gibt es nur im tibetischen Buddhismus (d.h. einer kleinen Gruppe innerhalb des Buddhismus).
    Es ist auch nicht Teil des nichttibetischen Vajrayana (Zu mindest ist es mir im Tendai und Shingon nie begegnet).
    Es gibt allerdings ein Zitat von einem hohen Tulku der Drikung Kagyü, das es in seiner Familie schon vor dem Erscheinen des Buddhismus in Tibet Tulkus gab. Das würde also auf Bön-Wurzeln deuten. (Wohlgemerkt, daß sagt ein buddhistischer Lama, kein Bön-Lama).
    Eine andere These lautet, daß das Amt der Tulkus nicht aus religiösen, sondern aus politischen Gründen eingeführt wurde, um für den Mongolischen Khan eine durchgängige Herrscherdynastie als Gegenüber (bzw als Regent) (erst Kagyü, später Gelug) zu etablieren.
    Des weiteren werden bei den Tulkus zwei Ideen vermischt, die man eigentlich auseinander halten muss: Einmal die einer persönlichen Wiedergeburt (eine im Buddhismus sehr zu hinterfragende Sache) und die der Emanation (Verkörperung) eines mystischen Bodhisattvas oder Buddhas (meist Avalokiteshvaras, Amitabhas, Taras oder verschiedene Formen Padmasambhavas).
    Auch innerhalb der tibetischen Tradition geht die Oberhauptnachfolge nicht überall über Suche von bewussten Wiedergeburten (bei den Sakyas ist sie erblich, bei den Gelugs wird das Oberhaupt gewählt)
    Wenn ich mich recht erinnere, glaubt die tibetische Tradition, daß bewusste Wiedergeburten nur sehr hohen Bodhisattvas möglich ist (weiß nicht mehr ob ab 8. oder 10. Bodhisattvastufe).

  • FreddyKruemel:

    ist jetzt vielleicht eine dumme frage aber wie weiss man denn, auf welcher stufe man sich befindet??


    Solange ich noch denke: "Ich befinde mich auf irgendeiner Stufe", ist darin enthalten, dass ich mich DURCH das Denken dieses Satzes als ein Selbst definiere.. Weil: Wenn ich über einen Baum nachdenke, dann erlebe ich mich als das denkende Subjekt, den Baum als das Objekt, über das ich nachdenke. Das ist das duale Bewusstsein: Die Trennung des ( vorgestellten) denkenden Subjekt vom Objekt des Denkens. Man kann auch über sich selbst nachdenken, indem man sich selbst als das Objekt hinsetzt. Dann hat man sich selbst als denkendes Subjekt und als Objekt nimmt man auch sich selbst. Das ist dual und etwas total anderes als die Erfahrung, dass keine Trennung des Denkenden mit dem Gedachten existieren. Oder eben des Meditierenden mit dem Meditationsobjekt.
    ..........wenn man da jetzt weiter denkt,kommt man an das Thema der Leerheit, und dafür braucht man einen Menschen, der LEGITIMIERT ist, über Leerheit zu unterrichten. Das bin eben nicht ich. Wenn man so einen Lehrer hat, stellt sich das Bewusstsein, dass es jetzt um das Erreichen der " Anfängerstufe" geht, von selbst ein.
    Die erste Bodhhisattva Stufe ist weit über der Anfängerstufe.

  • In einem der ganz wichtigen Mahayanasutras, dem Diamantsutra, heisst es ja immer wieder:


    Zitat

    Warum? Weil ein Bodhisattva nicht in die Vorstellung eines Atmans (das Selbst der Hindus), eines Sattvas (das Selbst im Yoga/Samkya - auch ein Teil des Wortes Bodhisattva), eines Jivas (Das Selbst im Jainismus) oder eines pudgalas (ein personaler Kern, so was ähnliches wie ein Bewusstseinskontinuum bei den Pudgalavadas, ehemals die größte buddh. Strömung in Indien, inzwischen ausgestorben [wenn man von der Neubelebung druch Georg Grimm mal absieht]) verstrickt sind. Sie sind weder in der Vorstellung von einem Dharma noch in der Vorstellung von einem Nicht-Dharma gefangen.


    Letztlich auch nicht in der Vorstellung eines Bodhisattvas und Stufen oder Lehren oder Nicht-Lehren.


    (Eine Beschäftigung mit Palikanon (der ja in großen Teilen dem Sanskritkanon der tibetischen und chinesischen Überlieferung entspricht) und den wichtigsten Mahayanasutras ist sowieso zu empfehlen. Und ich hab den Eindruck, daß dies leider oft vernachlässigt wird.)


  • Schau einer an, wie hier von Vorstellungen die Rede ist 8)


    Ja - da gebe ich Dir Recht, Jinen: Die Beschäftigung mit Palikanon oder mit den Mahayanasutras ist aber im Selbststudium nicht ganz einfach. Ein guter Lehrer wäre sehr hilfreich.

  • Ich würde da fast noch nen Schritt weiter gehn und sagen: mehrere Lehrer. Denn die Interpretation eines Vajrayanalehrers ist nicht deckungsgleich mit der eines Shinlehrers oder eines Zen- oder Kegon- oder Nichirenlehrers oder eines TNH. Aber erst sollte die eigene Lektüre kommen. (Und freilich sollte es ein Lehrer sein, der das Sutra auch kennt. Ein Nichirenlehrer weiß vielleicht nicht so viel über das Avatamsakasutra. Eine Vajrayanalehrer nicht soviel über das Amitayurdhyana–Sutra - das meines Wissens nicht im tibetischen Kanon enthalten ist. Ein Shinlehrer nicht soviel über das Shurangamasutra.).

  • Nochmal zu den bewussten Wiedergeburten. Ich hab gerade eine Diskussion über "Buddhismus - die bessre Alternative?" gesehen. Da meint der Vertreter des tibetischen Buddhismus (so ich ihn richtig verstanden habe), daß die Sache mit Bewussten Wiedergeburten, Tulkus etc. so eine Art tibetische Folklore sei, aber im tibetischen Buddhismus im Westen gar keine Rolle mehr spiele. Ist das wirklich so? Ich hatte den Eindruck, daß der Dalai Lama und die Karmapas da doch noch eine Rolle spielen und man doch noch daran glaubt. Auch hier klang es mir so. Wie seht ihr das?

    "Von der Waschschüssel der Geburt

    bis zur Waschschüssel des Bestatters -

    nur Geschwafel"

    Ikkyû Sôjun

  • Naja die Frage ist ja für wen es keine Rolle spielt. Wenn es im Westen keine Rolle spielt dann wohl entweder für lamas oder Schüler im Westen. Ich bin mit dem System zufrieden und auch keiner von denen für die man den tibetischen Buddhismus anzupassen braucht. Vielen Leuten wird der Begriff Tulku hier im Westen aber auch einfach nichts sagen.

    Wenn sich die ganze Welt ändert müssen wir auch die Veränderung der Menschen anerkennen. Behandle einen Menschen seinem Wesen und nicht deiner Erinnerung entsprechend. Jetzt

  • Wu°:

    Da meint der Vertreter des tibetischen Buddhismus (so ich ihn richtig verstanden habe), daß die Sache mit Bewussten Wiedergeburten, Tulkus etc. so eine Art tibetische Folklore sei, aber im tibetischen Buddhismus im Westen gar keine Rolle mehr spiele. Ist das wirklich so? Ich hatte den Eindruck, daß der Dalai Lama und die Karmapas da doch noch eine Rolle spielen und man doch noch daran glaubt. Auch hier klang es mir so. Wie seht ihr das?


    Da reisen die Tulkus durch den Westen und unterrichten uns, sollen aber angeblich keine Rolle spielen ? Passt irgendwie nicht zusammen.