Zwei Wahrheiten (OT: Dharma-Modell 2: Dharma der Ein-Sicht)

  • lagerregaL:

    Es gibt rechte und unrechte weltliche Ansichten. Und selbstverständlich ist es nicht möglich, sich vom Weltlichen zu befreien, wenn man nichteinmal die richtigen weltliche Ansichten hat weil nur diese schaffen die Voraussetzung zur Befreiung.


    Völlig richtig. Ohne richtige weltliche Ansicht, Absicht, Handeln, Rede und Lebensweise werden die fünf Hindernisse kaum zu bewältigen sein, und es ist nun mal so:


    Zitat

    "Es gibt diese fünf Hindernisse, Student. Was sind die fünf? Das Hindernis der Sinnesbegierde, das Hindernis des Übelwollens, das Hindernis von Trägheit und Mattheit, das Hindernis von Rastlosigkeit und Gewissensunruhe, und das Hindernis des Zweifels. Dies sind die fünf Hindernisse. Der Brahmane Pokkharasāti wird von diesen fünf Hindernissen beeinträchtigt, gehemmt, aufgehalten und eingehüllt. Daß er einen übermenschlichen Zustand, Klarheit des Wissens und der Schauung, die der Edlen würdig ist, kennen, sehen, verwirklichen oder ausüben könnte - das ist unmöglich." (MN 99)


    Denn:


    Zitat

    "Freund, in der ersten Vertiefung sind fünf Faktoren überwunden und fünf Faktoren sind darin enthalten. Wenn da ein Bhikkhu in die erste Vertiefung eingetreten ist, ist Sinnesbegierde überwunden, Übelwollen ist überwunden, Trägheit und Mattheit ist überwunden, Rastlosigkeit und Gewissensunruhe ist überwunden und Zweifel ist überwunden; und es treten anfängliche Hinwendung des Geistes, anhaltende Hinwendung des Geistes, Verzückung, Glückseligkeit und Einspitzigkeit des Geistes auf. Auf diese Weise sind in der ersten Vertiefung fünf Faktoren überwunden und fünf Faktoren sind darin enthalten." (MN 43)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:
    lagerregaL:

    Es gibt rechte und unrechte weltliche Ansichten. Und selbstverständlich ist es nicht möglich, sich vom Weltlichen zu befreien, wenn man nichteinmal die richtigen weltliche Ansichten hat weil nur diese schaffen die Voraussetzung zur Befreiung.


    Völlig richtig.


    Nicht völlig richtig, lieber Elliot.


    Es ist nicht "selbstverständlich nicht möglich, sich vom Weltlichen zu befreien, wenn man nicht 'richtige' weltliche Ansichten hat".


    'Richtige' weltliche Ansichten nicht haben heißt nicht automatisch eine 'falsche' Ansicht (miccha ditthi) haben.


    (Das wär paranoid wie die Behauptung von Joseph Stalin: "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns.")


    Mit asavas eine Befreiung von den asavas (via Ansichten) ist inkongruent.


    samma ditthi ist ein 'edler' Pfadfaktor (M 117).


    Grüße


    :)

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Die drei Triebe (asava) sind:


    1. sinnlicher Verlangenstrieb (kāmāsavo)


    2. Werdenstrieb (bhavāsavo)


    3. Unwissenheitstrieb (avijjāsavo)


    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • ;) «Was es auch an schlechten Dingen gibt, die dem Schlechten verbunden sind, dem Schlechten angehören, - sie alle gehen vom Geiste aus. Was es auch an guten Dingen gibt, die dem Guten verbunden sind, dem Guten angehören, - sie alle gehen vom Geiste aus.»


    Lauter, ihr Mönche, ist dieses Bewußtsein; und [zuweilen] ist es frei von hinzukommenden Befleckungen. Der kundige, edle Jünger aber versteht dies der Wirklichkeit gemäß. Darum, sage ich, gibt es für den kundigen, edlen Jünger eine Entfaltung des Geistes. " ;)

  • nibbuti:

    Nicht völlig richtig, lieber Elliot.


    Was schlägt der liebe nibbuti stattdessen vor, wie wohl am besten den fünf Hindernissen beizukommen sei?


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:

    Was schlägt der liebe nibbuti stattdessen vor, wie wohl am besten den fünf Hindernissen beizukommen sei?


    Durch Achtsamkeit ist den fünf Hindernissen am besten beizukommen, desweiteren siehe hier.


    :)

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • nibbuti:
    Elliot:


    Völlig richtig.


    Nicht völlig richtig, lieber Elliot.


    'Richtige' weltliche Ansichten nicht haben heißt nicht automatisch eine 'falsche' Ansicht (miccha ditthi) haben.


    Wiegesagt, es gibt richtige und falsche Ansichten. Und wer nicht die richtige Ansicht hat, hat automatisch die Falsche.
    Nur ab Stromeintritt aufwärts ist man nicht mehr direkt auf die rechte weltliche Ansicht angewiesen.


    nibbuti:

    (Das wär paranoid wie die Behauptung von Joseph Stalin: "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns.")


    Z.B Wenn du ein Wort nach der Rechtschreibung nicht richtig schreibst, hast du es also falsch geschrieben. Ob man jetzt "nicht richtig" oder "falsch" sagt ist einerlei.


    nibbuti:

    Mit asavas eine Befreiung von den asavas (via Ansichten) ist inkongruent.


    Man muss die asavas erziehen, nur so kann man die Voraussetzung für Befreiung schaffen.

  • nibbuti:
    Elliot:

    Was schlägt der liebe nibbuti stattdessen vor, wie wohl am besten den fünf Hindernissen beizukommen sei?


    Durch Achtsamkeit ist den fünf Hindernissen am besten beizukommen,


    Und wie schafft man die Voraussetzung für rechte Achtsamkeit?