Hier und jetzt

  • Danke dir Bel für die interessante Erklärung.


    Wenn ich von „hier und jetzt“, oder „zurück zu hier und jetzt“ lese, dann prüfe ich wo mein Geist gerade war. Oft waren die Gedanken in der Zukunft, am planen. Manchmal sind die Gefühle deshalb unsicher, da man keine Garantie hat, dass das was man vorhat, auch klappt.


    Wenn bei so einem Moment der Unsicherheit mir bewusst wird, dass die Achtsamkeit/Aufmerksamkeit nur „zurück zu hier und jetzt“ muss, der Geist zurück in der Gegenwart muss und schon ist die Unsicherheit weg, dann kann man diesen Prozess des bewusstsein als ein sehr nützlicher Werkzeug betrachten.


    Trotz dem weiß ich immer noch nicht wo „hier und jetzt“ anfängt und wo es endet. Scheinbar ist es auch nicht wichtig es zu wissen...


    Gerade beim schreiben wird mir klar, dass es mir nicht um „hier und jetzt“ geht, sondern um die Gegenwärtigkeit des Geistes/Aufmerksamkeit/Gegenwart geht.


    Geist im Gegenwart steht vor ein Tor zur Erkenntnis. - ich hoffe dass jemand mit diesem komischen Satz was anfangen kann *lach*


    _()_

    Meinst Du immer noch nicht frei zu sein? – da irrst Du dich :)

  • Rasmuss:

    Ich las, dass es im Zen- Buddhismus generell un das "Hier und Jetzt" geht. Man beschäftige sich dort nicht mit Wiedergeburt und Karma. Ist das richtig..?


    Vergangenheit und Zukunft sind zweitrangig:



    Die Gegenwart, die Gegenwärtigkeit ist wichtiger:



    Zitat

    "Und was ist das Heilsame? Enthaltung vom Töten von Lebewesen ist heilsam; Enthaltung vom Nehmen, was nicht gegeben wurde, ist heilsam; Enthaltung vom Fehlverhalten bei Sinnesvergnügen ist heilsam; Enthaltung von unwahrer Rede ist heilsam; Enthaltung von böswilliger Rede ist heilsam; Enthaltung vom Gebrauch grober Worte ist heilsam; Enthaltung von Geschwätz ist heilsam; Nicht-Habgier ist heilsam; Nicht-Übelwollen ist heilsam; Richtige Ansicht ist heilsam. Dies nennt man das Heilsame."

    "Und was ist die Wurzel des Heilsamen? Nicht-Gier ist eine Wurzel des Heilsamen; Nicht-Haß ist eine Wurzel des Heilsamen; Nicht-Verblendung ist eine Wurzel des Heilsamen. Dies nennt man die Wurzel des Heilsamen."

    "Wenn ein edler Schüler so das Unheilsame, die Wurzel des Unheilsamen, das Heilsame und die Wurzel des Heilsamen verstanden hat, dann gibt er die Neigung zur Begierde vollständig auf, er vernichtet die Neigung zur Abneigung [2], er rottet die Neigung zur Ansicht und zum Dünkel 'Ich bin' [dies oder jenes] aus [3], und indem er Unwissenheit aufgibt und wahres Wissen erweckt, macht er Dukkha hier und jetzt ein Ende ( diṭṭheva dhamme dukkhassantakaro hoti ). Auch auf jene Weise ist ein edler Schüler einer mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist."


    (MN 9)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Zitat

    Was er wohl meint, ist das "Unmittelbare", das "Nichtgetrennte".

    Oder so :)



    @ bel: Wir wissen doch, daß die selektierten "neudeutschen" Begrifflichkeiten( womöglich Folge der Industrialisierung )
    keine spirituelle Ausdruckkraft haben & "Begriffsstutzigkeit" ( Hier & Jetzt ?--- Hä ?--- ) auslösen :D
    Es fehlt ihnen die auf die "Mitte" ( das Unsagbare, aber auch Heile ) hindeutende ( oder besser "einkreisende" ) Vielschichtigkeit und die Kreativität mit der durch
    Zusammenstellen von Schriftzeichen Ausdrücke geprägt werden konnten. Es fehlt ihnen schlicht Transparenz, also sind sie platt, kraftlos-
    genau wie eine Meditation ohne einsgerichtete Konzentration :D


    Allerdings haben Übersetzer es auch immer wieder hinbekommen dem Deutschen wieder wenigstens etwas von dem Fluß zurückzugeben, den es sicher mal hatte.


    Man kanns allerdings auch wieder übertreiben mit der Wort-Spielerei:


    125


    Der Affe aus den Fünfertoren


    an dieser Hütte drängt hinaus.


    Durchs Tor er wandert viel herum,


    klopft immer wieder: bum, bum, bum.


    126


    Steh still, du Affe! Rase nicht!


    Verhalt’ dich nicht wie früher mehr!


    Mit Weisheit halt’ ich dich zurück,


    wirst nicht mehr in die Ferne schweifen.


    GANGATIRIYO (der Gangesuferbewohner)
    ( übers. Ekkehard Saß )
    Theragāthā und Therīgāthā

  • Joram:

    Zitat

    Geist im Gegenwart steht vor ein Tor zur Erkenntnis. - ich hoffe dass jemand mit diesem komischen Satz was anfangen kann *lach*


    _()_


    Genau. Er kann sich nur so reinigen dafür. Warten ist allerdings auch eine Trübung - glaub mir :lol:


    Hui-dschung fragte einen Wanderprediger: "Was für einen Beruf habt ihr ?"
    "Ich halte Vorträge über das Diamant-Sutra."
    "Welches sind die ersten zwei Worte des Diamant-Sutra ?"
    "Ju schi" ( so )
    "Was bedeutet das ?"
    Der Wanderprediger wusste keine Antwort.


    Ich mag auch Tozan/Tosan.


    Guten Tag ;)

  • Joram:


    Also: was ist eigentlich "Hier und jetzt"?


    _()_


    kann nur das Tun sein, essen, atmen, der fingerschlag in die tasten....usw.... alles was ich tue ist in dem moment hier und jetzt, wobei die begriffe die zeitliche und räumliche bedeutung verlieren, sie sind daswas ich tue.
    es geht im Chan und Zen um nichts anderes..... zumindest verstehe ich es so :)
    _()_
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