"Ist heute eigentlich Gewitter?"

  • Turmalin:
    Sherab Yönten:

    Das ist nach meinem Verständnis eben nicht egal. Sobald ein Meditationsobjekt vorhanden ist, ist es eben noch keine Shamatha Meditation.


    du wiederholst und wiederholst eine Ansicht, die den Shamatha Anweisungen Padmasambhavas widerspricht. Ich frage mich echt, ob in der Gelug-Schule etwas gelehrt wird, was Padmasambhava widerspricht. Padmasambhava gibt ja die möglichen Objekte für die Shamatha-Meditation an.


    Was du rein kopiert hast kommt mir schon vor wie Original Gelug.


    Gut, dann hätten wir das ja geklärt! Schön :) Es gibt wohl tatsächlich Unterschiede in den Linien im Verständnis von dem Begriff Shamatha. Mein einziger Wunsch wäre es nun, wenn die die ein anderes Verständnis haben, auch die andere Seite respektieren und nicht gleich alles "quatsch" finden, was eine andere Tradition lehrt!

  • Vielleicht ist der Knackpunkt hier, dass in der Kategorisierung von oben "Shamata" eigentlich nur die Stufe des Ziels ist. Alle anderen Stufen, die gemeinhin als "Shamata-Praxis" bezeichnet werden, sind da nur verschiedene Arten der Achtsamkeit. Das kann man so machen, muss sich dann aber nicht wundern, wenn es beim Austausch mit anderen zu Missverständnissen kommt, wenn man die Dinge anders benennt als sie.


    Was ich an der Aufstellung logisch schwierig finde, ist dass man davon ausgeht, dass die höchste Stufe meint, dass man das Ziel schon erreicht hat = "Shamata stabil halten kann". Aber warum sollte man sich dann in ein Retreat zurückziehen? Kann und muss man nicht gerade diese Stabilität zurück ins Leben tragen und dort erproben?


    Ich denke, dass wie bei so vielen der Art von stufenweisen Darstellungen man diese Stufen auch mal hoch und runter in wenigen Minuten oder im Laufe eines Tages durchlaufen kann.


    Vielleicht unterscheidet sich auch die Sicht in Bezug auf das Ziel: man kann denken, dass völlige Geistesruhe für sich Ziel ist, und es darum geht, diese so lange wie möglich aufrecht zu halten. Aus Vajrayana-Sicht z.B. geht es aber immer darum, jede erreichte Ebene so schnell wie möglich mit dem Alltag zu verbinden - oder gleich die Praxis parallel zum Alltag durchzuführen.


    Hat man die zweite Sicht, macht eine Aussage wie "man kann Shamata nur im Retreat praktizieren" als absolute Aussage keinen Sinn. Als relative Aussage, wie schon im Thread gesagt, dass man vielleicht erstmal mehr Rückzug braucht, bevor man mit dem Erreichten in den Alltag zurückgeht und weiterübt, ist es vermutlich für die meisten, wenn auch nicht für alle, richtig.


    kilaya

  • wieso, bei Wallace steht in Stufe 4: Man vergisst das gewählte Objekt nicht mehr vollkommen.
    Es steht nicht, dass man ab einer der folgenden Stufen das Objekt fallen lässt. Oder steht das wo anders in Gelug-Texten?
    zweitens: die merkwürdige Aussage dass man stabiles Samadhi nur im Retreat erreichen könne, kommt mir nicht original Gelug vor, sondern eben merkwürdig. Ich meinte nur diesen Stufenaufbau, der kommt mir Gelug vor.

  • Sherab Yönten:


    Anmerkung:
    Ab Stufe 6 wären die Zustände nur noch im Rahmen eines längeren Retreats zu realisieren.


    Man kann auch argumentieren, dass es gerade mit steigender Qualität der Erfahrung möglich ist, immer mehr davon auch in einem normalen Alltag zu halten und es gerade am Anfang schwierig ist, die ersten Stufen zu erreichen, wenn man keine Übung hat, Widerstände und einen wild tösenden Gedankenwasserfall. Dann würde man eher am Anfang die äußere Ruhe brauchen, und im weiteren Verlauf würde die innere Ruhe immer mehr Raum bekommen.


    kilaya

  • ich glaube der Herr Walace hat halt Erfahrungen was für ihn nicht möglich ist. Sherab Yönten scheint seine Erfahrung zu teilen.


    Ich finde es verständlich, dass man sich wehrt und mit "Quatsch" reagiert wenn jemand ankommt in dem Stil: "Du kannst etwas nicht, weil ich das auch nicht kann."
    Die andere Variante ist, nicht "Quatsch" zu sagen, sondern gar nichts und dann das zu machen, was der andere meint und verkündet, dass man es nicht könne. ;)

  • Turmalin:

    Sherab Yönten scheint seine Erfahrung zu teilen.


    Nein, Turmalin, ich habe nicht von meinen Erfahrungen gesprochen. Wieder spekulierst Du nur.


    Turmalin:

    Ich finde es verständlich, dass man sich wehrt und mit "Quatsch" reagiert wenn jemand ankommt in dem Stil: "Du kannst etwas nicht, weil ich das auch nicht kann."


    Lies doch mal den ganzen Thread durch. Eigentlich war das Thema doch "Meditation im Sterbeprozess". Shamatha wurde nur am Rande erwähnt. Der Thread blieb einige Tage inaktiv bis es zu dieser unangemessenen Reaktion kam. Ich habe nie behauptet jemand könne etwas nicht, was ich kann.


    Turmalin:

    Die andere Variante ist, nicht "Quatsch" zu sagen, sondern gar nichts und dann das zu machen, was der andere meint und verkündet, dass man es nicht könne.


    Das wäre die bessere Alternative :)

  • kilaya:
    Sherab Yönten:


    Anmerkung:
    Ab Stufe 6 wären die Zustände nur noch im Rahmen eines längeren Retreats zu realisieren.


    Man kann auch argumentieren, dass es gerade mit steigender Qualität der Erfahrung möglich ist, immer mehr davon auch in einem normalen Alltag zu halten und es gerade am Anfang schwierig ist, die ersten Stufen zu erreichen, wenn man keine Übung hat, Widerstände und einen wild tösenden Gedankenwasserfall. Dann würde man eher am Anfang die äußere Ruhe brauchen, und im weiteren Verlauf würde die innere Ruhe immer mehr Raum bekommen.


    kilaya


    Das ist eine gute Anmerkung, kilaya. Vielleicht wird der Aspekt auch im Buch erwähnt.