Literatur zu Buddhismus & Naturwissenschaft?

  • Hallo an alle! :)


    Wollte mal kurz fragen, ob ihr mir vielleicht gute Bücher oder interessante Artikel zum Thema "Buddhismus und (westliche) Naturwissenschaft" empfehlen könntet? Sorry, die Frage klingt vielleicht ein bisschen doof :oops: , aber das Thema interessiert mich zur Zeit gerade sehr - z.B. finde ich, dass gerade die Lehre vom bedingten Entstehen, die Lehre von Ursache und Wirkung und die Lehre vom Nichtvorhandensein eines eigenständigen "Selbst" sich in vielen Punkten mit der modernen westlichen Wissenschaft - dabei meine ich sowohl Physik/Kosmologie, als auch Biologie, Neurowissenschaft oder Psychologie - decken müsste (oder?).


    Vielen Dank im voraus! :)


    Liebe Grüße
    Think

  • Vielleicht ja interessant für Dich


    Winfried Kruckenberg, Die Naturwissenschaften und die Lehre des Buddha. Grundlagen einer neuen Lebensorientierung im industriellen Zeitalter, [Selbstverl.] ca. 1986


    Zitat

    Wissen und Weisheit. Studien zur Synthese von Naturwissenschaften und Buddhismus


    http://www.buecher.de/shop/Bue…/detail/prod_id/25158476/


    Vielleicht ist auch hier was dabei in der Bibliothek der Uni Konstanz


    http://w4.ub.uni-konstanz.de/l…Modernismus&suchen=Suchen


    und
    Forschungsberichte : Forschungsprojekt "Buddhistischer Modernismus"


    http://www.ub.uni-konstanz.de/…_ebene2.php?sr_id=9&la=de


    Herzliche Grüße
    Dhammika

  • Kann es Zufall sein, dass diese Frage grade dann gestellt wird, wenn ich "Quantum und Lotus" lese?


    Das Buch ist wirklich Klasse; hochinteressant, anspruchsvoll und es zeigt viele Parallelen zwischen Naturwissenschaft und Buddhismus.

    DRACO DORMIENS NUNQUAM TITILLANDUS

  • Von Heinz Reissmüller gibt es ein Buch :"Die ursprüngliche Lehre des Buddha und die moderne Naturwissenschaft"
    erschienen im Verlg. Beyerlein und Steinschulte, 2004, ISBN 3-931095-51-7.



    lieben Gruss
    Gabi.voelkel

    "Das bin ich nicht, das gehört mir nicht, das hat für mich kein Selbst"

  • think:

    Hallo an alle! :)


    Wollte mal kurz fragen, ob ihr mir vielleicht gute Bücher oder interessante Artikel zum Thema "Buddhismus und (westliche) Naturwissenschaft" empfehlen könntet? Sorry, die Frage klingt vielleicht ein bisschen doof :oops: , aber das Thema interessiert mich zur Zeit gerade sehr - z.B. finde ich, dass gerade die Lehre vom bedingten Entstehen, die Lehre von Ursache und Wirkung und die Lehre vom Nichtvorhandensein eines eigenständigen "Selbst" sich in vielen Punkten mit der modernen westlichen Wissenschaft - dabei meine ich sowohl Physik/Kosmologie, als auch Biologie, Neurowissenschaft oder Psychologie - decken müsste (oder?).


    ...decken müsste: ja, das mein ich auch. - nur: beides in einer derartigen gründlichkeit zu kennen, um das klar kriegen und auch noch darstellen zu können? welch eine enorme, weil sicherlich riesige herausforderung! (wenn ich dabei höre oder lese, dass dazu gleich die quantenphysik bemüht und mit buddhismus in beziehung gesetzt wird... )
    vielleicht sind aber auch die paar 'kleinigkeiten' für dich interessant, auf die ich im forum selbst mal hier und hier hingewiesen habe.
    _()_


  • Siehe auch hier: http://www.philosophia-online.de/mafo/heft2007-5/Koh_Nag.htm


    Der Autor:
    Christian Thomas Kohl, Jahrgang 1945, Diplom-Politologe. Er gehört seit 20 Jahren zur Kagyü- und Sakya-Tradition des tibetischen Buddhismus. Sein Schwerpunkt ist die Philosophie Nagarjunas. Zu diesen Themen hielt er Vorträge an der VHS-Rendsburg und der Christian Albrechts-Universität Kiel. Ebenso ist er ein viel gefragter Referent und Interviewpartner mit dem Thema "Buddhismus und Quantenphysik".


    Ich kann sein Buch sehr empfehlen.


    Alles Liebe
    Ji'un Ken

  • Ji'un Ken:

    Der Autor: Christian Thomas Kohl, Jahrgang 1945, Diplom-Politologe... viel gefragter Referent und Interviewpartner mit dem Thema "Buddhismus und Quantenphysik". - Ich kann sein Buch sehr empfehlen.


    warum? würde mich interessieren. -


    auf der frankfurter buchmesse 2008
    war ich u.a. mit ihm zu einer round-
    table-diskussion geladen...


    _()_

  • Zitat

    zu: Buddhismus und Quantenphysik hat Ji'un Ken geschrieben:


    Der Autor: Christian Thomas Kohl, Jahrgang 1945, Diplom-Politologe ... viel gefragter Referent und Interviewpartner mit dem Thema "Buddhismus und Quantenphysik".
    Ich kann sein Buch sehr empfehlen.


    hab eben zufällig
    folgende begründung des verlags für die qualifikation des autors für sein thema gefunden:
    Christian Thomas Kohl ... kennt die Quantenphysik, weil er die östliche Philosophie kennt


    _()_

  • Ingo-Wolf Kittel:

    hab eben zufällig
    folgende begründung des verlags für die qualifikation des autors für sein thema gefunden:
    Christian Thomas Kohl ... kennt die Quantenphysik, weil er die östliche Philosophie kennt


    Na, wenn das kein schlagendes Argument ist. :grinsen: Vielleicht erhofft man sich von einer solch absurden Begründung besseren Umsatz. Mich erstaunt eh, dass Literatur rund um den Buddhismus in vielen Buchhandlungen in die "esoterische" Ecke sortiert wird, gleich neben den Kartenorakeln, Pendeln und den in Mode gekommenen Engeln.


    Danke für die Recherche
    Rita



  • Moin Ingo,
    das Buch hat mich angesprochen. Das wars auch schon. Ich bin ein reiner Bauchmensch. Die Frage nach dem "Warum" stelle ich mir fast nie. Ich verlasse mich auf meine Intuition. Das hat mir noch nie geschadet.
    Alles Liebe,
    Ji'un Ken

  • Ji'un Ken:

    das Buch hat mich angesprochen. Das wars auch schon. Ich bin ein reiner Bauchmensch. Die Frage nach dem "Warum" stelle ich mir fast nie. Ich verlasse mich auf meine Intuition. Das hat mir noch nie geschadet.


    klasse, wenn's bisher so war; da kann ich dir nur wünschen, dass es weiterhin so bleibt, wozu du übrigens als intuitiver bauchmensch auch ziemlich gute voraussetzungen hast.


    geschrieben hast du aber, du köntest das buch empfehlen, was zumindest ich als eine stellungnahme von dir zur sachlichen güte des buches aufgefasst habe.


    darf ich in zukunft bei empfehlungen von dir offensichtlich dann nicht mehr machen.



    _()_

  • -

    _()_
    Das aber verkünde ich, o Freund: in eben diesem klafterhohen, mit Wahrnehmung und Bewusstsein versehenen Körper, da ist die Welt enthalten, der Welt Entstehung, der Welt Ende und der zu der Welt Ende führende Pfad.
    BUDDHA

    Einmal editiert, zuletzt von Isis ()

  • Ji'un Ken:

    Moin Ingo,
    das Buch hat mich angesprochen. Das wars auch schon. Ich bin ein reiner Bauchmensch. Die Frage nach dem "Warum" stelle ich mir fast nie. Ich verlasse mich auf meine Intuition. Das hat mir noch nie geschadet.
    Alles Liebe,
    Ji'un Ken


    Die Myriarden Dinge gehen auf eins zurück.
    Doch worauf geht das Eine zurück?
    ...
    Auf den Bauch! :lol:

    Sei ein Yogi der Illusion.

  • Isis:

    Empfehlungen 'aus dem Bauch heraus' können auch Botschaften aus einem fruchtbaren Land jenseits der Sachlichkeit sein...
    8)


    Ich finde in der Psychotherapie ähnliche Ansätze wie im Buddhismus (z. B. die Betonung der Gegenwart, des Positiven, Irrelevanz der Schuldfrage), und doch sind die Ausrichungen grundverschieden. Psychologie und Psychotherapie beschäftigen sich mit der Heilung und Stärkung des 'Ich', Buddhismus lehnt das 'Ich' als Illusion ab. Wenn die Grundausrichtung nicht stimmt, ist es schwierig Parallelen zu finden. Beides ist sinnvoll, aber jeweils für einen anderen Zweck.


    oh liebe isis
    da befindest du dich aber schwer im irrtum, und gleich zweifach: die illusionshaftigkeit eines 'glaubens' an ein 'ich' zu erkennen, ist etwas anderes als die vorstellung von so'nem dings da mit namen 'ich' abzulehnen; was soll denn da groß abgelehnt werden, wenn es das abzulehnende gar nicht gibt?! :roll:
    und das könnte auch ein falscher 'glaube' von dir sein: dass psychologen und -therapeuten sich mit einem irgendwie gearteten geistigen doppelgänger 'ich' einer person beschäftigen statt mit dieser selbst! das ist ein billiges gerücht! 8)
    ich weiss nicht, warum ein märchen dieser art bei buddhisten so beliebt ist, weil ich es bei denen oft höre. die idealistische philosophie des 19.jh. hat selbst freud in seinem sattsam bekannten instanzenmodell von 'ich, es und über-ich' nicht mitgemacht; die ausdrücke sind nicht wörtlich zu verstehen, ja nicht mal 'metaphorisch', sondern nur als 'facon de parler', als (noch dazu bloß vorläufig gemeinte) 'redeweise'!
    wenn psychologen das kürzel 'ich' verwenden, dann meinen sie damit ich-bewusstsein, selbstbild oder selbstbewusstsein, alles das, was jemand selbst von sich weiss und über sich denkt - alles eindeutig aktivitäten, handlungen!
    dann kann auch noch alles gemeint sein, was die aktive, selbstbestimmende 'seite' eines menschen ausmacht: selbstbehauptung, durchhaltevermögen, selbstsicherheit und dgl.. in dem zusammenhang wird nicht von stärkung eines ich's gesprochen, sondern von 'ich-stärkung'! (vielleicht meinst du ja 'eigentlich' auch diesen ausdruck; würde ich jedenfalls zu deinen gunsten mal vermuten!)
    mit 'ich-stärkung' ist aber auch nicht gemeint, ein ausgedachtes idealisiertes 'ich' aufzublähen, sondern einem menschen zu helfen, selbstsicherer zu werden - zb. durch relativierrung oder wenn möglich abbau von selbstzweifeln, aber auch noch durch etliche andere maßnahmen.
    ich kann nur immer wieder viiiiel vipassana empfehlen: da übt man genaues hinsehen und entdeckt, wie 'die dinge sind' - u.U. auch bei anderen. wär' jedenfalls besser als gerüchte, sagen und märchen über die zu verbreiten oder weiterzutragen - was natürlich auch noch zu den vielen anderen hier gesagt ist, die eifrig ihre vorurteile gegenüber psychotherapie und psychologie pflegen.
    zum ersteren von dir noch: da kann ich dir nur voll zustimmen! hab ji'un ken dazu auch beglückwünscht! nicht gelesen?


    _()_

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    Das aber verkünde ich, o Freund: in eben diesem klafterhohen, mit Wahrnehmung und Bewusstsein versehenen Körper, da ist die Welt enthalten, der Welt Entstehung, der Welt Ende und der zu der Welt Ende führende Pfad.
    BUDDHA

    Einmal editiert, zuletzt von Isis ()

  • WOW! :)
    Vielen, vielen Dank an alle für die vielen tollen Literaturtipps!!!!!
    Na, da hab ich ja jede Menge hochinteressanten Lesestoff in der nächsten Zeit ... :)


    Danke auch für die interessante Diskussion im Anschluss - da gleich eine Frage dazu: ist sich die moderne Gehirnforschung nicht sowieso mit dem Buddhismus einig, dass es das "ich" gar nicht gibt? Die Erkenntnisse der Hirnforschung sollten ja eigentlich auch schon in die moderne Psychologie/Psychiatrie/Psychotherapie eingeflossen sein, so dass es da gar keinen Widerspruch mehr geben kann ... oder irre ich mich?


    Danke nochmal für die super Buchtipps und Artikel! Mache mich sofort ans Lesen! :)


    Liebe Grüße
    Think

    2 Mal editiert, zuletzt von think ()

  • think:

    Danke auch für die interessante Diskussion im Anschluss - da gleich eine Frage dazu: ist sich die moderne Gehirnforschung nicht sowieso mit dem Buddhismus einig, dass es das "ich" gar nicht gibt?


    Neulich habe ich ein Buch gesehen, das "Ich- wie wir uns selbst wahrnehmen" oder so ähnlich hieß. Auf dem Klappentext stand, die Neurologie habe jetzt herausgefunden, dass das, was wir "Ich" nennen, nur ein Konstrukt ist.
    Na, das hätten die auch mal schneller rauskriegen können! Nach 2500 Jahren! :lol:

    DRACO DORMIENS NUNQUAM TITILLANDUS

  • Walter:

    Na, das hätten die auch mal schneller rauskriegen können! Nach 2500 Jahren! :lol:


    Stimmt!! :lol: Naja, manchmal braucht es eben etwas länger, bis eine Erkenntnis durchsickert... ;)


    Liebe Grüße
    Think