Ich war vor Kurzem in einem (Zen-) Meditationskurs und fühle mich mit den Verbeugungen etwas hilflos.
Als Studentin habe ich ein Jahr in Japan gelebt und die dort üblichen drei Verbeugungen gelernt: Sehr leichte Verbeugung für ein informelles "Hallo", etwas tiefere Verbeugung für höfliche Anlässe und die sich dem waagerechten annähernde Verbeugung für Situationen, in denen man sich für den wirklich schlimmen Mist, den man gebaut hat, entschuldigen muss.
Nun habe ich in diesem Kurs bei den erfahreneren Teilnehmern Verbeugungen vor Buddha gesehen, die in meinen Augen einer selbstdemütigenden Entschuldigung für die eigene Existenz gleich kommen, und Verbeugungen vor der Sangha, die ein mörderisches Schuldbewusstsein implizieren. Aber ich bin mir sehr sicher, dass das nicht so gemeint war.
Ich habe mich mit meinen Verbeugungen an Japan-Standard gehalten und niemand hat ein Wort gesagt.
Nun zur Frage:
Gibt es eine Handreichung zu den üblichen Formen im (Zen-) buddhistischen Kontext?
Entweder haben sich die Anderen wirklich zu tief verbeugt, oder ich war kreuzunhöflich. Letzteres möchte ich nicht sein.