M14 Übersetzung "Sinnesvergnügen"

  • Ich habe eine Frage. In M14 (Majjhima Nikāya 14) ist immer die Rede von Sinnesvergnügen. zB


    Wiederum, mit Sinnesvergnügen als Ursache, Sinnesvergnügen als Quelle, Sinnesvergnügen als Grundlage, weil die Ursache davon schlicht Sinnesvergnügen sind, nehmen Männer Schwerter und Schilde zu Hand, rüsten sich mit Bogen und Köchern, und stürmen in die Schlacht, in Doppelreihen, mit fliegenden Pfeilen und Speeren und blitzenden Schwertern; und dort werden sie von Pfeilen und Speeren verwundet, und die Köpfe werden ihnen mit Schwertern abgeschlagen, wodurch sie sich den Tod oder tödliches Leid zuziehen. Nun ist auch dies eine Gefahr im Fall der Sinnesvergnügen, eine Masse von Dukkha, die hier und jetzt sichtbar ist, die Sinnesvergnügen als Ursache hat, Sinnesvergnügen als Quelle hat, Sinnesvergnügen als Grundlage hat, weil die Ursache davon schlicht Sinnesvergnügen sind.


    Ich habe zuhause die Übersetzung von Zumwinkel, die Internet-Quelle ist ebenfalls diese Übersetzung. Hat jemand eine Adresse, an der man eine andere Übersetzung findet, zB Neumann? Ich nehme an, Sinnesvergnügen mein "Gier und Ablehnung", bin aber nicht sicher, warum es dann nicht einfach so genannt wird ;) Daher würde mich interessieren, wie jemand anders den Text übersetzt hat.


    Danke!

  • Majjhima Nikaya

    Hier findest du noch andere Übersetzungen.


    Da wird dann Sinnesvergnügen einmal mit "Begierden" und mit "Sinnesfreuden" übersetzt.


    Ich verstehe dass so, dass alles was an Wahrnehmungen im Bewusstsein erscheinen kann, etwas sinnliches ist und damit das Potential hat daran anzuhaften, oder eine Begierde zu entwickeln. Die Gier/Freude/Vergnügen, das "Haben-Wollen" eines Gefühls, eines Gedankens, einer Vorstellung, eines Sinnesobjektes.


    Im Grunde also "Anhaften an was auch immer".


    Edit:


    Ah, mukti war schneller :grinsen:

  • Vielen Dank! Ja, Neumann schreibt:


    von Begehren getrieben, von Begehren gereizt, von Begehren bewogen


    Find ich in diesem Fall verständlicher und klarer.


    Danke jedenfalls!

  • Guten Morgen Cfant,

    für mich ist das insofern verständlich, weil in früheren Zeiten, z.B. auch im Ersten Weltkrieg, viele jungen Männer freudig losgezogen sind, und viele junge Frauen mit Blümchen sie lachend verabschiedet haben.

    Es ist eine sinnliche Angelegenheit, sich zu rächen oder andere zu bedrohen. Da spielt Lust eine große Rolle mit.

    Heute ist das selten der Fall, vielleicht bei den Taliban o.ä., da sie hoffen, bei ihrem Tod eine große Belohnung im Paradies zu bekommen. Ebenso sinnlich also.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Guten Morgen Cfant,

    für mich ist das insofern verständlich, weil in früheren Zeiten, z.B. auch im Ersten Weltkrieg, viele jungen Männer freudig losgezogen sind, und viele junge Frauen mit Blümchen sie lachend verabschiedet haben.

    Es ist eine sinnliche Angelegenheit, sich zu rächen oder andere zu bedrohen. Da spielt Lust eine große Rolle mit.

    Heute ist das selten der Fall, vielleicht bei den Taliban o.ä., da sie hoffen, bei ihrem Tod eine große Belohnung im Paradies zu bekommen. Ebenso sinnlich also.

    _()_

    Ja, der Sinn leuchtet ein. Auch jene, die Angst hatten, zogen los, weil sie noch mehr Angst hatten, nicht mitzumachen. Ich wollte nur sichergehen, dass die Stelle so gemeint ist und nicht bewusst "Vergnügungen" gewählt wurde, weil die Stelle auf eine andere Interpretation hinzielt. Kommt ja oft sehr präzise auf die Wortwahl an. :)


    @Aṅgulimāla: da ist das Schöne ja irgendwie, wie vorurteilsfrei der König akzeptiert, dass er sich geändert hat. Moderner Strafvollzug, der nicht auf Rache, sondern Resozialisierung setzt. :) Hat wahrscheinlich auch eine geringere Rückfallsquote, wenn man einen Buddha als Bewährungshelfer hat.

  • Vielen Dank! Ja, Neumann schreibt:


    von Begehren getrieben, von Begehren gereizt, von Begehren bewogen


    Find ich in diesem Fall verständlicher und klarer.

    So sieht das in Pali aus:


    kāmahetu kāmanidānaṃ kāmādhikaraṇaṃ kāmānameva hetu


    Tanhā wird meistens als allgemeines Begehren übersetzt, kāma bedeutet auch Begehren, steht aber oft im speziellen Zusammenhang mit Sinnesvergnügen. Zumwinkel übersetzt eher nüchtern und exakt, Neumann etwas poetischer.

  • Ist sehr schwer für mich zu schreiben.

    Majjhima Nikāya 14

    Zitat

    6. "Und was ist die Befriedigung im Fall der Sinnesvergnügen?
    Mahānāma, es gibt diese fünf Stränge sinnlichen Vergnügens. Was sind die fünf?
    Formen, die mit dem Auge erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. .....
    Klänge, die mit den Ohren zu erfahren sind, ............
    Gerüche, die mit der Nase erfahrbar sind, .............
    Geschmäcker, die mit der Zunge erfahrbar sind, Berührungsobjekte, die mit dem Körper erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Dies sind die fünf Stränge sinnlichen Vergnügens.


    Das Glück und die Freude, die in Abhängigkeit von diesen fünf Strängen sinnlichen Vergnügens entstehen, sind die Befriedigung im Fall der Sinnesvergnügen."

    7. "Und was ist die Gefahr im Fall der Sinnesvergnügen? Mahānāma, wegen des Berufs, mit dem ein Mann aus guter Familie seinen Lebensunterhalt bestreitet - ob nun Kassenprüfung oder Buchhaltung oder Rechnungswesen oder Landwirtschaft oder Handel oder Tierzucht oder Waffenhandwerk oder Staatsdienst, oder was für ein Beruf auch immer - deswegen muß er sich der Kälte aussetzen, muß er sich der Hitze aussetzen, wird er durch den Kontakt mit Bremsen und Fliegen, mit Wind, Sonne und Kriechtieren verletzt; er riskiert den Tod durch Hunger und Durst. Nun ist dies eine Gefahr im Fall der Sinnesvergnügen, eine Masse von Dukkha, die hier und jetzt sichtbar ist, die Sinnesvergnügen als Ursache hat, Sinnesvergnügen als Quelle hat, Sinnesvergnügen als Grundlage hat, weil die Ursache davon schlicht Sinnesvergnügen sind."


    Ich denke mir das es hier um das Sinnliche Erfahren der Welt in der ich interagiere geht. Daran ist erstmal nichts Schlimmes. Das Problem erscheint auch noch nicht so deutlich in 7. Was Buddha hier nicht sagt, was aber als Voraussetzung vorhanden ist, wird nicht gesagt, weil es in einem Begriff zusammen gefasst ist: "Berufs".

    Wenn sich jemand zu einem Beruf bekennt wird Sinnesvergnügen als "Belohnung" ergriffen. Das Ergreifende Ich das "Be-Ruf" erkennt ergreift auch gleichzeitig Belohnungs-Erwartung für seinen Einsatz zu seinem Be-ruf-en-sein-glauben. Sinnesvergnügen ist zu Begehren führend wenn dieses als: Ich will Sinnlich vergnügt, befriedigt sein. Scheitert das Vergnügen kann sich das Ich auf das schon erwartete Missvergnügen versteifen: Ich werde sowieso keinen Spaß haben!" wird dann zum Sinnesvergnügen. Ist jemand da der Sinnesvergnügen ohne Gewinnstreben sieht wird er gern als Spielverderber gesehen. Er ist schon vergnügt und braucht nichts weiter um so zu sein, kein Mittel ist notwendig damit er sich Sinnlich vergnügt außer die Gemeinschaft mit der Welt.

  • Sinnesvergnügen können Ursache von Gewalt sein wenn das Vergnügen bedroht ist. Etwa wenn jemand sich an etwas vergnügen will das einem anderen gehört. Unzählige Überfälle und Gemetzel sind deshalb angezettelt worden, z.B. andere Länder überfallen.

  • Sinnesvergnügen können Ursache von Gewalt sein wenn das Vergnügen bedroht ist. Etwa wenn jemand sich an etwas vergnügen will das einem anderen gehört. Unzählige Überfälle und Gemetzel sind deshalb angezettelt worden, z.B. andere Länder überfallen.

    Darum war es so schwer zu beschreiben.

    Mein Satz lautet eigentlich:

    Alles was ein Ich/Selbst/Person tut, macht sie aus Liebe.


    Wobei es die Liebe zu etwas bestimmt ob das Getane hilfreich oder nicht hilfreich für das ist mit dem interagiert wird. Ich glaube das es hilfreich ist, weil ich es aus Liebe zu etwas tue.


    Wenn ich etwas aus Liebe tue bringt es mir Sinnes- vergnügen- eindrücke.