Neuigkeiten rund um die Soka Gakkai

  • Auch im gerade angefangenen Jahr 2020 gibt es wieder einige Veränderungen und Neuigkeiten innerhalb der Soka Gakkai. Einige davon möchte ich gerne vorstellen.


    90 Jahre Soka Gakkai

    Die Soka Gakkai feiert im November 2020 ihr 90jähriges Bestehen (45 Jahre Soka Gakkai International). Das Motto für dieses besondere Jahr lautet "Das Jahr des Fortschritts und der fähigen Menschen". Präsident Ikeda ermutigt dazu, dass wir mit noch größerem Enthusiasmus, Ernsthaftigkeit und Überzeugung uns dem Studium der Gosho und der Praxis des Daimoku widmen, um Fortschritte in unserer Praxis, unserer Weisheit und in unserem Leben zu erzielen. Damit wir anderen in unseren Familien, Gemeinden und Ländern durch konkrete Beispiele den tatsächlichen Beweis der Kraft des Glaubens und der Ausübung demonstrieren können. "Nichts spricht eine deutlichere Sprache. Die Menschheit sehnt sich nach den hoffnungsvollen Prinzipien der Menschlichen Revolution und des Etablierens der richtigen Lehre für Frieden im Land.", so Präsident Ikeda.



    Neue Ausgabe der Gosho von Nichiren Daishonin

    Im Jahr 2022 feiert die Soka Gakkai den 800. Geburtstag von Nichiren Daishonin. Anlässlich dieses bevorstehenden Ereignisses verkündete der amtierende Präsident Harada in seiner Neujahrsrede, dass 2021/2022 eine überarbeitete Neuauflage der Gosho (zuerst in japanischer Sprache) herrausgegeben wird. Die einzelnen Gosho werden dabei strukturierter und übersichtlicher gestaltet und mit mehr Querverweisen versehen werden, so dass das Studium insgesamt einfacher und effektiver wird. Auch werden einige neue, bisher nicht übersetzte Gosho mit enthalten sein (es gibt nach meinen Informationen ca. 150 nicht veröffentliche Textfragmente die sich derzeit noch in der Forschung befinden, man darf also gespannt sein).



    Neues Konzept für das monatliche Gosho-Studium

    Anfang des Jahres starteten die Gemeinschaften in Deutschland mit einem neuen Konzept auf Probe für das monatliche Gosho-Studium. Dazu gibt es erstmals vorab alle Themen, Gosho und Erläuterungen für das gesamte Jahr als kleines Buch (Buddhismus für ein erfülltes Leben) zu kaufen. So kann man sich einerseits vorbereiten und anderseits noch einmal nachlesen wenn etwas unklar ist. In den Versammlungen zieht sich das Konzept dann folgendermaßen durch:


    1) Erläuterung des historischen Hintergrundes der Gosho (zu welcher Zeit, an welche Person und aus welchem Anlass schrieb der Daishonin diese Gosho).

    2) Vorlesen der Gosho (bei längeren Gosho wird diese in Abschnitte eingeteilt).

    3) Kurze Disskussionsrunde in der die Teilnehmer äußern können, was ihnen spontan zu den vorgelesenen Worten einfällt oder was damit assoziert wird.

    4) Herausarbeitung der buddhistischen Prinzipien innerhalb der Gosho.

    5) Erläuterungen von Präsident Ikeda.

    6) offener und freiwilliger Austausch zu der Frage, was jeder Einzelne in seiner jetzigen Lebensituation mit dem gerade studierten Material anfangen kann.


    Ich war bisher auf zwei Versammlungen dieser Art und ich kann nur sagen, dass es mich sehr bereichert hat.



    Neue Webseite

    Die Soka Gakkai Deutschland hat ihren Onlineauftritt komplett überarbeitet. Moderner und wesentlich ansprechender als die vorherige Seite. Auch der Online-Shop wurde komplett neu gestaltet. Für Interessesierte: sgi-d.org und sokashop.de.



    Präsident Ikeda

    Sensei lebt und erfreut sich trotz seine hohen Alters von 92 Jahren guter Gesundheit. Er wird jedoch nicht mehr in der Öffentlichkeit auftreten, den er hat bereits einige Jahre zuvor die Verantwortung für die Soka Gakkai an alle Mitglieder auf der ganzen Welt mit den Worten "Ihr seit Soka" abgegeben. Ende letzten Jahres besuchte Sensei mit seiner Frau Kaneko die "Halles des großen Schwurs" (Headquater der Soka Gakkai in Japan) und es wurden daraufhin zwei Photos in der Seikyo Shimbun, der japanischen Zeitung der Soka Gakkai veröffentlicht. Die Fotos sind keine Nahaufnahmen und Sensei trägt eine Sonnenbrille und ein Cap und ja, man sieht ihm sein hohes Alter an.



    Mit vielen Grüßen

    _()_

    Myoho

  • Namaste!


    Hallo Myoho,


    vielen Dank für die Infos.


    Habe mich dann mal auf den Websites umgesehen und mir im Sokashop das Hörbuch "Über die Verwirklichung der Buddhaschaft in diesem Leben" (Goshovorlesung mit Kommentierung) von Daisaku Ikeda bestellt, gestern zu Ende gehört.


    Trotz sehr kritischer und skeptischer Herangehensweise (mein Verständnis des Lotos-Sutras und der bislang von mir gelesenen Schriften Nichirens entspricht nicht der Sichtweise / Auslegung der Nichiren Shôshû oder der SGI) , muss ich sagen, dass in dem Hörbuch doch ein paar recht gute Ansätze und Inspirationen enthalten sind.

    Ich werde es mit Sicherheit recht bald erneut hören.


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Myôhô-Renge-Kyô

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
    Täglich türme ich neue Staubschichten auf;
    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin

  • Ja, hat es sicher. (Ich hab aber das ebook) Aber für mich enthält es auch viele Punkte, die ich kritisch sehe. Mit dieser ganzen Glückszentriertheit und Verwirklichung durch ein Selbst, ebenso das Daimoku die einzig wahre Lehre sei, oder demD Drang zur Missionierung kann ich nur wenig/nichts anfangen. Auch das mit den Spiegel putzen seh ich anders. Da bin ich wohl eher bei Huineng, die aus meiner Sicht auch in dem Ichinen Sanzen, dem gegenseitigen Durchdringung der zehn Welten entspricht. Wo es darum geht, wird das Buch auch gut.
    Und dann gibt es Sachen, die meiner Meinung nach einfach sachlich falsch sind. Das Nichiren den ersten Laienbuddhismus erschaffen hat. War da nicht Shinran früher? Und kann man die Nichirenschulen überhaupt als reine Laienorganisationen bezeichnen? Dann brauchte es ja auch keine Soka Gakkai. Mal abgesehen das es zu allen Zeiten große Laienpraktizierende gab, egal ob im Theravada, Ch'an oder Dzogchen. Man denke nur an das Vimalakirti-Sutra. Das sind dann die Teile, die aus meiner Sicht eher unter Werbung fallen.



    .

  • Namaste!


    Hallo Daoist,


    ja, der Kosen-Rufu-Aspekt ist auch nicht das meine, ebenso wenig der Absolutheitsanspruch mit dem (leider) nahezu alle japanischen Schulgründer der Kamakura-Zeit an den Start gingen... Eisai Zenji mal vielleicht ausgenommen, aber strenggenommen hat der die japanische Rinzai Shû ja nicht gegründet, sondern nur als erster persönlich deren Linie nach Japan übertragen.


    Das Spiegel-Polieren hat mich auch an Shenxiu's Gedicht erinnert, mit dem er Meister Hongren seine Nachfolgewürdigkeit belegen wollte.

    Obwohl der heutige Zen-Buddhismus und die Überlieferung sich klar hinter Huineng stellt, so ist aus meiner Sicht beides notwendig und bedingt sich einander. Ohne Shenxiu's Gedicht hätte Huineng nicht sein Entgegnungsgedicht darauf geschrieben. Und ohne das "Polieren des Spiegels" - also ohne Anstrengung, Ethik, Praxis, usf. wartet man vergeblich auf Erkenntnis. Huineng's Worte entstammen ja der "Absoluten Ebene", sie taugen also nur insoweit, wie sich der Leser auch auf dieser Ebene befindet. Für einen Bompu wie mich klingt das zwar sehr erhaben und ich kann es auch für "wahr" und absolut halten, aber bringen tut mir das dann nicht viel. Die Anweisung, den Spiegel zu polieren ist da schon konkreter, abstrakter. Zwar auf der relativen Ebene verbleibend, aber insoweit lebenstauglich.


    Ach ja, das Thema Laienbuddhismus, stimmt. Das wird zumeist so falsch dargestellt, dass es mir kaum noch auffällt.

    Wenn wir mal aus orthodox-buddhistischer Sicht sprechen, dann ist fast der ganze japanische Buddhismus seit dem 10. Jh. nur noch Laien-Zen!

    Buddha Shakyamuni hatte seinerzeit die Vierfache Sangha klar und deutlich definiert und in Bhikkhus, Bhikkhunis, männliche Laien und weibliche Laien unterteilt. Für die beiden erstgenannten hat er den Vinaya etabliert, für die beiden letztgenannten die fünf oder acht Sîla.

    Dengyô Daishi Saichô und seine Nachfolger hatten für die Mönche der Tendai Shû den Vinaya abgeschafft/überwunden und stattdessen die Ordination mit den 58 Gelübden des Mahayana Brahmajala Sutras eingeführt. Später wurde auch in Kôbô Daishi Kûkai's Shingon Shû eine vereinfachte Ordination mit nur zehn Gelübden praktiziert. Diese Nicht-Vinaya-Ordinationen sind in Japan seit dem 10. Jh. die Regel und die echte Vinaya-Ordination galt zu Beginn des 13. Jh. als ausgestorben. [Wiederbelebungsversuche waren stets nur Traditions-bedingt, nie übergreifend. Diejenige durch durch die Shingon Risshû überdauert deren Gründerzeit wohl nicht und auch die Wiedereinführung durch die Ôbaku Shû im 16. Jh. zeitigte spätestens in der Meji-Ära ihr Ende.]

    Man kann also feststellen, dass seit dem 10 Jh. alle japanischen Geistlichen aus Sicht der Theravada- oder der Dharmagupta-Linien keine Bhikkhus oder Bhikkhunis sind, und folglich also Laien.

    [Das ist nur ein Denkmodell, nicht meine Sichtweise. Aber ich mag diese Abgrenzung zwischen Klerikern und Laien eher auch nicht - das sind Status-Dünkel!]


    Keine Ahnung weshalb die Japaner so darauf bedacht sind, sich als Laienbuddhisten abzugrenzen.

    In der Jôdo Shinshû wird auch immer wieder betont, dass es ja prinzipiell eine Form von Laienbuddhismus wäre, denn die Priester sind ja keine Mönche und heiraten schon seit jeher. Andererseits macht es dann aber schon einen Unterschied, ob man Laie ist oder Priester oder vielleicht sogar Kyôshi... :roll:


    Ja, ich muss Dir absolut Recht geben und deutet es ja auch schon an: Man sollte das (inspirierende) Werk kritisch und teilweise auch skeptisch lesen/hören!


    < gasshô >


    Benkei


    Namo-Myôhô-Renge-Kyô

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
    Täglich türme ich neue Staubschichten auf;
    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin

  • Zurzeit könnt Ihr viele tolle Aktivitäten auf der Website der SGI finden. Ich habe selbst nachgeschaut. wegen Corona sind alle realen Aktivitäten bis zum Ende des Jahres pausiert und daher Online geschaltet. Z.B auf der Website

  • Danke sehr, liebe Leute, kein neues thema. :)

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Namaste!


    Das aktuell Neuste zur SGI-D ist wohl die Anerkennung als religiöse Körperschaft, siehe hier.


    < gasshô >


    Benkei

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
    Täglich türme ich neue Staubschichten auf;
    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin