Meditationstechnik

  • Leider habe ich bisher keine Antwort auf meine Frage gefunden, hoffe hier kann mir geholfen werden.
    Mich interessiert ob man im Zen Gedanken etikettiert / benennt?!?

    Ich habe die Methode erst ziemlich spät gelernt und ich muss sagen dass das Etikettieren bei mir eher das Gegenteil bewirkt. Durch das benennen hänge ich zu sehr in den Gedanken fest und es entstehen sogar neue Gedanken. Über die Atmung funktioniert es hingegen super, selbst im Alltag. Ich könnte das etikettieren einfach weg lassen, bin mir aber nicht sicher ob es irgendwann benötigt wird? Oder handelt es sich hierbei nur um eine Hilfstechnik für Anfänger?
    Vielen Dank im Voraus:)

  • void

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Hallo, willkommen :tee:


    Ich kenne das zum Beispiel von Ayya Khema, Gedanken zu etikettieren.

    Ich selber mache das nicht. Jedenfalls nicht absichtlich. Es kommt schon vor, dass ich bei manchen Gedanken bemerke: ah, das war jetzt wieder diese Sorte Gedanke oder jene. Einfach, weil ich mich viel damit befasst habe, was ich eigentlich den ganzen Tag so denke.


    Während Zazen / Meditation habe ich das kaum, dass ich mich mit der Art eines Gedanken beschäftige. Aber sonst so tagsüber kommt das schon vor.


  • Mich interessiert ob man im Zen Gedanken etikettiert / benennt?!?

    Nein

    Ohne eine lange Zeit grimmiger Kälte,
    die Dir in die Knochen fährt –

    wie könnten die Pflaumenblüten

    dich erfüllen mit ihrem durchdringenden Duft?
    (Obaku)

  • Es kommt schon vor, dass ich bei manchen Gedanken bemerke: ah, das war jetzt wieder diese Sorte Gedanke oder jene. Einfach, weil ich mich viel damit befasst habe, was ich eigentlich den ganzen Tag so denke.

    Vielen Dank für deine Antwort. Das ist auch das was ich bisher erfahren durfte. Wahrscheinlich ist es auch normal dass man (wenn man geübt ist) automatisch bemerkt welche Gedanken da so aufkommen, alleine durch das reine Wahrnehmen der Gedanken. Das wiederum macht das Benennen / Etikettieren dann wohl auch überflüssig.

    Ich fasse es so auf dass das Etikettieren eher für Anfänger geeignet ist die einen kleinen Umweg benötigen um sich von ihren Gedanken zu distanzieren und diese bewusst wahrzunehmen. Später funktioniert das auch ohne diesem “Umweg” direkt über die Wahrnehmung. Die Distanz (nicht-Identifikation) zu den Gedanken ist ja dann bereits schon vorhanden.
    Ich hoffe man kann verstehen was ich sagen möchte 😁

  • draiboli

    Ja, ich denke, ich verstehe, was du sagen möchtest. :)


    Bei dir steht "Zen" als buddhistische Richtung. Und da wird das Etikettieren von Gedanken nicht gemacht.


    Trotzdem kann ich mir als Zen-Anhänger natürlich meine Gedanken anschauen. Und da werden viele eben anfangs feststellen, dass es Kategorien von Gedanken gibt, wenn man das so ausdrücken möchte.

    Gedanken an die Zukunft, an die Vergangenheit, Gedanken ohne erkennbaren Bezug zu dem, was jetzt gerade ist, Gedanken des Ärgers, des Zweifelns, ängstliche Gedanken usw.


  • Schmu

    Genau, so meinte ich es 😊 Dann brauche ich mich jetzt nicht mehr länger mit dem Thema Etikettieren beschäftigen und kann mich endlich auf das wesentliche konzentrieren.
    Erscheint zwar als Kleinigkeit, aber diese Frage hatte mich doch beschäftigt. Deshalb nochmals vielen Dank für die ausführliche Antwort, das hat mir sehr geholfen 🙏

  • Vielen Dank für deine Antwort. Das ist auch das was ich bisher erfahren durfte. Wahrscheinlich ist es auch normal dass man (wenn man geübt ist) automatisch bemerkt welche Gedanken da so aufkommen, alleine durch das reine Wahrnehmen der Gedanken. Das wiederum macht das Benennen / Etikettieren dann wohl auch überflüssig.

    Ich fasse es so auf dass das Etikettieren eher für Anfänger geeignet ist die einen kleinen Umweg benötigen um sich von ihren Gedanken zu distanzieren und diese bewusst wahrzunehmen. Später funktioniert das auch ohne diesem “Umweg” direkt über die Wahrnehmung. Die Distanz (nicht-Identifikation) zu den Gedanken ist ja dann bereits schon vorhanden.
    Ich hoffe man kann verstehen was ich sagen möchte 😁

    Willkommen draiboli

    das etikettieren das die Ehr.Ayya Khema lehrte ist nicht für Anfänger gedacht und es stellt auch keinen Umweg für ‚Erdachtes‘ dar.

    Das wäre ein bisschen zu einfach😉


    Hier fehlen evtl. ein paar wichtige Informationen.


    Wenn Du Dich für die gesamte Vorgehensweise, Ziel und Anwendungsdetails dieser Methode interessierst kannst Du (auch hier)gerne jederzeit nachfragen.


    In Metta🙏

  • Mach es dir einfach!


    Setz dich hin, bleib im Moment ohne Gedanken zu folgen, lasse sie und alle anderen Phänomene aber gleichzeitig zu und urteile nicht über Sie. Bemerkst du das du nicht mehr da bist weil du Gedanken folgst, kehre einfach wieder in den Moment auf das Kissen zurück.


    Weil einfach einfach einfach ist. Das ist die Praxis von Shikantaza.


    _()_

  • Schnuffy

    so wie du es beschrieben hast funktioniert es bei mir schon relativ gut. Die ersten male war es allerdings nicht so einfach. Ich habe aber Geduld und bemerke auch schon Fortschritte.
    Danke nochmal für die kleine Anleitung. 🙏