Wie es ist als amerikanischer Buddhist großgezogen zu werden

  • Ein lesenswerter Artikel über eine Kindheit / Jugend / Erwachsenwerden in amerikanischem Buddhismus: https://slate.com/human-intere…y-american-buddhists.html


    Ich finde ihn aus mehreren Aspekten interessant, der Referenz auf Orientalismus (siehe auch Kulturelle Aneignungs Diskussion), und nicht zuletzt die negative Auswirkung der Karma-Saat-Wiedergeburts-Lehre.


    MODERATORENHINWEIS: Hier die deutsche Übersetzung des Artikels:

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  • Als ich irgendwo etwas von Karma und Wiedergeburt gehört habe, war mein erster Gedanke: Ich werde nicht wiedergeboren! Für mich war und ist die Geburt als Mensch nicht das höchste und wertvollste. Diesen Scheiß noch mal durchmachen, niemals!


    Das war mein Schutzschild, der aus tiefster Tiefe kam, um nicht dem Buddhismus zu verfallen.

    Aber leitete auch viel später mein Kümmern um die Lehre des Buddha ein, wobei ich immer wieder feststelle, dass mein Erkennen nicht zum Buddhismus passte.


    Ich fühlte mich unverstanden, aber das konnte mich nicht überreden, meine Überzeugungen und Erfahrungen einer Gruppenzugehörigkeit zu opfern.

    Ich bin eben allein, aber bei der unzählbaren Anzahl an fühlenden Wesen ist es mir unmöglich einsam zu sein.

  • Zitat

    At age 25, I left the magazine and disconnected myself from the Buddhist spaces I’d previously inhabited.

    Gute Entscheidung, würde ich sagen.


    In dieser Gemeinschaft, wenn man nach der Schilderung der Autorin geht, fehlt alles, was Buddhismus für mich ausmacht. Keine kritische Überprüfung des Lehrinhalts, sondern Dogmen. "Idiot compassion" (ich glaube, den Begriff habe ich bei Pema Chödrön gelernt), statt Mitgefühl für sich selbst und körperliche Selbstbestimmung (sich selbst schützen ist IMHO Ausdruck von Metta), gaslighting ("Selber schuld, leb damit") statt kritische Überprüfung der Interaktion mit anderen, Buchhalter-Karma statt freudvolle Veränderung zum Heilsamen, Home Schooling statt Kontakt mit den "Normalos".


    In so weit finde ich den Vergleich mit evangelikalischen Kreisen ind den USA (und hier), den die Autorin andeutet, sehr passend.


    Liebe Grüße,

    Aravind.