Posts by pano

    Es gibt ja andere Religionen, wo Emotionen eine große Rolle spielen. In den monotheistischen Religionen ist die Liebe des Menschen zu Gott und die Liebe Gottes sehr wichtig. Ist es also vielleicht so, dass sich TNH da in seinem Bemühen um Frieden sehr von Martin Luther King und seiner christlichen Herangehensweise ( Brüderlichkeit, Liebe , Friede) hat inspieren lassen. So dass sich dann buddhistische Begriffe ( Intersein, Sati ) so eine christliche Färbung angenommen haben.


    Oder ist das nicht notwendig und es gibt eine ganz originäre Variante des buddhistischen Gefühlsbetontheit?

    Ich finde dass eine eher komplizierte Argumentation. In Büchern und Dharma Talks referenziert TNH doch überwiegend buddhistische Quellen um Mettapraxis zu begründen, Intersein zu erläutern, und Achtsamkeitspraxis zu belegen. Aufs Christentum bezogen betont er eben dass er da keine dualistische Trennung sieht, aber in Büchern wie "Cracking the Walnut" wird er dann doch etwas differenzierter.


    Also nur weil TNH und Martin Luther King gerne in einem Atemzug genannt werden heißt es ja nicht dass TNH sich da theologisch konsequent bedient haben muss. Viel plausibler erscheint mir, dass er im Westen in der Begegnung mit westlichen Schülern und Schülerinnen thematisch etwas umgewichtet hat welche Inhalte er aus dem Dharma lehrte, und auch wie er die Lehre für Einsteiger niederschwellig vermitteln konnte.


    Soweit ich ihn erinnern konnte war er etwas überrascht über den emotionalen Zustand der westlichen Schüler und über den Individualismus. Mit dem Begriff "Intersein" betont ja die Gemeinsamkeiten, kann man also auch auffassen als Botschaft gegen die Vereinzelung. Die Rückkehr zum Atem in der vermittelten Achtsamkeitspraxis eröffnet Wege sich aus negativen Gedankenspiralen zu lösen, Mettapraxis übt auch die positive Sicht auf sich selbst. Allles Themen die sich in buddhistischen Quellen finden lassen und die TNH auch in seinen Lehrreden und Schriften referenziert.

    Wenn ich Menschen um mich habe, die ich unsympathisch finde, werde ich versuchen sie zu ignorieren so gut es geht, liebende Güte hin oder her, ich muss meine Seele schützen und nicht dem Buddhismus gehorchen

    Das sind ja zwei verschiedene Dinge. Liebende Güte zu üben heißt ja nicht öfter mit einer Person zu interagieren. Der Buddhismus befielt nicht.

    Buddhistische Praxis kann dich aber befähigen mit einer Person umzugehen die dich normal auf die Palme bringt, ohne durch die Decke zu gehen.


    Das ist besonders nützlich im Umgang mit einer Person die man garnicht ignorieren oder vermeiden kann: der eigenen Person.



    Manchmal ist es auch kontraproduktiv zu ignorieren. Das populäre Stichwort dazu war vor einer Weile „spiritual bypassing“.

    Ich will ja nicht fundamental widersprechen aber Einsicht und Einübung korrelieren durchaus. Und so kann man - ohne Einsicht - auch mal mit der Übung beginnen und dann mag die Einsicht leichter fallen, oder andersrum mit der Einsicht starten; die ist aber nur durch die Übung zu vollenden.

    Aber man muss natürlich auch die Frage stellen: Ist unser derzeitiger Wertekompass hinsichtlich des Dharma immer nützlich und hilfreich? Sind Wertvorstellungen oder Praktiken anderer Kulturen, die unseren Wertvorstellungen entgegenlaufen, möglicherweise hilfreicher? Und wenn ja, für wen, unter welchen Bedingungen? Prüfen, prüfen, prüfen.

    Das mag ja alles prüfbar sein. Aber das geschieht doch bestenfalls nicht als Reaktion auf Vorwürfe sondern im beständigen Austausch.


    Entsinnt man sich abweichenden Wertvorstellungen lediglich in Skandal Situationen ist was faul.

    Soweit ich weiß spielt doch auch bei Lehrer und Schülern eine Einvernehmlichkeit sehr wohl eine Rolle und die Strafbarkeit fällt dort dann weg.


    Da ist eher dann das Beamtenrecht, welches sowas eig. nie toleriert.


    Das ist erstmal ein roter Hering. Die Strafbarkeit ist wohl in den meisten Fällen hinreichend um ein Fehlverhalten zu belegen, aber nicht notwendig. Es gibt sogar Straftatbestände die mangels eines echte Opfers als ziemlich unbedenklich aufgefasst werden könnten von einer sangha (man stelle sich vor ein buddhistischer Lehrer geht Containern).


    Aber von einem buddhistischen Lehrer erwarte ich schon ethisches Verhalten.


    Man kann erwarten dass ein buddhistischer Lehrer sich partnerInnen sucht mit denen er in keinem Abhängigkeitsverhältnis steht, man kann erwarten dass er Schüler nicht cholerisch zusammenbrüllt, dass er nicht mobbt, dass er sich in großen und ganzen an Gelübde hält die er abgelegt hat, dass er auf Gewaltanwendung verzichtet.

    Übrigens gilt auch die Unschuldsvermutung für die Person die die Vorwürfe erhebt. Denn die Reaktion der Lehrer-Verteidiger (und damit lehre ich zum Thema des Fadens zurück) ist ja oft die die Vorwürfe als Verleumdung zu bezeichnen.

    Die Unschuldsvermutung ist eine Grundlage unseres Strafrechts. Wenn aber innerhalb eines Sanghas ein Lehrer kritisiert wird, dann muss dem nicht eine strafrechtliche Angelegenheit vorangegangen sein. Entsprechend muss ich als nicht-Jurist auch nicht prüfen ob ein Vorwurf so klar belegt ist dass er den hohen Hürden einer strafrechtlichen Verurteilung genügt.


    Das Strafrecht löst nur einige problematische Fälle für die buddhistische Gemeinschaft (etwa wenn Täter hinter Gitter können). Eine Gemeinschaft muss jedoch auch anderes beachten. Wie umgehen mit Vorwürfen die strafrechtlich verjährt sind. Wie umgehen mit belegten Vorwürfen die aber nicht zu strafrechtlichen Verwicklungen führen (vgl. Rammstein). Wie umgehen mit Tätern die ihre Strafe abgesessen haben und eigentlich auch der Resozialisierung bedürfen, etc.


    Hier am Ort gibts gerade Vorwürfe gegen eine Kindergärtnerin die körperlich gewalttätig wurde gegenüber den Kindern. Es ist unklar ob das Gerichtsfest belegbar ist. Ich habe keinen Zweifel an den Vorwürfen. Als Pädagogin sollte diese Frau nicht mehr zurückkehren. In diesem Fall gibt’s Optionen auf einen Schreibtischjob. Wer weiß wie sich die Lage entwickelt. Man darf aus meiner Sicht die Person aber nicht in Situationen bringen wo sie wieder Kindern gegenüber gewalttätig werden kann.


    Eine gut funktionierende Institution ist in der Lage gewisse Probleme außerhalb des Strafrechts zu regeln, sofern das Strafrecht das zu grobe Schwert ist.


    Strafrechtsrelevantes muss natürlich zur Anzeige gebracht werden.


    Ist der Lehrer ein kleiner Monarch oder Fürst, dann hat die Institution ein eklatantes Defizit. Jede institutionelle machtposition muss mit Checks and Balances ausgestattet sein.

    Mann kann und man sollte die Gefühle nicht abwürgen, wenn sie hochkommen, sondern zulassen, sie haben einen notwendigen Grund, auch die Negativen, sie dann anschauen und gegebenenfalls in etwas Positives wandeln. Mit Wut kann man wunderbar etwas einreißen, etwas Altes und verflossenen kaputt machen zur Entsorgung, Entrümpeln. Wenn man in einer Situation Ohnmacht verspürt, weiß man, dass man von etwas abhängig ist, was nun vorbei ist.

    Ich halte nichts Emotionen zu unterdrücken. Denn das bringt nur mehr Dampf im Kessel. Was du beschreibst ist ein guter Weg mit Emotionen die auftreten umzugehen. Aber die Frage stellt sich schon, ob man nicht unheilsame Emotionen schon reduzieren kann bevor sie aufkommen. Das sehe ich schon analog zu den edlen Wahrheiten. Unheilsame Emotionen sind Dukkha entsprechend hilft es nicht irgendwo in der Kette anzusetzen kurz bevor das Dukkha sich einstellt, sondern man muss das Problem an der Wurzel packen. Mit Wut die erst garnicht entsteht muss man auch nicht mühsam umgehen.


    Ein weiterer Punkt den du aufwirfst ist, ob negative Emotionen nicht doch nützlich sein können. Ich glaube da ist sie oft ein falscher Freund. Klar kann Wut motivieren, sie kann auch zu gutem motivieren, aber das hat seinen Preis. Sie ist schnell verfeuert, dann kommt der Crash. Man kennt dass z.B. aus Sozialberufen. Da werden Leute Sozialarbeiter aus Ärger um die Missstände, und landen nach 20 Jahren im burn out, der Ärger ist nur noch Stress.


    Es ist da schon besser die positiven Emotionen, etwa die Brahmavihara zu kultivieren, und auch als Motivationsquelle zu verwenden.

    Ich denke es ist ja etabliert dass Meditation teilweise mit unerwünschten Nebenwirkungen einhergehen kann. Das müssen wir ja eigentlich nicht mehr diskutieren. Es ist so.


    Die eigentliche Frage ist, was ist der Umgang damit und sind Meditationslehrer, Sanghas und buddhistische Gemeinschaften auf den Umgang damit eingestellt und gut ausgerichtet? Und nein „wird was aus dem Unterbewusstsein sein“ ist in in vielen Fällen zu kurz gedacht.


    Die nächste nachgelagerte Frage wäre noch: Buddhismus ohne Meditation? Im asiatischen laienbuddhismus relativ gängig, im Westen wird Buddhismus und Meditation ja oft gleich Gesetz bzw. Meditation als essentielle buddhistische Praxis gesehen. Aber wenn Meditation für bestimmte Personen nichts ist, achten wir hier in Wortwahl und beim Appell ausreichend darauf Raum für buddhistische Praxis ohne Meditation zu lassen?

    Was nützlicher Glaube ist, ist natürlich subjektiv. Ich glaube prinzipiell an das gute im Menschen und in sozialen Gruppen, das ist schon etwas verrückt wenn man bedenkt wie ich hier immer wieder ausformuliere dass es Strukturen braucht in Sanghas um missbrauch zu verhindern (nach Wolfgang Schäuble ist das definitionskriterium von Konservatismus dass man den Menschen nicht traut, ich hab’s also amtlich nicht konservativ zu sein und bin’s dann irgendwie doch).

    Christopher Beckwith vermutet in seinen Büchern dass der Wiedergeburtsglaube sich in Indien später als gedacht entwickelt hat und vermutet eine Entwicklung aus dem Glauben an eine Wiedergeburt im Jenseits. Irgendwann sei der Himmel durch das diesseits ersetzt worden, und dadurch ergibt sich dann fast direkt eine Kette von Wiedergeburten.


    Ich vermute aber fast dass das keine Meinung des wissenschaftlichen Konsenses ist.


    Nachzulesen im kurzweiligen aber auch vermutlich mit wissenschaftlichen Schwächen behafteten Buch „Greek Buddha“.

    Ich denke wenn glaube keine Berechtigung hätte , wäre eine absolute Physik möglich die alles erklärt. Das denke ich jedoch nicht.

    Vielleicht sollte man seinen glauben nicht zu sehr spezifizieren. Ihm Luft lassen. Letztendlich glaube ich zumindest, dass die ganze Sache hier größer ist als das wir sie uns vorstellen können.

    Selbst wenn man an Gott glaubt . Steht doch in der Bibel man soll sich kein Abbild von Gott machen . Wie seht Ihr das ?

    Naja, ich bin ja physiker. Die physik ist für einiges gut. Für andere Dinge nichts. Der menschliche Geist ergibt sich sicherlich (meine Sicht) aus den Gesetzen der Physik. Trotzdem ist die Physik kein geeignetes Handbuch was mir erklärt wie ich Dukkha vermeiden kann.


    Ein System aus zwei Körpern kann ich noch durchrechnen. Drei Körper gehen schon nicht mehr.


    Glaube setzt dann ein wenn man mit nicht falsifizierbaren Hypothesen umgeht. Manche solcher glaubensinhalte sind nützlich (und wir wissen nicht ob sie wahr sind), andere sind eher unnütz. Und dann gibt’s noch den Glauben an mehr oder weniger falsifizierte Thesen (die erde ist eine Scheibe).


    Ich vergeude nicht meine Zeit gegen nützlichen Glauben anzureden, aber sehr wohl unnützen oder schädlichen Glauben zu kritisieren. Aus meiner warte darf man sehr gerne an die Wiedergeburt glauben, aber wenn man einer krebskranken Person erzählt dass würde am in vorhergehenden Leben gesammelten Karma liegen, dann tendiere ich schon dazu zu wiedersprechen.


    Auch als Naturwissenschaftler habe ich natürlich Glaubenssätze. Man kann nicht sein komplettes Weltbild empirisch belegen.


    Aber ich versuche an Glaubenssätzen nicht anzuhaften.

    Ich find ja jedenfalls illustrative wie im faden zu “abwehrhaltung gegen lehrerkritik” die abwehrhaltung gegen lehrerkritik direkt am praktischen Beispiel veranschaulicht wird.


    Eine Ausweg wäre vielleicht: Bevor man Kritik äußert erklärt man sich selbst zum Meister und dann ist man gegen die Gegenangriffe immun. /s

    Das hat nicht viel mit den LehrerInnen zu tun. Auch zB eine Ayya Khema hat nicht jedeN erreicht. Die Lehrer können einem nur Hinweise geben oder auch Übungen zeigen, wenn sie die SchülerInnen nicht befolgen, liegt das sicher nicht an den LehrerInnen.

    Also das war ein schwaches Argument gegen diesen Kodo Sawaki .

    Ich finde es ein äußerst starkes Argument.


    Wer pädagogisch tätig ist weiß, man kann nicht jeden Schüler zum Klassenprimus machen. Aber: Wer einige Schüler unterrichtet der weiß: in der Klasse, in der Schule, da gibt es verschiedenste Potentiale, da ist Vielfalt. Wenn ein Lehrer sich Duckmäuse heranzieht, dann ist davon auszugehen, dass er versagt hat.

    Blos muss man deswegen nicht behaupten, er hätte vom Zen nichts verstanden

    Was ist denn der Zen wert, wenn man ihn verstanden hat, und im Leben daran scheitert einfache Grundregeln des Miteinanders zu beachten.


    Ein Weg der Befreiung?


    Wenn man unter „Verständnis“ mehr versteht als „Book Smart“ dann muss man eben schon die Handlungen betrachten um einzuschätzen ob etwas verstanden wurde. Insofern finde ich es durchaus gerechtfertigt zu hinterfragen, wie weit sein Verständnis ging.


    Eine Lehre die man - als Anhänger und Lehrer - komplett verstehen kann ohne dass dies Auswirkungen auf den Lebenswandel hat, klingt eher nach Teilzeit-Hobby als nach spirituellem Pfad.


    Da Zen doch etwas größer zu sein scheint als das, kann man glaube ich getrost davon ausgehen dass er Zen nicht verstanden hat.

    Ich könnte mir vorstellen, dass man im Palikanon viele Archetypen und Anspielungen aus der indischen Kultur und Geschichte findet, die uns aber wenig sagen.

    Da ist sicher was wares dran, gegeben dem Zeithorizont ist da sicher auch jede Menge drin was auch aus heutiger, indischer Sicht nicht verständlich ist, und - man bedenke die Nähe der indoeuropäischen Sprachen zueinander - manches mag ähnlicher sein als man manchmal denkt.


    Wie nah sind uns die Merseburger Zaubersprüche? Wie nah sind uns Illias und Odyssee? Wie nah die biblischen Erzählungen? Unsere Kultur wurzelt in diesen Erzählungen, hat sie immer wieder rezipiert, und doch sind sie uns auch sehr fremd.

    Wie auch bei alten sagenstoffen usw. viel Tiefe enthalten aber man muss auch aktiv Streu vom Weizen (Signal vom Rauschen) trennen.

    Aber ist nicht das Signal selber eine reichlich dubiose Sache? Die "tiefen Ebenen" des Menschen sind auch der Ort seiner tiefen Täuschungen, oder? Märchen, Sagen und Fantasy-Filme sind ja voll von solchen Archetypen: Der "strahlende muskelverpackte Held" - die "wunderschöne Frau"- "der weiße Alte" - "die böse Hexe". Und immer und immer wieder all die Monster und Untermenschen - betrügerische Zwerge - dumpfe Riesen - böse Vampire, Untote und andere Un- und Untermenschen.


    Während viele Epen ( sahen wir das Mahabharata ) ja stolz im archetypischen Geschehen schwelgen - Schlachten, Helden, Drama, ist Buddha ja für seine Zeit spröde, nüchtern und sachlich. Er hält wenig von Schauspiel, Musik und Unterhaltung weil viel davon für ihn einfach Sinneskitzel ist. Von daher denke ich steht er dem "Märchen" mit seinen Archetypen fern.

    Je nach Betrachtung bleibt vielleicht auch nicht viel Signal übrig, das hängt immer vom Rezipienten ab. Oft projizieren wir auch in die alten Geschichten viel herein, ich denke das selbe passiert wenn wir eine antike Kosmologie betrachten. Ich will aber auch nicht negieren, dass da wertvolles zu finden ist.


    Natürlich ist der Pali Kanon erstmal spröde und entspricht nicht dem klassischen Archetyp des Helden-Epos, aber in einzelnen dort erzählten Geschichten findet man doch viele Tropes wieder. Vermutlich kann man garkeine Lehre überliefern ohne nicht bewusst oder unfreiwillig sich bestimmter Erzählmuster zu bedienen.

    Lieber Igor, es steht dir natürlich frei an die Existenz der Meridiane zu glauben, ich bin sowohl bzgl. der Meridiane als auch der Chakren skeptisch. Ich vermute sie existieren allenfalls als Vorstellungen, ggf. als suggestiv "eingeflöste" Wahrnehmungen.


    Hara kenne ich nicht, aber da du Kampftraditionen erwähnst, da gibt es ja die Idee das "Ki (jap, chin. Chi) im Körper strömt und gebündelt werden kann. Das beruht auf daoistischen Vorstellungen. Im Karatetraining hatte ich aber immer den Eindruck, dass Ki dort im Prinzip mit bewusster Muskelanspannung gleichzusetzen war -- sprich, das Erleben des Ki war einfache Achtsamkeitsarbeit mit dem eigenen Körper, Achtsamkeit gegenüber dem Gefühl im Muskel bei aktiver Anspannung. Insofern vielleicht einfach ein nützlicher "Cue".


    Da aber nun Ki/Qi aus der daoistischen Sicht wesentlich mehr beinhaltet als nur Muskelanspannung ist es problematisch die Tatsache, dass Budoka "Ki" als nützlichen Cue/Hinweis verwenden als Beleg anzuführen dass Ki/Qi in seiner Gänze real/fundamental sei.

    Kosmologien und Mythen behandeln ja oft, wie auch schon erwähnt wurde, zentrale Fragen des Mensch-Seins und der Variationsbreite der möglichen menschlichen Erfahrungen. Insofern können sie vielleicht hilfreich sein bei der Erkundung der inneren und äußeren Welt so wie eine Karte bei einer Wanderung hilfreich sein kann.

    Wie auch bei alten sagenstoffen usw. viel Tiefe enthalten aber man muss auch aktiv Streu vom Weizen (Signal vom Rauschen) trennen.

    Üblicherweise zeigen Studien jedoch nicht dass der Stich in die Meridiane nach klassischen Regeln einen Unterschied macht. wer Knieschmerzen hat profitiert von nadelpieksern. Nach Akupunkturlehre müsste es aber einen Unterschied machen wo exakt diese platziert werden, das findet man aber nicht. Somit wird also die Vorstellung es gebe Meridiane nicht bestätigt.und ich vermute dass das auch so mit den Chakren ist. Ggf mögen Übungen die mit Chakren zu tun haben Effekte haben, aber alles wird so schwammig sein dass es eigentlich nicht als Beleg reichen wird dass Chakren existieren.