Mit sich im Reinen sein (innerer Frieden) - das Wichtigste für ein glückliches Leben?

  • Das passt für mich nicht mit der Lehre zusammen.

    Ohne die Lehre gibt es eben Leiden in jeder Form, Sorgen, Klima, Kriege ...

    Hast Du Dich denn davon noch nie distanzieren können?


    Die Einstellung "... das ändert bei mir die Vorstellung vom erreichbaren Glücklich-Sein" ist ja "nur" eine Vorstellung. Glücklich-Sein ist ein Zustand fernab von äußeren Umständen.

    Aber Vorstellungen sind eben nicht hilfreich, sie führen möglicherweise zu Ent-Täuschung.


    Mich überraschte der glücklichste Moment in meinem Leben in meinem tiefsten, aussichtslosesten Moment, 34000 Mark Schulden, eine pubertierende unverschämte Tochter, kein Geld mehr zum Einkaufen, Mobbing am Arbeitsplatz, Übergewicht, keine schöne Kleidung ...

    Was will man mehr?


    Es kam alles ganz anders. Aber schon damals 1989 habe ich - vielmehr als heute - permanent alles studiert, angehört, angesehen, meditiert ..., um meinen Geist auf der Spur zu halten.


    Ich fühle mich seitdem reich!!! Und zwar beschenkt, nicht nur finanziell, sondern vorallem im Geist und im Herzen. Sozusagen "unverdiente Güte"

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    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • weshalb ich mir im Grunde die Frage stelle, wie damit im Reinen sein oder wie damit leben, dass ich halt einfach so ein handelsüblicher Mensch bin, mit einer bunten Mischung aus heilsamen und unheilsamen Verhaltensmustern,

    Das scheint mir die richtige Frage zu sein, ist doch auch Gautama gemäß der Überlieferung von einer Anhaftung in die nächste gestolpert, ehe er zum Buddha wurde. Seine Antwort ist ja bekannt.


    Liebe Grüße, Aravind.

  • Das scheint mir die richtige Frage zu sein, ist doch auch Gautama gemäß der Überlieferung von einer Anhaftung in die nächste gestolpert, ehe er zum Buddha wurde. Seine Antwort ist ja bekannt.

    Hi, lieber Aravind .Darf ich dich fragen, wie kommt du drauf? "Anhaftungen" ..( nachdenklich). Der Buddha war schon in den Früheren Existenzen Bodhisattva. Und was den jungen Prinz Siddhartha betrifft, dann er litt enorm, denn er sah im allem die Kehrseite des Seins, technich gesprochen.. drei Daseins-Merkmale... Er hatte, wie man es modern ausdrücken könnte , die existenzielle Krise ( nach Thanissaro Bhikkhu). Er suchte deswegen nach der Lösung , er konnte das Leben im Palast nichts mehr aushalten, es war ihm echt "widerlich", ---genau deswegen er hatte in die absolute Hauslosigkeit herausgezogen, um das "Tod-lose" zu finden.

    Um zum Thread hier zurückzukommen, er konnte nichts mehr "im reinen zu sein".Und er hatte keinen Inneren Frieden.

    Du kannst es als meine eigene Meinung tolerieren, ich habe keine Lust , den ganzen Thread mit dem zitieren zu vermüllen. Es geht doch genau darum hier, wie man das Glück erlangen kann, oder ? Samsara ist aber nur alles Dukkha.. Alles, bitte schön, ohne Ausnahme... Wenn der moderne ("") Mensch es nichts sehen wollte ( nichts wahrhaben wollte), das steht auf dem anderem Blatt. Und ich kann nichts dafür.

    LG. :rose: :taube: :)

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Der Moment freut mich für dich.


    Vielleicht sind unsere Lebenssituationen grad so verschieden, dass wir Unterschiedliches lernen dürfen. Ich will mich nicht distanzieren. Nicht zurück in die Einsamkeit oder die Härte der Abwehr, Unkenntnis oder Verleugnung der Ursächlichkeit meines Handelns für Armut, gewalttätige Auseinandersetzungen, das mögliche Eintreffen der schlimmen Prognosen zum Klimawandel sind mir auch gar nicht mehr möglich. Bleibt nur das Annehmen, auch hier gibt es eine Form von Frieden, mit den Emotionen, mit gut Handeln wollen und mit nicht immer tun.

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    Einmal editiert, zuletzt von Gurkenhut ()