Tit for Tat macht Freude, solange man Kooperation als Spieler erkennen kann. Endet das Kooperative, ist es die beste Lösung, das Spiel zu verlassen.
Natürlich kann das zu Verleumdungen des verlassenen Spielers führen, aber darauf kann man nicht mehr reagieren, weil man den Tisch schon verlassen hat und somit nicht mehr ansprechbar ist. Wird der verlassene Spieler wieder kooperativ, nach einer Pause, kann man erneut mitspielen, ansonsten lässt man den Menschen los.
Die Frage, die man mMn klären müsste ist, wie genau man Kooperation fast. Die meisten (oder alle?) Menschen sind nicht völlig konsistent in Wortwahl, Haltung, Absichten, Gestik, Mimik ... zu einem Zeitpunkt oder über die Zeit, sondern senden unterschiedliche Signale. Dazu kommt, dass man ständig von vielen Seiten Signale bekommt. Verhalten, was schnell als nicht-kooperativ beurteilt wird, ist häufig eine unbeabsichtigte Kooperation mit einem Teil der Signale, die jemand bekommt.
Im oben verlinkten Artikel ist der scheinbar klare Gegensatz von freundlichen Verhalten zu Vergeltung grundlegend. Die Realität ist mMn komplexer. Was ist ein ruhig vorgetragenes "Nein" ohne Angriff: Kooperation oder Nicht-Kooperation? Man macht nicht, was die andere Person will. Aber in zwischenmenschlichen Situationen ist es bisweilen wahnsinnig wichtig nein sagen zu können. Und zu einigen Punkten "nein" zu sagen, ist manchmal die Voraussetzung dafür, in einer Situation oder Beziehung (weiter gefasst als Partnerschaft, soll hier auch Familie, Freundschaften, Arbeitsumfeld, Hausgemeinschaft, .. umfassen) bleiben zu können. Dann ist ein konkretes nein ein ja zur Gesamtsituation.