Was genau wird wiedergeboren?

  • Vajrakila:
    accinca:


    Das Problem ist nämlich, daß man sich vom Nichts, ebenso wie vom Nibbana, gar keine Vorstellung machen kann,
    denn jede Vorstellung ist ja schon ein Etwas selbst die Vorstellung "Nichts". So gesehen ist Nichts noch weniger
    als Nichts.


    Wovon redest Du also dann, wenn Du Dir gar keine Vorstellung davon machen kannst und alles was Du sprachlich ausdrückst, zwangsläufig uneigentlich bleibt :?: Ja, ja, das Wunder des Glaubens :!:


    Du bist ja ein ganz Gewitzter. Du darfst dir gerne Vorstellungen von Nibbana machen, aber
    es werden eben immer nur vergängliche Vorstellungen bleiben. Nibbana liegt allerdings
    gerade in der Ablösung von allen Vorstellungen bzw. Konzepten. Wovon ich rede ist genau
    davon, das man Vorstellungen aufgeben muß, will man wissen was damit gemeint war:


    'Das ist der Friede,
    das ist das Erhabene,
    nämlich der Stillstand aller karmischen Bildekräfte,
    die Loslösung von allen Daseinsgrundlagen,
    die Versiegung des Begehrens,
    die Entsüchtung, Erlöschung, Nibbána.'

  • accinca:


    Du bist ja ein ganz Gewitzter. Du darfst dir gerne Vorstellungen von Nibbana machen, aber
    es werden eben immer nur vergängliche Vorstellungen bleiben. Nibbana liegt allerdings
    gerade in der Ablösung von allen Vorstellungen bzw. Konzepten. Wovon ich rede ist genau
    davon, das man Vorstellungen aufgeben muß, will man wissen was damit gemeint war:


    Hast Du oder habe ich angefangen, von Vorstellungen zu reden :?: Nicht-Vorstellung sind auch nur Vorstellungen. Man kann sich nicht Nicht-verhalten ohne Verhalten zu erzeugen. Ja, das Aufgeben von Vorstellungen, egal ob sie Konzepte, Sprachen, Texte oder Begriffe sind, ist eine spaßige Angelegenheit. Also verzeih, daß ich so ein Gewitzter bin. Es bedeutet nicht, daß ich Dir spotte.


    Zitat

    'Das ist der Friede,
    das ist das Erhabene,
    nämlich der Stillstand aller karmischen Bildekräfte,
    die Loslösung von allen Daseinsgrundlagen,
    die Versiegung des Begehrens,
    die Entsüchtung, Erlöschung, Nibbána.'


    Ja sehr schön und Nibbana ist damit eine nichtssagende Leerstelle geworden, eine metaphysisches Gebilde der Einbildung, nur eben negiert....mehr nicht.
    Verwirklichung von Nibbana sieht aber anders aus:


    Zitat

    Frag nicht wo das Licht ist.....es leuchtet! (Anton Walther Florus Gueth)

    :|


  • Darüber gibt es sicher viele Vorstellungen. Die oben von mir zitierte
    habe ich in den Überlieferungen des Buddha gefunden. Auch sie ist
    zwar vergänglich, aber diese Vorstellung kommt mir gar nicht so "nichtssagend" vor.
    Aber das mag bei dir ja anders sein. Außerdem gibt es ja auch Leute die etwas
    mehr oder besseres suchen. Ich wünsche diesen viel Erfolg. Ich denke sowieso,
    daß das Nibbana das der Buddha lehrte nur wenige finden werde. Endlos, ohne
    Anfang soll ja der Samsaro sein. Wenn es so einfach wäre, hätten es schon lägst
    alle gefunden. An der knappen Zeit kann es nicht gelegen haben. :)


  • Ja, beeindruckend, nicht wahr und so schrecklich simpel und dennoch so schwierig auszudrücken?! Ich fühle da ganz und gar mit Dir!


  • Ex negativo den Reichtstag beschreiben, heißt eine Baugrube auszuheben. :idea:


  • Nach meiner Erfahrung werden solche Übersetzungen ohne
    ausführliche Erklärungen ihrer Bedeutung, oft nicht bzw. falsch verstanden.

  • accinca:


    Nach meiner Erfahrung werden solche Übersetzungen ohne
    ausführliche Erklärungen ihrer Bedeutung, oft nicht bzw. falsch verstanden.


    ....deine Beiträge aber manchmal auch.


    hedin

  • hedin:
    accinca:


    Nach meiner Erfahrung werden solche Übersetzungen ohne
    ausführliche Erklärungen ihrer Bedeutung, oft nicht bzw. falsch verstanden.


    ....deine Beiträge aber manchmal auch.


    Das ist wohl leider wahr - und aus verschiedenen Gründen.
    In dem Zitat haben wir ja schon ein Problem mit der Übersetzung.
    Hinzu kommt dann noch zu verstehen was tatsächlich mit den Worten
    gemeint war und wo es sich lediglich um sprachliche Ausdrucksformen handelt
    wie z.B. der Begriff "Reich" nicht wirklich ein "Reich" meint oder auch sonstigen
    Bereich des Geistes in der Vorstellungen bestehen könnten. Man darf den Text also
    nicht zu naiv betrachten. Wie ich es schon von namhaften Buddhisten hörte, was
    sie nicht alles aus diesem "Datu" glaubten machen zu müssen. Am Ende hätte
    man ein ewiges Jenseits in einem Himmel gehabt mit einem Ich-Bin-Kern das aber
    nicht als ein solches gegolten hätte usw. usw. und eine Vorstellung reihte sich an
    die Nächste.
    Und das war jetzt nur ein Wort aus dem Text. Man müßte also schon eine Menge
    schreiben, wenn mann ausführlich werden wollte. Eher schon sollte man sich an
    M1 halten wo gesagt wird, daß man sich über Nibbana keine Vorstellung machen
    soll und nicht irgendwann denken soll "mein ist Nibbana" und natürlich auch nicht
    "Nibbana ist nicht mein" oder "Teilweise und Teilweise nicht" usw.
    Nibbana ist eben nicht auf einer oberflächlichen Denkweise und Vorstellungswelt zu verstehen.
    Das ließt man so, aber es wirklich tief zu verstehen, ist schon wirklich nicht einfach aber wichtig.
    Nibbana ist eben auch das Ende aller Dinge wo weder diese noch jene Welt ist wie es in
    diesem Zitat heißt. Das immer wieder neu Erscheinen der Dinge endet aber nicht einfach so
    von ungefähr durch Zufall oder so, sondern nur dann wenn Anhangen und Nichtwissen
    überwunden sind. Der Erste Schritt dazu ist das unheilsame und besonders nachteilige
    Anhangen aufzugeben. Da ist dann das erste Übungsfeld. Auch das bringt schon viele
    Vorteile und keiner, der die Befreiung sucht, kann kann dieses Feld umgehen.

  • Zitat

    Nibbana ist eben nicht auf einer oberflächlichen Denkweise und Vorstellungswelt zu verstehen.


    Man sollte niemanden unterstellen, seine Denkweise sei oberflächlich. Jeder geht seinen Weg und versuchts mit seinen Mitteln. Dünkelhaftes Getue lehnt der Sakya ab....

  • accinca:

    Nach meiner Erfahrung werden solche Übersetzungen ohne
    ausführliche Erklärungen ihrer Bedeutung, oft nicht bzw. falsch verstanden.


    Wenn es die "richtige Übersetzung gäbe" sprächen wir alle Pali, ohne Pali zu leben....jede Übersetzung ist Interpretation, mehr nicht....

  • Vajrakila:
    Zitat

    Nibbana ist eben nicht auf einer oberflächlichen Denkweise und Vorstellungswelt zu verstehen.


    Man sollte niemanden unterstellen, seine Denkweise sei oberflächlich.
    Jeder geht seinen Weg und versuchts mit seinen Mitteln.


    Nur wenige haben wenig Staub auf den Augen, sagte der Buddha.
    Besonders den eigen Staub gilt es zu erkennen und zu durchschauen,
    denn Staub gibt es jede Menge.

    2 Mal editiert, zuletzt von accinca ()

  • Vajrakila:
    accinca:


    Nach meiner Erfahrung werden solche Übersetzungen ohne
    ausführliche Erklärungen ihrer Bedeutung, oft nicht bzw. falsch verstanden.


    Wenn es die "richtige Übersetzung gäbe" sprächen wir alle Pali,
    ohne Pali zu leben....jede Übersetzung ist Interpretation, mehr nicht....


    Auch solche Ansichten gibt es in der Welt.

  • accinca:

    Nur wenige haben wenig Staub auf den Augen, sagte der Buddha.


    Ja, aber das ist Selbsterkenntnis, und niemand anderes erkennt es, als man selbst. Erkennst Du Deinen Staub?

  • accinca:


    Auch solche Ansichten gibt es in der Welt.


    Frag mal den Buddha, ob Deine Ansichten und Übersetzungen stimmen. Er ist doch die letztendlich Autorität, nicht wahr? Bin gespannt, wo Du ihn antriffst, um ihn zu befragen? Im Palikanon? :lol:

  • Vajrakila:
    accinca:

    Nur wenige haben wenig Staub auf den Augen, sagte der Buddha.


    Ja, aber das ist Selbsterkenntnis, und niemand anderes erkennt es, als man selbst. Erkennst Du Deinen Staub?


    Niemand anders erkennt es? Naja alles ist relativ - auch die Erkenntnis und sie kann sogar
    zu verschiedenen Zeiten unterschiedlich sein - es sei denn der Wahn wäre schon erloschen.

  • Vajrakila:
    accinca:


    Auch solche Ansichten gibt es in der Welt.


    Frag mal den Buddha, ob Deine Ansichten und Übersetzungen stimmen.
    Er ist doch die letztendlich Autorität, nicht wahr? Bin gespannt, wo Du ihn
    antriffst, um ihn zu befragen? Im Palikanon? :lol:


    Ich hatte zwar nichts übersetzt aber Hauptsache du freust dich über deine eigenen Witze. :lol:

  • accinca:

    Ich hatte zwar nichts übersetzt aber Hauptsache du freust dich über deine eigenen Witze.


    Wer Übersetzungen kritisiert, muß wohl übersetzt haben, sonst wüßte er nicht wovon er spräche und was falsch an der anderen Übersetzung sei...es sei denn, er gibt nur wieder vom Hören-sagen......

  • accinca:


    Niemand anders erkennt es? Naja alles ist relativ - auch die Erkenntnis und sie kann sogar
    zu verschiedenen Zeiten unterschiedlich sein - es sei denn der Wahn wäre schon erloschen.


    Wahn? Gebilde, die nicht existieren? Oder Einbildungen von Kenntnissen, die man nicht hat? Wie fühlt sich dass denn an, wahnerlöst zu sein? Aber bitte jetzt keine Zitate, von Übersetzungen, die Du nicht gemacht hast....einfach mir mal Deine "Vorstellung" posten...bin gespannt, wie sich ein Hamsterrad ausmißt......

  • Vajrakila:

    Ja, aber das ist Selbsterkenntnis, und niemand anderes erkennt es, als man selbst. Erkennst Du Deinen Staub?


    Hi Vajrakila


    der Buddha erkannte den 'Staub', den Ursprung des 'Staubs', das Ende des 'Staubs' und den 'Staubwischer'


    im Vorgang der 'Selbsterkenntnis' sind Menschen gar nicht so verschieden ;)


    Vajrakila:

    Er ist doch die letztendlich Autorität, nicht wahr? Bin gespannt, wo Du ihn antriffst, um ihn zu befragen? Im Palikanon?


    mit Respekt, Vajrakila, aber so reden aus Erfahrung nur Leute, die den PK nicht gelesen haben


    zumindest die Reden des Buddha im Sutta Pitaka sind weder Autorität noch sonstwie heilig,


    auch nicht 100% korrekt überliefert


    aber wer die Sutten kennt & umsetzt, erkennt einen 'roten Faden' darin


    anhand des 'roten Fadens' kann man alle zuträglichen und unzuträglichen Zustände erkennen & anwenden


    somit verschwinden alle Zweifel bezüglich was der Buddha lehrte


    :)

  • thecap:


    Hi Vajrakila


    der Buddha erkannte den 'Staub', den Ursprung des 'Staubs', das Ende des 'Staubs' und den 'Staubwischer'


    im Vorgang der 'Selbsterkenntnis' sind Menschen gar nicht so verschieden


    Das ist damit auch nicht gesagt.....Es geht um die karmisch heilsame Tat.....und nur ich kann sie tun, niemand für mich ......im Mahayanna können sie auch in gewisser Weise andere für mich gehen.....aber letztlich nicht bis zum Ende.....Der Staub war der Anlaß nicht als Privatbuddha zu enden, sondern eine Lehre zu verbreiten....



    werter thecap


    Ich habe nicht den roten Faden, noch die Inhalte des Kanons in Zweifel gezogen.....es ging um Übersetzungen, Kritik und Übersetzungsleistungen. Wer korrigiert den "Wahnerfüllten" in seiner Lesart?
    Mein Versuch ist die direkte Frage nach dem Verständnis, nicht nach den Vorstellungen, die hinter einem Verständnis lauern. Aber vielleicht sollten wir uns wohl mehr die Vorstellungen anschauen.......

  • Vajrakila:

    Der Staub war der Anlaß nicht als Privatbuddha zu enden, sondern eine Lehre zu verbreiten...


    Du meinst den wenigen Staub auf den Augen bei Wenigen?


    MV.I.05 - 5. Brahmayācanakathā - Brahma Sahampati


    Da legte Brahma Sahampati das Obergewand über eine Schulter, beugte das rechte Knie zur Erde, erwies dem Erhabenen mit zusammenlegten Händen Ehre und sagte folgendes: "Möge der verehrungswürdige Erhabene die Lehre verkünden, möge der Vollkommene die Lehre verkünden. Es gibt Lebewesen, die von Natur aus wenig Staub auf den Augen haben, durch das Nichthören der Lehre gehen sie abwärts; es werden Versteher der Lehre da sein."

  • Vajrakila:

    Das ist damit auch nicht gesagt.....Es geht um die karmisch heilsame Tat.....und nur ich kann sie tun, niemand für mich


    ohne Zweifel, mein Freund


    aber vorhin sprachst du vom Erkennen. . . jetzt sprichst du vom Tun. . . ;)


    Zitat

    Wer korrigiert den "Wahnerfüllten" in seiner Lesart?


    natürlich korrigiert nur der Wahnerfüllte den Wahn


    niemand anderes hat wirklichen Einfluss auf die Erfahrung eines Menschen


    allerdings kann jemand, der den Wahnsinn & seinen Ursprung erkannte, das Ende des Wahnsinns verwirklichte oder zumindest schmeckte und den Weg zum Ende des Wahnsinns weiß, bedingungslos seine Erfahrung mit dem noch Wahnerfüllten teilen


    nur meine Meinung


    mit Metta


    :)

  • thecap:


    ohne Zweifel, mein Freund


    aber vorhin sprachst du vom Erkennen. . . jetzt sprichst du vom Tun. .


    Nun werter Freund,
    dies macht es ja so schwer. Die 4 edlen Wahrheiten erklären uns schrittweise, daß Erkennen und Handeln(Tat) nicht voneinander getrennt werden dürfen. Sie sind Interdependent. Darum kommt es bei mir auch zur direkten Verbindung in den Aussagen....


    lg
    vajrakila


  • Ja.....Gautama wurde von seinem Schüler gebeten zu lehren....er selber wollte nicht unbedingt.....und zwar zurecht....man lehrt nicht ungefragt, dies ist hinduistische Sitte und auch eine Klugheit in den Motiven.....

  • Vajrakila:

    Ja.....Gautama wurde von seinem Schüler gebeten zu lehren....er selber wollte nicht unbedingt.....und zwar zurecht....man lehrt nicht ungefragt, dies ist hinduistische Sitte und auch eine Klugheit in den Motiven.....


    Verzeih eine kleine Korrektur. Als der Buddha sich entschied doch zu lehren, hatte er noch keine Schüler.
    Er wurde von Brahma ( brahmakāyika deva) Sahampati gebeten zu lehren.


    Mit Metta
    Kusala