Übender:Alles anzeigenHallo,
Knoedel:Alle tibetischen Schulen behaupten, dass es auf dem Sutrenweg viele Weltzeitalter bis zur Erleuchtung dauert und dass dies auf dem Vajrayana schon in einem Menschenleben möglich wäre. Deswegen kann man sagen, dass das Vajrayana dem Sutrenweg als überlegen angesehen wird.
im Palikanon (M 10), ist davon die Rede, dass die "Erleuchtung" innerhalb weniger Jahre, ja sogar binnen einer Woche erlangt werden kann. Wenn die Voraussetzungen stimmen, ist sowas wohl möglich. Welche "Vorarbeit" in irgendwelchen "früheren Leben" dafür nötig war, darüber kann man sicher spekulieren. Ich gehe allerdings davon aus, dass diese "Vorarbeit" in jedem Fall geleistet worden sein muss, egal wann und egal wie lange das gedauert hat.
Grüße!
Übender
Hallo Übender
im Zen wird ja sogar die augenblickliche Erleuchtung behauptet. Aber es ist, wenn man die verschiedenen Modelle gegenüberstellt, sicherlich richtig, dass du die "Vorarbeit" erwähnst. Genau diese "Vorarbeit" wird von den tibetischen Buddhisten mit dem Sutrenweg (hier: Weg des Bodhisattvas) assoziiert und deswegen dauert es so lange.
Was das Vajrayana angeht, so wird postuliert, dass die ganze "Vorarbeit" eben durch die spezifische Art der Praxis tatsächlich bereits während eines Lebens geleistet und das Ergebnis auch noch erzielt werden kann.
Aber mir geht es wirklich nicht um die Zeitangaben. Sie sind für mich nur ein Anhaltspunkt dafür wie die Effizienz der Methodik von der Schule selbst bewertet wird und also Anlass danach zu suchen, was diese Bewertung begründen könnte, d.h. was die Rationale dahinter ist/sein könnte.
Viele Grüße
Knödel