Ein Tag ohne empfundene Güte ist ein vergeudeter Tag

  • Hanzze:

    Das Ding, erledigt Liebe auch... bis zu dem Zeitpunkt, wo einer eine Frage auf ein Post stellt und die angenehmen Gefühle verziehen. *schmunzel*


    Da überschätzt du aber ganz offensichtlich deine Reichweite. *schmunzel*


    Wahre Güte kennt keine Bedingungen oder Erwartungen. Der Akt des Gebens ist sich selbst genug, auf alles weitere hat man keinen Einfluss, und doch freut man sich wenn sich jemand anders freut, ist aber auch nicht betrübt wenn es nicht ankommt.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:

    Warum Schwarz-Weiß sehen, wenn es auch Farben gibt?


    ich habe nichts gegen farben, im gegenteil, ich habe nichts gegen freude wenn sich andere freuen, wenn ich weiss was sie für mich bedeuten :)

    Geronimo:

    (Mit-)Freude ist DIE Triebfeder der ganzen Praxis. Würde uns die Praxis keinerlei Freuden bereiten, wäre sie nutzlos.


    das respektiere ich als, deine sicht der dinge :)
    ich halte nicht viel, besser gesagt ich halte nix vom belohnungsprinzip.... die dinge tun der dinge wegen und nicht weil ich was von meinem tun erwarte. das ist nicht immer einfach und auch nicht immer möglich im alltag aber es ist meine art damit umzugehen.


  • Wie gesagt, wahre Güte braucht keinen Grund und keine Bedingung um gelebt zu werden. Sie ist sich selbst genug, und wenn dabei auch noch weitere Freude in Anderen entsteht, schön.


    Mit Erwartungen hat man das Feld der echten Güte ja auch schon wieder verlassen. Das liegt in der Natur der Sache.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:

    Wie gesagt, wahre Güte braucht keinen Grund und keine Bedingung um gelebt zu werden. Sie ist sich selbst genug, und wenn dabei auch noch weitere Freude in Anderen entsteht, schön.


    Mit Erwartungen hat man das Feld der echten Güte ja auch schon wieder verlassen. Das liegt in der Natur der Sache.


    Dein eingansposting:


    Zitat

    Ich merke das schmerzlich, wenn ich keinen Draht zu mir finde. Die Welt ist dann ein trister, unwirtlicher Ort, und die Mitmenschen verhalten sich mir gegenüber dann auch entsprechend.


    Ist da jedoch, aus dem einen oder anderen Grund, eine warm ausstrahlende Quelle in mir zu finden, dann verwandelt sich die gerade noch so graue Welt in ein leuchtendes Spiel, und die Menschen erfreuen sich an deiner Gegenwart, so das du ihnen wirklich von Nutzen sein kannst.


    sprichtst du in beiden von der selben güte? und freude?


  • Ich sehe da keinen Widerspruch. Wenn es draußen sehr kalt ist, setzt du dich doch auch in's Warme, und bleibst nicht einfach draußen stehen, nur weil es eben gerade so ist.


    Na klar macht echte Güte das Leben angenehmer, die ganze Lehre macht das Leben angenehmer. Zumindest solange bis man das noch überschreiten kann.


    So wie ein warmes Zuhause im Winter hilft die Gesundheit zu erhalten, so hilft die Güte beim heilsamen beschreiten des Weges.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:
    Hanzze:

    Sicher, wenn man zu unterscheiden weiß, was Güte und was "Habenwollen" ist. *schmunzel* Auch die Lehren des lieben Jesus helfen da gut im selben Sinne wie du meinst weiter, sie scheitern nur daran, dass man sich selber nicht liebt.
    Also nochmal, was hat Güte mit Empfinden zu tun? Warum möchte man etwas empfinden, wenn man wohlwollende Gedanken hegt? *schmunzel*


    Frage Buddha warum er es gelehrt hat, und frage dich selbst ob du dich freust wenn andere sich freuen.


    Buddha hat eine Geisteshaltung gelehrt, die sich selber und andere vor Leiden schützt, und das war es dann auch schon. Da ist kein Metta, das dazu dient dich oder andere zu angenehmen Gefühlen zu bringen. Da ist "nur" ein Wunsch, dass alle Glück finden mögen und das fängt mit sich selber an.


    Wenn da einer schreibt, dass er die Gefühle aus Metta vermisst, denke ich mir, dass da etwas missverstanden wurde.


    Zu deiner Frage, ob ich mit Mitfreuen kann: Ja, wenn ich etwas wahrnehme, dass freudvoll ist, Leid mindert, schützt und glücklich macht. Wenn sich jemand über etwas freut, das nicht freueswert ist, leiden verursacht, nicht schützt und zu unglückführt, denke ich ist Freude nicht angebracht, jedoch das was man Mitgefühl nennt. Da dies oft zu unklaren Unterscheidungen führen kann, speziell wenn das Wissen eingeschränkt ist, empfiehlt sich in beiden Fällen metta. Da braucht man erst gar nicht zu unterscheiden und kann sich ganz auf seine persönliche Geisteshaltung konzentrieren.


    Geromino:


    Wie gesagt, wahre Güte braucht keinen Grund und keine Bedingung um gelebt zu werden. Sie ist sich selbst genug, und wenn dabei auch noch weitere Freude in Anderen entsteht, schön.
    Mit Erwartungen hat man das Feld der echten Güte ja auch schon wieder verlassen. Das liegt in der Natur der Sache.


    Das ist nicht richtig, Güte (metta) erfordert die richtige Absicht (Denken) und die folgt aus der richtigen Ansicht. Der Grund ist, anderen keinen Schaden zuzufügen und auch selbst keinen Schaden erleiden. Diese Absicht kommt aus dem Erkennen von Ursache und Wirkung und dem Verständnis, dass wir uns wenn immer wir wollen oder ablehnen, leiden verursachen. *schmunzel*


    Geronimo:
    Hanzze:

    Das Ding, erledigt Liebe auch... bis zu dem Zeitpunkt, wo einer eine Frage auf ein Post stellt und die angenehmen Gefühle verziehen. *schmunzel*


    Da überschätzt du aber ganz offensichtlich deine Reichweite. *schmunzel*
    Wahre Güte kennt keine Bedingungen oder Erwartungen. Der Akt des Gebens ist sich selbst genug, auf alles weitere hat man keinen Einfluss, und doch freut man sich wenn sich jemand anders freut, ist aber auch nicht betrübt wenn es nicht ankommt.


    Wenn dem so ist, dann ließ einfach die ganzen Post von beginn an, und lass deine Emotionen aus dem Spiel und auch die Erinnerungen daran. Als würdest du es zum ersten mal lesen *schmunzel* Und dann erinnere dich was die Ursache für dein zweites Post (der netten Einladung) war. *schmunzel*


    Was ich nicht alles könnte, könnte ich deine Gefühle beeinflussen *schmunzel* nein, nein, es bleibt wie immer selbst gemacht. Du erschaffst dir deine Welt. *schmunzel* wie immer sie aussehen mag. Aber in der Praxis geht es nicht darum etwas zu erschaffen, schon gar keine Welt. Sie soll ja letztlich dazu führen, dass diese "Welten" (aus Ideen) verschwinden.


    Geromino:

    Du liest anscheinend überhaupt nicht was ich schreibe. Ich sagte mehrmals das Güte ein hervorragendes Hilfsmittel Ist, um auf dem 8fachen Pfad voranzukommen, ein Werkzeug das zur Befreiung hilft. Von "haben-wollen" war nie die Rede, außer das du es permanent eingebracht hast.


    Falsch geübt, denke ich nicht. Es befriedigt nur das verlangen nach angenehmen Gefühlen. Aber wenn man sich nebenbei mit dem achtfachen Pfad beschäftigt, kann aus dem verliebt sein schon auch metta werden. *schmunzel*
    Das du nicht haben möchtest sehe ich in der Eingangspost ganz und gar nicht -> einen angenehmen und nicht "vergeudeten" Tag. Wenn man so etwas möchte, greif man zu Drogen und das "Liebe" dafür ein geniales Mittel ist, ist weit bekannt. Nur trifft das nicht den Kern und führt sicher am Ziel vorbei.


    Metta ist ein hervorragendes Mittel, gehen ja auch Wort, Tat und die Lebensweise (Silas) daraus hervor. Ich halte es daher für Sinnvoller sich auf Taten zu konzentrieren. Diese mit Wohlwollen getränkt führen für alle zum Glück. Das hat mehr Wirkung als unachtsam durch die Welt zu ziehen und seine angenehmen Gefühle mit "Ich liebe die Welt" zu speisen. Das kommt dann später natürlich und ganz von allein.


    Wohlwollen, Güte, metta wie immer du es nennen magst ist ein mächtiges Schutzmittel vor unzähligem Leid. Der rechten Absicht passen wir daher ganz ohne Gefühle, sondern aus rechter Ansicht, unsere Leben schritt für Schritt an. *schmunzel*


    Sicher ist es normal, dass wir beides wollen, Wohlwollen und das was wir als angenehm verstehen. Aber das geht nun mal nicht. Das verlangen nach angenehmen Gefühlen geht aber dann, nach und nach vorbei.


    Wie würde Dorje Sema jetzt sagen:


    "MORE BODHICITTA!" *schmunzel*
    Die rechte Absicht zählt.


  • _()_()_()_

  • Hanzze:


    Buddha hat eine Geisteshaltung gelehrt, die sich selber und andere vor Leiden schützt, und das war es dann auch schon. Da ist kein Metta, das dazu dient dich oder andere zu angenehmen Gefühlen zu bringen. Da ist "nur" ein Wunsch, dass alle Glück finden mögen und das fängt mit sich selber an.


    Meinst du nicht, das dieses "Schutz vor Leiden" ein angenehmes Gefühl entstehen lassen kann?
    Je weniger das Leiden - je angenehmer das Gefühl. Das Gefühl muß angenehmer sei und
    zwar sehr viel angenehmer - geradezu ein innerer "Jubel". Es handelt sich hierbei ja nicht
    um ein äußeres Gefühl. Es geht um das "innere Grundbefinden" das muß sehr stark werden
    (der Buddha nennt das "Piti") denn piti ist der Einstieg in die erste Vertiefung. Ohne Piti
    geht da gar nichts. Auf piti richtet sich Wille und Geistige Achtsamkeit nur so kommt es zur
    ersten Vertiefung bzw. samādhi.

  • Sicherlich ist da auch eine entsprechende Frucht, so wie du auch schon zuvor mit einem Sutta aufgezeigt hast. Diese hat das was du jetzt Ansprichst, sehr gut ausgedrückt. *schmunzel* Ob das jedoch Piti ist mag ich mal bezweifeln.
    Das deine Umgebung und auch dein Geist leichter wird, ist denke ich klar. Das durch diese "Veränderung" auch weniger unangenehmes aufkommt ist doch schon ein sehr schönes Resultat. Metta schafft eine gerechte Umgebung für die Vertiefung aus diesem Hinblick.


    Das piti - im Hinblick auf die Vertiefung - ist aber denke ich nicht eines das man aus metta regeneriert. Aber du hast sicher mehr zu diesem Thema, würde mich interessieren. *schmunzel*


    Persönlich bin ich auch von "Jhanajunkeytum" nicht wirklich überzeugt.

  • Man kann es aber auch schllcht zerreden, lieber Hanzze, und das ist sicher nicht besonders heilsam.


    Von "vermissen" war ja auch nie die Rede, sondern nur von "nutzen", da ist schon ein Unterschied.


    Als Übung ist metta, so oder so, eine ganz hervorragende Angelegenheit, und nicht umsonst vom Buddha immer wieder gepriesen.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:


    ...
    Es kommt auf die Art der Güte an. Für manche ist sie wohl Frucht der Praxis, für andere direkter Einstieg in, und Werkzeug für, die Praxis.


    Der Buddha hat es als Methode zur Befreiung gelehrt. Daran kann man sich orientieren.


    Ja, ich habe verstanden, dass Du da Recht hast, es ist eine Methode. Diese Methode kann ich jedoch erst wirksam einsetzen, wenn ich wirklich verstanden habe, was Ursache und Wirkung ist. Und das meinte ich damit, dass im Eingangspost ja die Feststellung vorausging: "ein trister Tag ..." - also umgekehrt Wirkung und dann Ursache. Deshalb wohl auch die Verstrickung hier im Thread.


    Ich jedenfalls habe das Wort Güte und vor allem auch Wohlwollen eigentlich erst in der letzten Zeit richtig begriffen. Vorher habe ich so ein süßliches Lächeln fabriziert, ohne dass diese Güte wirklich von Herzen kam. Und ich stelle auch immer wieder fest, wo es noch bei mir hapert. Aber das kann natürlich daran liegen, dass ich mein Leben lang nur überwiegend im Kopf und im Rechthabenwollen gelebt habe, auf anderen "Baustellen" zugange und diesem wichtigen Aspekt gegenüber blind war.
    Verzeiht mir diesen Mangel, falls es jemand von Euch traf.
    _()_ _()_ _()_

  • Hanzze:


    Das piti - im Hinblick auf die Vertiefung - ist aber denke ich nicht eines das man aus metta regeneriert. Aber du hast sicher mehr zu diesem Thema, würde mich interessieren.
    Persönlich bin ich auch von "Jhanajunkeytum" nicht wirklich überzeugt.


    Das kommt weil du es nicht verstehst und dich deswegen da nicht einfühlen kannst.
    Vertiefungen sind im Grunde nichts anderes, als das Ergebnis von
    einem Mangel an Begierde, Hass und Verblendung. Ein Mangel
    an Anhaftung an sinnliche Erlebnisse. Ein relatives Nibbana oder
    auch ein Nibbana in gewisser Hinsicht. Eine Pause in der sinnlichen
    Vielfalt. 11 Tore gibt es deswegen zum Todlosen. Die Zustände des samādhi
    brauchen nicht alle erfahren zu werden aber mindestens eins schon.

  • Acccina, dem widerspreche ich nicht. Du bist aber nicht auf meine Frage eingegangen.


    "Das piti - im Hinblick auf die Vertiefung - ist aber denke ich nicht eines das man aus metta regeneriert. Aber du hast sicher mehr zu diesem Thema, würde mich interessieren."


    Und was genau denkst du, dass ich gerade (oder vielleicht generell) nicht verstehe? Oder meinst du, dass dieses Piti für die Vertiefung auch aus metta entstehen kann - auch da würde ich dir nicht widersprechen. *schmunzel*


    Ich denke das der Knackpunkt dort liegt, wo sich "weltliche" Freude und "überweltliche" Freude unterscheiden und dies war der Grund meiner Zwischenrufe. Das man diese Geisteshaltung richtig erlernt, ist es wichtig nicht an weltlicher Freude anzuhaften, was sicher oft der Motor der Metta - Übung ist.

  • Geronimo:

    Ich merke das schmerzlich, wenn ich keinen Draht zu mir finde. Die Welt ist dann ein trister, unwirtlicher Ort, und die Mitmenschen verhalten sich mir gegenüber dann auch entsprechend.


    Ist da jedoch, aus dem einen oder anderen Grund, eine warm ausstrahlende Quelle in mir zu finden, dann verwandelt sich die gerade noch so graue Welt in ein leuchtendes Spiel, und die Menschen erfreuen sich an deiner Gegenwart, so das du ihnen wirklich von Nutzen sein kannst.


    Du gestaltest deine Welt.



    Die Mitte, Geronimo, die Mitte!


    Gruß

  • Das passt vielleicht gut zum Thema: