Sehr konkretes Problem

  • Hallo liebe Gleichgesinnte,


    ich beschäftige mich schon länger mit dem Buddhismus, in letzter Zeit aber auch mit anderen Religionen. Ursprünglich war ich ein sehr rationaler, wissenschaftsgläubiger Mensch, der "allerhöchstens mit dem (gottlosen) Buddhismus" etwas anfangen konnte.


    Doch ich wollte immer erfahren, mehr lernen, mehr Weisheit erlangen. Und über die wissenschaftlich-reduktionistische Weltsicht bin ich inzwischen weit hinaus. Und so kommt es, dass ich heute massiv an mir arbeite, im Kopf, im Bewußtsein um (für mich) voranzukommen und gleichzeitig allen (menschlichen) Wesen allumfassendes Mitgefühl und Liebe entgegenzubringen. Ich bin kein Buddhist, ein Laie nichtmal, denn, ihr habt es schon gemerkt, ich habe mein Mitgefühl eingeschränkt auf menschliche Wesen, mir gelingt es noch nicht (und hat für mich auch keine hohe Priorität), z.B. Insekten Mitgefühl entgegenzubringen. Dennoch sind eine Reihe buddhistischer Grundgedanken in mir "aktiv" und ich arbeite täglich an meiner Einstellung.


    Nun habe ich auch diesmal ein sehr konkretes Problem, dass mich einfach nicht loslässt. Diese Art von Problemen hat (denke ich, von Zeit zu Zeit) jeder, und ich hatte dieses Jahr einige teilweise sehr düstere (aber im Nachhinein unheimlich lehrreiche) Erlebnisse, die mir eine Menge von Problemen aufgaben, die ich alle zufriedenstellend zu lösen in der Lage war. Einige dieser Probleme erschienen mir wahrlich viel größer, als diese Kleinigkeit, dennoch beiße ich mir gerade an dieser Kleinigkeit die Zähne aus.

    Worum geht es?
    Um meine Ex-Freundin. Wir sind ungefähr seit einem Jahr nicht mehr zusammen, haben uns in diesem Jahr nur 2x gesehen (davor 3 Jahre Beziehung), sie hat einen neuen Freund. Sie will mich wiedersehen (sie sagt, sie schätze mich als Mensch), während ich kein großes Interesse am Wiedersehen habe. Es ist nicht so, dass es für mich schlimm wäre, sie wiederzusehen. Denn auch wenn ich noch etwas für sie empfinden mag, denke ich, es ist gut, dass wir nicht mehr zusammen sind. Ich hätte kein Problem, sie gelegentlich zu sehen. Aber das Problem ist, dass ich keinen Nutzen darin sehe. Sie ist nicht mehr die, die ich liebte, sie hat sich sehr zurückentwickelt, nicht erst im letzten Jahr, sondern schon davor, hat Erkenntnisse und Offenheit verloren, die sie einst hatte, ist weltanschaulich-konservativ und rückwärtsgewandt geworden (so sehe ich es). Daher ist für mich mit ihr kein Austausch auf Augenhöhe möglich, was ich schade finde, für mich aber (traurige) Realität ist. Ich habe auch keinen sonstigen Nutzen davon, ich will mich nicht an ihre Freundinnen ranmachen oder sonstwas.


    Wird das Problem schon klar? Ich sehe sie "in Nutzen" den sie mir bringt! Ob es Austausch ist, neue Ideen und Gedanken oder Freundinnen, ich schaue danach "ob sie mir nützen kann". Das ist nun alles andere als buddhistisch, das ist kapitalistisch! Und das ist mein Problem.


    Ich habe versucht, das Problem umzudeuten, ihr mein Herz zu öffnen und mein Mitgefühl entgegenzubringen, sodass ich ihr versuche auf den rechten Pfad zurückzufinden, wieder offen für neue Gedanken und Ideen zu sein, mit ihr zu diskutieren, ihr vielleicht ein "schlaues Buch" zu schenken. Das ist soweit eine gute Idee, doch es scheint mir mangelhaft, ganz kann ich mich davon nicht überzeugen, dass das der richtige Weg ist. Das glaube ich auch deshalb, weil mir im Laufe der Zeit bewußt geworden, welche seelischen Narben ich ihr im Laufe unserer Beziehung zugefügt habe, und dass sie vielleicht nur dort ist, wo sie ist, weil ich ihr das angetan habe. Ich habe all das tief bereut und ich weiß nicht, ob ich noch weiter in ihrem Leben rumpfuschen sollte. Auch mit den besten Absichten bringt es nichts, denke ich mir, denn Absichten führen nicht immer zu guten Ergebnissen (so wie ich in der Vergangenheit auch meist gute Absichten hatte und es zu negativen Ergebnissen führte) und zudem muss jeder seine Erfahrungen selbst machen, man kann niemanden "überzeugen", sondern muss ihn selbst darauf kommen lassen.


    Was meint ihr? Wie würdest ihr mein (fettgedrucktes) Problem umdeuten, wie das Bewußtsein, das Herz formen, um diesem frühkapitalistischen Objektivieren von Menschen entgegenzutreten? Ich finde den Weg nicht, so scheint mir!


    Vielen Dank im Vorraus, ich freue mich auf jeden Beitrag!


    Buddhassohn

    Einmal editiert, zuletzt von buddhassohn ()

  • Hallo Buddhasohn,


    ich kann dir nichts raten, außer, einfach du selbst und ehrlich zu sein.


    Du schreibst, Du "beschäftigst" Dich mit Buddhismus? Aber Du praktizierst nichts, oder? Dann lassen sich diese Dinge nicht richtig erfassen. Man kann nicht im Buch lesen "Aha, man soll voller Mitgefühl sein." und dann nimmt man das an und ist voller Mitgefühl. So funktioniert es nicht.
    Man muss es praktizieren und üben, in kleinen Dosen stet und regelmäßig. Vorher begreift man nicht mal richtig, was man da eigentlich gelesen hat.


    Alles Gute auf Deinem Weg. Du schaffst das schon.


    LG, LL

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Naja, ich weiß nicht ganz was du unter Praktizieren verstehst.


    Ich mache täglich Atemmeditation und/oder Chakra Meditation (beides de facto Ruhemeditation bzw. Achtsamkeitsübungen). Zusätzlich eben noch ein paar Minuten das Arbeiten an Einstellungen, z.B. gibt es da diese schöne Übung wo man Liebe/ein Licht/einen Regenbogen in seinem Herz entstehen lässt, diesen Regenbogen z.B. dann den ganzen Körper ausfüllen lässt und schließlich den ganzen Raum, alle Menschen um einen, dann die ganze Welt, so trägt man seine Liebe nach "draußen". Sowas fühlt sich sehr geht.


    Zuletzt versuche ich das Ganze in meinen Alltag zu integrieren, indem ich im Alltag mich (manchmal, eher selten leider) versuche auf das zu konzentrieren was ich mache und nichts anderes zu denken, z.B. wenn ich esse, oder aufräume. Einfach nur ans Essen oder ans Aufräumen zu denken, ganz im Moment zu sein. Dieser letzte Part funktioniert bei mir aber noch nicht wirklich gut/bzw. viel zu selten. :)

  • Herzlich Willkommen, Buddhassohn,
    ein erster Beitrag mit viel Informationen. Vielen Dank für Dein Vertrauen.


    Zitat

    Wird das Problem schon klar? Ich sehe sie "in Nutzen" den sie mir bringt! Ob es Austausch ist, neue Ideen und Gedanken oder Freundinnen, ich schaue danach "ob sie mir nützen kann". Das ist nun alles andere als buddhistisch, das ist kapitalistisch! Und das ist mein Problem.


    Das Problem ist nach diesem Absatz klargeworden, denn zuvor tauchte bei mir die Frage auf, wieso solltest Du Dich mit ihr treffen wollen, wenn Euch doch offensichtlich nichts mehr verbindet.


    Es ist doch ganz gesund, sich Freunde danach auszusuchen, ob sie einem nützen können, denn das gehört zu den Empfehlungen Buddhas, sich mit denen zusammenzutun, die einem auf dem Weg gut zur Seite stehen können, also heilsamer Umgang.
    Insofern ist es alles anderes als kapitalistisch, sondern ganz buddhistisch.


    Auszug aus: SUTTA-NIPÂTA


    Wenn einen weisen Freund man findet,
    Als Weg-Gefährten, edel lebend, kraftvoll,
    Jedwede Widrigkeiten überwindend,
    Mag wandern man mit ihm, beglückt und achtsam. [9]
    46


    Wenn keinen weisen Freund man findet,
    Als Weg-Gefährten, edel lebend, kraftvoll,
    Gleich einem König, der besiegtes Land verläßt [10],
    Allein mag wandern man, dem Nashorn gleich.
    47


    Ja wahrlich, preisen wollen wir das Glück der Freundschaft
    Die besser oder gleich, solch Freunde soll man wählen.
    Kann solche man nicht finden, tadelfrei dann lebend,
    Allein mag wandern man, dem Nashorn gleich.
    48


    Wenn so mit einem zweiten ich zusammen wäre,
    Geschwätz und Übellaune hätt' ich zu erdulden!
    Im Voraus sehend diese künftige Gefahr,
    Allein mag wandern man, dem Nashorn gleich.
    50


    _()_

  • buddhassohn:

    Naja, ich weiß nicht ganz was du unter Praktizieren verstehst.


    Ich mache täglich Atemmeditation und/oder Chakra Meditation (beides de facto Ruhemeditation bzw. Achtsamkeitsübungen). Zusätzlich eben noch ein paar Minuten das Arbeiten an Einstellungen, z.B. gibt es da diese schöne Übung wo man Liebe/ein Licht/einen Regenbogen in seinem Herz entstehen lässt, diesen Regenbogen z.B. dann den ganzen Körper ausfüllen lässt und schließlich den ganzen Raum, alle Menschen um einen, dann die ganze Welt, so trägt man seine Liebe nach "draußen". Sowas fühlt sich sehr geht.


    Zuletzt versuche ich das Ganze in meinen Alltag zu integrieren, indem ich im Alltag mich (manchmal, eher selten leider) versuche auf das zu konzentrieren was ich mache und nichts anderes zu denken, z.B. wenn ich esse, oder aufräume. Einfach nur ans Essen oder ans Aufräumen zu denken, ganz im Moment zu sein. Dieser letzte Part funktioniert bei mir aber noch nicht wirklich gut/bzw. viel zu selten. :)


    Oh, sorry, da hatte ich Dich falsch verstanden - das verstehe ich unter praktizieren, ja.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • buddhassohn:

    Wird das Problem schon klar? Ich sehe sie "in Nutzen" den sie mir bringt! Ob es Austausch ist, neue Ideen und Gedanken oder Freundinnen, ich schaue danach "ob sie mir nützen kann". Das ist nun alles andere als buddhistisch, das ist kapitalistisch! Und das ist mein Problem.


    Sei nicht so streng zu dir! Du kannst entscheiden, mit wem du deine Zeit verbringen möchtest. Und wenn du das Gefühl hast, dass der Austausch mit deiner Ex dir nichts mehr bringt, was sollte dann dagegen sprechen, den Kontakt herunterzufahren? Im Buddha-Dharma heißt es, man solle viel Sorgfalt auf die Auswahl seines Umganges verwenden. Kein Anlass also zu schlechtem Gewissen!


    LG
    Onda

  • @Monika:
    Ich weiss jetzt nicht genau ob es ok ist das hier zu schreiben, aber passt ja schon ein wenig zu seinem Problem.


    Du hast das Zitat aus dem Pali Kanon gebracht:


    "Ja wahrlich, preisen wollen wir das Glück der Freundschaft
    Die besser oder gleich, solch Freunde soll man wählen.
    Kann solche man nicht finden, tadelfrei dann lebend,
    Allein mag wandern man, dem Nashorn gleich."


    Da frag ich mich wie das gehen soll. Wenn man sich einen Freund sucht der "besser" ist (als man selbst, ich verstehe das als fortgeschrittener), impliziert das doch aber das dieser "bessere" Freund, der dich als Freund hat, ja einen "schlechteren" Freund (bzw schlechteren Umgang) mit dir hat.
    Irgendwie ein Wiederspruch in sich. Im Umkehrschluss würde das bedeuten das man am besten nur mit "gleichen" Freunden verkehrt oder ansonsten alleine.



    Dadrüber steht zwar noch:
    "Wenn einen weisen Freund man findet,
    Als Weg-Gefährten, edel lebend, kraftvoll,
    Jedwede Widrigkeiten überwindend,
    Mag wandern man mit ihm, beglückt und achtsam."


    was dann eher auf die Absichten abzielt als auf den tatsächlichen Entwicklungsstand.


    Dennoch verwirrt mich die andere Aussage des Buddha grade...


    Zum Thema:
    Vielleicht möchte "Buddhassohn" ja, obwohl er ja nach eigener Aussage, weiter ist als seiner Ex, ihr dennoch dieser "bessere" Freund sein, damit sie sich entwickelt.
    Ein Dhamma Lehrer zum Beispiel, umgibt sich ja auch mit "schlechteren" Freunden um ihnen zu helfen, um ihnen dieser "bessere" Freund zu sein.


    Vielleicht ist ja das ganze auch so gemeint, das man erstmal, auf dem Weg, sich bessere oder gleiche Freunde suchen soll und wenn man weit fortgeschritten ist, kann man sich gleiche Freunde suchen und anderen ein besserer Freund sein.


    Zumindest glaube ich sein "Dilemma", so verstanden zu haben, das die Freundschaft ihm vielleicht nix nützt, aber dafür vielleicht ihr. Und dann stellt sich die Frage, erstmal auf den eigenen Entwiocklungsstand schauen und lieber mit gleichen oder besseren verkehrn, oder auch mit schlechteren um ihnen eine Stütze zu sein. Sehr schwieriges Thema.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Maybe Buddha:

    Zumindest glaube ich sein "Dilemma", so verstanden zu haben, das die Freundschaft ihm vielleicht nix nützt, aber dafür vielleicht ihr.


    Ein bisschen, aber eigentlich ist es ja so, dass das nicht das Problem ist. Das Problem ist, dass ich mir schäbig vorkomme, Menschen nach Nutzen zu bewerten.


    Eure Beiträge haben mir aber teilweise Mut gemacht. Vielen Dank schonmal. Schließlich ist das ja "geistiger Nutzen", den ich meine, ich versuche ja nicht Freunde zu finden, die viel Geld haben oder so. :) Das (also geistiger Nutzen als Bewertungskriterium) wäre, nach den zitierten Stellen zum Beispiel, absolut legitim.


    Wenn es noch weitere Meinungen zu dem Thema gibt, bin ich gerne offen und bereit sie zu hören. Wie gesagt, ich freue mich über jeden Beitrag und möchte allen danken, die sich bisher geäußert haben.


  • Zunächst, lieber MB, steht da ja "oder gleich" ...
    Ich habe das noch nie so verstanden wie Du jetzt. Selbst in der Bibel steht "schlechte Gesellschaft verdirbt gute Eigenschaften". Mit besser oder gleich ist ja nicht gemeint, dass ich schlechter bin. Es dreht sich dabei um ein Gespann, das dieselben Interessen hat. Wenn ich mich also für Physik brennend interessiere, dann suche ich doch auch Gleichgesinnte. Da ist das doch egal, ob ich ein wenig mehr oder etwas weniger davon schon verstanden habe. Es bringt uns beiden in jedem Fall weiter, weil wir darüber sprechen können, uns gegenseitig anspornen etc.
    Um das auf das konkrete Problem zu bringen. Warum soll ich mich mit meinem Ex treffen, wenn wir uns nicht "begleiten" können. Dann hätte ich ja bei ihm bleiben können bzw. warum hat er mich dann ggf. verlassen? Ich würde mich im letzteren Fall sogar ausgenutzt fühlen oder noch schlimmer gebauchpinselt.


    Alles keine guten Voraussetzungen, es sei denn, die Freundin von Buddhassohn hat sich völlig verwandelt und ist ein geistiger Gewinn geworden.


    Zitat

    Zum Thema:
    Vielleicht möchte "Buddhassohn" ja, obwohl er ja nach eigener Aussage, weiter ist als seiner Ex, ihr dennoch dieser "bessere" Freund sein, damit sie sich entwickelt.
    Ein Dhamma Lehrer zum Beispiel, umgibt sich ja auch mit "schlechteren" Freunden um ihnen zu helfen, um ihnen dieser "bessere" Freund zu sein.


    Vielleicht möchte er oder auch nicht... Diese Frage ist ja wohl überflüssig, siehe seinen Beitrag.


    Also, lieber Buddhassohn, dies ist zwar ein Diskussionsbeitrag, aber durchaus an Dich gerichtet :lol: .


    Ein Dhamma-Lehrer weiß ja auch, wovon er spricht, oder etwa nicht? Kann sich (sollte er zumindest) entsprechend abgrenzen, da er hoffentlich schon durchschauen kann, wer und mit welcher Motivation vor ihm sitzt.
    Wer will denn so viel Verantwortung übernehmen?


    Zitat

    Vielleicht ist ja das ganze auch so gemeint, das man erstmal, auf dem Weg, sich bessere oder gleiche Freunde suchen soll und wenn man weit fortgeschritten ist, kann man sich gleiche Freunde suchen und anderen ein besserer Freund sein.


    Das klingt schon besser :lol:


    Zitat

    Zumindest glaube ich sein "Dilemma", so verstanden zu haben, das die Freundschaft ihm vielleicht nix nützt, aber dafür vielleicht ihr. Und dann stellt sich die Frage, erstmal auf den eigenen Entwiocklungsstand schauen und lieber mit gleichen oder besseren verkehrn, oder auch mit schlechteren um ihnen eine Stütze zu sein. Sehr schwieriges Thema.


    Warum fragst Du ihn nicht?


    Kein schwieriges Thema, jedenfalls nicht für mich. Ich hatte immer Freundinnen und Freunde, die zu meiner jeweiligen Entwicklung passten. Wollte ich in den 60er Jahren in die Disco, dann hatte ich eben dafür auch die entsprechenden Freunde. Wenn diese Freunde dann auch noch gern philosophierten und Schachspielten, dann war das schon Klasse, wollten sie nur Sex und keine Liebe, dann war das schon weniger Klasse - usw.


    Buddhassohn interessiert sich für Buddhismus und stellt die Frage Menschen dieses Forums, wo liegt das Problem?


    Also, lieber Buddhassohn, Du brauchst Dich in keinem Fall schäbig zu fühlen, andererseits kann es Dir niemand abnehmen, vielleicht ein gutes Hindernis, das mit Achtsamkeitsübung seinen Ursprung zeigt :D .


    _()_ Monika

  • buddhassohn:


    Wird das Problem schon klar? Ich sehe sie "in Nutzen" den sie mir bringt! Ob es Austausch ist, neue Ideen und Gedanken oder Freundinnen, ich schaue danach "ob sie mir nützen kann". Das ist nun alles andere als buddhistisch, das ist kapitalistisch! Und das ist mein Problem.


    ...
    Was meint ihr? Wie würdest ihr mein (fettgedrucktes) Problem umdeuten, wie das Bewußtsein, das Herz formen, um diesem frühkapitalistischen Objektivieren von Menschen entgegenzutreten? Ich finde den Weg nicht, so scheint mir!


    Ich glaub du steigerst dich da in was rein ... mit dem Mitgefühl und so.


    Was vorbei ist ist vorbei. Lass es einfach. Beziehungen entstehen und vergehen. Und jeder muss sich damit abfinden. Punkt.

  • Ich möchte gar nicht viel sagen, aber vielleicht ein paar geschriebene Sätze von Dir hervorheben, vielleicht fällt Dir dazu etwas ein:


    buddhassohn:


    Sie ist nicht mehr das Mädchen das ich liebte, sie hat sich sehr zurückentwickelt, nicht erst im letzten Jahr, sondern schon davor, hat Erkenntnisse und Offenheit verloren, die sie einst hatte, ist weltanschaulich-konservativ und rückwärtsgewandt geworden (so sehe ich es). Daher ist für mich mit ihr kein Austausch auf Augenhöhe möglich, was ich schade finde, für mich aber (traurige) Realität ist.


    Ich habe versucht, das Problem umzudeuten, ihr mein Herz zu öffnen und mein Mitgefühl entgegenzubringen, sodass ich ihr versuche auf den rechten Pfad zurückzufinden, wieder offen für neue Gedanken und Ideen zu sein, mit ihr zu diskutieren,... weil mir im Laufe der Zeit bewußt geworden, welche seelischen Narben ich ihr im Laufe unserer Beziehung zugefügt habe, und dass sie vielleicht nur dort ist, wo sie ist, weil ich ihr das angetan habe. Ich habe all das tief bereut und ich weiß nicht, ob ich noch weiter in ihrem Leben rumpfuschen sollte.


    Sollst Du ihr helfen, oder nicht?
    Kannst Du ihr helfen, oder nicht?
    Willst Du ihr helfen, oder nicht?
    Darfst Du ihr helfen, oder nicht?
    Musst Du ihr helfen, oder nicht?
    Würde es ihr helfen, oder nicht?


    Und sie, was will sie von Dir?


    Ich weiss keine Antworten und mag auch nichts beurteilen, aber ich glaube Du kannst und solltest es herausfinden.


    Liebe Grüsse
    TheNoOneOne

  • ich denke es wäre schon wichtig, sie zu treffen um ihr zu sagen, dass du nun weißt dass du sie verletzt hast.
    da wäre das nutzen-ding-gefühl gleichmal weg.
    und das wäre heilsam, für sie und für dich.
    wenn kein reiner tisch gemacht worden ist, sind manche leute unruhig
    und suchen kontakt.

  • Onyx9:

    ich denke es wäre schon wichtig, sie zu treffen um ihr zu sagen, dass du nun weißt dass du sie verletzt hast.
    da wäre das nutzen-ding-gefühl gleichmal weg.
    und das wäre heilsam, für sie und für dich.
    wenn kein reiner tisch gemacht worden ist, sind manche leute unruhig
    und suchen kontakt.


    ...schon wichtig sie zu treffen um ihr zu sagen... Woher wissen WIR, dass dies noch nie geschah...? :doubt: Wo sie sich doch getroffen haben und dann eher gar darüber gesprochen haben und was hatten sie sich zu sagen...? :idea: Und sie werden sich voraussichtlich eh wieder treffen und sagen sich was?


    Ja, wenn es so ist, wie hier angegeben, wenn aber dann noch Ungeschriebenes dazu kommt, oder gar dann viel, oder sehr viel Ungeschriebenes dazukommt, und das kommt es erfahrungsgemäss (wer sie hat) auf jeden Fall in einer Form, was wir gar nicht wissen können/müssen/brauchen/usw., dann ändert sich die Sachlage und dies vielleicht gewaltig, und dies könnte jeden gut gemeinten Ratschlag völlig verblassen lassen... und auf falsche Fährte weisen...


    Die Würde des Menschen ist unantastbar (Art. 1 Abs. 1 Grundgesetz).


    Was wird sie also hier ständig "anzutasten" versucht?


    Denn ich betrachte dies hier nicht so wie die üblichen Themen im Forum, der Titel ist "Sehr konkretes Problem" ..., hier könnte es sehr ernst werden, also ist Vorsicht geboten...


    Was für "MICH" gut ist, das muss für andere noch lange nicht gut sein und könnte sogar schädlich sein...


    buddhassohn: "Höre" am Besten auf Dein 8) Geist-Herz... und schliesse zudem den Thread, bevor Dich ein Schleudertrauma einholt, weil Du verschiedenen Perönlichkeitsmodellen geistig folgen sollst und doch schon genug Probleme mit Deinem eigenen hast... (wie wir alle mit unserem auch)


    So manche(r) mag nun auf die Idee kommen "ICH habe kein Problem mit meinem Persönlichkeitsmodell" und das glaube ich auch, dass da ein völlig problemloses ICH ist, das Anatta (Ichlos) ist und dies nicht begreift, wo doch gerade im "Begreifen" der Haken liegt...


    Liebe Grüsse
    TheNoOneOne

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Vielen Dank euch allen. Ich freue mich, dass so eine rege Diskussion mit dermaßen vielen Anregungen entstanden ist. Gut, dass ich mich hier angemeldet habe, statt in einem Psychologie-Forum. :)


    Ich denke ich bin schon gut weitergekommen.


    Dies ist mein letzter Post zu diesem Thema, denke ich. Ich werde wohl vorerst der traditionellen buddhistischen Weisheit (und der ersten Hand voll Posts) folgen, und die Sache einfach, eine Sache sein lassen. Den Gedanken wahrnehmen, betrachten und sein lassen, wie er ist. Manchmal vergisst man die einfachsten Regeln, wenn man sich in ein Problem verbeisst. :) Sollte das nicht zum Erfolg führen, kann ich mir immernoch andere Wege überlegen, hier sind ja viele Anregungen gegeben worden.


    Danke!