Beiträge von Adrenaline

    Ich dachte du wärst auch der Meinung, dass es um dieses dualistische Mitgefühl überhaupt nicht geht.

    Es ist falsch es so (allgemein) zu sagen, dass es (überhaupt) nicht um "dieses dualistische Mitgefühl" geht.

    Ich bin mir sicher, dass es so auch DJKR nicht gemeint hat. Weder im Video, noch bei anderen Unterweisungen.

    Was das Video betrifft: Was verstehst du denn darunter, andere zum Opfer deines Mitgefühls zu machen? Er spricht hier nicht über falsch angewendetes Mitgefühl, sondern um das duale Mitgefühl, was immer von Stolz durchzogen ist. Das mit dem Stolz sagt er in beiden Videos. Es geht um das subjektive Gefühl, der Helfende zu sein, statt zu sehen, dass man ein Problem hat, nämlich Leerheit nicht zu erkennen und dass man daher nur sehr sehr begrenzt helfen kann. Nicht der Rede wert, dass man nicht aufhört sich um seine Familie zu kümmern oder alten Leuten die Tür aufzuhalten.

    Ich kann natürlich nur von mir behaupten, dass ich diesen Wunsch ohne Einschränkung habe, weil ich auch das Gelübde genommen habe.

    Das schießt ja nicht aus, dass mir manche Kollegen, Familienmitglieder oder Politiker u.s.w. manchmal gewaltig auf die Nerven gehen.

    Ich weiß nicht auf welches Gelübde du dich hier beziehst?


    Ich weiß nichts von einem Gelübde wo man ständig über relatives Bodhichitta meditieren soll? Ich kenne nur die Vajrayana-Samayas. Wo gesagt wird, dass man täglich über absolutes Bodhichitta= Leerheit meditieren soll.


    Die allgemeinen tantrischen Wurzelgelübde — Study Buddhism



    Guck mal bitte die Punkte 4 und 11 an.


    Zu Punkt 4:Kein Wesen von den Ursachen des Glücks auszuschließen heißt dass man z. B. nicht bewusst denken soll: "der Donald is so ein A*** ich hoffe er bekommt zur Strafe für seine Taten in alle Zukunft nichts von Leerheit zu hören, so dass er sie auch nicht erkennen kann." Da steht aber nicht dass man täglich drüber meditieren soll, dass kein Wesen ausgeschlossen sein soll von der Erkenntnis der Wahrheit ( der Ursache des Glücks). Ich verstehe es so, dass wenn man nichts Schlechtes denkt diesbezüglich isses ok. Schlechte Gedanken wie das obige Beispiel bemerken und etwas dagegen setzen reicht. Aber wenn man so gar nicht denkt isses auch ok.


    Dagegen soll man aktiv täglich über Leerheit meditieren, siehe den Punkt 11.

    Dawa ich hatte was ganz anderes erwartet, was von dir kommt. Ich dachte du wärst auch der Meinung, dass es um dieses dualistische Mitgefühl überhaupt nicht geht. Hast du die Videos gesehen in meinem Beitrag 10 und 11? Weiß ja nicht ob es vom Englisch her für dich geht. DJKR spricht dort von den "Opfern" unseres Mitgefühls. Er endet das erste Video mit "hat alles keinen Sinn. Versteht die Leerheit!".. naja, ich hatte eben gedacht, dass du auch eher so in diese Richtung denkst, aber man lernt ja nie aus. ;)


    Im zweiten Video sind klar die drei Arten des Mitgefühls dargelegt und das duale Mitgefühl ist natürlich die niedrigste Stufe, welche alle Religionen gemeinsam haben. Das ist noch kein Buddhismus, sich empathisch um andere zu kümmern. Es ist nicht das Ziel für Buddhisten, sondern die Verwirklichung von Leerheit und dem was er hier die höchste Stufe des Mitgefühls nennt, welches kein Objekt hat.

    Naja, ich hatte wohl eine Hoffnung dass hier wenigstens irgendwer diese Gedanken nachvollziehen kann.

    Solche Videos verunsichern mich auch insofern, als dass Dinge erzählt werden, die in deutscher Sprache nicht erzählt werden und ich frage mich warum nicht?

    * C.) logische Schlussfolgerung: ich vertiefe mich in die Prajñāpāramitā-Literatur, ... Mahāprajñāpāramitāhdaya-Sutra und so, ... das beruhigṭ ...;)

    dieser Zusammenhang ist sehr wichtig für mich. Ringu Tulku Rinpoche drückt es ungefähr so aus: "Wenn du regelmässig über die traumartige Natur deiner Erfahrungen reflektierst dann wirst du sehr entspannt. Vor allem dich selbst betreffend."

    Ich weiß nicht, ob ich den Satz noch mal im Original in Englisch finde. Im Prinzip ist das DIE Aussage für mich.

    Ich hoffe, ich kann das noch in diesem Leben mal so umsetzen, dass es mir sofort einfällt, wenn "was ist".. im Sinne von "irgendwas ist immer..." ja und eben wenn schon wieder was neues ist womit ich nicht gerechnet habe, dass es mir dann sofort einfallen möge. So dass ich die äußerliche Beschäftigung mit dem Problem dann glatt verschiebe. Man kann Samsara eh nicht lösen. Wenn ein Problem gelöst ist kommt ein Neues.

    @Sherab: ich finde es nicht falsch was du sagst.


    Es ist wichtig, das was Helmut sagt, bzw entsprechende Texte einfach mal auf sich wirken zu lassen. Man kommt nicht weit, wenn man immer gleich mit "trotzdem" anfängt, wenn so etwas geschrieben wird. Denn damit katapultiert man den eigenen Geist sofort wieder auf die relative Ebene.

    Mich würde mal interessieren, wie ist es bei euch?


    Übt / praktiziert / meditiert ihr eher für euch selber – für eure eigene Entwicklung, oder dient es gewissermaßen der "kollektiven Anhebung"? Hier scheint mir doch das Augenmerk bei Bodhicitta zu liegen, dass es durch meine eigene Praxis allen Wesen zugute kommt.

    die Texte des tibetischen Buddhismus sind so geschrieben dass Bodhichitta erzeugen mit inbegriffen ist.

    ich wach aber morgens auf und will meinen Geist halbwegs auf Reihe kriegen, damit es mir halbwegs ok geht also ich denke kein Stück an alle fühlenden Wesen wenn ich aufwache, sondern beginne sofort um mich zu kreisen. Und dann kommt auch der Gedanke, dass Meditation mir gut tut. Ich habe so gelernt, dass es erst mal ok ist wenn einen diese Motivation in die Meditation bringt. Besser als nix sozusagen. Man braucht dann halt die Bodhichitta-Gebete.

    Ich wäre sehr vorsichtig, diese Behauptung zu verbreiten, ungeprüft. Sie sagt nämlich nichts anderes aus, als dass es nicht geht, Schmerzen als leer zu erfahren. Es gibt sehr viele Zustände wo keine Schmerzmittel helfen, oder man will keine nehmen um nicht in einem Schmerzmittelkreislauf zu geraten, oder man stirbt in einem Feuer oder lebt in einem Land wo man grad mal Paracetamol hat wenn man an Krebs stirbt. oder in Deutschland bricht infolge der Klimakriese die Zivilisation zusammen und man stirbt nicht wohlversorgt. Oder man hat eine vereiterte Zahnwurzel, der Zahn muss raus, aber keine Betäubung hilft.


    Es wäre eine sehr schlimme Botschaft an die Wesen, wenn der unübertreffliche Schutz der Leerheit zwar unübertrefflich wäre, aber nicht bei Schmerzen. Daher wäre ich sehr vorsichtig diese traurige Botschaft zu verbreiten ohne zu fragen ob es hier Menschen gibt, welche den unübertrefflichen Schutz der Leerheit auch bei Schmerzen anwenden können. Oder dies zumindest anfänglich können. Und übend Fortschritte erzielen.

    Das tolle am relativen und wünschenden Bodhicitta ist eben gerade der Aspekt, dass man es schon jetzt praktizieren kann, auch wenn man noch nicht Leerheit realisiert hat.

    die Stelle die ich aus dem Büchlein "Geistestraining" zitiert habe ist ebenfalls eine Übung. Übung zum absoluten Bodhichitta. Man muss es nicht realisiert haben bevor man mit der Übung anfängt.


    Der Übungssatz lautet: "Betrachte alle Erscheinungen als Traum."

    In der Erklärung steht u.a.:


    Zitat

    Die gesamte Übung, die in diesem Leitsatz enthalten ist, hält uns an zu erkennen, dass die Objekte, denen wir begegnen, und unsere Reaktionen darauf genauso flüchtig und unwirklich wie Träume sind. Alles, was wir mit unserem Geist wahrnehmen, ist traumähnlich. Die Welt ist "da" wir fühlen und berühren sie, aber sie ist genauso "nicht da".

    Ist das denn notwendig, Turmalin? Müssen wir denn immer nur nachplappern, was andere zuvor gesagt oder geschrieben haben? Ist es nicht möglich, durch eigene Erfahrungen auch eigene Begriffe zu bilden?

    _()_

    Wir halten uns ganz gern an Texte.

    Geht als Vajrayanis glaube ich auch nicht anders. Sonst kommen Spinner an und langweilen und mit krassestem Zeug, was aus ihren eigenen "tantrischen" Erfahrungen stammt. Man soll dann solches Zeug, was jede buddhistische Basis verloren hat, höflichst lesen....komm ich nicht mit klar. Daher gebe ich mich vorsichtshalber spiessig.

    ich würde so sagen: Die Spiegelung des Mondes auf dem Wasser ist nicht der wirkliche Mond. Und daher ist der gespiegelte Mond auch nicht wirklich ein Objekt welches abgetrennt von dem übrigen Wasser sein eigenes Wasser beinhaltet.


    Nur der wirkliche Mond hat sein eigenes Wasser, abgetrennt vom Wasser der Erde.


    ich habe aber schon festgestellt, dass wenn ich etwas so frei formuliere, dass das dann sehr nicht-Gelug-kompatibel wird.


    Außerdem ist es für die Praxis auch egal. Wenn ich an jemand körperlich anhafte ist es sehr gut, die Leerheit dieses Objektes zu erkennen. Denn früher oder später werde ich dieses Objekt verlieren.

    Wenn es die Soheit eines einzelnen Objektes, eines einzelnen Dings, eines einzelnen Phänomens nicht gibt, dann gibt es auch die Soheit der Objekte, der Dinge und der Phänomene nicht.


    Die Soheit ist ja keine abstrakte über den Wassern schwebende Eigenschaft von irgendetwas, sondern immer die Eigenschaft eines konkret benennbaren Objektes oder Dings oder Phänomens. Ich benutze hier diese drei Begriffe als Synonyme.


    Gruß Helmut

    ich kann mir nicht vorstellen, dass man diese Aussage in irgendeiner Schrift findet. Was nicht heißt dass es so eine ähnliche Aussage nirgendwo gibt...es würde mich nur wundern.

    Soheit der Phänomene ist klar aber ich meinte Soheit der Dinge. Ich finde es könnte noch gehen. Man könnte es als Soheit der Phänomene verstehen. Aber die Soheit eines einzelnen Objektes gibt es nicht und man könnte es auch so verstehen dann wäre es falsch. Daher wollte ich wissen, ob jemand die Formulierung "Soheit der Dinge" kennt.

    ok dass es nicht die Soheit oder Leerheit eines Dinges gibt, hatten wir jetzt schon.


    Zitat

    Wenn wir jeder Element analysieren, erreichen wir zwangsläufig einen Punkt, an dem wir erkennen, dass es keine nicht-bedingte Basis für die Existenz dieses Objektes gibt. Es ist unmöglich, irgendeinen soliden Kern oder eine Identität zu entdecken. Alles kann in immer kleinere Einheiten unterteilt werden, so lange, bis das Objekt selbst verschwindet.


    Ringu Tulku Rinpoche in dem besagten Kapitel "letzendliches Bodhichitta"


    Was die restlichen Unterscheidungen der Begriffe betrifft, das ist glaube ich sehr komplex. Aber eins kann man schon glaub ich ziemlich leicht unterscheiden: Soheit und Leerheit= Shunyata sind Begriffe des Buddha Shakyamuni. Buddhanatur ist ein Begriff aus dem Mahayana welcher definiert, dass es, trotzdem die Person leer ist, die Buddhanatur gibt = das höhere Selbst eines Buddha.

    Wie kommst Du von Bodhicitta auf die "Soheit der Dinge" ?

    Ja, du hast recht, es ist ein anderes Thema. Ich hatte es hier gelesen und dabei deine eigentliche Frage aus den Augen verloren..

    Sehe ich nicht so, dass das ein anderes Thema ist. Ringu Tulku Rinpoche beschreibt in "Geistestraining" letzendliches Bodhichitta genau so, dass er die Wahrnehmung eines Baumes "auseinandernimmt". Es ist nichts anderes als eine Belehrung zur Leerheit, das kurze Kapitel auf das ich mich beziehe.

    Könntest du dir das Büchlein nicht mal anschaffen? @Sherab Zum Lojong.

    Die Soheit des Baumes scheint mir so etwas wie sein "eigentliches Wesen" zu sein.

    ich denke mal nicht, dass es die Soheit eines einzelnen Dinges gibt. Das ist ja wieder der konzeptualisierende Geist, welcher Dinge als von einander getrennte Einzeldinge klassifiziert.

    :?

    Aber was ich gut finde ist, dass so doofe Thesen damit ausgeschlossen sind, wie zB: "Da Leiden leer ist, braucht man auch kein Mitgefühl." Sowas wäre völlig schräg.

    da gibt es glaube ich auch einschlägige Stellen in wichtigen Lehrbüchern. Man soll den Leerheitsgedanken nie so anwenden, dass der andere das ja realisieren kann und daher nicht leiden müsse. Das Leiden anderer soll man immer als real nehmen.

    gleiches Thema. Drei Formen des Mitgefühls wie es auch drei Arten des Leidens gibt:


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    hier ist ein Video, was ich euch schon öfter mal versucht habe zu zeigen, es ist mir sehr wichtig. Leider ist es in Englisch und der Inhalt ist auch nicht grade einfach. Dzongsar Khyentse Rinpoche on Chandakirtis Madhyamakavatara. Ich hoffe jetzt mal es landed trotzdem inhaltlich bei dem einen oder anderen. Günstig wäre jetzt natürlich man besäße das Madhyamakavatara in Deutsch und Englisch so dass man die Stelle finden könnte.

    Er beginnt mit einer Übung, man soll sich vorstellen, dass die Wesen flüchtig sind und ihrer Natur nach leer. Wie die Spiegelung des Mondes auf dem bewegten Wasser. Die Mondspiegelung als Leerheits-Vergleich kennt man ja aber hier geht es um die Betonung, dass der Mond sich auf dem vom Wind gekräuselten Wasser scheinbar bewegt. Das wird verglichen mit den Bewegungen, den Handlungen der Wesen. Dem was sich ereignet. Es sieht bewegt aus, sind aber nur scheinbare Handlungen.

    Die Übung soll dem entgegenwirken dass man glaubt, ein jemand zu sein, der einem scheinbar real existierenden anderen hilft. So verstehe ich das. Also es soll die Leerheitserfahrung im Handeln/Mitgefühl verstärken.


    naja und dann sagt er noch wieso er kein Fan ist von zuviel Üben des dualen ( normalen) Mitgefühls. Er drückt sich da ein wenig radikal aus finde ich. DJKR ist halt ein ungewöhnlicher Meister. Aber es geht auch wohl so auf Chandakirti zurück.

    So nun habe ich wieder vergessen wie ich das Video hier klein mache. Wusste ich mal...

    ihr entschuldigt das Gestammel, es sagt mir halt viel obwohl ich das besagte Werk nicht studiert habe.


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