Beiträge von Stawrogin

    Festus:

    Ein Mücke wird erschlagen. Ansonsten liebe ich Haxe mit Kraut. :grinsen:
    Frei nach dem Motto "Ist Karma erst einmal versaut, schmeckt die Haxe auch mit Kraut."


    :rofl:


    Also könnte man wortwörtlich sagen: Dir ist das Konzept vom Karma absolut Wurst?

    Hi Zusammen,


    Ich hätte da eine Frage und zwar ist es ja im Buddhistischen Verständnis keine Lebewesen zu töten. Das zu schaffen ist ja in der Modernen Welt in der wir leben zu einem Teil ja recht einfach, schließlich müssen wir nicht mehr jagen, das erledigt das Schlachthof und anschließend der Metzger um die Ecke für uns. Da "schlechtes" Karma erst durch die Absicht entsteht, wollte ich fragen wie ihr im Alltag damit umgeht, als wichtiges Beispiel dienen hier für mich die Insekten. Gerade im Sommer wo man oft das Fenster auf hat fliegen ja oft Mücken, Fliegen usw ins Zimmer rein. Wie geht ihr damit um? Sagen wir eine Fliege setzt sich permanent auf euren Körper sich nieder, das ist ja ziemlich nervenaufreibend. Wie sollte man da vorgehen? Versuchen die Fliege aus dem Fenster raus zu scheuchen? Oder einfach ignorieren? So wie ich das verstanden habe mit dem Karma ist es ja immer die Absicht. Wenn ich beim Metzger Salami kaufe unterstütze ich zwar damit weiter denn "Mord" an denn Tieren aber recht unbewusst, also ohne wirkliche Absicht ein zu Töten. Man könnte es dann höchstens verheuchelt nennen oder?



    LG

    Guten Morgen,


    Nun ja, ich glaube schon seit gut einem Jahr zerbreche ich mir denn Kopf welchen Weg ich denn jetzt nun intensiver gehen soll. Vor ungefähr 7 Jahren hat sich bei mir ein stärkeres Interesse am Buddhismus entwickelt. Vor allem habe ich damals immer wieder Zen Texte gelesen (Suzuki usw), allerdings nicht meditiert und war sehr begeistert. Nun sind so langsam die 7 Jahre vorbei und ich habe etliches mehr gelesen. Die Sache ist halt nun folgende, ich "versuche" Zazen zu üben (Fast jeden Tag bisher) und bin auch sehr zufrieden damit, ich lese auch sehr gerne "Zen-Literatur". Allerdings, lese ich auch denn Pali-Kanon und beschäftige mich stärker mit dem was "direkt" aus dem Mund des Buddha kam, mir ist auch klar das im Zen sich auf das genauso bezogen wird, doch eben weniger in einer Form wie es im Theravada der Fall ist, nämlich durch sehr breitangelegten Textstudium, wobei auch, doch nicht in diesem Ausmaße. Gibt es denn Zen Leute die beides machen? Also Zen + Palikanon (Sehr viel) lesen? Mir ist aufgefallen das manches sich nicht mit Zen "verbindet", mir auch egal eigentlich, doch ich lese immer und immer wieder, das es geraten wird, sich für einen Weg zu entscheiden und ihn auch intensiver zu verfolgen und nicht alles zu mischen. Nun, was soll ich machen? Eigentlich fühle ich mich sehr nahe am Zen, Ich habe in denn letzten Wochen Brad Warner für mich entdeckt auf Youtube und muss zugeben das ich sehr seine Ansichten mag, ich lese gerne Philosophie, bin eigentlich überhaupt nicht dogmatisch veranlagt und auch nicht sonderlich groß "religiös". Anders rum, wenn ich Texte des Theravada lese, spüre ich so eine Nüchternheit und Klarheit die so eine Ernsthaftigkeit auf mich ausübt die mir irgendwie im Leben immer gefehlt hat, auch die Texte verursachen bei mir eine Art "Briese der Freiheit"...Allerdings empfinde ich oft beim Zen es genauso, allerdings fehlt mir da eben leicht das Text-Studium. Mir ist auch aufgefallen, weswegen ich auch immer wieder Threads hier geöffnet habe um Vergleiche anzustellen, das Zen im Prinzip doch sehr nahe an die Ursprüngliche Lehre rankommt, im Prinzip ist mir auch in denn Jahren einfach bewusster geworden, das im Endeffekt doch der Buddhismus im Kern immer der selbe ist. Keine Ahnung, seit Jahren weiß ich nicht was ich nun machen soll. Soll ich ins Zen-Dojo gehen um dort das schon bereits angefangene Zazen zu intensivieren oder soll ich eine Theravada Gruppe aufsuchen? Oder soll ich auf das alles spucken und weiter so fortfahren wie ich es mache, einfach beide Wege studieren? Keine Ahnung, vielleicht könnt ihr mir doch helfen, vielleicht kennt ja einer diesen Luxus im Westen wo es eine Qual der Wahl ist. Ich mache jetzt einfach mal die Buddhistische Richtung WEG! Vielleicht ist somit der Schritt zur Freiheit mehr getan. :grinsen:


    Liebste Grüße!


    PS: Mir ist schon klar das es auf Dauer hier nervt, solche Fragen permanent zu hören und das es oft zu Streitigkeiten hier führt, deswegen bitte ich euch sehr, das dieser Thread nicht ein: "Meine Richtung ist besser als deine wird". Habt Mitleid mit meiner verblendeten Geist und ich verspreche das wird der letzte Thread über dieses Thema sein!:)

    Hi Festus,Na klar habe ich denn Text gelesen. Und mir ist schon bewusst das es letztendlich tatsächlich keinen Sinn hat, dennoch muss man einfach sagen, das es ja doch einen Unterschied geben MUSS, das man es Nachts macht und nicht am Morgen. Und natürlich sind nicht alle Fragen "eliminiert" ^^ jedoch ganz viele und das ist doch schon mal was. Ich will dennoch wissen, warum man es nun Nachts macht, irgendwas muss doch dahinter sein! Haha.

    Hi,


    Mich würde interessieren, ob jemand Erfahrungen mit "Yaza" hat. Also ein Nächtliches Zazen-Sesshin.
    Im Internet konnte ich nur auf dieser Seite etwas dazu finden:


    http://www.bodhidharmazendo.net/yaza_de.html


    Und einen Wikipedia-Text, der recht kurz ist:


    https://en.wikipedia.org/wiki/Yaza



    Meine Frage wäre folgende, wo ist der Nutzen dieser Übung? Wieso sollte man überhaupt Nachts meditieren bzw in der Periode wo der Körper nach Schlaf ruft? Würde sich dann nicht so etwas daraus ergeben wie "Luzides Träumen"?



    LG
    Stawrogin

    Hi,


    Ich schaue mir ja sehr gerne denn Kanal von dem Herrn Weilmeier an, sehr knappe, einfache aber dennoch inhaltlich volle Erklärungen zu denn verschiedenen Philosophen und philosophischen Systemen. Nun, ich habe gerade eben gemerkt, das er auch ein Video über Zen gemacht hat, das mir eigentlich sehr gut gefallen hat. Bevor ich allerdings jetzt mir anmaße da Sachen zu korrigieren, lasse ich mal lieber die "erfahrenen" Leute hier sprechen. Würdet ihr dem gesagtem zustimmen?


    https://www.youtube.com/watch?v=JXOjITaoHY0


    Das einzige was mir eigentlich auffällt ist, das Zen, durchaus eine Religion ist, da sie sich schon auf denn ursprünglichen Buddha Shakyamuni stützt und obwohl durchaus vieles zum überprüfen einladend ist und somit nüchtern und irgendwie eher das Gefühl erweckt, es sei etwas wissenschaftliches, rationales, gibt es ja genügend Metaphysische Konzepte in denn Aussagen Buddhas oder eben auch der verschiedenen Sutren im Mahayana, das dem ganzen schon das Prädikat "Religion" verleiht, würde ich jetzt einfach mal so sagen. Beim Zen allerdings wohl am wenigstens. Wie dem auch sei, bin gespannt, was euch dazu einfällt.



    LG
    Stawrogin

    Sudhana, ich danke dir für deine Antwort. Auch wenn ich ein wenig Zeit brauche um es zu verstehen. Es hinterlässt bei mir jedes mal ein staunen, wie viel Mühe ein Mensch für einen vollkommen fremden aufbringt und das noch in einem Online-Portal. Das grenzt wohl an das Bodhisattwa Ideal. :) Natürlich auch Danke an Morpho und Moosgarten


    Eine Frage hätte ich dennoch noch:


    Jedes mal, wenn ich mich auf das Kissen setzen will, kommen solche Gedanken wie: Wenn das Sitzen NICHTS bringt, also kein Versprechen vom etwas "bekommen" wie evtl. Gemütsruhe. Springt mich eben jedes mal mein Geist an und sagt: Für was? Für was opferst du 30 Minuten deiner Zeit? Für die Schmerzen in denn Beinen? Für die Langeweile? Für die kurzen Momente der Heiterkeit? Oder so, wie es eben gesagt wird, eben für das Nichts? Keine Erleuchtung, kein Durchschauen dieser Welt, eben Nichts...Nur sitzen. Mir scheint es so, das es genau der Punkt ist, das unser "Ego" es nicht zu lassen kann, einfach wirklich nichts zu machen. Aber rational gesehen, genau richtig oder?
    Ich mein, wenn ich denn davon absolut nichts habe, für was mache ich es dann? Man hofft natürlich heimlich dennoch auf viele Aspekte wie Zufriedenheit, Ruhe, Leidensminimierung oder gar die Erleuchtung die einem irgendwann schon aus dem Nichts erscheint und von allem Leiden befreien wird oder noch besser, sie wird einem das ganze Dasein "erklären".
    Wenn Zazen eine art "Bestätigung der Buddhanatur" ist, die immer permanent in uns ist, ist es natürlich nicht wenig, aber eben schwer zu akzeptieren, das die Früchte davon, also für so viele Jahre der "zukünftigen" Übung einem irgendwie am Ende nichts gibt, sondern eher nur bestätigt. Es ist gerade für mich schwer zu erklären was ich genau meine, das was ich da schreibe, macht nicht wirklich Sinn...Im Prinzip, direkt ausgedrückt, ist es nur ein weiterer Versuch ein "Gehalt" zu kriegen, für etwas wofür man sich bemüht, also ein reines "Haben-Wollen" also eigentlich etwas ganz Ur kapitalistisches. Ich las einen interessanten Punkt bei Sekida als er denn "(Un)Sinn" des Zazen mit Heideggers Worten erklären wollte. Heidegger sagte das wir meistens unsere Umwelt als "Zeug" wahrnehmen bzw auch so benutzen. Das heißt das wir eigentlich denn Dingen ihren "wahren" Wert von Anfang an absprechen in dem wir sie eben immer zu einem "Profit" Gegenstand degradieren zu einem Werkzeug, selbst Menschen mit denen wir ein Gespräch führen, degradiert man oft einfach zu einer Profitquelle ala Liebe, geliebt werden, Wissen, Beziehungen usw. Also Nutzen kriegen. Sekida meinte, Zazen ist genau das Gegenteil davon. Es ist etwas, das absolut "Sinnlos" ist in aller Radikalität und vor allem in dem Zusammenhang mit der zeitgenössischen Welt. Und das ist genau das wunderbare an Zen, eben seine "Nutzlosigkeit". Aber das ist auch der Punkt. Mein Geist kann es einfach nicht so hinnehmen bzw er könnte es vielleicht schon, aber es bereitet mir Kopfschmerzen und Beinschmerzen und Rückenschmerzen. Wie siehst du das Sudhana? Bin ich einfach vielleicht ein durchweg schlechter Mensch? :roll:



    Danke nochmals
    _()_

    (Der Thread existiert auch im Zen Unterbereich)
    Hallo Zusammen,


    Ich habe eine Frage bezüglich der Jhanas, so wie sie im PK erwähnt werden. Und zwar, konnte ich im Zen keine "Stufen" finden die in einer Meditation eintreten sollen. Ist es unüblich von Jhanas zu reden im Zen oder gibt es dazu ein Sanskrit Wort? Oder ist es so wie Dogen Zenji es sagt, das: Die Übung und die Erleuchtung identisch sind? Also quasi, die "Dualistische" Theorie von Meditativen Versenkungs-Stufen verworfen werden?
    Und noch eine Sache interessiert mich: In der Vipassana Methode wird man/sollte man der Vergänglichkeit aller Dinge im langsamen durchlaufen der oben erwähnten "Jhanas" gewahr werden, so ähnlich wie es eben im Satipatthana Sutta dargelegt ist. Im Zazen scheint es eigentlich "nur" beim Achtsamkeits-Prinzip zu bleiben so ähnlich wie es Nyanaponika aufgeschrieben hat mit dem "Reinem Beobachten".



    Nyp. Das Reine Beobachten.
    http://www.ftbb.de/Texte/Nyp.%20Das%20R ... achten.pdf



    Also, kurz nochmal formuliert:


    1. Gibt es etwas vergleichbares im Zen das denn Jhanas im Pali-Kanon gleicht?
    2. Sich der Vergänglichkeit aller Dinge bewusst werden im Zazen so wie in Vipassana, Ergibt sich das automatisch ohne "geistige Gedanken-Kontemplation" oder spielt das fokussieren des Geistes auf die "Vergänglichkeit" im Zazen einfach keine entscheidende Rolle?
    3. Kann man Nyanaponikas "Reines Beobachten" mit Zazen gleichsetzen?




    _()_
    Stawrogin

    Hallo Zusammen,


    Ich habe eine Frage bezüglich der Jhanas, so wie sie im PK erwähnt werden. Und zwar, konnte ich im Zen keine "Stufen" finden die in einer Meditation eintreten sollen. Ist es unüblich von Jhanas zu reden im Zen oder gibt es dazu ein Sanskrit Wort? Oder ist es so wie Dogen Zenji es sagt, das: Die Übung und die Erleuchtung identisch sind? Also quasi, die "Dualistische" Theorie von Meditativen Versenkungs-Stufen verworfen werden?
    Und noch eine Sache interessiert mich: In der Vipassana Methode wird man/sollte man der Vergänglichkeit aller Dinge im langsamen durchlaufen der oben erwähnten "Jhanas" gewahr werden, so ähnlich wie es eben im Satipatthana Sutta dargelegt ist. Im Zazen scheint es eigentlich "nur" beim Achtsamkeits-Prinzip zu bleiben so ähnlich wie es Nyanaponika aufgeschrieben hat mit dem "Reinem Beobachten".



    Nyp. Das Reine Beobachten.
    http://www.ftbb.de/Texte/Nyp.%20Das%20Reine%20Beobachten.pdf



    Also, kurz nochmal formuliert:


    1. Gibt es etwas vergleichbares im Zen das denn Jhanas im Pali-Kanon gleicht?
    2. Sich der Vergänglichkeit aller Dinge bewusst werden im Zazen so wie in Vipassana, Ergibt sich das automatisch ohne "geistige Gedanken-Kontemplation" oder spielt das fokussieren des Geistes auf die "Vergänglichkeit" im Zazen einfach keine entscheidende Rolle?
    3. Kann man Nyanaponikas "Reines Beobachten" mit Zazen gleichsetzen?




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    Stawrogin

    Mir ist aufgefallen, das ich mich nicht einmal bedankt habe für die zahlreichen Antworten. Besonderen Dank natürlich an Moosgarten, Sudhana und Void, ich bewundere immer diese Hilfsbereitschaft hier. Ich wäre warscheinlich oft einfach viel zu faul um in einem Online-Forum solch Mühen aufzubringen nur um dem "Anderen" denn ich nicht einmal kenne solch eine Hilfestellung zu geben.


    _()_


    PS: Ich springe immer noch zwischen Zen und Theravada und kann mich nicht entscheiden was ich denn nun intensiver angehen soll, beides gefällt mir, aber wahrscheinlich muss ich mich nicht entscheiden, was solls, Mönch werde ich wohl in der nächsten Zeit eher nicht :grinsen:

    Hallo,


    Mich interessiert wie-viel noch von Buddhas Aussagen im Pali-Kanon im Zen eine Rolle spielen? Oder anders ausgedrückt, wie viel von der Lehre des Buddhas ist noch im Zen vorhanden? Mir ist klar, das im Zen eine größere Aufmerksamkeit der Meditation gewidmet ist, aber was ist mit dem Vertraut machen mit Buddhas Worten? Buddha hat ja selber mal in etwa gesagt: Nur wer das von mir verkündete Dhamma studiert, wird die Wirklichkeit "erkennen". Und dazu gehören auch seine Aussagen über Ethik, Moral, Vergänglichkeit, Dukkha usw. Also: Wie viel Buddhismus ist im Zen? Ich mein, Dogen hat ja das Shobogenzo geschrieben, das ja ebenfalls Bezug zu allen möglichen Dingen im Leben Stellung bezieht, die Frage wäre, in wie weit sich das mit Buddhas Worten deckt? Gibt es hier Leute die sich mit dem Shobogenzo auseinandergesetzt haben? Mir ist auch klar, das natürlich der Pali-Kanon keine Rolle im Zen spielt, z.b sieht man das am Bodhisattwa Gelübde, der ja nie aus dem Mund Buddhas kam(Oder etwa doch? Korrigiert mich) aber vielleicht wird er ja doch in der Praxis automatisch umgesetzt? Z.b nur durch das sitzen, ergibt sich der Rest? ;)


    LG
    Stawrogin

    Vielen Dank für die ausführlichen Antworten ! Ich glaube, das wird mir SEHR helfen! :)


    Und zur Rezitation die Morpho erwähnt. Ist das üblich im Zen? Vor jedem Zazen die dreifache Zuflucht auszusprechen und nach dem Zazen das Bodhisattwa Gelübde? Und darf ich die Dreifache Zuflucht auch in Pali aussprechen? :grinsen: Und bei dem Bodhisattwa Gelübde habe ich noch so meine kleinen Probleme, da ich ja sehr viel Pali-Kanon lese und auch sehr mit der Theravada Tradition sympathisiere. Jedenfalls ist das alles nötig um Zazen auszuüben? Ich meine, irgendwie ist es auch gelogen wenn ich die Dreifache Zuflucht nehme..denn ich Vertraue nicht zu 100% in Buddha (Noch nicht, ich müsste lügen) und einer Sangha gehöre ich auch nicht an.


    LG
    Stawrogin

    Tsu Mie:

    Schau Dir die Antworten von Moosgarten, Tychiades und Sudhana in dem verlinkten Thread an, das dürfte Deine Fragen beantworten.


    Und ein Ja zur Nasenatmung.


    http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=25&t=16509#p350545


    Hi,


    Danke dir, aber so wirklich alle meine Fragen hat es nicht beantwortet. Bis auf die Anmerkung von Festus, das er anscheinend das Zazen ebenfalls so ähnlich gestaltet wie ich Punkt 2 geschildert habe. Auch die Anmerkung von Void war lehrreich mit der Fokussierung.

    Liebes Forum,


    Seit ungefähr einer Woche praktiziere ich Zazen zuhause. Diesmal wollte ich nichts falsch machen und habe mir als Unterstützung das Buch von Katsuki Sekida - "Zen-Traninig" geholt. Ein Dojo Besuch wird auch bald erfolgen. Nun zu meinen Fragen:


    Ich praktiziere 2x am Tag, Morgens und Abends(Eher gegen Nacht, 0 Uhr) je 5 Min Vorbereitung, 25 Minuten dann anschließend in der Zazen Haltung am Zafu vor meiner Wand.


    1. Immer wenn ich versuche die Atemzüge zu zählen, komme ich höchstens bis zum 6 Atemzug und fange von vorne an. Meine Konzentration lässt sehr schnell nach.


    2. Ich habe das Gefühl, wenn ich meinen Geist einfach tun lasse ohne mich spezifisch auf etwas zu konzentrieren wie Atemzüge zählen, werde ich dadurch deutlich ruhiger und achtsamer. Z.b Denke ich etwas: "Oh, das war gestern ein komischer Blick von..." Sobald ich realisiere das ich gerade anfange denn Gedanken auszuspinnen,lasse ich denn los und lasse mich einfach immer wieder von vorne drauf ein was gerade in diesem Augenblick passiert, z.b Gefühle die auftauchen, Die Atmung (Aber ohne sie zu zählen) Meine Beine tun mir weh,Vogelgezwitscher,vorbeifahrenden Autos, das Kratzen an der Nase oder eben der Fokus auf meine Sitzhaltung. (Nicht in Form von Gedanken, sondern in Form von Geräuschen, Empfindungen...usw. Bis eben der nächste Gedanke auftaucht. Ist es so in Ordnung? Denn Sekida empfiehlt im Buch gerade für Anfänger (Also wie für mich, auch wenn ich vor paar Jahren es paar mal versucht habe, aber leider alles falsch gemacht, ohne Kissen usw) die Technik mit dem atmen, denn dadurch kommt man schneller in denn "Samadhi-artigen" Zustand.


    3.Ich fühle mich beim Nummer 2 Vorgang deutlich "natürlicher" was ja wahrscheinlich nah an das Vorhaben einer "gelungenen" Zazen Sitzung kommt, oder?


    4.Ich schließe nicht meine Augen, sondern lasse sie leicht geöffnet und blicke aus der Haltung raus auf denn Boden. Allerdings, hatte ich das Gefühl, wenn bisher nur einmal, das ich schiele? Ist es Mensch zu Mensch unterschiedlich oder habt ihr strikte Empfehlungen? Stören tut es mich nicht.


    5.Sind 30 Minuten für eine Sitzung in Ordnung? Ich kann mich erinnern vor ungefähr 7 Tagen habe ich angefangen mit 15 Minuten und empfand es als eine Ewigkeit und in nur 7 Tagen habe ich beinah das Gefühl das 30 Minuten auf dem Kissen wie im Flug verstreichen, heute Morgen, als nach 30 Min die Handy-App-Glocke geschlagen hat, wollte ich gar-nicht aufhören, weil ich das Gefühl hatte, ich bin erst nach 20 Minuten erst "richtig" in einen Wachen, mit recht wenig Gedanken-behafteten Zustand "angekommen" der äußerst angenehm war, allerdings auch ein Hauch "angenehmer Schläfrigkeit" was ja eigentlich auch nicht sein sollte, es sollte ja eher das Gegenteil sein, Wachsamkeit... oder?


    6.Mir kommt es vor, das am Morgen, wenn ich sofort aufs Kissen gehe, sobald ich aufwache, ich deutlich ruhiger und achtsamer bin als am Abend, kennt ihr das gleiche?+


    7.Ich atme durch die Nase, also ich versuche die Bauchatmung zu praktizieren wie es Sekida in seinem Buch schildert, ist es richtig? Atmet man da überhaupt durch die Nase? Manchmal hatte ich das Gefühl das ich nach Luft dadurch schnappen musste, nach ungefähr 20 Minuten wird aber die Atmung deutlich langsamer und ausgeglichener.



    Ich hoffe ihr könnt mir vielleicht helfen und habt für mich ein paar "Tipps und Tricks" noch übrig! :)


    LG
    Stawrogin

    Hallöchen,


    Eine Frage, kennt jemand das Buch von Bhikkhu Analayo?
    Ich frage deswegen, weil ich mir bald ein paar Bücher zum Thema Meditation anlegen werde, mich interessieren sehr die Anweisungen des Historischen Buddhas. Und meine Frage wäre, ob dieses Buch eine art "nur" Wissenschaftliche Arbeit zur Sutta von Satipatthana ist oder ob da auch konkrete Meditations-Anweisungen dabei sind? Mir ist schon klar, das in dem "Satipatthana" Sutta schon eine konkrete Anweisung ist, allerdings ob Analayo selber noch genauer darauf eingeht und eine art
    "How-to-Anleitung" gibt.


    Amazon:
    https://www.amazon.de/direkte-…khu-Analayo/dp/3931095118


    Komplettes Buch:


    https://www.buddhismuskunde.un…n/analayo/direkte-weg.pdf



    Danke und LG
    Stawrogin

    pamokkha:
    Stawrogin:

    Pamokkha, könntest Du mir schildern, wieso Du der Ansicht bist das "Nanavira Thera" kein "Checks-and-Balance System" hatte und was für Dich dieses System darstellen soll ...


    Eine der Grundvoraussetzungen für checks and balances ist meiner Ansicht nach Demut. Demut hatte Nanavira vor der Theravada-Tradition nicht und daher wohl auch nur eingeschränkt gegenüber seinen Sangha-Kollegen. Es braucht aber auch die Sangha, die einem Mal den Kopf wäscht und Bescheid gibt, wenn man sich irgendwo reinsteigert. Das hat man nicht, wenn man abgeschieden mit seinen Gedanken alleine ist.


    Okay, jetzt wird mir klarer was du damit meintest, danke.

    451:

    In der Tat, das könnte ein gewinnbringender Ansatz sein. Kennt jemand die Inhalte der Briefe, die er mit seinem Arzt ausgetauscht hat und kann uns etwas dazu sagen?
    Mit seinem Arzt Dr. de Silva sprach Nanavira sowohl persönlich als auch per Brief oft über seine Krankheiten und die praktischen und philosophischen Aspekte des Suizids (Quelle ist der bereits verlinkte Wiki Artikel) Welche Haltung oder letztendlich Überzeugung hat er wohl gehabt?


    In der PDF die ich im Start Thread postete sind alle Briefe an Dr. de Silva enthalten. In einem z.b schildert er seine Überlegungen wie es am besten ist sich umzubringen, nicht gerade eine Frühstücks Lektüre.


    LG
    Hund


    Ok, Danke dir Martin :)
    Würde aber gerne noch hören was Pamokkha dazu sagen würde.


    451:

    Suizid oder wäre bei dieser Persönlichkeit Freitod der "passendere" Begriff?


    Ist diese Überlegung Unfug?


    Interessant wäre ja noch, ob er sich selber als ein "Sotapanna" oder nicht sah und wie er eben denn Suizid/Freitod rechtfertigt. Vielleicht wurde er zum Arahant und nahm sich deswegen das Leben (Soweit ich es verstanden habe, können/dürfen es Arahants tun, aus welchen Gründen auch immer). Ich persönlich sehe es so, das wenn ein Mensch beschließt "diesem" Dasein ein Ende zu setzten aus unerträglichen Gründen die einen nicht mehr leben lassen sondern quälen, könnte man denn Freitod vorziehen, allerdings ist dieses Thema sehr heikel, denn es gibt Momente in denen man als Beispiel in Depressionen steckt und sich das Leben nehmen will, das ist dann eine Entscheidung die recht Moment-abhängig ist und stark "subjektiv", ich glaube schon, das einige die ein Suizidversuch hinter sich haben, im Nachhineinen denken, das nicht "Sie" gehandelt haben, sondern die Krankheit, dach her ist das ein schweres Thema, doch wenn man mit unendlichen Qualen Jahre oder Jahrzehnte verbringt nur noch um zu atmen, zu erbrechen, zu weinen oder zu schreien, egal ob es eine unheilbare Psychose oder eine Physische Krankheit ist, könnte durchaus an Suizid denken, denn ich dann gerne Freitod nennen würde, alles andere wäre für mich absurd. Auch hier würde ich gerne Pamokkhas Meinung hören, was er, über denn Suizid/Freitod innerhalb des Buddhismus (Theravada/Frühbuddhismus) denkt.


    Übrigens, gibt es hier eine Dokumentation über das Leben (Eher dem Ende) von Nanavira Thera.


    https://www.youtube.com/watch?v=6MVFaDHfzb0


    Erinnert mich durch die Musik von Erik Satie an denn Film: Le feu follet von 1963, in dem es ebenso um das Thema Freitod ging und das existenzielle Leiden des Menschen, hier ein Auschnitt aus dem Film in dem der Protogonist die Absurdität des Lebens erkennt anhand der Beobachtung des alltäglichen menschlichen Treibens:


    https://www.youtube.com/watch?v=IwSQxlwMzr8

    pamokkha:

    Nanavira Thera ist ein gutes Beispiel und eine gute Warnung was passieren kann, wenn man kein Checks-and-Balances System hat. Ist man von seinem eigenen Intellekt berauscht und zieht sich in eine einsame Hütte zurück, kann man schon einmal falsch abbiegen.


    Nanavira ist wohl zuvorderst an seiner Hybris gestorben und nachrangig erst am Gift.


    Pamokkha, könntest Du mir schildern, wieso Du der Ansicht bist das "Nanavira Thera" kein "Checks-and-Balance System" hatte und was für Dich dieses System darstellen soll, das Dhamma? Wieso seit Ihr der Meinung das er in seinem Rückzug in der "einsamen Hütte" einen Fehler begangen hat und in wie fern hat es gestört das er sich auf so große Geister wie Heidegger, Kierkegaard, Sartre, Hegel etc. des letzten Jahrhunderts gestützt hat? Ich finde es gerade aufrichtig, sich selber, als ein "westlicher Mensch" eine art Brücke zum Dhamma zu schaffen, die es einem erleichtert denn Fluss des grübelns und zweifelns zu überwinden, aber wahrscheinlich irre ich.