Beiträge von diamant

    Es gab mal einen tollen David Niven - das war der Schauspieler.


    Dieser David Niven, der hier zitiert wird, ist vor allem ein erfolgreicher Ratgeberschreiber, in denen er die Welt vereinfacht. Was unter Psychologen nicht unbedingt als redlich gilt (Die 100 Gemeimnisse glücklicher Menschen ... glücklicher Familien ... glücklicher Beziehungen, so lauten seine Titel). Sozusagen der Deepak Chopra unter den Sozialwissenschaftlern. Da ich u.a. Film- und Fernsehwissenschaft studiert habe, sehe ich diese Sache natürlich anders. Ich war ja umgeben von anderen Freaks. Wer mal Bastian Pastewka reden gehört hat, der TV aus Dekaden nacherzählen kann und bei dem das zu seiner eigenen produktiven Fernsehtätigkeit führte, versteht, was ich meine. Vielleicht hat Niven wieder mal nur die "Geschädigten" vors Gesicht bekommen. Nicht die, die sich mit Fernsehen bilden und es als kreative Möglichkeit sehen. Die Unterschichten, von denen er dann abstrahiert. Vor allem von Amerikanern. Und das ist der Punkt. Amerikanisches TV wird permanent von Werbeblöcken unterbrochen, länger und häufiger als bei uns. Leider setzen er und du das gleich mit "westlichem" Fernsehen. Dass Niven den Zerfall von Kulturen aufs TV verengt, ist ausgesprochen dämlich. Es ist ja bekannt, dass gerade bei Indianern der Alkohol ein großes Problem wurde, die Arbeitslosigkeit usw. Er verwechselt da Ursache und Wirkung. Wenn ich keine Beschäftigung habe, wird eben öfter der Fernseher eingeschaltet. In einem Land wie Nordkorea würden den Menschen die Augen aufgehen, wenn sie mal eine Woche "westliches Fernsehen" (das es so gar nicht gibt) sehen könnten.


    Die Darstellung von Gewalt sollte reduziert werden, da stimme ich zu. Hier aber auch positive Effekte, die Nils natürlich verschweigt, weil er ja einen ideologischen Kreuzzug führt:


    Zitat

    Die Verbreitung des Fernsehens im ländlichen Indien hat laut einer Studie von Robert Jensen und Emily Oster zu höherem weiblichen Schulbesuch und einer geringeren Fertilitätsrate geführt.


    In Brasilien hat die Verbreitung von Rede Globo die Zuschauerzahlen für seine Seifenopern stark erhöht. In diesen Seifenopern haben über 70 Prozent der dargestellten weiblichen Charaktere keine Kinder. Insbesondere arme Frauen hatten seit der Verbreitung von Rede Globo in den 1970er und 1980er Jahren weniger Kinder. Der fertilitätsreduzierende Effekt entspricht etwa dem von zwei zusätzlichen Jahren weiblichen Schulbesuchs. (wiki)


    Und wieder Nils:

    Zitat

    In Bhutan (...)


    Dem ach so glücklichen Land werden Minderheiten rausgeworfen. http://info.arte.tv/de/bhutanische-fluechtlinge-nepal-15 Das war schon vor dem TV so. Das ist also in den Menschen angelegt. Das Fernsehen bringt diese Anlagen bestenfalls zum Ausdruck.


    Zitat

    Nach Richard Layard bestätigen die vorliegenden Untersuchungen eindeutig, dass die Menschen aggressiver werden, je mehr sie fernsehen.


    Das ist ganz einfach zu widerlegen. Die Welt ist friedlicher, seit das Fernsehen sich verbreitet. Davor hatten wir Weltkriege und die Atombomben auf Japan. Fernsehen kann - wie in Nordkorea oder China - indoktrinieren, es kann aber auch informieren.


    Twen nibbuti:

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    die Welt (der Sinne) ist nicht genug


    Die Welt der Sinnlosigkeit ist nicht genug.


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    viel Fernsehen fördert Hang zur proaktiven Argumentationsverstärkung


    Wenig Fernsehen fördert den Hang zu fundamentalistischem Schriftglauben und verengt den Horizont.


    *****


    Und hier ein paar TV-Tipps zum Erhöhen des Vergnügens und zur Annäherung an Erleuchtung (siehe Thread-Thema):


    - Kung Fu (die Serie aus den 70ern mit David Carradine, der sich im Alter beim Onanieren in einem Hotel in BKK erdrosselte): Einführung in Taoismus und Zen, wahnsinnig gut recherchiert (auch in den Kampfszenen, bis hin zur Einbindung eines Shaolin-Ablegers in Fukien)
    - Life (leider nach 2 Staffeln eingestellt, der Protagonist - im Real Life ein bekannter Shakespeare-Darsteller - kommt im Knast auf Zen)
    - Louie (das surreale Leben eines Bühnenkomikers)
    - Mr. Robot (filmstilistich herausragend; Hacker will es Großkonzern heimzahlen, leidet aber auch unter Drogen-Halluzinationen; die Ausstrahlung der aktuellen Folge musste wegen Ähnlichkeiten mit dem Mord an den beiden Journalisten vor laufender Kamera in dieser Woche verschoben werden)
    - Transparent (Amazon, ja Amazon, hat eine wundervolle Serie über einen alten Mann gemacht, der endlich seine Transsexualität zumindest als Transvestismus ausleben will)
    - Fargo (vom gleichnamigen Film inspirierte TV-Serie, recht gewalttätig, aber auch von tiefschwarzem Humor; ich gehe davon aus, dass reife Menschen damit gut umgehen können)
    - The Wire (Augenöffner über die Zustände in Baltimore, von Journalisten recherchiert, so realistisch wie Drama nur sein kann)


    Und natürlich die Klassiker The Sopranos (mit psychotherapeutischen Ausflügen), Six Feet Under (der Tod, der Tod ...), Breaking Bad (Krebs, Drogen und wie man die Zeit dehnen kann - in einer Folge wird nichts weiter als eine Fliege gejagt).


    Ich könnte dauernd weiterschwärmen. Von den Reisesendungen auf ARTE ("Die letzten Paradiese", 360 Grad-Reportage) oder "Die andere Heimat" (gerade in deren Mediathek + 7, von Edgar Reitz (wer hätte den schon im Kino sehen können?). Und von der Dynamik, die Talkshows von Markus Lanz entfalten können.

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    Fiktion konnte wohl erst im Nachgang der Industrialisierung erfunden werden, da man alle nichtfiktiven Zerstreuungen durchgespielt hatte


    Die ist viel älter. Wie man am Palikanon und der Bibel sieht. Aber da könnte mal ein Kurs in Literaturgeschichte helfen.


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    Für mich ist Filme gucken immer eine "Nullrunde" in der persönlichen Weiterentwicklung, ein Stillstand.


    Und ich habe mal gelernt, dass mit einer bestimmten Einstellung alles Mögliche einen weiterbringen kann. Angefangen damit, dass ich übers TV auf Zen kam und etliche Autoren kennenlernte, die mit der Weisheit, die ich im Zen finde, durchaus auf ihre Art mithalten konnten. Abgesehen von all dem, was man über fremde Länder und Kulturen lernen kann, z.B. durch Filme von Ozu und Mizoguchi über Japan.


    Wie ich schon sagte, offenbar muss man es lernen, TV und Filme auf die rechte Weise zu handhaben. Darum plädiere ich nun für: Rechtes Fernsehen. Der neunfache Pfad. Rechtes Filmegucken. Der zehnfache Pfad. Rechtes Lesen von Literatur: Der elffache Pfad. Usw. Ausblenden führt zu Scheuklappendenken. Acht Pfade sind nicht genug.

    Ich habe zwei Freunde, die keinen Fernseher haben. Sie sind beide deutlich neben der Spur und neigen zu Depressionen und Melancholie.
    Von ein paar solchen Fällen kann man aber schlecht abstrahieren. Heutzutage ist relativ klar, dass sehr viele Menschen einfach gut beim TV entspannen. Die SZ stellt dauernd neue Serien vor, und Kritiker - auch solche, die früher viel im Kino hockten - geben gern zu, dass sie ganze Wochenenden damit verbringen, sich komplette Staffeln reinzuziehen. Die sie manchmal auch mit Literatur vergleichen.


    Es mag sein, dass man Fernsehen auch lernen muss. Aber wenn man davon lassen kann, dann kann man es richtig genießen. Ich schaue fast nur werbefreies TV, also ARTE, DVDs, Aufzeichnungen im Internet, aus denen die Werbeblocks entfernt wurden. Lesen tue ich wohl zeitlich länger, da ist kein Widerspruch. Als ich die erste Staffel von True Detective sah, hab ich mir zwei Bücher des Autors besorgt. Nicht zu vergessen, Live-Fußball, ein echter Genuss. Was für mich eben dazugehört. Als ich noch mehr mit Werbung zu tun hatte, hab ich mir aber auch gezielt stundenlang Werbeclips reingezogen - ohne ein Bedürfnis, die vorgestellten Produkte zu kaufen, sondern um zu sehen, was wie funktioniert. Auch das kann eine Kunstform sein. Hier etwas von einem mir bekannten Grafiker: https://vimeo.com/61879759
    Das ist einfach lustig. Der Humor - auch wenn ich ihn reinlesen kann - kam nämlich nicht nur im Palikanon zu kurz, sondern zuweilen auch im Zen. Das Leben ist einfach bunter, wenn man sich nicht all diese Dinge versagt. Und wenn man versucht, auch ihnen auf den Grund zu gehen. Denn der Shakyamuni kannte sie ja noch gar nicht und kann deshalb auch nichts dazu gesagt haben.

    Thursday: Ich danke für die Buchempfehlung :roll:


    Allerdings hast du für mich hier nur Langweiler beschrieben. Mein größtes Vergnügen besteht im Genuss von Kunst, Filmkunst und Literatur in erster Linie. Natürlich auch im Sex. Gelegentlich schaffe ich sogar selbst etwas. Meine Idee ist eine andere, und ich denke, sie kommt dem Zen näher als dem Palikanon. Man macht sich eben doch Vorstellungen, aber auf spielerische Art, und man nimmt dieses Vorstellungen machen nicht allzu ernst. Es ist unabdingbar für die menschliche Kommunikation, für das Anregen der Phantasie, für neue richtungweisende Ideen. Alles, was nötig ist: zu durchschauen, dass - wie Ellviral sagte - auch dies nicht "ich" ist oder "mein". Allerdings hat das seine Grenzen im Wunsch einigermaßen angenehm zu überleben, was für Künstler heißt, sie wollen oft so etwas wie ein Copyright und ein Urheberrecht.


    Das Problem ist - und ich sehe das an Zugriffszahlen auf einen Blog, die kürzlich signifkant stiegen: Die Leser wollen diese Phrasen aus dem Palikanon gar nicht hören, sondern etwas Realistisches, Lebensnahes, keine Wunschvorstellung, sondern wie es sich tatsächlich in den meisten abspielt. Nämlich so: Nicht nur machen sie sich Vorstellungen, sie sind überlebensnotwendig. Ein Beispiel:


    Zitat

    er Tathagate II hat das nun alles verstanden - d.h er ist zu dem geworden, er ist Soheit und kann in der Begegnung jeden, der es will, auch dorthin führen.


    Nein, denn selbst Shakyamuni oder das, was wir von ihm haben, kann wirklich nicht jeden dorthin führen. Und falls du sonst jemanden (Realen) meintest: Was soll das denn heißen, "er ist Soheit"? Jeder ist für sich Soheit. Ich kenne das doch aus meinen Übersetzungen. Das hat in dieser Form doch keinen Sinn. Wenn es, wie bei TNH oder im anderen Thread bei Nils, dann praktisch drauf rausläuft, dass man Fernsehen prinzipiell als schädlich betrachtet (logisch, denn das regt ja nur "Vorstellungen" an), dann ist man meines Erachtens ein größerer Träumer als der, der sich beim Fußball oder in seiner Lieblingsserie wegfantasiert oder sein Adrenalin ausgeschüttet sieht.


    Worum geht es im Buddha-Dharma nach Zen: Dass man sich im Klaren darüber ist, was in einem vor sich geht, wie Gedanken und Gefühle entstehen, und wie man sich "Vorstellungen" macht. Nicht, dass man sich keine mehr macht. Abgesehen von den Momenten, auf die man konkret in der Zenübung hinarbeitet und die bei Huineng und anderen heißen, dass die Gedanken zur Ruhe kommen (manche meinen sogar: anhalten). Wenn dies Einsicht oder Erwachen ist, so ist sie doch kein Dauerzustand. Sie ist lediglich die Basis, von der aus man den Alltag, also das geordnete oder sprunghafte, kreative oder chaotische Denken und Fühlen ins rechte Licht rücken kann. Diese Einsicht, also das Erwachen, bedeutet eben nicht, zu einem gefühlsmäßigen oder geistigen Zombie zu werden, an dem vor Gleichmut alles abperlt. Es bedeutet nur zu verstehen, warum wir eben nicht so sind, nicht so sein müssen und uns in unseren Vorstellungen nicht allzu ernst nehmen und uns nicht über sie definieren müssen.


    Zitat

    Und dazu braucht es einen konkreten Lehrer


    An anderer Stelle meinte der Palikanon jedoch etwas anderes, nämlich, dass man sich selbst die Leuchte sei. Es braucht normalerweise gar niemanden Speziellen, weil wir unter anderen Menschen leben und uns an denen "abarbeiten". Allerdings ziehen sich manche Buddhisten ja sogar in Höhlen zurück. Bei Partnern und Lehrern erlebt man auch nur da die Reibung, wo sie nicht mit einem harmonieren. Ich hatte mal eine Partnerin, die fast reibungsfrei war. Und ich habe gerade eine Bekannte, die einiges, was mir wichtig ist, nicht auf die Reihe bekommt. Es ist nicht richtig, sich in solchen Fällen per Palikanon schön zu reden, das läge nur an eigenen Vorstellungen, die aber gefälligst wegzubekommen seien. (Allein das ist ja eine Vorstellung.) Es gibt nun mal Dinge, die besser funktionieren - auch wenn das eine Vorstellung ist, aber so zeigt sich gerade ihre Berechtigung - z.B. wenn man sein Kind ohne Schläge erzieht und regelmäßig das Zimmer ausfegt. Was natürlich auch gilt: Den anderen so sein lassen können wie er ist oder sein mag. So werden dann Grenzen gezogen. Weil etwas nicht zusammenpasst. Ich müsste tausende Partner oder Lehrer haben, wenn es darum ginge, mich an all dem, was mir Grenzen aufzeigt, abzuarbeiten. Der Lehrer, das ist nach wie vor meine Ansicht, soll mir einen Weg zur Einsicht zeigen, und diese Einsicht bedeutet letztlich, dass ich mir selbst die Leuchte bin.


    Insgesamt denke ich, dass man an solchen "Vorstellungen" des Shakyamuni nicht festhalten sollte. Maßstab sind die, die das vorgeben ernsthaft zu tun. Ich bin ja einigen Theravadins begegnet, und die ticken genau wie ich und du (wenn ich das sagen darf). Was dort in MN 1 behauptet wird, vollzieht sich nicht. Darum spreche ich von der "Falsifikation durch eigene Praxis". Insofern verstehe ich nicht, was snoopy da meint durchzumachen.


    Es hat sich auch beim Shakyamuni nicht vollzogen. Der Palikanon ist von Anfang an eine Satire. In dem Augenblick, wo der Erwachte sich entschied, zu plappern, und nicht mehr damit aufhörte, machte er nämlich das Gleiche wie wir hier. Er machte sich "Vorstellungen". Und diese werden nun von anderen herangezogen, um ihre so oder so zu nähren.

    Die Überschrift hier lautet:

    Zitat

    Ein Leben im Vergnügen /Genuss statt erleuchtung?


    Warum "statt"? Das ist das Gleiche. Ein erleuchtetes Leben (im Zen) ist ein vergnügliches und genussvolles Leben. Und wenn es das gerade nicht (mehr) ist, hätte man sich durch Einsicht in die Vergänglichkeit der Dinge die Freiheit erworben, damit klar zu kommen - genau so wie man im Vergnügen nicht abdreht (was hier mit Gleichmut bezeichnet wurde). Es ist nicht auszuschließen, dass Künstler oder "Millionäre", die ihr Ding machen, auch zu Einsichten und Gleichmut kommen. Mir fallen sogar einige Beispiele ein, aber das würde, wenn ich die Namen nenne, nur ellenlange Diskussionen auslösen.


    Im Wesentlichen werden in der Zengeschichte "Aha"-Momente beschrieben, die man "Erwachen" nennt. Es macht also "klick" bei den Leuten und ihre Sicht aufs Leben ändert sich so, dass eine tiefe Zufriedenheit innerhalb der Vergänglichkeit aller Dinge möglich ist. Allerdings auch ein großer Spaß am "Loslassen". Was dann z.B. beim Millionär dazu führen dürfte, dass er nicht mehr lange Millionär ist, da es keinen Sinn mehr macht, Besitz zu horten. Künstlern dürfte jede Art der Inspiration recht sein, auch die durch eine religiöse Erweckung.


    http://www.stern.de/lifestyle/…n-vermoegen--6417534.html

    Thursday: Natürlich ist das Ironie. Eine Ausrede, die gern von Theravadin benutzt wird: "Schau mal, der Vinaya richtet sich nicht an dich. Schau mal, du musst immer wissen, an wen der Buddha sich gewendet hat." Eigentlich müsste man zwei Palikanon extrahieren, einen für die Laien und einen für die "richtete sich an Bhikku"-Fraktion.


    Ich seh das so wie du, da ist ein Text, den kann ich lesen.


    Über seine Vorstellungswelt (hier auch wesentlich: die fünf Elemente) kann ich aber auch den Kopf schütteln. Alles, was dieser Typ sich in seinem Wahn so eingebildet hat oder einfach - wie das Rad der Wiedergeburt oder bestimmte Tugenden und dies und das - aus seiner Hindukultur abzapfte, muss ich mir nun wirklich nicht antun. Ich habe seine Probleme - ode die der bhikkhu - eben oft gar nicht. Und man sollte sich auch keine einreden lassen. Es sind keine Himmelswesen da - Gott sei Dank :grinsen: Was in MN 1 gut ist, wurde doch von Zenmeistern zusammengefasst: "Sieh die Dinge als das, was sie sind, und pflanz nicht irgendeine (Wunsch)Vorstellung drauf." Dieser Rat findet allerdings schon dann seine Grenze, wenn ich meine Fantasie für eine Geschichte aktiviere. Was die Langweiler um Buddha rum ja eher ablehnten, obwohl ich ja glaube, sie haben das Gleiche getan, als sie den Palikanon verfassten - sich eben eine Menge Vorstellungen gemacht.


    Meine Texte sind sicher oft etwas zu lange. Aber MN 1 ist viel zu lange. Im Gegensatz zu den bhikkhu bin ich über die Quintessenz von MN 1 entzückt, nicht aber über die Form und die Details. Das ist ein bisschen wie bei Dôgen. Einfach noch zu viel Müll drin. Schlechtes Lektorat. Ich kann mir fürs Forum auch keins leisten.


    Andreas: Danke, du bist eine Bereicherung hier.

    Zitat

    Ansonsten finde ich das du herum spekulierst und mal wieder dich in deinen Vorstellungen ergehst.


    Das taten alle. Darum gibt es auch so viele Zenbücher.
    Der Satz ist irgendwie in einem Forum, in dem diskutiert wird ... eine Zenfloskel.
    Jeder spekuliert hier, jeder macht sich seine Vorstellungen. Selbst MN 1 ist Spekulation.


    (P.S.: Und vergiss nicht - der Klassiker ... - MN 1 richtet sich an Bhikkhus, also gar nicht an dich ;)
    ""Er erkennt Himmelswesen des Überströmenden Glanzes unmittelbar als Himmelswesen des Überströmenden Glanzes."
    Ein Problem, das sich mir gar nicht stellt.)

    Jojo:

    Zitat

    Ich bin wirklich interessiert, mehr über deine Auffassung vom Sitzen zu erfahren.


    Hmm, da bin ich mir nicht so sicher. Obwohl da lauter Fragen waren. Zunächst finde ich Ellvirals Kommentar recht treffend. Dann findest du meine Auffassung bei Huang-po und Hui-neng, um nur ein paar Leute zu nennen. Nicht bei Dôgen. Ich schätze Dôgen wegen anderer Dinge. Wenn er sich aufs Zazen versteift, macht er sein eigenes. Das habe ich zwar immer begrüßt, aber nur, wenn es die Tradition voranbringt oder zum Sinnvollen reformiert. Penible Klosterregeln und ausgedehntes Zazen als eine Art Pflichtprogramm gehören eben m.E. nicht dazu. Aber er hatte seht schöne Einsichten. Wie die anderen genannten, denen aber Dôgens Versteifungen erspart blieben und die nicht den Fehler machten, die Laien derart abzuqualifizieren.


    Beispiel von Thursday:

    Zitat

    Es ist bloß die Haltung, die sich zeigt, wenn Gleichmut entfaltet wird.


    Das ist zwar ein hübscher Satz, aber eine Zenfloskel. Natürlich zeigt sich Gleichmut meist in Haltungen, die der in Zazen gar nicht ähnlich sind. Und wenn eine Geisteshaltung gemeint wäre - wie es im Chan gemeint war -, dann würde man nicht eine ganz bestimmte Sitzhaltung damit gleichsetzen, für deren deutliches Verlassen (also krummer Rücken, falsche Handhaltung usw.) im Dojo ja sogar schon mal Schläge drohen. Natürlich kann man diese Haltung als Symbol für den Gleichmut nehmen. Aber wenn ich im Fußball Elfmeterschießen üben will, dann nehme ich auch nicht bloß die Haltung vor dem Schuss ein. Die Übung findet im konkreten Tun statt. Darum mögen ja auch viele, die hier Zazen machen, dabei gleichmütig sein. Sobald sie im Forum sind, ist es damit aber schon vorbei. Der Gleichmut bleibt, wie so vieles im Zazen, eine Illusion, weil er nicht auf die Probe gestellt wird.


    "Meine Vorstellung von den Vorstellungen anderer" basierte auf deinem Schluss:

    Zitat

    Das Trinken macht kein Vergnügen mehr.

    Du hattest hergeleitet, dass man sich z.B. beim Sitzen "unangenehmen Gefühlen" stellt und schließlich das Trinken kein Vergnügen mehr bereite. Es gibt viele Zenmeister, die zweifellos viel Zazen machten - und einfach weitertranken. Für mich wäre das ein Gegenbeweis, für dich wohl dafür:

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    Wer also am exzessiven Trinken Vergnügen hat, ist in vieler Hinsicht unbewusst.

    Da ich nie ein Alkoholproblem hatte, nehme ich mal eine andere Tat, die der gemeine Buddhist als sündhaft ansieht - den Ehebruch. Ich habe schon Ehebruch begangen. Beim Zazen (im wörtlichen und weiteren Sinn eines "Insichgehens") ist dieser Ehebruch schlicht nie als problemhaft in meinen Gedanken aufgetaucht. Weil ich mit mir "im Reinen" war. Man kann also nicht davon ausgehen, dass bloß weil irgendwo etwas verpönt ist, der einzelne Meditierende damit dann auch während des Zazen arbeiten würde.


    Es zeigt sich auch hier immer wieder, dass andere die Vorstellung haben, Zazen sei DER Schlüssel in ihrem Leben. Und wo das herkommt, wer da zitiert wird, ist auch klar. Ich habe früher gern Filme gesehen und war oft im Kino. Wer gern Zazen macht, der ist halt oft im Dojo. Deshalb gibt es da auch nichts "auszureden". Aber zu relativieren. Ich kann noch keinen Film drehen, weil ich Tausende gesehen habe. Aber ich verstehe wohl recht gut, wie ein Film funktioniert. Und ich kann "das Leben nicht meistern", nur weil ich Tausende Stunden daniedersaß. Aber ich verstehe recht gut, wie ich ticke und meine Gedanken und Gefühle entstehen. Ich kann aber Zen nicht begreifen, wenn ich mich auf Zazen fixiere. Das begreife ich erst, wenn ich kein Zazen mehr mache und schaue, was in konkreten Alltagssituationen sich verändert hat. Oder wenn ich, noch besser und wie es Huang-po Hui-neng empfahl, IN diesen Situationen die Geistesübung vollziehe, die im Zazen üblicherweise gesucht wird, nämlich das Beruhigen bzw. Stillegen meiner Gedanken, oder von mir aus, das Loslassen der aufwühlenden und zwanghaften Gedanken. Derjenigen, die man instinktiv als unangenehm betrachtet, könnte man vielleicht sagen.


    Zitat

    Zen findet sich ab? Gedanken ziehen lassen und wertfrei halten?


    Es geht hier nicht um Wortglaubereien. "Zen im Alltag findet sich damit ab, dass ..." lautet mein Satz. Wie du Zen übst, weiß ich nicht, für mich ist eine wesentliche Komponente des Zazen, dass man dabei lernt, sich nicht an einzelne Gedanken zu binden und Gedankenketten zu bilden (also stattdessen "ziehen lassen") und nicht zu werten - was damit einhergeht. Wenn ich Ärger aufkommen spüre in Form von Gedanken an verhasste Gestalten aus meinem Alltag, lerne ich, diese Gedanken nicht so weiterzuspinnen, dass sie sich um den Ärger drehen, ich bausche sie weder auf noch binde ich ein Urteil daran. Das nenne ich die Erweiterung meiner Gedanken- und Gefühlswelt. Denn im Alltag brauche ich die Unterscheidung und Wertung sehr häufig, beim Schreiben wie auch, um Grenzen zu ziehen.


    Dazu gleich ein Beispiel praktischer Anwendung: Aus irgendeinem Grund war eine Gruppe Inder, die gerade im Hotel ankam, von mir verstört. Ich hatte kein T-Shirt an, lächelte und beobachtete sie nur wenig, weil ich mich nicht vordrängeln wollte (das T-Shirt war von der Rezeptionistin geflickt worden und ich wollte es abholen). Offenbar der Führer der Gruppe blickte mich aggressiv an und stellte dann eine mir kaum verständliche Frage auf Englisch, er wollte aber offenbar wissen, warum ich da stand und sie anschaute. Nun, wäre ich ein Polizist, hätte ich gleich seinen Pass überprüft, den man an der Rezeption eingescannt hatte. Sein Verhalten ist doch etwas arg argwöhnisch gewesen. Wahrscheinlich wissen die Inder, die hier herreisen, schon recht genau, was die Allgemeinheit von ihnen denkt. Ich antwortete ihm einfach: "I wanted you to show my tits" - da meine wegen Übergewicht etwas deutlicher ausgeprägten Brüste ja sichtbar waren. Dann ging er an mir vorbei und meinte: "Okay, whatever, I wish you nice day."


    Mein Repertoire umfasst auch Zurückschnauzen oder "What did you just say". Aber diese Gelassenheit - und auf gewisse Weise Überlegenheit - mit der ich manchen Situationen begegnen kann, ist die Frucht einer Einsicht in meine Gedanken. Die nämlich streben, wenn sie zu diesen Reaktionen tendieren, natürlich auch in Richtung Wut, Ablehnung, Hass usw. Genau solche Mechanismen kann man im Zazen zu durchschauen lernen. Wie gesagt, es geht auch ohne Zazen, man sollte einfach "in sich gehen". Vielleicht machst du das ja nicht beim Zazen. Ich habe mir schon früh gedacht, wenn ich schon Zazen mache, dann nutze ich die Zeit auch. Dass es für nichts gut ist, habe ich schon immer bloß für einen rhetorischen Trick gehalten. Weder stimmt das, noch ist das meiner heutigen Meinung nach die rechte Ansage.


    Hier noch eine kleine Zusatzbemerkung. Es wäre falsch von naiven Lesern oder Anfängern, nun zu hoffen, dass damit alles friedlich und angenehm ist. Nach wie vor ist das Verhalten eines solchen Menschen auch ein Warnzeichen: ER ist nicht ganz klar. ER ist (initial) aggressiv. Es geht nicht nur um mich, ich muss die Umwelt um mich herum weiter kritisch wahrnehmen können. Und natürlich ist er ein weiteres Beispiel für das elendige Verhalten männlicher Inder in meinem Hotel. Denn in der Nacht lärmte die Gruppe wie fast jede andere zuvor. Und das kann man auch sagen und sich davon abgrenzen, wenn man "grenzenloses" und nicht-wertendes Denken eingeübt hat. Was bleibt, ist eine Möglichkeit, eine konkrete Situation durch die eigene Geisteskontrolle oder den genannten Gleichmut zu entschärfen. Für eine Weile wird sie "dem Nichts", das sie ist, preisgegeben.


    Zitat

    Mit deinen 10.000 Stunden auf dem Buckel.


    Dieser Satz wird genau so zu Neid und Ironie führen wie ein Satz vom Kaliber "ich bin erleuchtet". Und das damit verbundene Gefühl könnte das sein, was man sich - ob in Zazen oder nicht - mal genauer anschaut, mit dem Hintersinn, es zu "dekonstruieren", es bis zu seinem "Nichts" hin zu verfolgen, es also loszulassen und sich der nächsten Irritation zuzuwenden, so es eine gibt, die einen umtreibt.

    Zitat

    Deiner Ansicht nach besteht ein Unterschied zwischen Sitzen und Nicht-Sitzen.


    Natürlich. Das Nicht-Sitzen ist nicht ritualisiert. Wie man an deiner Andeutung sah, willst du im Sitzen offenbar einen von Alkohol ungetrübten Geist haben. Das Sitzen muss etwas Besonderes bleiben. Zwischen diesem Sitzen (Zazen in der üblichen Vorstellung) und dem Nicht-Sitzen (Zen im Alltag) besteht ein Unterschied. Das Nicht-Sitzen (Zen im Alltag) findet sich damit ab, dass man nicht nur in einem bestimmten Setting (Dojo) seine Gedanken ziehen lassen und wertfrei halten kann, sondern selbst im berauschten Zustand dazu in der Lage sein sollte. Oder beim Sex. Oder beim Fernsehen.


    Der Unterschied ist immer da. Es fängt damit an, wie die Umgebung zu sein hat (ruhig), wie man sich hinzusetzen hat (die Hände ineinander). Es geht weiter damit, dass eine Zeit festgelegt wird, wann diese Haltung aufgelöst wird usw.


    Punk:

    Zitat

    Tugend ist aus meiner Sicht eine Geisteshaltung ... Ein tugendloser Mensch betrachte ich deshalb nicht als weise.


    Da hast du das Problem selbst formuliert. Man kann Leuten nicht hinter die Stirn schauen. Du wirst also nie genau wissen, wer ein tugendloser oder ein tugendhafter Mensch ist, da seine Geisteshaltung für dich nicht greifbar sein wird.


    Leider ist das Wort Tugend in seiner Bedeutung bei Buddhisten oft auf die sittliche Komponente einer Einstellung beschränkt. Eigentlich kommt es ja von "taugen" und meint damit eben keine bloße Geisteshaltung, sondern ein Talent zum hilfreichen HANDELN. Dann, und nur dann, könnte man es mit der Weisheit in sinnvollen Zusammenhang bringen.


    Nun stieß ich gerade noch auf Platons Einteilung der Kardinaltugenden, zu denen auch die Weisheit zählte. Möglicherweise ist von daher auch ein Bedürfnis von Westlern zu erklären, Tugend und Weisheit auf eine Stufe zu stellen.


    Bleibt natürlich die gleiche Frage nach der Weisheit. Was ist das? Wie äußert sie sich? Auch die mache ich ja oft am Verhalten fest, aber auch an Erkenntnissen (sie bedeutet schließlich auch: Wissen). Das bleibt natürlich eine subjektive Kategorie. Aber es ist z.B. nicht weise, obwohl tugendhaft, wenn man gegen Gewalttäter gewaltlos bleibt. Diese Dinge sind im Grunde ganz gut zu unterscheiden. Und es ist letztlich die Weisheit, die sich m.E. als wichtiger herausstellt. Es kann in bestimmten Situationen auch weise sein zu lügen, obwohl es an sich nicht tugendhaft ist etc.

    Darum geht es nicht. Man muss nicht alles übernehmen und nachplappern, was man liest. Man kann sich auch davon distanzieren. Zumal - wenn man sich schon in einer inneren Schriftlogik gefangen sieht - der Buddha im Palikanon die Möglichkeit einräumte, das dort oder von ihm Gesagte zu überprüfen. Sollte man es also für schlecht befinden und zu einem anderen Ergebnis kommen, hat man alle Freiheiten, dies auch so darzustellen. Der Dalai Lama hätte klar machen können, dass es sich bei seinen Zitaten um angestaubten Unsinn handelt. Zum einen ist ihm seine Position im Weg, zum anderen aber offenbar auch eine Erkenntislücke.

    Punk: Mir ist bei solchen Definitionen nur klar, dass sie nicht das umfassen, was mir wichtig ist. Der "gute Wille" kann auch Selbstbetrug sein. Natürlich kann ein "guter Wille" Schlechtes bewirken und wird dann eben - nach meiner Philosophie - durch die Tat und das Ergebnis relativiert. Denn meine Philosophie ist an der Tat und der Auswirkung interessiert. Diese Kritik betrifft dann auch die Kamma-Lehre:


    Zitat

    den Charakter und Geschick der Wesen beeinflussenden heilsamen oder unheilsamen Willen


    Wir sind - das ist Teil der Zenlehre - mit allem Dasein in einer Beziehung (wofür oft "Indras Netz" als Bild steht). Das, was aber dem einen "Wesen" heilsam ist, das kann einem anderen unheilsam sein. Der gleiche Wille kann also beides zugleich sein - etwa im Krieg, wo man sich für eine Seite entscheidet und diese verteidigt, wobei andere Wesen getötet werden. Ich kann in solchen Fällen nichts mehr mit "heilsamem" und "unheilsamem" Willen anfangen. Darum bin ich ja Zen auch dankbar, weil es mir die Grenzen solcher Vorstellungen aufgezeigt hat.


    Unsere Vorstellungen von Tugend unterscheiden sich deshalb wohl. Tugend ist in meinen Augen relativ, sie kann sich noch im Rückblick als etwas anderes erweisen.

    Da kann ich dich beruhigen. Ich kenne mich ganz gut aus im Presserecht und dem, was in Veröffentlichungen noch erlaubt ist. Alles, was ich hier schrieb, fällt darunter und benötigt keine "Indizierung". Ich bin nicht in Foren, um private mails auszutauschen mit Usern, die sich nicht identifizieren müssen, sondern um öffentlich sichtbare Beiträge zu schreiben. Ich verstehe, dass deine Grenzen woanders liegen, ich halte mich einfach ans Gesetz und nutze auch die Meinungs- und Redefreiheit, die uns gegeben ist. Für mich sind praktische Beispiele in hier oft theoretisch geführten Diskussionen wichtig.

    Punk:

    Zitat

    Ich spreche nicht von Regeln sondern von Tugend.


    Bitte erläutere, was du unter Tugend verstehst.


    Jojo:

    Zitat

    Deine Theorie, dass ganz besondere Lehrer regelmäßiges exzessives Trinken als geschicktes Mittel einsetzten,


    Eine solche Theorie habe ich nicht. Die tranken einfach, weil es ihnen mehr Freude machte, als nicht zu trinken, denke ich. Oder weil sie süchtig waren. Letztere hätten dann das Problem gehabt, von dem du schreibst. Die anderen lieben einfach die (vorübergehende) Steigerung des Glücksempfindes durch den leichten Rausch. Wenn es keine Alkoholiker sind, können die das vom Sitzen trennen. Aber wiederum: Das Sitzen ist eben NICHT der Maßstab für alles. Es wird schon so sein, dass da der Einfluss des Alkohols stört. Beim Nicht-Sitzen kann das anders sein. Oder bei der Art des Zen, die ich Alltagszen nenne und bei der man sich auch im leicht alkoholisch-erheiterten Zustand den Lauf der Gedanken und der Welt betrachten kann. Ich trinke selbst praktisch nichts Alkoholisches mehr, aber aus Rücksicht auf meinen Magen, doch ich erinnere mich auch an meine Erfahrungen an schönen Cocktailabenden nach Gewinnen auf der Rennbahn. Oder aber an den Sex, den ich nach einem dreitägigen Migräne-Anfall unter Morphiumbehandlung, die mir das Krankenhaus angedeihen ließ, noch schnell mitnahm. Zwar hatte ich so einen Rausch auch mal durch Eigenausschüttung der Endorphine bei einer bestimmten Frau in einer bestimmten Situation, aber ich würde deshalb nicht das eine gegen das andere ausspielen wollen. Die sila müsste eigentlich lauten: Rauschmittel bitte in Maßen und nicht beim Betätigen von Maschinen. Ich weiß ja nicht, was da noch so alles los war zu Shakyamunis Zeiten, aber Verkehrsunfälle dürften kaum der Grund für den rigiden Rat gewesen sein.

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    Als Zen-Meister ist man bezüglich Befreiung nun aber nicht allein für sich selbst verantwortlich, sondern hat auch eine Vorbildfunktion inne.


    Wer sagt das? Wer ist es, der nach einem Vorbild ruft?


    Na denn hast du ja die Vorbilder und kannst sehen, dass Mord, Diebstahl, Ehebruch, Alkoholismus und Lügen nicht verhindern konnten, dass sie Zen-Meister wurden. DAS ist das Vorbild, das einen etwas Entscheidendes lehrt: Verstöße gegen Regeln können Weisheit nicht verhindern, sondern sogar befördern.


    Zitat

    Cunda, daß jemand, der selbst im Schlamm versinkt


    Wie ist es möglich, dass ein Erwachter überall Schlamm sieht?

    Nicht das, was du - oder der Palikanon, die sila, die jukai - darunter verstehen. Zen-Weisheit wurde wieder und wieder charakterisiert mit Begriffen wie "nicht-wertend", "nicht-dualistisch", "intuitiv, spontan und frei" usw. Du kannst dich selbst fragen, ob das mit klar definierten Regeln zusammengehen kann oder nicht. Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass im Alltag kein Abgleich mit solchen vorformulierten Regeln stattfindet. Ich kenne auch keine Zenlehrer, die was taugen, die das so handhaben würden oder gehandhabt hätten. Ein solcher "Zwang" besteht für die, die nach dem Vinaya ordinierten und dann regelmäßig Farbe bekennen sollen, wenn der Mond voll oder neu ist.


    Es ist also z.B. keinesfalls so, dass man nie Alkohol anrührt, weil das eben "natürlich" so geschehen würde und die "Regel" einem in Fleisch und Blut übergegangen ist, und es ist auch nicht so, dass man sich im Falle einer Feier sagt: Moment, ich muss mich an die sila halten und darf nichts trinken. Das, was "natürlich" geschieht und sich als Tugend offenbart, ist nicht irgendwo im Vorhinein festgelegt, sondern entsteht aus der Situation. Die Tugendhaftigkeit kann also auch darin bestehen, zu trinken.

    Mitfreude ist auch mein Tipp. Nach dem Wettkampf zu den Siegern hingehen - den "Beneideten" - und sie umarmen, sich mitfreuen. Sie vielleicht zum Essen einladen, ihren Sieg feiern. Sich sagen: "Ich habe immer gewonnen, wenn ich mein Bestes gegeben habe." Die anderen Siege sind ja nur äußerlicher Natur, dafür gibt es Medaillen und Urkunden. Die eigenen Medaillen und Urkunden - so vorhanden - abhängen und vernichten. Keinerlei äußere Spuren des eigenen Erfolges mehr sichtbar machen. Das erste, was mich als Zennie bei "erfolgreichen" Leuten befremdet, sind ihre Pokal- und Trophäenschränke. Ich bin davon überzeugt, wenn man das selbst nicht mehr braucht, dann fehlt der Grund, anderen den größeren Erfolg zu neiden.

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    Mir fällt jetzt sponatan, das bodhi-vihara. am Domberg in Freising ein.


    Ich kenne es aber nicht persönlich und weiss daher nicht, ob es empfehlenswert ist.


    Kürzlich durfte ich mir bei meinem SZ-Digitalabo noch einen Lokalteil aussuchen. Da dachte ich mir, ich nehme mal Freising. Und siehe da, schon in den ersten Wochen war zwei Mal dieses Kloster erwähnt. Einmal suchten sie Leute für die Bibliothek. Beim zweiten Mal war ihre ganze Existenz gefährdet, es wurden Spenden gebraucht.


    Die letzten Wochen kam zwar nix mehr, aber in etwa so hatte ich mir das vorgestellt: Ein Bettelkloster, dass auch die Medien geschickt einspannt.

    Meine Güte, geht das schnell. Eine Geschichte von Brecht (selbst meines Wissens ein Säufer) und dann noch eine von jemandem, der aus der Not (Probleme mit Alkohol) eine Tugend macht (Gelübde abgelegt, und Ruhe ist), und schon fragt jemand, wie er auch diese Gelübde ablegen kann.


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    aus spiritueller Sicht bewirkt Alkohol verstärkte Anhaftung an den Geist


    Aus spiritueller Sicht bewirkt Meditation verstärkte Anhaftung an den Geist. Jedenfalls für eine geraume Zeit. Niemand setzt sich den geistigen Aktivitäten stärker aus als der, der sich darauf meditativ einlässt und konzentriert.


    Hier wieder ein aktuelles Beispiel von mir. Am Strand fahren diverse Leute auf dem Rad entlang, hinten drauf Styroporkartons, in denen sie eisgekühlte Getränke haben. Bekannte von mir trinken an ihrem Treffpunkt praktisch täglich ihre Biere, und sie kaufen sie von der hübschesten der Verkäuferinnen. Sie hat auch einen Ehemann, der dort arbeitet. An seinem Lenker sitzt oft noch das gemeinsame Baby. Die beiden haben sich nun zerstritten. Die Verkäuferin fing an, sechs bis acht Dosen Bier pro Tag, meist spendiert von meinen Bekannten, mitzutrinken und auf Nachfrage von ihrem Problem zu erzählen. Nun der Knackpunkt, der für sie zur Trennung führen könnte: Im Gegensatz zu ihr, die nach sechs bis acht Bier sichtbar auftaut und fröhlich ist, würde ihr Mann seine Persönlichkeit ändern bzw. aggressiv, beleidigend und unausstehlich.


    Diese Geschichte zeigt hervorragend, dass ein allgemeines Verbot von Dingen, die dem einen helfen, dem anderen nicht, keinen Sinn macht. Man sollte sich dessen bewusst sein, dass meist diejenigen solche Gebote verteidigen, die ein Problem mit etwas haben (Sexualität, Alkohol, Wohlverhalten), während diejenigen das lockerer sehen, die unproblematisch damit umgehen können (trinken nach Bedarf, Sex nach Lust und Laune etc.).


    Hier zeigt sich auch, dass die Trennung in Mönch- und Laienregeln eine Farce und bewusste Täuschung ist. Die Regel gegen den im Volk stets verbreiteten und gewünschten Alkohlgenuss stammt aus der rigiden ethischen Vorstellungswelt von Mönchen, die in einer Gemeinschaft eng beeinander leben und keinen Lärm, kein Gezeter, keine Aggressionen ertragen können. in manchen Laienregeln findet sich dieser beschränkte, rigide Geist, der dem Individuum nicht gerecht wird, sondern einen gleichschaltenden "kommunistischen" Zug trägt, wieder.


    Schließlich ist aber Alkohol aus medizinischen Gründen erlaubt, und im Palikanon steht auch die Geschichte, wie Mönche Hanfbäder nahmen. Mit anderen Worten, der Rausch ist gestattet, wenn er heilen kann. Nichts anderes ist für viele, die Alkohol trinken, der Grund für dessen Genuss: Es geht ihnen danach besser (und für ein Glas Rotwein am Tag soll das ja auch medizinisch belegt sein).

    Nicht gegen die Hinweise auf Muhos Videos - aber ich kenne das alles, ich bleibe da schon am Ball. Mit Victoria habe ich mich ja selbst nochmal auf Sweepingzen auseinandergesetzt ...


    Es ist nicht okay, zu morden oder zu stehlen. Die anderen Dinge kann man damit nicht auf eine Stufe stellen, wie schon das Morden nicht mit Stehlen. Alkoholgenuss ist im Allgemeinen auf der Welt und in der Gesetzgebung "okay" (außer unter Muslimen), Lügen sind es teils auch, Ehebruch ebenfalls. Alles jedenfalls so, dass es mehr als die Ausnahme bleibt. Man könnte unter einem anderen Thread das lange diskutieren, so man will. Auf jeden Fall ist es der Welt zurecht wurscht, wenn konservative Buddhisten meinen, diese Dinge seien per se nicht okay. Ich sehe auch hier keinen differenzierten Text der von dir herbeizitierten Leute, die das irgendwie plausibel darstellen. In Antiji selbst trinkt man, wie ich sah, auch Alkohol. Warum, wenn es nicht okay ist? Es wird also, wie überall, relativiert. Es geht ums Maß. Im Palikanon nicht. Da ist ein klares nein zu lesen.


    Es ist ganz klar, dass DAS nicht meine Implikation ist. Weder ein sophistisches Relativieren noch ein Freibrief für irgendetwas. Ich behaupte immer ganz klar, dass eine neue Moral aus der Weisheit erwächst, die pragmatisch ist. Die Frage nach dem Okay ist dann auch nicht mehr die primäre. Sondern die Frage der Notwendigkeit. Wenn diese nachträglich erörtert werden müsste, kann dann auch ein Mord - speziell ein Tyrannenmord oder der eines Soldaten im Krieg - "okay" werden. Nur her mit den Texten, wenn sich da einer von deinen Leuten mal rausgelehnt hat. Ich hab es oft genug getan und auch Leute aus dem Zen zitiert, die das so sahen, wie Suzuki Shosan. Im Zen wird lediglich gefordert, dass man den von dir zitierten zweiten Pfeil dabei vermeidet. Es hat keinen Sinn, etwas zu tun, dass man dann bereut oder das einen nachträglich fertigmacht. Dann wäre man dafür eben nicht geeignet. Was nicht heißt, dass es niemand wäre und deshalb niemand tun dürfte.


    Zitat

    dass jenen die ein solches Schlüsselerlebnis durchmachten automatisch vollkommene Weisheit und Tugendhaftigkeit attestiert wird


    Eine gehörige Portion Weisheit schon. Das wird mit "Übertragung der Lampe" usf. ja zum Ausdruck gebracht. Tugend eben nicht. Tugendgeschichten etwa in den Koansammlungen sind von untergeordneter Bedeutung. Es geht meist um Einsicht. Im Josho-roku finden sich sogar Belege für Untugend, um diese Einsicht zu untermauern: Joshu, warum rennt der Hase vor dir weg? - Weil er weiß, dass ich ihn töten will. (Mein Lieblingsbeispiel)


    Wenn man von den ganzen Verbiegungen absieht, die Zenlinien begründeten, spricht aus ihnen der Wunsch, ein gewisses Maß an Zenweisheit oder -einsicht bestätigt und weitergetragen zu haben. Darum rezitiert man, ab und zu wohl sogar in Antaiji, die Liste der Ahnen. Man tut das zwar nicht im Bewusstsein, Tugendlose zu benennen, aber aus Respekt vor ihrem Zen-"Niveau". Von einigen dieser Ahnen wird man ihre Erweckungsgeschichte kennen, von den meisten jedoch kaum nennenswerte Tugenden (er stahl nie, log nie, tötete nie, schlief stets auf dem Boden, parfümierte sich nicht, tat immer Gutes, z.B. blablabla).


    Das gilt aber auch für die Theravadin und Tibeter. Selbst die Anhänger des Dalai Lama kommen gleich auf Glatteis, wenn sie seine Spenden an irgendwen aufzählen, weil man dann ja auch all das benennen könnte, was er für religiösen Prunk (Statuen) ausgegeben hat und was er noch so besitzt. Versucht man, selbst diese Superstars wegen ihrer Tugenden zu bewundern, findet sich schnell ein Hinweis auf ihre Verfehlungen. Das als Beleg für mangelnde Weisheit zu nehmen, wäre so, als würde man Stephen Hawkings Thesen zum All seine gescheiterte Ehe entgegenhalten. Allerdings: Bei denen, die die These, Weisheit müsse mit Tugend einhergehen oder Tugend bedinge Weisheit, vertreten, ist es gerade angebracht, ihnen durch Tugendverfehlungen ihren Mangel an Weisheit unter die Nase zu reiben. Es ist die Falle, die sie sich selbst gestellt haben.


    Die Weisheit eines Zenmeisters ist so nur zu fassen, wenn man nicht begriffen hat, dass das Streben des Zenmeisters nach Weisheit jenseits der Tugendhaftigkeit angesiedelt ist. Versteht man das nicht, kommt man zum Schluss, dass Deshimaru weniger Einsicht ins Dasein hatte als der DL, weil er wohl tugendloser war. Aber eine solche Einsicht würden sich selbst die Verfechter der Tugendthese unter den Zennies meist verbitten. Auf dieser Ebene hat nämlich auch Victoria den Sawaki für sich erledigt. Das will man immer dann nicht mehr haben, wenn es den eigenen Liebsten an den Kragen geht. Der heimatlose Kodo - in Wahrheit hatte er einen Tempel und teure Roben. Der Zazenverfechter - in Wahrheit waren Kesanäherinnen ohne Zazen unter seinen Lieblingen.


    Jundo Cohen - als nur indirektes Opfer dieser Tugendthese, weil sein Lehrer ja eigentlich gar nicht so viel mit Sawaki am Hut hatte - steigerte sich so in die Verteidigung von Kodo rein, dass ich wirklich baff war. Das alles passiert nur, weil diese Adepten nicht begreifen, dass es völlig unnötig ist, einen weisen Zenmeister mit Theravada-Tugendbegriffen, jukai o.ä. zu messen oder zu richten. Das soll die Welt tun (in diesem Fall ist das Victoria). Es ist bedauerlich, wenn Zenübende selbst auf diese Masche reinfallen.


    Es ist also für das Zen relativ egal, ob Kodo im Krieg tötete. Es ist auch relativ egal, dass Joshu Sasaki im Knast saß, Und dass Shimano die Ehe brach. Weil diese Tugendlosigkeit, wir wir im Umkehrschluss erkennen könnten, an ihren Einsichten nichts Wesentliches änderte. Nimmt man für einen Moment die Kenntis der Verfehlungen weg und beurteilt die Lehren der Leute, kann man also zum Schluss kommen (auch wenn das Ansichtssache ist), sie hätten etwas Weises erkannt und gelehrt. Wer jedoch die Tugend heranzieht, mindert diese Weisheit, weil er behauptet, sie sei nur so recht zu beurteilen. Das ist sie nicht. Die Weisheit bleibt, wenn das tugendhafte oder tugendlose Leben längst vorbei ist. Sasaki, Kodo und Shimano haben allesamt Hinweise gegeben, dass sie dies auch so sehen, und die Tugend relativiert. Für den Tugendhaften sind das natürlich billige Ausflüchte.

    Das erste, sprite, was mir der Transsexuelle (oder: sie) erzählte, war
    - wie man sich manchmal wundert, dass man so mir nichts, dir nichts, zum Beichtvater auserkoren wird -
    dass sie einem Russen eine Million Baht (ca. 25.000 Euro) aus dem nicht verschlossenen Safe klaute und abhaute, als er unter der Dusche war. Sie zeigte mir anhand eines Bücherstapels, wie viel Geld außerdem noch im Safe war. Ich dachte natürlich, dass sei heute passiert. Aber es lag schon lange zurück. Sie ging dann erst mal eine Weile aufs Land. Ist das nicht witzig? Sie könnte sich wirklich einen Diamanten gönnen.


    Zuerst legte ich meine Hände um ihren Hals und sagte mit Akzent: "Ich weiß. Ich bin auch Russe. Jetzt bist du dran."
    Sie machte kurz geschockt riesige Augen. Ich lachte.


    Dann meinte ich: "In meinem Kühlschrank stehen 50 Bio-Joghurt. Nimm dir ein paar."


    Um im Thread zu bleiben: Ein bisschen mehr Enthaltsamkeit, und "sie" wäre ein besserer Mensch und ich um eine gute Story ärmer. Das Leben hat einfach die besseren Geschichten als der Palikanon. Man sollte aus dem Leben lernen, und erst dann schauen, ob in den Büchern sonst noch was Brauchbares steht.

    Ich kann dir nicht folgen, mkha. Ich benutze gern Analogien, und da ich ein sehr durchschnittliches Gedächtnis habe, am liebsten aktuelle Ereignisse. Wir diskutieren hier Homosexualität. Streng genommen habe ich hier von meinen aktuellen Erfahrungen berichtet, die diesen Bereich tangieren. Warum? Weil gerade Transsexuelle die Grenzen zwischen den Geschlechtern verschwimmen lassen. Weil sie in einem buddhistischen Land statffinden. Weil sie konkret aufzeigen, dass Lust nicht so funktioniert, wie hier zur Rechtfertigung der Palikanon-Ethik von einigen dargestellt. Angereichter mit Verweisen auf wissenschaftliche Erkenntnisse. Wenn das persönliche Erleben hier im Einklang mit diesen Erkenntnissen ist, wird es m.E. noch überzeugender. Stell dir einfach vor, dass dieses konservative Verbrämen von buddhistischem Unsinn für mich kaum zu ertragen ist. Da müssen ein paar harte Fakten dagegengehalten werden. Wie läuft es tatsächlich auf der Welt? Jemand meint hier im Forum, in Asien hätte man ein besonderes Problem mit dem "Analen". Nein. Die Rezeptionistin meines Hotels hat mir, als ich oben zugange war, mein T-Shirt geflickt. Als ich es abholte, meinte sie nur: "Heute also ein Ladyboy" - und grinste. Nichts weiter. Also weg mit diesen kolonialen Zuweisungen!


    Zum Beispiel auch so: Man kann Sex haben, ohne dass es einen irgendwie in einer grundlegend meditativen Lebenshaltung "verstört". Manche Menschen wollen Folgendes tun, wie es mir heute erzählt wurde, und sie machen damit mehr für die zwischenmenschliche Verständigung als irgendein zölibatärer Mönch: Der besagte Transsexuelle wird von einem koreanischen heterosexuellen Paar gebeten, mit ihnen sandwichartig zu verkehren (Stil okay?, nicht zu derb?, versteht nun aber jeder, was gemeint ist?). Die Frage ist: Was geschieht hier eigentlich genau, was ist hier im Dreier-Akt hetero-, was homo-, was bi- oder wie? Das berührt dann auch die Zenübung, die ich betreibe. Wir verzetteln uns in verbalen Abgrenzungen. Wir können sie körperlich im Sex aufheben (merke, das ist etwas anderes als sie im zazen gedanklich aufzuheben!). Aber ich kenne Männer, die nicht akzeptieren, dass jemand mit einem Penis als "she" angesprochen und als Frau betrachtet werden will. Da könnten wir als Buddhisten - sofern wir der trennenden Wirkung der Worte uns bewusst sind - ein viel besseres Beispiel abgeben als der Dalai Lama mit seinen althergebrachten Erklärungen. Dafür gebe ich ihm die rote Karte. Vielleicht wäre es vor einer Woche nur die gelbe gewesen. Sei doch froh, dass ich dir hier ganz aktuell klar machen kann, wie eigene Erfahrung den Blick auf diese Dinge verschärft.


    Was du mit "Stil" meinst, weiß ich nicht. Ich trage auch Socken in meinen Sandalen, weil ich meine, sie fangen dann nicht so schnell an, zu muffeln (die Sandalen). Allerdings kommt gerade der Punkt, wo die Sachthemen in eingen Threads wieder zu Personendebatten werden, und das eigentliche Thema geht unter. Das muss ja hier nicht auch noch sein.