Beiträge von christiane72

    Überschneidung:


    zum vorletzten Post:


    Siehst du - da teilt sich unsere Meinung. Für mich gehören Christen nicht in eine buddhistische Sangha. Ich bin der Auffassung, dass Buddhismus und Christentum verschiedene Religionen sind. Nur weil ich das Christentum verstehe, gehöre ich trotzdem nicht zu einer christl. Gemeinde. Dazu gehört die Taufe oder das Bekenntnis zu Gott/Jesus. So wie im Buddhismus die Zuflucht dazugehört.


    Und was "meine" Sangha angeht: ich sage auch "meine" Katzen. Trotzdem sind sie einfach nur Katzen die tun können was sie wollen und gehen wohin sie wollen. Was sie von anderen Katzen unterscheidet ist, dass ich sie liebe und versorge. Aber deshalb nehme ich mir von ihnen auch keine Gewohnheiten an. (Ausserdem schmeckt mir ihr Futter nicht, und für die Katzenwäsche bin ich nicht gelenkig genug) :lol:


    zum 2. Post:


    Zitat

    Welchen Zweck sollten Meditationsrunden und Dharmafreudetreffen am Dienstag dann sonst haben? *schmunzel* Dazulernen? Eher um die gemeinsame Schwingung zu erhöhen, oder liege ich falsch. Auch das ist nett, aber wenn man etwas gelernt hat, ist das praktizieren alleine alle male Sinnvoller, muß man sich doch nicht um die Gruppe kümmern und "vorsichtig" oder angepasst sein. Sicher macht es vielleicht für den einen oder anderen Sinn, ev. von einem lauten Platz zu flüchten, aber auch da empfiehlt sich der Park ein einsamer Platz oder der Wald. *schmunzel*


    Dharmatreffen am Dienstag sind unnütz. Wir treffen uns Donnerstags.... :badgrin:
    Und bei uns schwingt nix, ausser den Teebeuteln. Wir tauschen uns aus, es gibt kurze Vorträge zum Dharma und eine gemeinsame Medi. Die normale Praxis macht jeder für sich privat. Wo auch immer. ;)

    Ich glaub da ist ein grundlegendes Missverständnis.


    Zitat

    In jedem Fall diskriminiert es sehr stark, auch wenn du meinst du machst jemanden etwas gutes, wenn du ihn bindest. Dies bedarf immer einer Unterscheidung und dies ist nicht im Sinne des Erfinders. Sangha sind die Schüler Buddhas ohne Ausnahme. Sicher gibt es auch viele, die dort und da herum hängen mit anderem Interesse.


    Ich binde niemanden. Unter Sangha verstehe ich NUR buddhistische Freunde und Weggefährten. Keinen Kegelklub oder christliche Kumpels. Du schreibst nichts anderes als was ich meine. Siehe:


    Zitat

    Freunde ist ein Ding, Sanga ist ein Ding. Wenn das einmal zusammentrifft, ist das sicher sehr schön, wird aber für einen der den Strom noch nicht erreicht hat, wird es immer an Unterscheidungskraft fehlen. Sprich sich an dem zu orientieren was einem lieb ist, kann ein fester Schuß in die Hose sein.


    Ich lese und höre mir Meinungen anderer Buddhisten an. Ob hier oder privat. Das heißt aber noch lange nicht, dass ich dies für mich annehme. Ich reflektiere es vielleicht. Aber nicht mehr.
    Ich habe das Gefühl, du interpretierst da ganz viel in meine doch so simple Aussage.

    Ihr seid manchmal echt drollig umständlich. :) Aber um es noch mal von meiner Warte verständlich zu machen:


    Die Sangha sind für mich die "Freunde auf dem Weg". Und dazu zähle ich die Leute aus dem Zentrum das ich besuche, sowie buddhistische Freunde anderer Richtungen. Auch euch würde ich im weitesten dazuzählen, auch wenn man sich nicht persönlich sieht. Aber der Austausch über den Dharma findet statt und bringt mich in der Lehre weiter.


    Warum soll man das so eng stecken? Wir sind doch nicht im Kloster, so dass kein anderer Kontakt stattfindet?
    Ich für meinen Teil bin in keinem Kloster (und will auch in keins) sondern stehe mitten im Leben. Dazu gehört für mich Austausch und auch schon mal "Geschwätz". Und in ein gutes Glas Wein oder sonstiges spucke ich auch nicht rein. Alles in Maßen ist die Devise.

    Ich hab bei verschiedenen buddh. Richtungen vorbeigeschnuppert und bin dann aber doch vor Ort in einem Diamantwegszentrum "hängen geblieben". Ich gehe zwar nicht mit allem konform, aber die Sangha (Gruppe) ist einfach toll. Ich habe so viele super nette und unproblematische Leute kennengelernt wie nie zuvor in meinem Leben. Manchmal ist mir dort zuviel aktivität, aber ich mache so mit wie ich mich wohlfühle. Ich kann nur jedem empfehlen sich eine Sangha zu suchen. Man lernt dort viel und kann fragen zu Themen stellen. Denn oft interpretiert man Buchwissen ja auch falsch. Das kann einen u.U. unheimlich zurückwerfen. Ausserdem werden immer Vorträge und Veranstaltungen angeboten, die sich auch meist lohnen.
    Ich habe Freunde auch aus dem Theravada und anderen tib. Linien. Auch diese sind mittlerweile in entsprechenden Sanghas gelandet und sind total froh darüber.

    Lieber Dorje Sema,


    du bist ja wirklich ein Fundus an tollen Schriften! Ich möchte einfach gerne (so viele wie möglich) Lieder von Milarepa lesen können. Es muß kein komplettes Werk sein. Ich wär dankbar für alles was du mir schicken kannst. Aber natürlich brauchst du keine dicken Schinken extra für mich scannen. Meine Mailadresse hast du ja.
    Vielen lieben Dank!

    Hallo Helmut,


    ich wünsche dir zutiefst, dass du den Grund deines Schmerzes bald findest und auslöschen kannst. Es tut so gut diesen Ballast abzuwerfen und die Entspannung im Körper zu fühlen. Ich bin sicher, man kann so einen Zustand nicht ewig aushalten. Irgendwann macht der Körper nicht mehr mit. Kämpf für dich und gib nicht auf.


    Liebe Grüße
    Christiane

    Gern geschehen. Aber Sumedha hat sicher auch Recht. Man hat auch Angst vor dieser Situation und schiebt sie vor sich her. Ist mir auch schon passiert. Auf der anderen Seite ist es auch eine Frage der Achtsamkeit. Man soll ja Achtsam mit anderen umgehen und reden und Leid vermeiden. Es ist halt schwierig den Punkt zu treffen was man sagen sollte/muß oder lieber nicht sagt.
    Ich habe das oft bei meiner Mutter. Sie ist sehr schnell gekränkt oder nimmt sich etwas zu Herzen. Immer ist es ein Drahtseilakt, wenn ich ihr etwas wichtiges sagen muß. Wie bringe ich es rüber ohne sie zu verletzen. Leider geht es nicht immer ohne.

    Vielleicht hilft es sich das Prinzip des Leidens vor Augen zu führen. Vor allem das Leid vergänglich ist.


    1) Alles Leben ist Leiden.
    2) Leiden entsteht aus Begierden.
    3) Die Aufhebung dieser Begierden führt zur Aufhebung des Leidens und zur Unterbrechung der Kette der Wiedergeburten.
    4) Der Weg zu dieser Befreiung ist der "heilige achtteilige Pfad": rechtes Glauben, Handeln, Denken, Streben, Gedenken, Reden, Leben, Sich-Versenken.


    Du leidest, weil du von einem anderen Leid fernhalten willst. Das geht aber nicht langfristig und der andere wird dann auf jeden Fall Leiden. Das läßt sich nicht umgehen und gehört zum Kreislauf des Lebens.


    Ausserdem: wer weiß wofür es gut ist. Vielleicht ist die schmerzhafte Trennung nötig um dann jemand neues zu treffen und mit dem/derjenigen das große Glück zu finden.


    Ich liebe den Satz von meinem Lama: "Früher war es nicht da, später ist es weg" (Das Gefühl oder Problem). Das klebt an meinem Arbeitsplatz und es hilft mir in vielen Situationen weiter wenn ich mich an etwas "festbeisse". ;)

    Lieber Helmut,
    mir geht es sehr ähnlich wie dir. Nur das ich weiß (glaube zu wissen) was es bei mir auslöst. Meine Selbstständigkeit und die riesigen Probleme mit meiner ehemaligen Geschäftspartnerin. Seit drei Jahren bin ich im luftleeren Raum. Weiß nicht wie es berufl.weitergeht, finanzielle Probleme und mein riesiger Wunsch nach Flucht und Veränderung meines Lebens. Am Anfang war es nur in meinem Kopf. Dann kamen die Rückenprobleme, der Magen, Übelkeit mit Würgereflexen, Alpträume, innere Unruhe. Im Laufe der Zeit wurde mein Kopfkino viel weniger und auch meine an mir selbst wahrgenommenen Gefühle. Die sachliche Ebene wurde viel stärker. Manchmal fühlte/fühle ich mich, als wenn ich alles mit einem Fernrohr aus einer riesigen Entfernung wahrnehme und dann analysieren kann. Nur die körperlichen Symptome blieben und wurden schlimmer. Bei mehreren Todesfällen mir nahestehender Personen in dieser Zeit merkte ich, dass ich nicht trauern kann. Ich bin einfach leer. Das hat mir große Angst gemacht. Seit einigen Monaten schlucke ich Tabletten für den Magen, die Nerven, usw.
    Nun hat sich (zum Glück) meine Situation so zugespitzt, dass ich vor knapp 3 Wochen Insolvenz anmelden mußte. Plötzlich geht es meinem Magen Stück für Stück besser. Die Übelkeit wird weniger. Nur mein Rücken streikt immer noch. Ich konnte ca. anderthalb Jahre nicht Meditieren und in meine Sangha gehen. Ich war wie gelähmt. Nun geht es wieder.
    Zum Glück habe ich einen tollen Lebensgefährten der mich auffängt und nichts einfordert. Das hat mich im Nachhinein gesehen sehr stark durch diese schlimme Zeit getragen.
    Ich hoffe nun auf bessere Zeiten und habe mir vorgenommen nun ganz viel für mehr Lebensqualität und meinen Körper, sowie meine Beziehung zu tun. Denn ich habe alles vernachlässigt.
    Immer wieder wenn es mir schlecht geht kommt mir dieser Satz in den Kopf: "Stillstand ist der Tod, geh voran, bleibt alles anders". Ich bin eigentlich kein Grönemeyer Fan, aber dieser Text
    http://www.letzte-version.de/s…ders/bleibt-alles-anders/
    trifft vieles was in mir vorgeht im Kern.

    Ich bin Buddhistin und mach da auch keinen Hehl draus. Und wenn einer nachfragt, erklär ich es. Sollen die Leute ruhig verstehen dass wir keinen Gott anbeten und worum es geht.
    Ich seh auch keinen Sinn darin irgendjemand gegenüber ausflüchte zu suchen. Wer nicht damit klar kommt hat halt pech gehabt. Da hab ich dann auch nichts verpasst.

    Ich bin ja "nur" eine Diamantweglerin, aber bei uns ist der Austausch in der Sangha da, auch wenn Reiselehrer kommen.
    Was die Kosten angeht, mal als Beispiel: wenn im Europazentrum der große Sommerkurs stattfindet, kostet es pro Tag 40 Euro. Das ist inkl. aller (meist 3) Veranstaltungen/Vorträge über den Tag und 3 Mahlzeiten, sowie Camping mit WC/Dusche.
    Ich finde das absolut in Ordnung. Man muß halt immer das Preis/Leistungsverhältnis für sich prüfen. Wobei man die Stundenzahl sehen sollte. Jedes normale Seminar kostet i.d.R. in verschiedenen Bereichen oft 150-300 Euro am Tag. Die Frage ist, ob es einem das Wert ist. ;)

    Hier wird es vielleicht logisch???


    Eines Morgens wurde der Buddha von einem Mann gefragt:"Buddha, es stimmt doch, daß es Gott gibt?" Der Buddha schaute dem Mann in die Augen und sagte: "Nein, es gibt keinen Gott!" - Einige Zeit später wurde der Buddha erneut gefragt:" Buddha, es stimmt doch, daß es keinen Gott gibt?" Und der Buddha sah auch diesem Mann in die Augen und antwortete:" Doch, es gibt einen Gott!" - Ananda, der dieses aufmerksam mit angehört hatte, war sehr verwirrt, doch es kam noch ein dritter Mann, der fragte den Buddha:"Buddha, ich weiß nicht was ich glauben soll, gibt es einen Gott oder nicht? Bitte hilf mir." - Gespannt lauschte Ananda, was der Buddha nun wohl antworten würde, wo er doch schon zwei ganz gegensätzliche Antworten auf die Frage nach Gott gegeben hatte. Der Buddha jedoch lud den Fragenden ein, neben ihm Platz zu nehmen, schloß die Augen, und sagte nichts. Die Einladung annehmend, nahm der Mann neben dem Buddha Platz und schloß ebenfalls seine Augen. Gemeinsam gaben sie sich schweigend dem Augenblicke hin; die Sonne war untergegangen, die Vögel hatten sich auf den Bäumen niedergelassen, schweigend genossen der Buddha und der Fragende eine Stunde lang die friedliche Ruhe des ausklingenden Tages. Dann öffnete der Mann seine Augen, berührte die Füße des Buddhas und sagte zu ihm:"Wie groß, Buddha, ist dein Mitegfühl! Du hast mir die Antwort gegebn, der ich bedurfte. Ich werde dir ewig dankbar sein." - Noch verwirrter als zuvor konnte sich Ananda nun nicht mehr zurückhalten und bat den Buddha um eine Erklärung. Der antwortete:"Der erste Mann war ein Theist und wollte nur eine Bestätigung dessen, wovon er sowieso überzeugt war, er bedurte keiner Antwort, mit der er nur prahlend herumlaufen kann, indem ich seine Überzeugung teile. Der zweite Mann war Atheist, in seiner Frage verbarg sich genauso schon die Antwort, die er lediglich von mir bestätigt haben wollte. Keiner der beiden war ein wirklich Wissender, keiner war ein Suchender, sie beide waren in ihrem Vorurteil gefangen. Der dritte Mann aber war ein Suchender, denn er hatte keine vorgefaßte Meinung, sein Herz war offen. Womit ich ihm helfen konnte, war eine Unterweisung in stiller Bewußtheit. Um nach Gott zu suchen, sind Worte volkommen nutzlos.

    Auch guten Morgen!


    Ich ärgere mich einfach über mich selbst, dass ich häufig diese christlichen Redewendungen und auch Gedanken habe. Ich will das nicht, weil ich wirklich noch nie gläubige Christin war. Über die erzwungenen Kindergottesdienste Sonntags und die Konfirmation bin ich nicht hinausgekommen. Und dies war auch nur meiner Oma zuliebe. Sofort mit 18 bin ich ausgetreten.
    Ich wünsche mir eigentlich nur, die Redewendungen durch andere ersetzt zu bekommen, aber da sie so spontan kommen, ist es so schwer das zu kontrollieren und zu ändern. :roll:

    Es ist nicht so leicht die christlich anerzogenen Dinge loszuwerden. Der Gedanke an einen "lieben Gott" der im Nofall angebetet werden kann als psychische Krücke in einer schwierigen Zeit ist tief verankert und packt mich instinktiv auch gedanklich manchmal. Dabei glaube/glaubte ich noch nie an einen Gott/Götter. Dieses loslassen der Krücke und alleine jeden Schritt zu machen muß man sich trauen und sich manchmal auch durchkämpfen. Ich persönlich mag Buddha Statuen sehr, da sie mich immer an seine Lehre erinnern. Zudem sind sie ja auch hilfreich bei der Visualisierung bei Meditiationen. (zumindest im tib. Buddhismus).


    Räuchern ist eine nette Sache. Wir tun es allerdings meist nur wenn unser Kater auf dem Töpfchen war und wir nicht schnell genug mit der Schüppe zur Hand waren, oder wenn mein Freund mal wieder heimlich geraucht hat und sein Arbeitszimmer getarnt werden muß... :D

    Danke Void. Du hast es toll formuliert. Wie würdest du denn sagen, soll/kann man mit wirklich schlimmen vielleicht sogar bösartigen Eltern umgehen? Kann man alles geschehene vergessen und jemanden noch als Vater oder Mutter in Ehre halten?

    Ich versuche lediglich nicht nur von mir auszugehen, sondern auch anderer Leute Lebenssituationen in so einer Diskussion zu berücksichtigen. Man sollte über den Tellerrand hinausschauen.


    Zitat

    Na wenn du meinst, dass es anmaßend ist zu sagen, dass man seine Eltern ehren soll weiß ich nicht, warum man dann einem Buddha oder einem Jesus folgen sollte. Anmaßende Personen, keine Ahnung vom Leben. Auch ja, die hatten ja eine gute Kindheit. Woran dass bloß liegt? Vielleicht am verachten seiner Eltern in einer anderen Existenz?
    *schmunzel* verachte deine Eltern ist der Weg zum Glück... cool, wenns nicht so brennend heiß wäre.


    Ich finde es lediglich anmaßend alle über einen Kamm zu scheren egal wie die Eltern sind. Das man gute Eltern ehrt finde ich selbstverständlich und würde dafür auch immer eintreten. Ich rede lediglich von sog. "Rabeneltern". Ich kann mir kaum vorstellen, dass Buddha oder Jesus einem Menschen der aufs schlimmste Misshandelt wurde, so einen Rat geben würde.
    Im Nachhinein aus Schriften Aussagen zu Themen herauszufischen und es als allgemeingültig für jegliche Situation zu sehen ist ja in allen Religionen höchst beliebt und auch recht einfach. Zum Glück hat Buddha uns aber aufgefordert alles zu prüfen und auch zu hinterfragen.



    Mir fällt grad mein Lehrmädchen ein, dass als Kind über längere Zeit von ihrem Stiefvater sexuell missbraucht wurde. (Ja er ist nur der Stiefvater, aber es hätte auch im noch schlimmeren Fall ihr Vater sein können)
    Er kam letztes Jahr aus dem Gefängnis und tauchte immer wieder in ihrer Nähe auf. Nachts stand er vor ihrer Tür. Irgendwann hielt sie es nicht mehr aus. Sie schluckte einen Berg Tabletten. Zum Glück hat man sie früh genug gefunden und gerettet. Wie soll denn so ein Mädel solch einen Menschen noch ehren und liebevoll achten? Würde Buddha sowas ernsthaft erwarten oder für möglich halten?