Selbstverständlich. Wie Du es machst klingt für mich völlig i.O. und wird so ähnlich sicherlich in jede Zen-Gruppe gehandhabt. Es geht eben darum, dass auch solchen Elementen, wenn die Neigung da ist, zweckentfremdet werden können. Wichtig ist hier sicherlich die Transparenz und die richtige Begründung durch den Lehrer. Nicht, dass die Lage so endet:
Richtig Christopher. So wird es in fast allen Gruppen gehandhabt. Und natürlich kann es auch missbraucht werden. Es ist wie beim Auto fahren. Die meisten halten sich an die Regeln, aber nicht alle.
Dann dürfte es aber nicht heißen, dass Zen keine Moral hat, sondern es müsste heißen, dass es auch im Zen Menschen gibt, die diesen Weg für ihre persönlichen Geschichten missbrauchen. Und diese Menschen wird es immer geben. Sie werden immer irgend etwas finden, das sie missbrauchen können.
Es ist also wirklich wichtig, auf diese Missbrauchsmöglichkeit hinzuweisen. Aber es ist nicht notwendig deshalb eine ganze buddhistische Richtung mit einem Generalverdacht zu belegen. Der Titel deiner Studie wirkt so und wird deshalb eher Ablehnung als Zuspruch hervorrufen.
Und die Spielchen, die du in deinem letzen Zitat schilderst sagen nicht nur etwas über die Defizite von Zernikow aus, sondern auch besonders viel über die Defizite der Sanghamitglieder. Hier ist bei allen noch viel Luft nach oben. Aber so lange sich "B" nur als Opfer sehen kann, hat er keinen Grund, seine eigenen Anteile an dieser Geschichte anzusehen und zu bearbeiten.
Er ist Opfer und Täter. Und hier braucht er meiner Meinung nach fachkundige Hilfe. Aber das ist nur meine Küchenpsychologie.
Und was das ganze mit einer wie auch immer gearteten Moral im Zen zu tun hat erschließt sich mir nicht so richtig.
Was verstehst du denn in diesem Zusammenhang mit "Moral im Zen"?
Bei uns in Kiel haben die Mönche keine Sonderrolle. Sie putzen wie alle anderen die Klo's.
Und auch es wird über die Koan-Arbeit mit dem Lehrer nicht gesprochen. Es ist nicht verboten, aber auch ich rate davon ab. Jeder Einzelne hat genug damit zu tun, die vielen Hüte die er trägt, nach und nach abzusetzen. Da braucht er keine Sanghamitglieder, die ihm weitere aufsetzen.
Jeder, der seine Lösungen bei anderen sucht, nimmt sich selbst sehr viel.