Beiträge von Aravind

    Offenbar hast Du mich missverstanden. Ich sprach nicht von der Unwissenheit, wie sie der Buddha benutzt.

    Aber ich.


    Ich fürchte, Du hältst mich für überheblich. Aber das bin ich nur, weil ich mir erlaube, von mir zu erzählen.

    Wie könnte ich, meine liebe?


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Das sehe ich anders. Mal angenommen, es gab diesen Zustand vor der Pubertät. Dann hat der nichts damit zu tun, dass man die Vergänglichkeit erkannt und überwunden hat, sondern dass sie einfach keine Rolle gespielt hat. Das ist ein gravierender Unterschied.


    Bevor Du als Kind nicht weißt, was Geld ist, spielt es für Dich keine Rolle. Aber das liegt nicht daran, dass Du die Anhaftung an Geld erkannt und überwunden hast.


    Liebe Grüße, Aravind.

    Guten Morgen lieber Aravind,

    von diesem Depp bin ich weit entfernt, insofern als ich das keine besonders große Erkenntnis finde. Das kann jede/r bereits im Schulalter erkennen, ob oder ob nicht.

    In der Liga, dass ich Unwissenheit schon im Schulalter erkannt und überwunden habe, spiele ich nicht.


    Liebe Grüße, Aravind.

    Wie wär's mit "Arsch"? Das ist, was Francesco de Mello vorschlägt...


    Nebenbei, das geht jetzt ein bisschen über Kreuz, Monikadie4. Viel mehr Depp kann ich mir gar nicht vorstellen, als zu sehen: So ein Scheiß, ich hab mich die ganze mit einer falschen Idee abgegeben. Mich die ganze Zeit abgerackert, um Beständigkeit zu erreichen, dies gar nicht gibt.


    Zumindest würden wir das in meiner fränkischen Heimat so ausdrücken. Allerdings ist da "Du bist schon ein Hund" auch ein Lob. :)


    Liebe Grüße, Aravind.

    Jein. Also, eigentlich nein. Letztlich sind alle Schriften, Vergleiche, Gleichnisse etc. (egal welcher Linie) eine Anleitung, die es im eigenen Leben umzusetzen gilt. Anhand der eigenen Prüfung erkennt man dann, ob etwas zutrifft oder nicht. Andersrum aber auch: Anhand der Schriften, des Lehrers, der Tradition überprüft man auch die eigene Praxis.

    Genau, so wie Du es beschreibst, ein klares Nein, kein Jein.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Zu dieser Zeit konnte der Ehr.Ananda

    den Sutta-Pitaka, die uns heute vorliegenden fünf HauptSutta auswendig wiedergeben.

    ... gemäß der Überlieferung.


    Ich möchte hier kein Fass aufmachen, weil es für mich in Bezug auf die Schriften keinerlei Rolle spielt, aber persönlich finde ich es schon ziemlich lustig, dass ausgerechnet Buddhas Assistent und Cousin (oder Schwager?) ein photographisches Gedächtnis hatte. Klingt ein wenig nach "ich glaube, wir müssen dem Kanon noch ein wenig mehr Gewicht verleihen, sonst sagen alle: Mann, die Hälfte habt ihr euch doch ausgedacht. ;)


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Wahrscheinlich war Dein Titel Programm

    Was meinst du mit "Mein Titel"? Mein Titel ist humorvoll gemeint und lehnt sich an die Art an, wie Muho das Thema / die Frage des Fragestellers einleitet.

    Genau. Keine Kritik, weder an Dir, noch an Muho, noch an dem Tutel!


    Als Aufhänger, endlich mal wieder über Sex zu reden, hat die Frage doch funktioniert!

    Finde ich einen schönen Text mit klaren Aussagen.


    Fleisch essen ist nicht verboten

    (wer sollte das Laien auch "verbieten"? Die "Buddhust oder kein Buddhist-Kommission"?)


    Kein Fleisch zu essen ergibt sich "automatisch" (IMHO früher oder später) aus der Praxis der Liebenden Güte und ist heilsam.


    In keinem Fall ist es heilsam, sich über andere zu erheben, in dem man ihre Praxis abwertet oder gar verdammt. Das gilt ja nicht nur in Bezug auf Fleisch essen, sondern allgemein, und ist verbunden mit Gier als Geistesgift.


    Und der letzte schöne Hinweis, den ich da lese: Man begibt sich nicht schon auf den Pfad, in dem man blind Regeln folgt, indem man kein Fleisch isst, oder sich 2 Stunden am Tag lustlos aufs Kissen lümmelt. Oder den Nachbarn deswegen nicht bestiehlt, weil es im Palikanon vorgegeben wird.


    Sondern, in dem man den Pfad mit Leben füllt und Heilsames und Unheilsames auch im Zusammenhang mit diesen Anweisungen für sich selbst ergründet.


    Liebe Grüße, Aravind.

    Vielleicht nochmal zu der Wahrnehmung, dass Muho nicht so richtig auf die Frage einzugehen scheint:

    Ganz allgemein ist es so, dass Muho sich so sieht und das auch schon öfters gesagt hat, dass er sich und seinen youtube-Kanal nicht in einem Sinne sieht wie: Du stellst mir eine Frage, und Zen-Meister Muho gibt dir die Antwort.

    Naja, in dem Fall ist ja recht deutlich, dass er weder die Frage richtig gelesen, noch den Kontext ergründet hat. Er wiederholt und interpretiert sie ja sogar, nur halt falsch.


    Ich gebe aber gerne zu, dass ich auch nicht nachvollziehen kann, worin die Dhamma-Dimension der konkreten Frage "Beziehung mit Sex - schlechtere Beziehung - keine Lust auf Sex" liegen könnte. Das wäre ja eher eine beziehungspsychologische Frage. Die natürlich durchaus zu Dhammathemen führen kann, wenn man anfängt, sie wirklich zu ergründen.


    Wahrscheinlich war Dein Titel Programm, und die konkrete Frage eigentlich völlig egal, so lange das Wort Sex drin vorkommt. :)


    Liebe Grüße, Aravind.

    Ich finde Muhos Ausführungen interessant, als Anregung für die eigene Beobachtung.


    Was mir auffällt: Zumindest beim Fragesteller scheint eine sehr gerichtete Achtsamkeit im Mittelpunkt seiner Praxis zu stehen, bei ihm auf den Körper. Das ist eine wertvolle Methode, aber, im Gegensatz zur ungerichteten Achtsamkeit, auch beschränkend. Man kann damit Distanz zu einem Teil der Empfindungen schaffen, verhindert aber auch automatisch, dass man im gegenwärtigen Moment komplett aufgeht. Es führt so ein wenig zu einem funktionellen Gleichmut, aber nicht zu einem Gleichmut, der aus sich selbst als Zustand da ist. (Ich weiß nicht, ob ich das verständlich machen kann. Wer auf dem Kissen den Unterschied zwischen einspitziger Achtsamkeit und Sammā-samādhi kennt, weiß vielleicht, was ich meine).


    Die Worte Muhos finde ich, wie gesagt, spannend für mich. Aber er geht IMHO überhaupt nicht auf die Frage ein. Diese war doch:


    Zitat

    Wie kann ich Sex in meine spirituelle Reise integrieren in dem Bewusstsein, dass es mit dem Menschen mit dem ich Sex habe, auch Konflikte geben wird, diese aber das Potential haben meine Lust auf Sex mit diesem Menschen verschwinden zu lassen? Mir ist bewußt, beides gehört zusammen.


    Wobei ich es da ja nur scheinbar um Sex geht, sondern eigentlich darum: "... in dem Bewusstsein, dass es mit dem Menschen mit dem ich Sex habe, auch Konflikte geben wird, diese aber das Potential haben meine Lust auf Sex mit diesem Menschen verschwinden zu lassen?"


    Und darin wiederum: Warum führt eine Beziehung, die Sex beinhaltet, bei ihm oder ihr offensichtlich häufig zu so ernsten Konflikten, dass es die sexuelle Beziehung praktisch beendet. Und warum ist das wiederum überhaupt ein Problem?


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Hallo,

    wenn ich einen Gedanken erkenne der mir nicht gut tut merke ich das gleich weil ich da ein schlechtes Bauchgefühl hab. Ich sag mir dann oft innerlich " Gedanke " wenn ich registriere um was es sich bei dem Gedanken handelt.


    Kann ich das auch machen wenn ich nicht genau weiß was ich gerade gedacht habe aber ich trotzdem dieses negative Bauchgefühl hab?


    Danke!

    Klar, aber der Gedake ist dann ja schon nicht mehr im Fokus! Naheliegender wäre aber für mich, das entstandene Gefühl wahrzunehmen und zu benennen, ganz pauschal "Gefühl", ohne Bewertung.


    LIebe Grüße,

    Aravind.

    Und dann schreibt dieser Lehrer etwas von "investigation into life", was auch unabhängig von buddhistischer Praxis gemeint sein kann.

    Das würde er tatsächlich auch nicht unterscheiden. Wenn man sich ernsthaft der Praxis widmet, dann gibt es kein Leben außerhalb der Praxis.

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    Erkenntnis und Erfahrung sind zwei paar Stiefel, Erkenntnis ist mit einer augenblicklichen Änderung der Wahrnehmung verknüpft. Das ist ja nichts tiefschürfend-buddhistisches. Trivial auch als Aha-Moment bekannt.
    Edit, Deinen Beitrag nicht genau genug gelesen: Der Übergang der Erkenntnis ist im Gegensatz zur Erfahrung nicht fließend, das ist die Unterscheidung. Erfahrung baut sich auf, Erkenntnis entsteht spontan, aber ja nicht aus dem Nichts.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    höher und tiefer sind von einander abhängige Kategorien

    ja, und genau deswegen gibt es höher und tiefer. Unabhängig können sie gar nicht existieren. Das ergäbe keinen Sinn. Und deswegen git es auch Buddhas und Nicht-Buddhas. Und deswegen gibt es auch entwickelt und noch weiter entwickelt, weil beides in gegenseitiger Abhängigkeit existiert.

    Stimmt so weit, doch es gibt nicht nur hoch und tief, sondern auch Ballance - neutral ... Ein guter Lehrer wird seinen Schüler ein "Gefälle" nicht spüren lassen. Ein guter Lehrer zu sein, bedeutet zuvorderst, den Dharma zu leben, die Lehre korrekt zu vermitteln, gelassen, geduldig, mitfühlend und dennoch Lehrer, (im Sinne von korrektem Lehrer-Schüler-Verhältnis), zu sein. Ein guter Lehrer bedarf keiner Reklame, er überzeugt durch spürbare Qualifikation; ... er wird von seinem Schüler den Einsatz des eigenen Geistes einfordern, und ihn immer wieder ermutigen, seine geistigen Grenzen zu erweitern - und letztendlich darüber hinauszugehen.


    LG mkha'

    So einfach und klar kann man das ausdrücken.


    Dankeschön!

    Aravind.

    Mal wieder mein Lehrer zum Thema Wahrheit, Praxis ("Investigation"), und Lehrer heute auf Facebook. Entweder es ist Synchronizität, dass seine Beiträge so oft passen. Oder es liegt daran, dass er so viel postet. :)


    Zitat

    Belief is not Truth.


    Belief is an important aspect of our life. It is what protects us from the Truth. We have to understand that we only believe in things that we do not know for ourselves to be true. Once we know it, we don’t have to believe it.

    Do you understand?


    The very knowing of Truth is not an idea, it is not faith, it is not trust. It is not what someone told us, or something we read or heard somewhere. It is not religion.


    It is Truth, based upon our own personal investigation into life, and our own intuitive understanding. The mark of the true spiritual seeker is to go past the understanding of the teacher, and realise the truth for ourselves. This cannot be done through belief – no matter how great the teacher!


    Belief is not truth. Belief is what we cultivate when we don’t know the truth.


    So, what must we do? Wake up! Wake up to reality!


    Don’t believe anything, but stay centred and be open to everything!


    This is how to live your own life.

    May all beings be happy.



    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Du hast doch nur Angst davor, in einer WG leben zu müssen! ;)

    Das ist auch für andere hilfreich, z.B. für mich. So weiß ich nun, dass ich mich vom Zen getrost abwenden kann. Danke dafür, du ersparst mir einen großen Umweg.

    Das freut mich für Dich. Falls Du Dich jetzt für Vipassana interessierst, melde Dich gerne bei mir! ;)

    Das mit dem Regel brechen ist hier für Hauslose doch gar nicht so einfach. Die Regel heißt ja nicht, trinke keinen Alkohol, sondern: Ich übe mich darin, davon Abstand zu nehmen, berauschende Substanzen zu mir zu nehmen. Wobei das "berauschend" auch schon eine moderne Interpretation ist, laut Sudhana steht da im Original "Palmwein". Traubenwein ist also ok?


    Dieses "ich übe mich" ist für mich ein zentraler Punkt der Lehre des Buddha. Regeln können sinnvoll sein und einem Entwicklungsrichtung aufzeigen, aber am Ende geht kein Weg daran vorbei: Was bedeutet das für mich, ganz konkret, jetzt im Moment. Klar kann ich dem aus dem Weg gehen, indem ich einfach prinzipiell keinen Alkohol trinke, aber wenn ich die Erforschung weg lasse, dann wird aus so einer Regel, oder genauer gesagt, aus der eigenen Interpretation dieser Regel, recht schnell eine Anhaftung, eine Scheinsicherheit.


    Ich trinke kaum Alkohol, und ich habe in den letzten 20 Jahren auch keine der anderen Silas unter Alkohol verletzt, zumindest kann ich mich nicht daran erinnern. (Vorsicht, ganz schlechter Witz!)

    In so weit wäre es für mich sehr einfach, die 6 Gläser Wein im Jahr auch wegzulassen. Aber was wäre dadurch für mich gewonnen?


    Kaum jemand würde hier empört sein, wenn ihm jemand eine Tasse Tee anbietet. Für mich konkret ist aber Koffein ein stark berauschendes Getränk, und eine viel größere Baustelle, weil ich für hiesige Verhältnisse recht wenig davon zu mir nehme. Wenn ich dann mal zwei Tassen Kaffee trinke, beeinflusst das mein Erleben sehr stark. Tendenziell würde man sagen, zum Guten, ich werde wacher, aufmerksamer, achtsamer, habe mehr Lust, zu praktizieren, und bin freundlicher. Aber ich beraube mich in dem Moment auch der Chance, meinen Zustand ohne das Koffein genauer anzusehen. Warum bin ich denn müde? Habe ich zu wenig geschlafen? Oder bin ich erschöpft, weil es Widerstände gegen Dinge gibt, die ich lieber nicht sehen will?


    Wenn ich mich immer oder meistens aufputschen müsste, um mich aufs Kissen zu setzen, dann hätte ich das dringende Bedürfnis, mir das genauer anzugucken.


    Am Ende bleibt doch nichts anderes übrig, als die Hinweise aus Regeln und anderen Texten zu nehmen, und für mich zu überprüfen: Erzeugt das jetzt ganz konkret Dukkha, oder nicht. Da wird man sich oft in die Tasche lügen, aber über die Jahre klärt sich das schon. Diese Analyse ist auch eine Fertigkeit, die man einübt.


    Und ich finde wie Martin_1980: Wenn man sich häufiger im Zustand Gleichmut und Metta aufhält, dann gibt es auch weniger zu analysieren. Dann merkt man intuitiv, ob einem etwas gut tut, oder nicht (im Sinne von Vermeidung von Dukkha). Und in solchen Situationen braucht man auch kein Regelwerk mehr, sondern man lässt das einfach an sich vorbei ziehen.


    Liebe Grüße,

    Aravind.