Beiträge von Himmelsbaum

    Und dies Biographien haben mich in dem Sinne beeinflusst, dass sie mir Mut gemacht haben in schwierigen Zeiten oder mich bestätigt haben und/ oder auch beruhigt oder auch indem sie mich neugierig gemacht haben.


    Ja, in diesem eher allgemeinen Sinne haben sie mich dann auch beeinflusst. Ich habe jetzt eher gedacht an: ich wechsle meine Praxistradition oder höre auf, im Liegen zu schlafen usw.


    Und niemand der mit Zen beginnt sitzt nur des Sitzens wegen. Das hat er auf dem Sofa bequemer. :) Und ich halte es auch nicht für unnütz.


    So ist auch mein Empfinden. Und ich habe da, auch void, weniger an Dogen gedacht. Eher an Sprüche in Foren usw., kennt ihr die nicht?

    Was mich zutiefst beeindruckt hat, ist ihre Ernsthaftigkeit und Kompromisslosigkeit.

    Haben diese Texte dich und deine Form des Übens (im Sinne von Ausüben) beeinflusst?


    Nein, das haben sie nicht. Aber dies ist auch nicht Zweck meiner Beschäftigung mit Zen.


    Beim Lesen ist mir aufgefallen - zumindest kam es bei mir so an -, wie unterschiedlich sich ihr Streben liest im Vergleich zu: Zen sitzt nur des Sitzens wegen, sonst ist es unnütz und ohne Ziel und besondere Erfahrungen sind auch nicht so unser Ding.


    Falls du es gelesen hast, haben sie dein Üben beeinflusst?

    so unterschiedlich sind die kulturellen Voraussetzungen und somit auch die Umsetzung um den Weg der Erleuchtung zu beschreiten.


    Das klingt mir wie eine Ausrede. An welche kulturellen Unterschiede denkst du denn da? Ich denke, es gibt sicherlich persönliche Voraussetzungen und Unterschiede, die dies verhindern.

    Fesseln sind ja bei einem Erwachten bestimmt alle überwunden. Wie gibt es aber ein Handeln, Lehren und Unterscheiden zwischen sich selbst und anderen? Wieso gibt es die Entscheidung nicht zu lehren weil es nur Mühe und Verdruss bedeuten würde, und wieso die Entscheidung zu lehren aus Mitgefühl? Absolutes Anatta würde doch Parinibbana bedeuten. Bei Nibbana zu Lebzeiten gäbe es einen absichtlich aufrecht erhaltenen Rest von Atta nach meiner Überlegung.


    Wie kannst du einen Rest an Atta-Glauben haben und gleichzeitig die Fessel der Unwissenheit überwunden, an der Wurzel rausgezogen, haben? Du sagst doch hier, dass ein Mensch ohne Atta-Glauben nicht funktioniert. Ist Atta-Glauben jetzt nur teilweise unwissend und unheilsam für dich?

    Ich vermute dass bei einem Erwachten auch ein Ich vorhanden ist, aber zusammen mit dem Wissen, dass es sich um eine Vorstellung handelt.


    Nein, dies ist bei einem Stromeingetretenen und den nächsten beiden Stufen so. Mit dem Stromeintritt weiß man, weil man es gesehen hat, dass es kein Selbst gibt und hat die Fessel sakkayaditthi überwunden.


    Dies ist ähnlich einem Phantomschmerz. Man weiß, dass da kein Arm mehr ist, dennoch tut er manchmal weh. Bei einem Erwachten ist dies aber nicht mehr der Fall.

    Ich nehme dies ...


    In der Zenpraxis heißt es auch, dass man tief in dieses Fragezeichen eintauchen soll, es ausfüllen mit seinem eigenen Geist. Manche Schüler des Weges mussten jahrelang über eine (!) Frage meditieren.


    ... einmal als Aufhänger, um auf meinen Aufsatz Das Streben nach Erleuchtung: Berichte vom chinesischen Zen-Weg hinzuweisen: "Hier werden vier Berichte von chinesischen Zen-Meistern aus dem Changuan cejin (禪關策進) wiedergegeben, die den mühsamen Weg zum Satori beschreiben". Was mich zutiefst beeindruckt hat, ist ihre Ernsthaftigkeit und Kompromisslosigkeit.


    Das Streben nach Erleuchtung: Berichte vom chinesischen Zen-Weg

    Dies ist jetzt deine Deutung. Und sicherlich auch die Deutung derjenigen, die die weiteren Bilder hinzugefügt haben. Aber vielleicht - natürlich rein hypothetisch - fanden die Alten gar nicht, dass "etwas Entscheidendes" hinzugefügt wurde, sondern eher, dass ein schlechtes Sequel hintendran gepappt wurde. Wer hätte dann recht, wenn man überhaupt von Recht haben in diesem Fall sprechen kann?

    Eine weitere Deutungsmöglichkeit wäre, dass es für die ersten Ochsenbildersteller eigentlich Selbstverständlich war, dass es zurück auf den Marktplatz gehen soll, aber als sie sahen, dass sich Einige mit ihrem individuellen Heil begnügen haben sie das aus ihrer Sicht Selbstverständliche nochmal explizit mit aufgenommen.


    Ja, genau. Das passt auch.


    Man könnte jetzt in den Biografien der Alten schauen, um zu sehen, wie und wo sie gelebt haben. Dies könnte ein Indiz sein, wie sie es gehandhabt haben. In einem Interview hat Bill Porter (aka Red Pine) einmal gesagt, dass viele Zen-Klöster in China außerhalb der Städte und Dörfer gegründet wurden, um Platz für Landwirtschaft zu haben und sich etwas dem politischen Einfluss zu entziehen.

    hat man sich besonnen und etwas Entscheidendes hinzugefügt.


    Dies ist jetzt deine Deutung. Und sicherlich auch die Deutung derjenigen, die die weiteren Bilder hinzugefügt haben. Aber vielleicht - natürlich rein hypothetisch - fanden die Alten gar nicht, dass "etwas Entscheidendes" hinzugefügt wurde, sondern eher, dass ein schlechtes Sequel hintendran gepappt wurde. Wer hätte dann recht, wenn man überhaupt von Recht haben in diesem Fall sprechen kann?

    Du meinst Weltflucht als Resultat des Erwachens? Wozu, wenn man Samsara eh überwunden hat, noch vor der Welt fliehen? MMn sind diebEremiten in den Bergen und Höhlen eher auf der Suche nach Nirvana und denken, sie können dies nur in Abgeschiedenheit erfahren. Jemand der Nirvana verwirklicht hat l, sollte kein Problem mehr haben in der Welt zu leben, weil er nicht mehr an den Dingen haftet..


    Soll dies jetzt ein Argument sein?

    Scheinbare Widersprüche enstehen manchmal durch zu oberflächliche Betrachtung


    Ich finde, häufig ist das Gegenteil der Fall. Oberflächlich betrachtet - gerade auch weil man das gleiche Vokabular verwendet - spricht man vom Gleichen, während man erst mit tiefgehender Beschäftigung merkt, dass die Begriffe gar nicht identisch verwendet werden.


    es gibt eben auch einfach wesentlich mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede inden Richtungen.


    Für mich ist das eigentlich eine Null-Aussage. Im Großen und Ganzen sind Mensch und Affe identisch, aber dann doch wieder ganz anders. Oder Mann und Frau. Es muss nur eine Sache anders sein und der Unterschied kann schon riesig sein.

    theravadaspezifische Spezialitäten wie die Verehrung von Nats in Myanmar


    Ich halte die Zuschreibung des Nat-Glaubens zum Theravada für falsch. Ich folge hier der Argumentation von Spiro in seinen Birmastudien. Nicht alles, was ein Buddhist tut, ist buddhistisch. Nicht alles, was in einem Theravada-Land geschieht, ist theravadaspezifisch.



    für eine Kerze und ein Gebet als Belohnung nach dem Sankt-Florians-Prinzip


    Ja, ich sage den Leuten immer wieder soviel Aufwand braucht es nicht. Mir reicht schon eine gute Tasse Tee, um mit dem Schützen loszulegen. 1-2x im Jahr aber auch gerne eine heiße Schokolade.

    und auch in der neuen Einrichtung Gutes bewirken


    Dies scheint er auch zu tun. Auf der Insel auf der er leben muss, scheint die Wasserqualität minderwertig zu sein und er macht sich dafür stark, dies zu verbessern.



    Ich bin der Meinung, dass das US-amerikanische Justizsystem in vielen Punkten kaputt ist


    Auch wenn es off-topic ist passt es gerade:


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    Ich versuche so gut wie möglich vorschnelle Beurteilungen zu vermeiden, Dinge aus verschiedensten Perspektiven zu betrachten.


    Hast du dies in diesem Fall getan, hattest du dir die Hintergrundinformationen besorgt vor deiner Buchvorstellung?


    Eigentlich sollte man als guter Praktizierender ja generell Beurteilungen vermeiden, sondern nur wahrnehmen und nicht beurteilen/bewerten


    Abhängig davon wie du es genau meinst, halte ich dies ggf. für komplett falsch. Ein guter Praktizierender beurteilt immer, ob es heilsam/unheilsam ist oder das Heilsame/Unheilsame fördert.

    Unvoreingenommenheit bedeutet für mich, das Verhalten anderer nicht vorschnell zu be- und verurteilen.


    Aber hast du nicht selber schnell beurteilt bevor du Hintergrundinformationen hattest? Dies ist ja einer der Punkte, die mich interessieren: kann ich überhaupt unvoreingenommen sein und gleichzeitig uninformiert? Dass man Informationen falsch verstehen kann, ist ein anderes Thema und sollte nicht dazu führen, auf Informationen zu verzichten.

    dass ich das Buch bis zur letzten Zeile unvoreingenommen lesen konnte.

    Ich finde es interessant, dass du deine "Herangehensweise" als unvoreingenommen bewertest. Ich weiß nicht, wie du den Begriff hier verwendest, aber mir scheint es, als ob du die Abwesenheit von Informationen als Unvoreingenommenheit verstehst. Seit einiger Zeit interessiere ich mich dafür, wie Leute sich Texte erschließen, mit Informationen umgehen, ihre Entscheidungsfindung und Meinungsbildung usw.


    Ich würde deine Herangehensweise eher als ohne Kontext, ohne Informationen und daher eher unwissend bezeichnen. Ich kann mit gegebenen Informationen voreingenommen oder unvoreingenommen umgehen, aber die Abwesenheit von Informationen ist eher Blindflug.

    Mit welchem Gefühl würde man die Geschichte lesen, wenn man von Malones Vergangenheit weiß? Würde man ihm nicht ganz andere Motive unterstellen?

    Für mich klingt dies so, als ob du gerade, weil du nur die Hälfte des Bildes siehst, das ganze Bild unvoreingenommen und damit besonders gut bewerten kannst. Dies finde ich problematisch. Ich finde, je mehr Informationen, desto besser kann die Meinungsbildung sein. Du schreibst:

    Im Gefängnis ist er zum Buddhismus gestoßen und hat sich offenbar komplett gewandelt

    Ich will hier noch einmal kurz Kontext liefern. Malone hat bei den Pfadfindern angeheuert und dann Kinder missbraucht. Als er dort entlassen wurde, ist er in die nächste Stadt, den nächsten Bundesstaat und wieder zu den Pfadfindern (daher wurden die wegen Fahrlässigkeit auch verklagt). Für mich liest sich dies ziemlich kalkuliert: wie komme ich am Besten an Kinder in eine Machtposition heran.


    Die 20jährige Haftstrafe ist mittlerweile abgelaufen und die Justiz musste entscheiden, wie es zukünftig mit Malone weitergehen soll. Eine Jury hat ihn - nach seiner Haftstrafe und trotz allem was er in seinem Buch schreibt - als "Sexually Violent Predator" klassifiziert und damit zwangsverpflichtet, in einer speziellen Einrichtung für Sexualstraftäter zu leben. Nach dem Gesetz im Bundesstaat Washington war es Aufgabe der Staatsanwaltschaft:

    prosecutors had to demonstrate Malone suffers from specific mental abnormalities and/or personality disorders that cause him to have serious difficulty in controlling his dangerous behavior and make him likely to engage in predatory acts of sexual violence unless confined to a secure facility.


    Ich bin der Meinung, dass das US-amerikanische Justizsystem in vielen Punkten kaputt ist. Aber vielleicht hatte die Jury auch einfach entsprechende Informationen vorliegen und nicht nur ein selbstgeschriebenes Buch. Sie sind auf jeden Fall nicht zu der Ansicht gekommen, Malone hätte sich (durch den Buddhismus) "komplett gewandelt". In einem anderen Bericht über diese Einrichtung, auch Malone wurde interviewt, heißt es:


    In therapy at the SCC, offenders are encouraged to disclose all of their sexual deviance to help understand the scope of their problem. Clinicians then target the factors that make them vulnerable to reoffend. The ultimate goal isn’t to eliminate urges but to mitigate risk by modifying thoughts and emotions to change destructive behavior.

    Malone nimmt nicht an der Therapie teil, da er meint, im Gefängnis schon genug Therapiesitzungen gehabt zu haben: "As for Malone, he doesn’t participate in Treatment" (ebenda). Weiter sagt er:


    Zitat

    “The only thing I would love to do is have the opportunity to talk more about what my future would be rather than to constantly revisit something that occurred decades ago … It makes it difficult to do rehabilitation work on yourself when you’re still stuck in that experience. (ebenda)


    Kann ich sogar irgendwie verstehen, aber irgendwie kann ich mir vorstellen ist es auch ein Schlag ins Gesicht für die Opfer: es kann schon lästig sein über das zu sprechen, was man verbrochen hat. Ist das Einsicht in was er getan hat?


    Um zurückzukommen zur Unvoreingenommenheit und Meinungsbildung. Ist es wirklich besser, diese Informationen nicht zu haben, um sich eine Meinung zu bilden? Oder muss man diese Informationen haben, um sich eine Meinung bilden zu können? Während man gleichzeitig reflektiert, ob man mit diesen Informationen unvoreingenommen umgehen kann.

    Im übrigen haben viele Buddhisten mit ihm zusammengearbeitet und die sind nicht alle so naiv sich nicht anzuschauen, auf welchem Weg er ist.


    Dies finde ich für Ende 2018 schon fast fahrlässig naiv. Zen-Meister Genpo D. aus Dinkelscherben war hoch anerkannt unter Buddhisten, dann kam heraus, dass er Kinder missbraucht hat. Shoko Asahara wurde vom Dalai Lama protegiert, dann hat er einen Giftgasanschlag auf die Tokioter Ubahn verübt. Bei Rigpa und Shambala war Missbrauch sogar öffentlich und wurde dennoch nicht erkannt. Man kann in die Leute einfach nicht reinschauen. Ich sage gar nicht, dass dies, was er beschreibt - "im Alltag einen buddhistischen Weg zu gehen" - nicht "echt" sein kann. Aber hinterfragen tue ich es, weil ich es einfach nicht wissen kann. Schön reden kann jeder, so hat er wohl auch die Kinder ins Bett gekriegt und dann still gehalten. Durch das Verschleiern seiner orgin story beginnt er bei mir seine Reise halt mit dem falschen Fuß.


    Es gibt den Spruch: I dont know it for a fact, I just know it's true. Ich denke, um Kinder zu missbrauchen muss man an einen ganz dunklen Ort in seiner Seele gehen. Und wenn man es wieder und wieder und wieder macht, dann scheint es einem dort auch zu gefallen. Diese Dunkelheit färbt ab auf einen und definiert einen. Und diese Befleckung (kilesa) kann auch in diesem Leben nicht mehr reingewaschen werden, sondern muss im nächsten Leben durch das Höllenfeuer rausgebrannt (atapi, jhapeti/jhana) werden.


    Gut, falls er jetzt anfängt, helles kamma aufzubauen.

    Zum Begriff "Strom". Ich bin mir nicht so sicher mit meiner Wortwahl: reserviert (nur) für den Stromeingetretenen. Ich bin mir aber immer noch sicher darin, den Begriff (im PK) nicht im Zusammenhang mit dem Begriff "Bewusstsein" gelesen zu haben.


    U.a. hier:


    Purisassa ca viññāṇasotaṃ pajānāti, ubhayato abbocchinnaṃ idha loke patiṭṭhitañca paralokep atiṭṭhitañca.


    They understand a person’s stream of consciousness, unbroken on both sides, established in both this world and the next.

    Calvin Malone, einst ein gewalttätiger, zorniger junger Mann, muss Entscheidungen wie diese treffen. Jeden Tag.

    Calvin Elmer Malone hat Kinder gefickt. Nicht nur eins, nicht nur einmal. Das waren seine Entscheidungen für die nicht nur er die Konsequenzen tragen musste. Er ist kein Heiliger. Wurde im Buch erwähnt warum er im Gefängnis ist oder hörte da die Wahrheit auf, "knallhart, ehrlich und inspirierend" zu sein? Schon viele haben im Knast zu Jesus - und jetzt halt auch Buddha - gefunden, um sich so "Freigang" zu erschleichen.

    Hauptsächlich denke ich da an die Trennung zwischen Subjekt und Objekt.

    Was bedeutet dies genau?


    Und gilt dies nur während der meditativen Nirvana-Erfahrung, nur für das nachtodliche Nirvana oder ist dies eine Frucht der Nirvana-Erfahrung, die alltäglich in diesem Leben erfahren wird?