Und es ist ja auch noch so, dass es einen Unterschied zwischen unmittelbaren und mittelbaren Wirkungen gibt. Vilelecit helfen ja bei dem ein oder anderen drastische Vorgehensweisen, um ihn zur Befreiung zu bringen, aber dennoch hat Buddha das "Drastische" meist vermieden. Und er hat auch mit sehr offenen Karten gespielt. Leuten hintenrum zu manipulieren um sie dadruch der Befreiung ein Stück näher zu bringen, war auch nicht seins. Von daher lese ich das Einganbeispiel eher naiv: Während Buddhas Abwesenheit haben sich Misstände ergeben, die er sobald er davon mitbekam, behoben hat. Das er da irgendein geheimes Ränkespiel veranstalte und das lben von Schüler opferte um anderen damit eine Lektion zu erteilen, traue ich dubiosen Gurus zu, aber nicht dem Erhabenen. Gerade im Klamaer Sutra, gibt Buddha ja Masstäbe mit, wie man Lehrer beurteilen sollte. Pragmatische, weltliche Masstäbe. Auch hier fällt es mir - in meiner Navität - schwer mir Buddha als jemanden vorzustellen, der anderen Masstäbe gibt und ihnen sagt sie zu benutzten, aber das dann garnciht so meint. Für mich ist Buddha, klar, offen und pragmatisch.
Lieber void,
es mag ja sein, dass es hie und da zu Spekulationen kommt, aber ich plädiere eigentlich nicht dafür darüber zu spekulieren. Dass ich es verwerfe, das Geschilderte nach weltlichen Maßstäben zu bewerten wie es im OP geschehen ist, habe ich hinlänglich ausgedrückt.
Liest man das Sutta mit dem Gewahrsein des mittleren Weges, dann kommt man weder auf die Idee weltlicher Bewertung noch auf die Idee darüber zu spekulieren.
Stevie12:
Denn wer
Zuflucht nimmt bei Weltlingen, der kann die von dir richtigerweise hochgeschätze Befreiung nicht erreichen. Dass die Zuflucht bei Weltlingen etwas ist, was praktizierenden Weltlingen hin und wieder passiert und Ausdruck der aktuellen Lokalisation auf dem Pfad ist, versteht sich von selbst.
Ich finde den deutschen Begriff "Weltling" herabsetztend. Gemeint ist doch einfach jemand, der "Nicht-Stromeingetrener" ist. Ich würde denken, dass auch unter den Ordinierten die meisten nicht der Kategorie Sotāpanna zuzuordnen sind. Und trotzdem sind es Menschen, die tief danach streben, die den Palikanon tief verstehen, die als Äbte und Lehrer wirken und ihre Gelübte einhalten. Diese als "Weltlinge" zu bezeichen klingt mir so, als würde man ihnen absprechen, ernsthafte Ordinierte zu sein, sondern solchen die - wenn man ihnen fünf Minuten den Rücken zudrehen- sich weltlichen Gelüsten frönen und schändliche Handlungen begehen. Damit wäre ihnen doch Unrecht getan.
Natürlich ist es gut, wenn man jemanden hat, der auf dem Pfad sehr weit fortgeschritten ist. Aber wenn Buddha vom Stromeintritt spricht, dann doch alse inem ganz wichtigen Ziel für den einzelnen. Innerhalb der Sangha hat Buddha die Sotāpanna nicht hervorgehoben
( also dass sie wie im Karate einen Schwarzgurt tragen, während die anderen Mönche einen ockerfarbenen haben) und soweit ich weiß, er sagt er auch nicht, dass jemand der kein Sotāpanna ist nicht lehren sollte.
Und ich vermute mal, er macht das deswegen nicht, weil er keine Abgrenzung und keinen Dünkel und keine Statusunterschiede schätzt. Alle sollen rektvoll miteinander umgehen, egwal ob es sich um ganz fortgeschrittene oder um Anfänger handelt. keiner benutzt seine eignen Fortschritte, um auf den anderen als "Weltling" herabszublicken.
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Als Weltling unter Weltlingen finde ich den Begriff 'Weltling' nicht herabsetzend.
Wie einem jene erscheinen, die einen freundlicherweise Dharma lehren, das hängt davon ab, zu welcher Sub-Linie von Arhat-Zuhörer oder Sub-Linie von Buddha-Zuhörer man gehört, wenn ich diese selbstgeschaffenen Ausdrücke mal hier verwenden darf.
Ganz 'normale' Weltlinge, selbst jene die mit Dharma nichts am Hut haben, können einem 'so oder anders' erscheinen. Es liegt alles im Auge des Betrachters.
In den acht Lojong Versen heißt es im Vers 2:
Zitat Ich werde mich selbst als den Niederigsten von allen,
und von ganzem Herzen Andere respektvoll als das Höchste betrachten.
Und im Vers 4 heißt es:
Zitat Wenn immer ich auf eine übelgelaunte Person treffe,
die überwältigt ist von negativer Energie und schwerem Leid,
werde ich so eine Seltenheit wertschätzen,
grad so als ob ich einen wertvollen Schatz gefunden hätte.
Wo anders werden alle Mit-Wesen mit einem 'wunscherfüllendes Juwel' verglichen. Wie soll das zu verstehen sein? Ich verstehe es so, dass es ohne Mit-Wesen, auch solche die einen kein Dharma lehren oder solche, die einem sogar übel gesinnt sind, gar nichts zu praktizieren gäbe und man bestenfalls das Dasein eines Wesens im formlosen Bereich führen könnte ... aber Befreiung und Erleuchtung wären unmöglich.

