Bewußtsein

  • Das Nicht-Selbst (Anatman) ist aber keine völlige Auflösung, sondern das Leben im erleuchteten Bewusstsein.

    Und was geht mich das an? Nach der Lehre des Buddha ist ja jedes Bewusstsein vergänglich.

    Ich schließe daraus mal, daß unterschiedliche Lehren ein unterschiedliches Ziel für ewig halten.

    Einmal editiert, zuletzt von accinca ()

  • Das Nicht-Selbst (Anatman) ist aber keine völlige Auflösung, sondern das Leben im erleuchteten Bewusstsein.

    Und was geht mich das an? Nach der Lehre des Buddha ist ja jedes Bewusstsein vergänglich.

    Ich schließe daraus mal, daß unterschiedliche Lehren ein unterschiedliches Ziel für ewig halten.

    Die Urenergie (das Nirvana, das höhere Bewusstsein, nach der Quantenphysik das höhere Informationsfeld), aus der alles entstanden ist, vergeht nicht. Insofern vergehen wir auch nicht. Unser Bewusstsein bleibt ewig, allerdings nur als erleuchtetes Einheitsbewusstsein. Die Egos lösen sich auf.

    • Offizieller Beitrag

    Die Urenergie (das Nirvana, das höhere Bewusstsein, nach der Quantenphysik das höhere Informationsfeld), aus der alles entstanden ist, vergeht nicht. Insofern vergehen wir auch nicht. Unser Bewusstsein bleibt ewig, allerdings nur als erleuchtetes Einheitsbewusstsein. Die Egos lösen sich auf.

    Du mußt erwähnen, dass du einen synkretischen und integrativen Ansatz vertritts, bei dem die Heilsziele der unterschielichen Religionen, von Buddhismus über Hinduismus bis hin zum Christentum zusammenfallen. Während andere bei der Gleichsetzung von Anatta, und Atta, Gott und Quantenstrudel, Nibbana und Urenergie, als sehr unpassend empfinden.

  • Die Urenergie (das Nirvana, das höhere Bewusstsein, nach der Quantenphysik das höhere Informationsfeld), aus der alles entstanden ist, vergeht nicht. Insofern vergehen wir auch nicht. Unser Bewusstsein bleibt ewig, allerdings nur als erleuchtetes Einheitsbewusstsein. Die Egos lösen sich auf.

    Du mußt erwähnen, dass du einen synkretischen und integrativen Ansatz vertritts, bei dem die Heilsziele der unterschielichen Religionen, von Buddhismus über Hinduismus bis hin zum Christentum zusammenfallen. Während andere bei der Gleichsetzung von Anatta, und Atta, Gott und Quantenstrudel, Nibbana und Urenergie, als sehr unpassend empfinden.

    Gerne. Nach meiner Erfahrung ist Erleuchtung über allen Begriffen und allen Dogmen. Die verschiedenen Religionen verwenden unterschiedliche Begriffe dafür. Sie unterscheiden sich aber auch in den Schwerpunkten und spirituellen Wegen. Und es gibt viele Irrtümer in den Religionen, die durch eine unerleuchtete Sicht entstehen. Die Menschen werden ein Opfer ihres Egos und verdrehen den spirituellen Weg in Richtung Macht, Kampf, Reichtum und Dogmatismus. Aus meiner Sicht ist es am besten seiner persönlichen Weisheit zu folgen und seinen persönlichen spirituellen Weg zu finden.

  • Unser Bewusstsein bleibt ewig, allerdings nur als erleuchtetes Einheitsbewusstsein.

    Das kannst du ja glauben aber der Buddha lehrt das nicht.

  • Nach der Lehre des Buddha ist ja jedes Bewusstsein vergänglich.

    Meinst du, dass der Buddha gelehrt hat, jedes Bewusstsein hat ein definitives Ende, dass der Buddha gelehrt hat, Bewusstsein hört auf zu existieren?


    Gruß Helmut

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Zitat

    Aus dem restlosen Verschwinden aber und der Aufhebung des Nichtwissens folgt Aufhebung der Gestaltungen; aus der Aufhebung der Gestaltungen folgt Aufhebung des Bewußtseins; ...

    Paṭiccasamuppāda Sutta

    Mein Motto: "Nur Materie ist real." Probier's mal aus :)

  • Nach der Lehre des Buddha ist ja jedes Bewusstsein vergänglich.

    Meinst du, dass der Buddha gelehrt hat, jedes Bewusstsein hat ein definitives Ende, dass der Buddha gelehrt hat, Bewusstsein hört auf zu existieren? Gruß Helmut

    Dazu fällt mir doch gleich eine Lehrrede des Buddha ein:

  • Unser Bewusstsein bleibt ewig, allerdings nur als erleuchtetes Einheitsbewusstsein.

    Das kannst du ja glauben aber der Buddha lehrt das nicht.

    Natürlich lehrt Buddha das. Du verstehst es nur nicht. Aber egal. Der Dalai Lama sagt, dass es nur darauf ankommt, dass wir gute Menschen sind. Es kommt darauf an, was man unter Nirwana versteht. Ob man es unerleuchtet und dogmatisch interpretiert. Oder ob man den tieferen Gehalt begreift. Ein Tipp: Nirwana ist Glück.


    Und es kommt darauf an, was man unter Bewusstsein versteht. Versteht man darunter das individuelle Bewusstsein. Oder das Bewusstsein des ganzen Kosmos (Quantenphysik: das höhere Informationsfeld hinter aller Energie, Amit Goswami : Das bewusste Universum.) Als vollständig Erleuchteter wird man eins mit dem Bewusstsein des ganzen Universums. Das meint im Hinduismus der Begriff Avatar.

    Einmal editiert, zuletzt von Nils ()

  • Bei einem solchen Anhangen kann der Buddha 1000 mal lehren

    "Das bin ich nicht, das gehört mir nicht, das ist nicht mein Selbst."

    und es wird halt nicht verstanden.

  • Nichts gegen das Zitat. Aber mit diesem Zitat beantwortest du meine Frage, was die Vergänglichkeit des Bewusstseins ist, die deiner Meinung nach vom Buddha gelehrt wurde, überhaupt nicht, denn in diesem Zitat wird ein anderes Thema behandelt.


    Gruß Helmut

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Aber die Frage wurde doch schon von stevie12 beantwortet.

    Oder etwa nicht?

    Ich habe dich gefragt und nicht stievie12.


    Aufgrund deiner Aussage: "Nach der Lehre des Buddha ist ja jedes Bewusstsein vergänglich." habe ich dich gefragt: "Meinst du, dass der Buddha gelehrt hat, jedes Bewusstsein hat ein definitives Ende, dass der Buddha gelehrt hat, Bewusstsein hört auf zu existieren?"


    Warum antwortest du darauf nicht, sondern weichst aus?


    Gruß Helmut

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Warum antwortest du darauf nicht, sondern weichst aus?

    Gruß Helmut

    Weil es schon beantwortet wurde. Aber ich sag es dir auch noch mal:

    alle Dinge sind Vergänglich auch Bewußtsein besteht nur solange es

    dafür Bedingungen gibt.

  • Als vollständig Erleuchteter wird man eins mit dem Bewusstsein des ganzen Universums. Das meint im Hinduismus der Begriff Avatar.


    Nun, es verhält sich fast genau umgekehrt: Ein Avatar ist ein individualisierter Aspekt von Brahman. So ist es dann auch bekannterweise "passiert", dass der Hinduismus den lieben Siddharta einfach mal in Beschlag genommen hat und ihn als "ihren Avatar" präsentiert haben, obwohl es mehr als eindeutig ist, dass seine Lehren mit den hinduistischen/brahmanischen Doktrinen inkompatibel sind.



    Nach meiner Erfahrung ist Erleuchtung über allen Begriffen und allen Dogmen.


    Dann hätte der Begriff "Erleuchtung" jedoch keinen Rahmen mehr, wäre also unnötig, da er ohne Begrifflichkeiten als Rahmenbedingungen nicht eingesetzt werden kann. Oftmals wird Erleuchtung als etwas gelehrt, was "überrational" besteht, obwohl der Buddha nach seiner Erleuchtung sehr rational vorgegangen ist...so kommt es mir zumindest einmal vor.



    Der Dalai Lama sagt, dass es nur darauf ankommt, dass wir gute Menschen sind.


    So wird auch der Buddhismus von den meisten in Deutschland verstanden...darum kenne ich sehr viele "Buddhisten", auch wenn sie 5x am Tag beten oder in den Königreichssaal gehen. Ob das sinnvoll ist sei mal dahingestellt.


    Ein Tipp: Nirwana ist Glück.


    Nein, Nirvana ist eine Gattung aus der Familie der Zwergzikaden.

  • Sukha - Glück

    (Dhammapada)


    197

    Den Haß nicht zu erwidern, das ist unser Glück;

    Und hassen andre uns, wir hassen nicht zurück.


    198

    Welch Glück! Von allem Leid der Welt sind wir befreit;

    Voll Leiden ist die Welt, doch wir sind ohne Leid.


    199

    In gierverzehrter Welt, wie glücklich leben wir!

    Wenn andre gierig sind, sind wir doch frei von Gier.


    200

    Wie glücklich leben wir! Denn hier gehört uns nichts;

    Wir nehmen Freud' als Brot, wie Gottheiten des Lichts.


    201

    Aus Sieg kommt Haß, denn der Besiegte ist bedrückt;

    Wer friedsam auf den Sieg verzichtet, lebt beglückt.


    202

    Kein Feuer brennt wie Gier, wie Haß kein Mißgeschick,

    Den Daseinsfaktoren (khandha) gleicht kein Leid, der sel'gen Ruh' kein Glück.


    203

    Hunger ist schlimmste Qual, unbeherrschte Triebe größtes Leid;

    Dem Weisen ist Nirvana höchste Seligkeit.


    204

    Gesundheit ist das größte Gut, Zufriedenheit

    Der beste Schatz, Nirvana höchste Seligkeit.

  • Nach der Lehre des Buddha ist ja jedes Bewusstsein vergänglich.

    Meinst du, dass der Buddha gelehrt hat, jedes Bewusstsein hat ein definitives Ende, dass der Buddha gelehrt hat, Bewusstsein hört auf zu existieren?


    Gruß Helmut

    Vergänglich ist nicht gleichzusetzen mit "zu Ende gehen".

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • Vergänglich ist nicht gleichzusetzen mit "zu Ende gehen".

    So wie ein bestimmtes Bewußtsein zu Ende gehen

    kann so kann es auch jedes Bewußtsein. Aber keine

    Angst das passiert nicht entgegen den Wünschen.

    Der Buddha sagt das kann man durch Wünschen nicht erreichen.

    Zitat

    Was ist nun, ihr Mönche, was man begehrt nicht erlangen für Leiden?

    Die Wesen, ihr Mönche, der Geburt unterworfen, kommt das Begehren an: 'O dass wir doch nicht der Geburt unterworfen wären, dass uns doch keine Geburt bevorstände!'; aber das kann man durch Begehren nicht erreichen: das nun eben nicht erlangen, was man begehrt, ist Leiden.

    Die Wesen, ihr Mönche, dem Alter, der Krankheit, dem Sterben, dem Kummer, Jammer, Schmerz, dem Gram, der Verzweiflung unterworfen, kommt das Begehren an: 'O dass wir doch nicht dem Alter, der Krankheit, dem Sterben, dem Kummer, Jammer, Schmerz, dem Gram, der Verzweiflung unterworfen wären, dass uns doch kein Altern, Kranksein und Sterben, kein Kummer und Jammer und Schmerz, kein Gram und keine Verzweiflung bevorstände!'; aber das kann man durch Begehren nicht erreichen: das nun eben nicht erlangen, was man begehrt, ist Leiden.

  • Und es kommt darauf an, was man unter Bewusstsein versteht.


    Verstehen ist schon Bewusstsein. Das kann man verstehen und auch nicht verstehen.

  • Bewusstsein ist bewusst sein - über irgendetwass bewusst sein. Alles entsteht und vergeht, aus welchem Grund wäre es unmöglich, dass dieses fortwährende Entstehen und Vergehen nicht bewusst sein kann?


    Indem keine Anhaftung und folglich keine Identifikation besteht, wäre es einfach nur bewusst. Vergangene Leben wären bewusst, wie die Überlieferung es ja als möglich sieht, gewöhnlich nur vergessen aufgrund der Identifikation mit den einzelnen Leben - diese Identitäten entstehen und vergehen. Ein solches kontinuierliches Bewusstsein muss nicht als Selbst bezeichnet werden, weil es da eben keinen Selbstbezug gibt.


    Ist nur eine theoretische Frage, mir scheint es gibt darauf keine theoretische Antwort oder Widerlegung,, außer "Glauben kann man alles" "Davon steht nichts im Kanon" usw.

  • Zitat

    1. So habe ich gehört. Einmal hielt sich der Erhabene bei Sāvatthī im Jeta Hain, dem Park des Anāthapiṇḍika auf.

    Dann, als es Abend war, erhob sich der ehrwürdige Mahā Koṭṭhita aus der Meditation, ging zum ehrwürdigen Sāriputta und tauschte Grußformeln mit ihm aus. Nach diesen höflichen und freundlichen Worten, setzte er sich seitlich nieder und sagte zum ehrwürdigen Sāriputta:

    (Weisheit)

    2. "'Ein Nicht-Weiser, ein Nicht-Weiser', so sagt man, Freund. Worauf bezieht es sich, wenn man von 'einem Nicht-Weisen' spricht?"

    "'Einer, der nicht versteht, einer, der nicht versteht', Freund, deshalb spricht man von 'einem Nicht-Weisen'. Was versteht er nicht? Er versteht nicht: 'Dies ist Dukkha'; er versteht nicht: 'Dies ist der Ursprung von Dukkha'; er versteht nicht: 'Dies ist das Aufhören von Dukkha'; er versteht nicht: 'Dies ist der Weg, der zum Aufhören von Dukkha führt'. 'Einer, der nicht versteht, einer, der nicht versteht', Freund, deshalb spricht man von 'einem Nicht-Weisen'."

    Mit den Worten "Gut, Freund", war der ehrwürdige Mahā Koṭṭhita entzückt und erfreut über die Worte des ehrwürdigen Sāriputta. Dann stellte er ihm eine weitere Frage:


    3. "'Ein Weiser, ein Weiser', so sagt man, Freund. Worauf bezieht es sich, wenn man von 'einem Weisen' spricht?"

    "'Einer, der versteht, einer, der versteht', Freund, deshalb spricht man von 'einem Weisen'. Was versteht er? Er versteht: 'Dies ist Dukkha'; er versteht: 'Dies ist der Ursprung von Dukkha'; er versteht: 'Dies ist das Aufhören von Dukkha'; er versteht: 'Dies ist der Weg, der zum Aufhören von Dukkha führt'. 'Einer, der versteht, einer, der versteht', Freund, deshalb spricht man von 'einem Weisen'."

    (Bewußtsein)

    4. "'Bewußtsein, Bewußtsein', so sagt man, Freund. Worauf bezieht es sich, wenn man von 'Bewußtsein' spricht?"

    "'Es erfährt, es erfährt', Freund, deshalb spricht man von 'Bewußtsein'. Was erfährt es? Es erfährt: 'Angenehm'; es erfährt: 'Schmerzhaft'; es erfährt: 'Weder-schmerzhaft-noch-angenehm'. 'Es erfährt, es erfährt', Freund, deshalb spricht man von 'Bewußtsein'."


    5. "Weisheit und Bewußtsein, Freund - sind diese Geisteszustände miteinander verbunden oder getrennt? Und ist es möglich, einen dieser Zustände vom anderen zu trennen, um den Unterschied zwischen ihnen beschreiben zu können?"

    "Weisheit und Bewußtsein, Freund - diese Geisteszustände sind miteinander verbunden, nicht getrennt, und es ist unmöglich, einen dieser Zustände vom anderen zu trennen, um den Unterschied zwischen ihnen beschreiben zu können. Denn, was man versteht, das erfährt man, und was man erfährt, das versteht man. Deshalb sind diese Geisteszustände miteinander verbunden, nicht getrennt, und es ist unmöglich, einen dieser Zustände vom anderen zu trennen, um den Unterschied zwischen ihnen beschreiben zu können."


    6. "Was ist der Unterschied, Freund, zwischen Weisheit und Bewußtsein, diesen Zuständen, die mit einander verbunden, nicht getrennt sind?"

    "Der Unterschied, Freund, zwischen Weisheit und Bewußtsein, diesen Zuständen, die miteinander verbunden, nicht getrennt sind, ist dieser: Weisheit gilt es zu entfalten, Bewußtsein gilt es vollständig zu durchschauen."

    (Gefühl)

    7. "'Gefühl, Gefühl', so sagt man, Freund. Worauf bezieht es sich, wenn man von 'Gefühl' spricht?"

    "Es fühlt, es fühlt', Freund, deshalb spricht man von 'Gefühl'. Was fühlt es? Es fühlt Angenehmes, es fühlt Schmerz und es fühlt Weder-Schmerzhaftes-noch-Angenehmes. 'Es fühlt, es fühlt', Freund, deshalb spricht man von 'Gefühl'."

    (Wahrnehmung)

    8. "'Wahrnehmung, Wahrnehmung', so sagt man, Freund. Worauf bezieht es sich, wenn man von 'Wahrnehmung' spricht?"

    "'Es nimmt wahr, es nimmt wahr', Freund, deshalb spricht man von 'Wahrnehmung'. Was nimmt es wahr? Es nimmt blau wahr, es nimmt gelb wahr, es nimmt rot wahr und es nimmt weiß wahr. 'Es nimmt wahr, es nimmt wahr', Freund, deshalb spricht man von 'Wahrnehmung'."

    9. "Gefühl, Wahrnehmung und Bewußtsein, Freund - sind diese Geisteszustände miteinander verbunden oder getrennt? Und ist es möglich, einen dieser Zustände vom anderen zu trennen, um den Unterschied zwischen ihnen beschreiben zu können?"

    "Gefühl, Wahrnehmung und Bewußtsein, Freund - diese Geisteszustände sind miteinander verbunden, nicht getrennt, und es ist unmöglich, einen dieser Zustände von den anderen zu trennen, um den Unterschied zwischen ihnen beschreiben zu können. Denn, was man fühlt, das nimmt man wahr, und was man wahrnimmt, das erfährt man. Deshalb sind diese Geisteszustände miteinander verbunden, nicht getrennt, und es ist unmöglich, einen dieser Zustände von den anderen zu trennen, um den Unterschied zwischen ihnen beschreiben zu können ."

    Majjhima Nikāya 43

  • Und es kommt darauf an, was man unter Bewusstsein versteht. Versteht man darunter das individuelle Bewusstsein. Oder das Bewusstsein des ganzen Kosmos (Quantenphysik: das höhere Informationsfeld hinter aller Energie, Amit Goswami : Das bewusste Universum.) Als vollständig Erleuchteter wird man eins mit dem Bewusstsein des ganzen Universums. Das meint im Hinduismus der Begriff Avatar.

    In

    Samyutta Nikaya 12 .01-10

    lesen wir

    3. Der Erhabene sprach also: "Welches ist aber, ihr Bhikkhus, das Gesetz von der ursächlichen Entstehung?

    • Aus dem Nichtwissen als Ursache entstehen die Gestaltungen;
    • aus den Gestaltungen als Ursache entsteht das Bewußtsein;
    • aus dem Bewußtsein als Ursache entsteht Name und Form;
    • aus Name und Form als Ursache entstehen die sechs Sinnesbereiche;
    • aus den sechs Sinnesbereichen als Ursache entsteht die Berührung;
    • aus der Berührung als Ursache entsteht die Empfindung;
    • aus der Empfindung als Ursache entsteht der Durst;
    • aus dem Durst als Ursache entsteht das Erfassen;
    • aus dem Erfassen als Ursache entsteht das Werden;
    • aus dem Werden als Ursache entsteht die Geburt;
    • aus der Geburt als Ursache entstehen Alter und Tod, Schmerz, Kummer, Leid, Betrübnis und Verzweiflung.

    Erst das dritte Glied ist Bewusstsein. Damit ist das Bewusstsein gemeint, das unter dem Einfluß von Unwissenheit und daraus folgenden Handlungen entsteht und das im weiteren Verlauf selbst die Bedingung für neue Handlungen ist (Empfindung, Durst, Erfassen). Dies ist unser individuelles Bewusstsein einer jeden Wiedergeburt, das entsteht aus unserem Karma (Gestaltungen, 2.Glied).


    Was passiert nun, wenn die Unwissenheit beseitigt wird?

    Dann fallen die folgenden Glieder alle weg. Also auch das individuelle Bewusstsein einer jeden Wiedergeburt, die Wiedergeburt überhaupt fällt weg.

    Und was bleibt übrig?

    Wenn Unwissenheit beseitigt wird, bleibt Wissen übrig. Das rechte Wissen. Die Weisheit eines Erleuchteten: Der Schleier der Maya (so steht's in den Upanishaden) löst sich auf. Dieser Schleier war die Unwissenheit. Nun ist der Blick frei auf unser wirkliches Wesen, auf Nirvana, unseren natürlichen Zustand, wenn wir die Realität so erfahren wie sie ist.

    Ob dann auch die Individualität wegfällt ist nicht gesagt. Das Ego fällt weg, weil das Wollen, der Durst wegfällt.

    Ich erinnere mich, dass der Dalai Lama mal ín einem Interview gesagt hat, er glaube, die Individualtät der Buddhas hört nicht auf im Parinirvana.

    Das wäre ja auch unlogisch, finde ich (wenn wir überhaupt was denken und auch glauben wollen, müssen wir und immer noch an unsere Art und Weise des Denkens halten, sonst wird es konfus und absurd und sinnlos) - denn wenn der Buddha erleuchtet ist und wir nicht, wie können wir dann Eins sein?

    Und irgendein Grundbewusstsein oder allgemeines undifferenziertes Sammelbecken für Erleuchtete oder eine Einheit außerhalb von uns Existierenden Wesen - das hat der Buddha nicht gelehrt und wäre auch an den Haaren herbeigezogen ohne jede Erfahrungsmöglichkeit für irgendein Wesen.

    Und nichts kann zu nichts werden (Nihilismus hat der Buddha auch nicht gelehrt).

    Also wird wohl in der Erleuchtung die Individualität bestehen bleiben.

    :rainbow:

  • Nun ist der Blick frei auf unser wirkliches Wesen, auf Nirvana, unseren natürlichen Zustand, wenn wir die Realität so erfahren wie sie ist.

    Genau, und weil der Geist jetzt das Grauen richtig

    sieht in dem er gefesselt war wendet er sich davon ab

    und gibt jedes Anhangen auf.

  • Ob dann auch die Individualität wegfällt ist nicht gesagt. Das Ego fällt weg, weil das Wollen, der Durst wegfällt.


    Macht nicht das Wünschen die Individualität eines Menschen aus? Es fällt auf jeden Fall eine ganze Menge weg, wenn Begehren nach Sinnlichkeit und und sonstigen Gegenständen des Geistes verloschen ist.


    Nun ist der Blick frei auf unser wirkliches Wesen, auf Nirvana, unseren natürlichen Zustand, wenn wir die Realität so erfahren wie sie ist.


    Das würde ich nicht schreiben mit dem wirklichen Wesen. Damit engt man doch schon wieder etwas ein, indem man so positiviert. Nüchtern gesprochen ist Abwesenheit von Nichtwissen und Begehren erreicht.

  • Macht nicht das Wünschen die Individualität eines Menschen aus?


    Ein Freund hat mir mal erzählt, dass Immanuel Kant in einem Spätwerk geschrieben hat: Das höchste Glück dessen der Mensch fähig ist, ist die Ruhe nach der Arbeit.

    Das könnte auch von anderen stammen, insbesondere, wenn man etwas älter geworden ist.

    Ich meine damit, dass die Individulität nicht wegfällt, wenn wir mal so richtig ausruhen (können) und eine Zeit lang das Wollen ruht. Nocht nicht mal das ausruhen wollen darf da sein, sondern einfach ausruhen. Wenn wir das mal erleben ...... ausnahmsweise.

    Damit engt man doch schon wieder etwas ein, indem man so positiviert. Nüchtern gesprochen ist Abwesenheit von Nichtwissen und Begehren erreicht.


    Der Buddha hat mit seiner Wortwahl - meine ich - doch das Umgekehrte gemacht: er bezeichnet unseren Samsara-Zustand als eine Abwesenheit: Nichtwissen. Samsara ist das Negative: hier fehlt etwas.

    Nirvana dagegen ist tatsächlich das Positive: Wissen.

    :rainbow: