Beiträge von Bosluk

    Ja, hier entstand ein Missverständniss:


    Ich meinte mit "Raum" dieses Arbeitszimmer, indem ich mich befinde. Nicht den Raum als solches, in dem sich alles abspielt. Deshalb ist das Beispiel kein gutes gewesen. Ich trage es nochmal nach.


    Leider kann ich deinen Link nicht öffnen?

    Daneben gibt es noch Formen der Bedingtheit, die keine zeitliche Bedingtheit ( A führt zu B) sind sondern auf der Ebene der Benennung stattfinden. Wenn bestimmte Bedingungen vorhanden sind nennt man etwas B. Und andere Leute würden es ja nach ihren konkreten Umständen anders benennen. Dies hat etwas mit den konkreten Funktionen zu tun, die etwas erfüllt. Der Baumstamm wird für den Wanderer zur Sitzgelegenheit. Jemand wird zum Doktor, wenn sein Titel anerkannt wird usw. Da ist nichts was konkret auftaucht sondern das Wort wird eher zugestanden und wieder entzogen. Es macht Sinn über diesen Fall gesondert nachzudenken statt ihn unter ersten Fall zu du summieren.

    Danke für deine Antwort.

    Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass du von "nāma-rūpa" sprichst, nur dass ich das Nāma bisher ausgeklammert habe.

    Du hast auf jeden Fall recht, dass ohne die durchgehende geistige Benennung (oder irgendeine Benennung) der Phänomene eine andere Erfahrung entsteht. Ich habe das gar nicht mit dem bedingten Entstehen verknüpft, doch jetzt wo du es sagst, ist es so offensichtlich :grinsen:

    Ich werde das auf jeden Fall im Alltag als auch in der Abgeschiedenheit näher durchleuchten und behalte den formalen Weg bei. Manche Dinge brauchen womöglich einfach mehr Zeit und Erfahrung.


    Bitte den Thread noch nicht schließen, falls noch andere darauf antworten möchten.

    Hallöchen zusammen,


    mich würde interessieren, wie ihr euch dem bedingten Entstehen angenähert habt.


    Mein aktueller Stand dazu ist, dass ich die Wirkung der Bedingtheit von einigen Geistesphänomenen erkenne. Ein Beispiel: Der Raum, in dem ich mich befinde ist ein bedingtes Phänomen. Was bedingt dieses Phänomen "Raum"? Die Wände, die Decke und der Boden. Wenn sich eines oder mehrere dieser "Dinge", die es bedingen auflösen, fällt das Phänomen "Raum" in sich zusammen. Ohne die Wände ist es bestenfalls das neue Phänomen "Carport". Und ohne Decke gibt es gar kein Phänomen "Raum" mehr.

    Diese Analogie der Bedingheit und seine "Bedingungen" lässt sich genauso auf das Selbst übertragen. Wenn ich das tue, dann entdecke ich die fünf Khandas als die gestaltenden Elemente, die das Phänomen "Selbst" zusammenbrauen, gleich wie die Decken, Boden, Wände, den Raum zusammenbrauen.


    Soviel zu meinem Verständnis, der Bedingheit und seinen Bedingungen. Doch das bedingte Entstehen beschreibt ja den Prozess, zu dem jedes bedingt enstandene Phänomen führt. Ich erlebe immer nur die Wirkung auf mich des Prozesses. Doch es ist mir nicht möglich den Prozess zu erkennen. Ein Beispiel: Ich erlebe gerade ein Selbst, welches schreibt, den Raum wahrnimmt und sich damit in Bezug zu den umliegenden Objekte setzt. Das Subjekt und die Objekte. Das Selbst, "mein" Erleben ist zusammengebraut, bedingt entstanden. Zwischendruch ist ein neues "Selbst" bedingt entstanden, welches das "Selbst" wahrnimmt. Aber den Prozess dahinter, erlebe ich nicht. Ich kann ihn nicht festpinnen. Wie habt ihr euch diesen Prozess angenähert, wie habt ihr das bedingte Entstehen kontempliert, wie habt ihr es geschafft diesen Prozess zu erleben und eben nicht nur letztlich die Wirkung?


    Ich hoffe, ich konnte meinen Standpunkt und meine Frage dazu verständlich darlegen.


    Dazu noch etwas interessantes:


    Zitat

    „Mönche und Nonnen, bedingte Erscheinungen haben diese drei Kennzeichen. Welche drei? Man sieht ihr Entstehen, man sieht ihr Verschwinden und man sieht, dass sie sich ändern, während sie bestehen. Das sind die drei Kennzeichen bedingter Erscheinungen.



    „Unbedingte Erscheinungen haben diese drei Kennzeichen. Welche drei? Man sieht kein Entstehen, man sieht kein Verschwinden und man sieht nicht, dass sie sich ändern, während sie bestehen. Das sind die drei Kennzeichen unbedingter Erscheinungen.“


    AN3.47



    Scheinbar ist in dieser Lehrrede von etwas unbedingt Entstandenem, welches sich dadurch auszeichnet, nicht zu entstehen, nicht zu vergehen und sich nicht ändern, während es entsteht. Also das genaue Gegenteil, vom bedingt Entstandenem. Aber ich kann nicht erkennen, was das sein könnte. Habt ihr Ideen?


    Alles Liebe und Grüße,


    Ich habe damals auch mit einem MBSR-Kurs angefangen, weil ich viel Stress im Arbeitsleben hatte. Und durch "Sati-Training" bekam ich dadurch die Erkenntnis, dass Stress und Unruhe nicht von außen entsteht, sondern von innen und jeder lernen kann, sich davon nicht beeinflussen zu lassen, im äußersten sogar, es schon im Keim zu ersticken.

    Wenn ich den letzten Satz nochmal genauso schreibe, nur Stress und Unruhe durch Dukha ersetze lande ich schon ziemlich nah am Dhamma.


    Vor allem eröffnete es mir nach und nach das Interesse am Dhamma und führte mich letztlich in diese unfassbar tiefe Welt.

    Wenn wir schon beim Türstopper sind würde ich den Türstopper eher als aus Gold betrachten. Für die einen mag es zwar nur ein Türstopper bleiben, aber warum auch nicht? Wenn er die Tür offen hält ist doch super. Auch wenn mit der MBSR-Praxis nur die Oberfläche vom Buddhismus leicht angekratzt wird, gibt es vielleicht den ein oder anderen, der an der angekratzten Oberfläche des Türstoppers erkennt, dass dieser aus Gold ist.


    Daher kann ich einen MBSR-Kurs jeden empfehlen, der unter Unruhe und Stress "leidet".


    Grüße!