Beiträge von Bosluk

    "Spielchen" erscheint mir nicht vereinbar mit dem Wahrheitsanspruch und den enthaltenden nachdrücklichen Aufforderungen der Doktrin. Auch wenn die Doktrin sagt, dass das Floß am Ende zurückgelassen wird, so wird doch die Ernsthaftigkeit der doktringerechten Verwendung des Floßes nie infrage gestellt.

    Da bin ich mir nicht sicher, ob der Wahrheitssanpruch im "Spielchen" nicht bereits mitenthalten ist. Du hast recht, ich stütze mich da auf Floß, dass zurück gelassen werden sollte. Zusätzlich aber auch auf das Dvedhāvitakka Sutta (MN19), indem der Buddha sich selbst die Erkenntnis der Erlebensformung durch Gedankenbeeinflussung zur Schau stellt (Im Grunde die ABC-Regel der REVT). Interessant finde ich dabei seine Erwähnung, vor seinem Erwachen mit der Einteilung der Gedanken rumzuexperimentieren (anabhisambuddhassa - Ein Buddha in Spe). Scheinbar hat die Wirkung seines Experiments bei ihm einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen, denn es endet mit den te- vijjā. Und bisher konnte ich noch nicht widerlegen, dass evtl. das eine eben genau zum anderen führte.

    (Nachträgliche Bemerkung insb. für mich später: Daher ist dein Argument der Zweckdienlichkeit vom Therapierenden sehr wichtig für mich, weil es einen Widerspruch aufdecken könnte. Es ist nämlich ein Indiz dafür, dass das Nichtwissen vom "Spielchen" elementar für die "Therapie" ist. Somit hätte der Buddha MN19 eigentlich nie lehren dürfen, sofern meine Vermutung stimmt)


    Auch sehe ich keine nachdrücklichen Aufforderungen, wie du sagst - sondern freiwillige Selbstverpflichtungen, sofern wir hier von der Rechten Anstrenung (oder vom Bodhisattvagelübde) sprechen. Was soll man auch sonst anderes mit dem Wissen der Vier Wahrheiten machen? Die Alternative wäre sich in einen Wald zu setzen und zu warten, bis der Körper verscheidet (was Siddhartha sicherlich hätte tun können, sich dann aber glücklicherweise als Buddha zum Lehren des Dhamma entschieden hat).

    Natürlich weiß ich aber nicht, von was für einer buddhistischen Doktrin wir hier sprechen. Jede Ausrichtung hat da spezifische Auslegungen. Ich bin kein Religionsteilnehmer und sehe mich auch nicht als Buddhist. Ich versuche lediglich das Dhamma aus den Suten zu prüfen.

    Du hattest einige Zeit in deiner Richtung "Psychotherapie" stehen und auch einige Male bereits die ACT oder REVT angesprochen. Das sich das gesamte Erlebenssprektrum oftmals durch Substitution und Anpassung der eigenen Gedankenwelt verändern lässt, dürfte dir demnach auch bekannt sein.

    Es stellt sich damit doch nur die Frage, wie weit man dieses Spielchen treiben und gänzlich von allem Abstand gewinnen kann, während man mittendrin an allem teilnimmt.

    Dass du von "Spielchen" sprichst, finde ich angemessen. Jedoch ist es nicht Teil der Doktrin, dass sie sich selbst als "Spielchen" präsentiert.

    Ja, damit bin ich bereits einige Male angeeckt. Den Grund dafür habe ich noch nicht durschaut. Denn gerade durch die Teilnahme an dem "Spielchen" und damit einhergehende Erkenntnis über das "Spielchen" ist doch etwas befreiendes.

    Sprichst du von einer buddhistischen Doktrin? Und wieso denkst du, dass es nicht Teil der Doktrin ist?


    Aber natürlich - da du "Psychotherapie" ansprichst - auch dem Erfolg einer "Psychotherapie" wäre es nicht dienlich, wenn der Therapeut seinem Klienten gegenüber von der Therapie als "Spielchen" spräche.

    Aber womöglich ist das einer der Gründe. Danke dafür, das nehme ich mir mal mit.

    Und wenn es um das Dukkhanirodha - Handwerk geht, ist man auch unweigerlich auf Menschenwerk angewiesen. Hier führt das Werk ebenfalls nachweislich zum erwünschten Erfolg.

    Dein Wort in Gottes Ohr.

    Du hattest einige Zeit in deiner Richtung "Psychotherapie" stehen und auch einige Male bereits die ACT oder REVT angesprochen. Das sich das gesamte Erlebenssprektrum oftmals durch Substitution und Anpassung der eigenen Gedankenwelt verändern lässt, dürfte dir demnach auch bekannt sein.

    Es stellt sich damit doch nur die Frage, wie weit man dieses Spielchen treiben und gänzlich von allem Abstand gewinnen kann, während man mittendrin an allem teilnimmt.

    Sicher, was soll man auch schon von Menschenwerk erwarten? Umso problematischer ist es, sich auf Menschenwerk einzulassen.

    Jeder, der auch nur irgendetwas lernen möchte, muss sich auf "Menschenwerk" einlassen.

    Ja, bei irgendwas, wie zB dem Erlernen des Bäckerhandwerks, ist man auf Menschenwerk angewiesen. Hier führt das Werk auch nachweislich zum erwünschten Erfolg.

    Und wenn es um das Dukkhanirodha - Handwerk geht, ist man auch unweigerlich auf Menschenwerk angewiesen. Hier führt das Werk ebenfalls nachweislich zum erwünschten Erfolg.


    Zu der Frage nach den Inkonsistenzen würde ich sagen, dass der Anspruch an die Lehrreden jenseits von Fragen der richtigen Übersetzung frei von jeglichen Widersprüchen zu sein, mir sehr überhöht erscheint.

    Inkonsistenzen können auch vom Beobachter abhängen. Wer sich mal auf ein mathelastiges Studium einlässt wird unweigerlich zu der Frage kommen: "Hä, das macht doch keinen Sinn!". Wer an solcher Stelle der Lehre (hier der Mathematik) inkonsistenzen vorwirft, statt die eigenen Denkmuster und Perspektiven zu hinterfragen, hat bereits den wichtigsten Schritt geschaffen, es nie zu verstehen.

    Einige Inkonsistenzen in den Pali-Suten konnte ich ebenfalls durch einen Perspektivwechsel beheben, was mir zumindest die Zuversicht/Vertrauen in das Dhamma gab, dass weitere inkonsistenzen durchaus auch auf einer falschen Sichtweise gründen. Einer Sichtweise, die Dukkha nährt.

    Es steht sogar am Schluss der gleichen Sutta:


    Zitat

    Die Achtsamkeit aber, ihr Mönche, ist zu allem nützlich, sage ich

    [...] meist mit den Lehrreden beginnen, obgleich diese inkohärent und inkonsistent sind.

    Welche Stellen nimmst du denn als inkonsistent wahr?


    [...] den darin verwendeten Fach-Begriffen führen müssen, die allesamt nicht unter Berücksichtigung aller Lehrreden zu beantworten sind, sondern nur durch Berücksichtigung einer Auswahl von Lehrreden bei gleichzeitigem Ignorieren anderer Lehrreden.

    Mir schweben da ein paar Begriffe durch den Kopf, die nicht klar deklariert sind (wobei ich noch nicht endgültig klären konnte, ob eine eindeutige Deklaration bewusst ausgelassen worden ist, aber ich möchte nicht vorgreifen).

    Aber von welchen Begriffen schreibst du denn?

    Nein, wenn man den Ruf des Löwen hört, hat man in der Regel einen Grund, zu lauschen. Daran lässt sich von außen wenig ändern. Das Problem sind dann Jäger, die den Ruf imitieren, um damit eigenen Zielen zu folgen. Z.B. ein reicher Herdenbesitzer zu werden.

    Ja, die Anzahlung wird schon geleistet. Was das Rettungsboot angeht, so sollte man es gründlich untersuchen, bevor man sich ihm anvertraut. Da ist das Rettungsboot dann womöglich mit Gold und Juwelen herausgeputzt und der darauf thronende Steuermann ein reinkarnierter Nirmanakaya im vollen Bodhisattvaornat. Ja, das ist schon beeindruckend, tolles Marketing. Trotzdem lohnt es sich, erst einmal nachzuschauen, ob das Holz unter dem Gold und den Juwelen eigentlich Kernholz des Bodhibaums ist oder nur verrottende Kiefer. Bei dieser Prüfung sollte man sich auf sein eigenes Urteil verlassen, statt sich von Kostümen blenden zu lassen und ihren Trägern zu trauen. Kostet halt ein bißchen Arbeit, so etwas wird ja heute gerne 'outgesourced'. Nix gegen Gold oder Kostüme (bei 'offiziellen' Anlässen trage ich selbst eines) - aber wenn man diese Prüfung nicht selbst - und gründlich - macht, läuft man Gefahr, an einen Schlangenölverkäufer zu geraten. Ich habe mir sagen lassen (und glaube es auch), dass die besseren Kutscher dieses Fahrzeugs genau dies allen Ernstes von Schülern verlangen, bevor sie sie zusteigen lassen. Und das ist okay so. Dann ist das Fahrzeug auch in Ordnung und fliegt nicht aus der erstbesten Kurve.

    Ich verstehe diesen Prozess (der zweifellos auch Auswüchse aufweist) als notwendig für die Inkulturation des buddhadharma im Westen. Wobei ich es gerade im 'Zen' besonders widerlich finde, wie da manche die neoliberale Gierkultur zum Köder machen. Das lässt nichts Gutes für die Geköderten erwarten. Das ist nicht mein Verständnis einer sinnvollen Inkulturation, wo ich mich sicher mit den 'Säkularen' einig weiss. Wobei bei denen nach meinem Empfinden schon ein wenig das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird (sorry ...). Das gute daran ist jedenfalls, dass Leute, die sich von Skandalen (gleich, in welcher Glaubensgemeinschaft) abgestoßen fühlen, mit der säkularen Herangehensweise einen Zugang für sich finden. Meinen persönlichen Vorstellungen würde ein stark entmythologisierter Buddhimus entsprechen - ist vielleicht ganz gut, wenn es bei Vorstellungen bleibt ...

    So sehe ich das auch. Wie ich auch Deine Kritik des 'Wellness-Buddhismus' zwar hart, aber berechtigt finde. Das ist ein offenes Tor für Scharlatane.

    Deine Gleichnisse sind wirklich "on-Point" :rofl:

    Die Übersetzungen von K.E. Neumann und Kurt Schmidt sind mittlerweile ein gutes Jahrhundert alt, zudem ist es auch fraglich, ob einige übersetzte Wörter den Inhalt korrekt wiedergeben.


    Meines Wissens nach ist das auch der Grund für Kay Zumwinkels Übersetzung.

    Kay Zumwinkel hat sich dabei z.T. an Bhikku Bodhi's Übersetzungen orientiert, durchaus aber auch seine eigenen Ideen/Begrifflichkeiten miteinfließen lassen.

    Es gibt aber auch ein Vorwort von Kay selber.

    Auf Palikanon.com selber sind auch Anmerkungen hinterlegt, die es auf SuttaCentral nicht gibt.


    Dafür hat SuttaCentral den Vorteil, dass du auch auf andere Übersetzungen/Sprachen umschalten und gleichzeitig den Original Palitext anzeigen lassen kannst. Ebenfalls lässt sich ein Englisch/Pali-Übersetzter optional dazuschalten. M.m.n erkennt man damit auch ganz gut, bei welchen Wortübersetzungen die eigenen Vorstellungen reingespielt haben.

    Die Unterschiede zwischen den Nikāyas und Āgamas würden mich auch interessieren. Scheinbar gibt es auch diverse Übersetzungen von Bhikkhu Analayo zum Madhyama-āgama, die ich aber auf die Schnelle nicht finden konnte.

    [...] passieren da seit einer Weile recht spannende Dinge, u.a. auch in Hamburg.

    Was meinst du denn?

    Die andere Ursache für gewaltsames Verhalten aber ist, dass am Ende der Nerven die Selbstkontrolle nicht mehr gut funktioniert. Und hier ist es kontraproduktiv den inneren Stresspegel zu erhöhen, z.B. durch das Hervorrufen starker negativer Gefühle.

    Übelwollen ist deshalb ein Hindernis (wie die vier anderen), weil es einen daran hindert, das Hindernis zu überwinden und einen im Hindernis gefangen hält. Ihnen wohnt ein Selbsthaltungseffekt inne, der wirklich schwer zu überwinden ist.


    Jedoch kann ein einziger Moment des Wohlwollens oder einer Handlung des Mitgefühls eines anderen Menschen so eine Wut verpuffen lassen.

    Nicht bei allen, aber bei vielen Männern ist angekommen, dass CatCalling das Gegenteil von cool ist: eine peinliche Blamage.

    Das mag sicherlich stimmen. Und zusätzlich ist bei denen angekommen, dass Social Blaming durchaus eine Option ist, mit anderen Menschen umzugehen, womit das Social Blaming in der Gesellschaft aufrechterhalten wird, solange der Zweck die Mittel heiligt. Den Zweck bestimmt aber die jeweilige "Blamende" Gruppe.


    Hinzukommt eine "geblamte" Gruppe von Menschen, die nicht mit einer Verhaltensänderung reagieren, sondern den Groll und Frust wiederum an anderen abladen, was in Leonies INCEL Beitrag vom NDR auch zu einer Radikalisierung führte.


    Um das festhalten: Das ist jetzt eine Diskussion geworden, ob unheilsames Verhalten gegenüber anderen Menschen zu heilsamen Verhaltenweisen führen kann.

    Kannst Du mir sagen, wie sich dieser Frieden für Dich darstellt?

    Symptomatisch äußert sich das darin, mich in keinem Urteil oder einer Bewertung zu verstricken, wie andere sich zu verhalten haben. Und auch keinen Maßstab zu folgen, was nun richtig oder falsch wäre, außer der Rechten Rede, Rechten Handlung und Rechten Lebensweise. Doch die kann ich nur in mir selbst hervorrufen und bestenfalls andere darauf hinweisen, dass es Teil des Achtfachen Pfades ist, der zur Erlöschung allen Leids führt.


    Parallel geht daraus Mitgefühl für die Leute hervor, die sich klimaschädigend verhalten, weil sie schließlich auch nur nach Glück suchen, ohne zu wissen, dass sich darin kein Glück, oder eben nur ein kurzfristiges Glück finden lässt. Dukkha ist eben ein Trojanisches Pferd, welches auch gerne mal in Glück getarnt unterwegs ist. Das lässt sich aber nur durchschauen, indem man immer wieder zu dieser Erkenntnis gelangt. Und auch das, kann nur jeder bei sich selbst nachhvollziehen.


    Ich denke der größte Hebel, den ich habe ist meinen Kindern von Anfang an einen achtvollen Umgang mit den Ressourcen dieser Welt zu vermitteln, indem ich mich bemühe mit angemessem Vorbild voran zu gehen. Und mit ein bisschen Glück färbt das auch auf den ein oder anderen Erwachsenen ab. Doch ein Fingerzeig auf andere führt m.M.n. nicht zur der inneren Wandlung eines jeden, die dafür notwendig wäre.

    Der Buddhist, der sagt: Mich betrifft der Klimawandel nicht, denn Ich und Welt sind ja nur Illusionen. Und falls jemand unter dem Klimawandel leiden sollte, nun, ihm fehlt es eben an rechter Erkenntnis.

    Ich lese hier keinen Angriff gegen jemanden, sondern Frustration über eine wirklich verzwickte Situation.

    Ich weiß nicht, ob das stimmt, ich möchte dir nichts unterstellen. Aber ich kann die Frustration nachvollziehen.

    Ich kenne auch nicht deine Motivation und Absichten buddhistischer Praktiken. Doch meine ist es dem Leiden ganz und gar den Nährboden zu entziehen, weshalb ich meinen Frieden mit der aktuellen Situation gefunden habe.

    Eigentlich nahm ich an, dass Klima- und Artenschutz für alle Buddhisten selbstverständlich sein sollte.

    Diese beiden Kommentare von dir schließen sich für mich nicht gegenseitig aus.

    Sie sind für mich beide Teil der Lösung.

    Gerade weil ich meinen Frieden mit dem Klimawandel und dem daraus vielfach hervorbringenden Leid (auch für meine Kinder) gefunden habe, kann ich heilsam damit umgehen. Klima - und Artenschutz ist für mich selbstverständlich, gerade weil ich mein Ego zumindest soweit reduzieren konnte, das die Gier nach Konsum und Sinnesbefriedigung auf ein Mindestmaß weiterläuft, bis ich es irgendwann mal ganz zum Erliegen bringen werde.

    Das gibt mir die Möglichkeit meine Freizeit mit wichtigeren Themen, wie die von dir genannten, zu verbringen.

    Doch all das ist nicht mein Ziel. Mein Ziel ist das Leid auszulöschen. Der ganze Rest ist ein Nebenprodukt, der einfach daraus hervorgeht, ohne das ich jemals das Gefühl hatte, auf etwas verzichten zu müssen.


    Ich weiß jetzt nicht, ob mein Text dir hilft. Falls nicht, wünsche ich dir trotzdem, dass du eine Möglichkeit findest, heilsam damit umzugehen.

    Nein, nicht ganz. Ein Bewusstseinsprozess (cittavithi) besteht aus einer unterschiedlichen Anzahl von Bewusstseinsmomenten (cittakkhana). Die Anzahl ist abhängig davon ob es ein geistiges oder körperliches Objekt ist oder ob das Objekt einen schwachen oder starken Eindruck hat. Für Weltlinge sind manche dieser Bewusstseinsmomente in einem Bewusstseinsprozess karmisch-neutral (kiriya), karmisch-gewirkt (vipaka) und karmisch-wirkend (heilsam, unheilsam).

    Damit nimmst du mir gerade die letzte Möglichkeit, etwas praktisches aus diesem Kapitel zu entnehmen :D


    In Bezug auf die bisherige buddh. Praxis würde ich sie wie ein Fahrzeug ausdrücken, das man lernt zu fahren. Ein Gefühl dafür zu bekommen, wann und wie stark das Lenkrad eingeschlagen werden muss, um ein Hinderniss auszuweichen und wieder auf gerade Strecke zu kommen. Oder zu beobachten, wie das Ergreifen des Lenkrads zu letztlich unbefriedigenden Situationen führt und es nur eine fortgesetzte Autofahrt ist, die früher oder später Autounfälle hervorbringt. Wobei ein Loslassen natürlich nur möglich ist, wenn ich das Auto mal für einen Moment zur Ruhe gebracht habe.

    Und der Visuddhi Magga ist bis jetzt für mich eine Beschreibung und nüchterne Auflistung aller Fahrzeugkomponenten wie das des Lenkrads bestehend aus einem gebogenem und gefrästem Rundstahl, Schrauben, gekanteten Blechen mit einem Kunstlederüberzug.

    Diese Beschreibungen sind weder notwendig für das Autofahren, noch unterstützen sie die Autofahrt. Es ist bestenfalls "nice-to-know" für jemanden, der schonmal autogefahren ist und sich für die Hintergründe interessiert.

    Es gibt auch noch die Zehn Betrachtungen (HIER).


    Ansonsten kann ich eine Diskussion zum Thema, dass diese Sieben Betrachtungen schwer auszuhalten sind, nicht führen, weil ich sie äußerst befreiend finde. Also deine Frage zielt auf etwas ab, was bei mir gar nicht stattfindet.


    Ich nehme das Maraṇassati auch gerne zum Meditationsgegenstand, besonders wenn ich durch meine Katze damit konfrontiert werde, weil sie hier Mäuse anschleppt und sich an den anschließenden Tagen die lokale Tierwelt daran zu schaffen macht. Wobei ich mir jetzt nicht sicher bin, ob maraṇasaññā und maraṇassati identisch aufzufassen sind.


    Falls deine Frage aber darauf zielt, dass diese Betrachtungen auf einen gewissen geistigen Widerstand stoßen, stimme ich dir zu. Aber diesen Widerstand fand ich früher immer ganz interessant, weil ich mich gefragt habe, wieso diese Betrachtungen überhaupt auf Widerstand stoßen. Aber das auslösende Unbehagen ist ein wichtiger und lehrreicher Teil der Betrachtung.

    [...] first certain basic consciousnesses that occur for all beings as part of the process of being conscious; secondly and more significantly, the consciousness of the arahat [...]

    Ich habe übersehen, dass die Bewusstseinsmomente 72. - 98. nur beim arahat auftreten, was auf der praktischen Seite bedeutet, ohne die Frucht der Arahatschaft wird in jedem Bewussteinsmoment karmisch gewirkt, sofern der Bewusstseinsmoment gerade nicht bereits ein karmisches Ergebnis ist.

    Ich unterstelle Buddhaghosa jetzt mal, dass das korrekt ist, weil ich es selbst nicht nachempfinden kann. Das ist dann ja eine leicht zugängliche Entscheidungshilfe, wenn ich sowieso karmisch wirke, dann doch lieber etwas heilsames, als etwas unheilsames.

    Das mag zwar keine neue und keine überraschende Information sein, doch vergesse ich das im Alltag gerne mal.



    Das "Gehen auf dem Pfad" führt zur Minderung der 3 unheilsamen Wurzeln, aber erst die überweltlichen Bewusstseinsmomente führen zum abschneiden.

    So verstehe ich das auch. Dann habe ich die Tabelle missverstanden. Es deckt sich aber ebenfalls mit den Sutten, dass nur im Heilsamen die Pfadmomente entstehen. Denn da gilt es immer zu Beginn in die Sila hineinzuwachsen:


    Himmelsbaum


    Grundsätzlich erschien mir die Einteilung in kusala (karmisch heilsam), akusala (karmisch unheilsam) und avyākata (karmisch neutral) merkwürdig, da die karmisch neutrale Gruppierung (avyākata) wiederum mit heilsamen und unheilsamen Karma untergruppiert wird. Aber wenn ich es jetzt richtig deute, dann ist das karmisch neutrale ja in vipāka und kiriya geglidert. Und das karmisch neutrale (avyākata) vipāka sind damit Bewusstseinszustände, die die Frucht des bereits gewirkten Karma bilden. Und wäre das nicht karmisch neutral, sondern karmisch (un-)heilsam würde das auf einen fatalismus hinauslaufen. Damit verstehe ich die Eingliederung in kusala (karmisch heilsam wirkend), akusala (karmisch unheilsam wirkend) und eben avyākata (vipāka und kiriya).


    Dazu sind mir aber die Unterschiede zwischen den Acht karmisch heilsamen (1-8. in dieser Tabelle) und Acht karmisch unheilsamen (22.-29. in dieser Tabelle) nicht klar. Die Beispiele aus dem Buch helfen mir da auch nicht weiter.

    Aus dem Kapitel geht hervor, dass die Pfadmomente (18.-21., Spalte des karmisch heilsamen wirkenden) zu den Fruchtmomenten (Spalte des vipāka) führen. Das ist jetzt erstmal trivial, jedoch ist die karmisch-unheilsam wirkende Spalte in lobha, moha, dosa wurzelnd und führt entsprechend nicht zu den Pfadmomenten. Das würde bedeuten, dass alles in lobha, dosa und moha wurzelnd wirkende die Grundlage zum Pfadmoment nimmt und damit erlischt. Das verwirrt mich, da doch erst das auf dem Pfad wandeln zur Minderung der drei Wurzeln führt. Hier beißt sich jetzt die Katze in den Schwanz.


    Numisatojama

    Ja, womöglich verhalte ich mich manchmal zu ungeduldig bei solchen Texten.

    Hierzu passt ganz gut ein Auszug aus den gesammelten Lehrreden von Ajahn Chah:

    - Kapitel 26, Losgelöst von den Aktivitäten

    Alles Gute dir!

    Wir haben noch Glück, an der Spitze einer Evolution auf dieser Erde zu stehen.

    Wir haben noch Glück [...]

    Wenn ich mir die Nachrichten über Dürre, Trockenheiten, Brände, Rodungen, Überflutungen und Kriege anschaue, könnten ohne ein Umkehrkurs unserer Spezies in ein paar Tausend Jahren Ratten an der Spitze der Evolution stehen. Die werden uns nämlich überleben. Über den Planeten mache ich mir da gar keine Sorgen.

    Wie das medizinisch funktioniert, kann ich dir nicht beantworten, weil Wahn nur ein Gleichnis war, und kein medizinische Diagnostik. Es steht für etwas, was das Wort selbst nicht abbildet. Für was es steht, muss man halt herausfinden.

    Aber im Sinne meiner ursprünglichen Aussage, dass Buddha die Leerheit zur Ansicht bedingt, um Einsicht in die Leerheit zu gewähren, lautete die letzte Antwort:

    Weil es eben bedingt ist.

    Bedingt durch die empfohlenen Ansichten und das empf. Wirken des Buddha bildet sich Einsicht. Deshalb funktioniert es.


    Danke, grüße zurück und vor allem alles Gute für dich!

    Edit: Entschuldige Voyager , wenn ich es nicht leichter oder verständlicher zum Ausdruck bringen kann. Jedoch hat jemand anderes vor über 2000 Jahren einen Weg aufgezeigt, um bei sich selber Einsicht und Wissen zu entwickeln. Weit besser, als ich es je könnte :)