Beiträge von Bosluk

    Danke für die ganzen Antworten!

    Gegenfrage: Was spricht für Dich dagegen, sich auf eine Methode einzulassen?


    Absolut nichts. Ich habe mich darauf eingelassen und in der Vergangenheit eine liberale Einstellung zur Sitzhaltung entwickelt, weil mich die Haltungsstrenge eher abgelenkt hat, als das es für mich hilfreich war.


    Der Hintergrund meiner Frage ist diese Einstellung ggf. aufzubrechen, weil:

    ...sondern um die ganz starke "Fixierung" auf die Meditationshaltung im Zen.

    ... ich genau das häufiger mitbekommen habe und da es scheinbar Teil der Praxis ist, der sich mir durch ausprobieren nicht erschlossen hat, wollte ich die Erfahrung anderer hören. Womöglich geben andere Erfahrungen als die meinen nochmal einen anderen Anstoß.

    Grüße euch zusammen!


    ich bin weniger im Zen unterwegs, habe dennoch mitbekommen, dass die Sitzhaltung eine zentrale Rolle spielt. Mich würden eure Gründe dafür interessieren. Um mal provokant zu fragen: Was spricht dagegen gemütlich mit übergeschlagenen Beinen zu sitZEN?

    Viele Fragen die bezweifeln, dass es so sein könnte. Wenn alle Fragen darauf hinabzielen, warum etwas nicht so sein kann, werde ich früher oder später genau die Antworten erhalten.


    Wenn ich aber mit der neugierigen Perspektive eines Fragenstellers rangehe, warum es genau so sein könnte, wie es gesagt worden ist, werde ich früher oder später diese Antworten erhalten.

    Bei dem einen bleibt Unverständnis erhalten. Beim anderen entwickelt sich Verständnis.


    Ich wünsche dir alles Gute, dass du all deine Fragen beantworten kannst. Und auch, dass du die richtigen Fragen stellst.

    [...]

    denn körperliches Leiden gehört zu dukkha, und der Buddha starb ja offensichtlich an einer Lebensmittelvergiftung, hatte im Leben Rückenschmerzen etc. Demzufolge gab es dann wohl Karma aus früheren Leben, für den Buddha und die anderen Genannten. Oder wie konnte der Buddha davon reden, dass auch körperliches Leiden dukkha ist?

    Ich habe den Eindruck du unterstellst einer scheinbar von außenkommenden Situation die Leidhaftigkeit. Das eine Lebenmittelvergiftung (eine scheinbar von außen kommende Situation) gleichzeitig schon leidhaft ist. Das ist aber eine Verknüpfung des Geistes und nur "zusammengehäuft".


    Entsprechendes Karma wirken oder die dritte Wahrheit zu verwirklichen bedeutet meiner Einsicht nach auch nicht das "von außen nichts leidhaftes" mehr an mich herantritt, wie in deinem Beispiel die Lebensmittelvergiftung beim Buddha.

    Entsprechendes Karma zu wirken oder sich in der Verwirklichung der dritten Wahrheit zu üben bedeutet zu erkennen, dass letztlich alles im Innen heraus entsteht und dort auch aufgehoben werden kann.


    Ein Beispiel von mir letztens: Ich bin in ein Wespennest getreten, welches ich nicht gesehen habe. Die Wespen haben daraufhin fleißig auf meinen Körper eingestochen.

    Ich habe aber in vergangenen Situationen häufig genug erkannt (und karmisch gewirkt) das alles von Innen heraus entsteht und dementsprechend einfach erlebt (5. khandha), wie ich den Schmerz (2. khandha) im Körper (1. khandha) wahrgenommen (3. khandha) habe. Nicht mehr und nicht weniger war in dieser Situation das Ich. Aber nichts davon war leidvoll. Es waren nur die khandhas die ein neues Ich-Erleben auslösten. Etwas, was hunderte Male am Tag entsteht und wieder vergeht.

    Für eine Sekunde wollte ich aufschreien, doch dann wurde mir wieder klar, was hinter dem Erlebnis stand.


    Ich wollte damit sagen, dass durch Karma erkannt werden kann, wie sich die Welt von Innen heraus konstruiert. Bzw. wie Innen und Außen in Wechselwirkung zueinanderstehen und das die Unterstellung: "von außen kommt etwas Leidvolles" nur der Teilwahrheit entspricht.

    Ich finde diese Frage ebenfalls interessant. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass durch Meditation und spirituellen Fortschritt zumindest die körperlichen Schmerzen aufhören. Wie seht Ihr das ?

    Ich denke nicht, dass Schmerzen dadurch aufhören. Zumindest ist mir das bisher nicht möglich gewesen. Aber der Schmerzempfänger, der sich daran stört, ist nicht vorhanden. Schmerzen als etwas schlechtes zu deklarieren ist letztlich nur auf eine Geisteshaltung zurückzuführen. Eine Geisteshaltung die den Schmerz aufgrund mangelnder Akzeptanz schlimmer macht, als er eigentlich ist.


    Den Schmerz mit offenen Armen anzunehmen und zu lassen wie er ist ohne das dauernde Gequake des nörgelnden Geistes ist schon eine schmerzmildernde Möglichkeit.

    Ich habe gerade 40 Minuten über das abhängige Verhältnis der Phänomene meditiert, die mir aktuell im Leben begegnen [...]

    Ist das nicht genau der Weg um Einsicht ins Karma zu bekommen?

    Einfach achtsam machen.

    Man kann zwar vieles lesen (was ich ja auch gerne mache), aber das Gelesene ist nur ein Sandkörnchen gegenüber den eigenen Erfahrungen.

    Noreply

    Da sprichst du einen Punkt an, zu dem ich mir auch den einen oder anderen Gedanken gemacht habe.


    Im Klettersport gibt es den Ausspruch: Wer oben angekommen ist, hat Recht.

    Und jemand untenstehendes kann es nun gleichtun und versuchen die Kletterroute nachzugehen und zu üben.

    Oder man bleibt unten stehen und diskutiert die Route.


    Buddha ist für mich ein Kletterer, der oben angekommen ist und jedem den Weg dahin erklärt, der auch ankommen möchte. Ich kann zwar jederzeit anhalten und darüber diskutieren, ob seine Erklärung unvollständig ist, oder vielleicht ganz anders gemeint sind. Ich kann aber auch seine Route einstudieren und prüfen, ob sie mich doch weiter aus dem Leidenssumpf befreien könnte, aus dem ich gestartet bin. Selbst, wenn mir diese Stufe merkwürdig vorkommt.

    Und jedes Mal, wenn ich eine neue heilsame Kletterstufe gefunden habe, an der ich mich emporziehen kann, sehe ich eigentlich keine Notwendigkeit mehr über die Stufe zu diskutieren.
    Buddhismus ist für mich eine Erfahrungsreligion, weshalb für mich ein Dharmagespräch auf Erfahrungsaustausch gründet. Hätte..., Müsste..., Sollte..., Könnte..., Ist..., Ist nicht... kann schon nicht in ein Erfahrungsgespräch einmüden.

    Danke für den Artikel Frank. Mir ist von der Richtung des sakulären Buddhismus nur wenig bekannt. Durch den Artikel habe ich aber einen hilfreichen Einblick bekommen.


    Auch wenn es mich nicht anspricht, so haben sich Religionen in den vergangenen Tausend Jahren immer wieder transformtiert. Wenn diese Transformation ein notwendiger Schritt ist, Buddhismus den westlichen Köpfen zugänglicher zu machen, kann das ja durchaus heilsame Konsequenzen nach sich ziehen (und sei es nur ein Zwischenschritt als Einmündung in den Theravada :P).

    Ich bin jedenfalls gespannt, wo das hinführt.


    Ich wünsche dir dabei alles Gute!

    Punarbhava. Buddha hätte darüber schweigen sollen. Nichtmal es vernünftig zu übersetzen, sind wir im Stande.

    Punarbhāva finde ich gar nicht in den Palitextsuche.

    Womöglich gibt es diesen Begriff gar nicht in den kanonischen Texten, was bedeutet, dass Buddha gar nicht in dieser direkten Weise davon gesprochen hat.

    mithin ein von den anderen skandhaḥ nicht bedingter skandha - ist nichts anders als ein atman.

    Verstehe ich dich richtig, dass du meinst, wenn einer der khandhas ohne den anderen weiterbestehen würde, für dich dieses khandha mit einem atman gleichzusetzen wäre?


    Das finde ich nicht plausibel. Denn 1) bin ich grundsätzlich fähig einen gefühlsneutralen Zustand herbeizuführen. Die anderen khandhas lösen sich dabei aber nicht auf.


    Und 2) beschreibt der Buddha über die letzteren Jhanas ebenfalls wie sich die Wahrnehmung auflöst. Aber auch mit der Auflösung der Wahrnehmung, besteht Form weiter. Sonst wäre sein Körper ja leblos aufgefunden worden nach den Jhanas.


    Für mich erscheint mir daher, dass khandas durchaus ohne die anderen bestehen können. Warum nicht also auch bestehendes Bewusstsein, wenn Form sich auflöst?

    Und Bewusstsein nach Auflösung von Form kann ja trotzdem unbeständig sein und damit auch nicht gleichzusetzen mit einem atman.


    Bewusstsein ist direkt bedingt durch saṁskāra und bedingt seinerseits direkt nāmarūpa; ein unabhängig / nicht-bedingt existierendes Bewusstsein [...] stünde auch außerhalb des Konditionalnexus pratītya-samutpāda / paṭicca-samuppāda.

    Hier leuchtet mir auch nicht ein, wieso es außerhalb von paṭicca-samuppāda steht?

    Es klingt hier für mich als würdest du nāmarūpa mit rūpa-kāya gleichsetzen. Meinst du, dass Bewusstein einen Körper bedingt und daher nach der Auflösung des Körpers verschwindet?

    Ich habe dich schon öfter missverstanden, daher frage ich diesmal lieber genau genach :D

    Ja, das kann sein und wäre möglich. Wer die Wahrheit begegnen möchte, sollte schließlich erstmal nichts ausschließen und im ruhigen prüfen. Blendung auflösen und sich befreien kann schließlich jeder nur bei sich selbst.


    Ich wünsche dir jedenfalls (und mir) dabei alles Gute!

    Ich finde es in einem buddh Forum ein wenig amüsant, wenn man zu 'Wiedergeburt' sagen muss, es wäre da aber nichts Attahaftes, was wiedergeboren werden könnte. Insofern schrieb ich, dass ein vages Verständnis davon mindestens vorausgesetzt werden kann.

    Hi @BobsWisdom,


    schön, dass du hier im Forum gelandet bist. Es gibt auch ein Unterforum "Mitglieder stellen sich vor". Da kannst du gerne ein paar Zeilen über dich schreiben, sofern du es denn möchtest.


    Ansonsten freut es mich für dich, wenn andere User, die womöglich einen andere Dharmastand in ihrem Leben haben, zu deinem Amüsement beitragen können.

    Ich habe mal einen ähnlichen Kommentar verfasst. Dabei hoffe ich gerade, dass der nicht genauso Arrogant rüberkam, wie mir der deine. Ansonsten entschuldige ich mich hiermit und ürde ich in den nächsten Monaten MN7 - Das Gleichnis vom Tuch im Hinterkopf behalten und micht wieder mehr der Reinigung der Geistesbefleckungen (besonders Arroganz) widmen, wenn sich das nicht sowieso immer empfiehlt und im Sinne der Lehre ist.

    Ich würde an dieser Stelle gerne eine Unterhaltung zwischen dem Buddha und Patali einstreuen:


    Patali ist nämlich auch hin und hergerissen zwischen den vielen Meistern, die sagen: Es gibt Diese und Jenseitige Welten und denen die das ablehnen und zweifelt daher ebenfalls.

    Die Frage innerhalb dieses Threads gab es (verständlicherweise) auch zu Buddhas Zeiten.


    Die Antwort vom Buddha um seine Zweifel zu lösen ist folgende (steht in Abschnitt IV. Lohnt sich vollständig zu lesen, ist nicht lang):


    Zitat

    „Es gibt, Vorsteher, eine Einigung in der Lehre: Erlangst du diese Herzenseinigung, dann überwindest du deinen Zustand der Bedenken (kaṅkhā= Bedenken, Unsicherheiten, Zweifel).


    Und er führt sich vor Augen, was die vier Meister (mit ihren unterschiedlichen Meinungen) sagen und denken. Und er sagt sich stets:


    Mag das Wort dieses lieben Meisters Wahrheit sein—ich bin fraglos. Ich bedränge nichts, weder Schwaches noch Starkes. Ich habe doppelt gewonnen: Einerseits bin ich mit Körper, Sprache und Geist gezügelt, und andererseits werde ich beim Zerfall des Leibes nach dem Tode auf gute Fährte gelangen, in himmlische Welt. Darüber kommt Freude auf. Dem Freudigen steigt Entzücken auf. Entzückt im Geiste wird der Körper beschwichtigt Körperbeschwichtigt empfindet er Wohl. Wer sich wohl fühlt, dem einigt sich das Herz. Das nun, Vorsteher, ist die Einigung in der Lehre. Erlangst du diese Herzenseinigung, dann überwindest du deinen Zustand der Bedenken.:


    Der Buddha antwortet nicht mit einer strikten Bestätigung oder Ablehnung. Sondern die Vorstellung, dass es das geben könnte, wird als Werkzeug innerhalb der eigenen dhammapraxis benutzt, in der die strikte Antwort auf die Frage seine Bedeutung verliert.


    Zitat

    Mag das dieses lieben Meisters Wahrheit sein[...]

    Was das auch für eine Wahrheit ist. Wenn es mir als Werkzeug auf meinem Weg zu Befreiung gedient hat, erübrigt sich die Antwort auf die Frage.

    So verblassen alle Zweifel. Es spielt einfach keine Rolle.


    Es bleibt letztlich jeden selbst überlassen, ob er dieses Werkzeug benutzen, ablehnen, oder in Frage und Antwort - Spiralen versickern möchte.

    Danke dir nochmal Sudhana für die gute Erlärung. Ich hätte das nicht ansatzweise so treffend formulieren können.

    Mir ist dadurch aufgefallen, wie eigentlich in nahezu jedem "Wiedergeburts-Thread" einige Seiten Diskussion abgewickelt werden müssen, bis alle auf dem gleichen Begrifflichen Stand abgeholt wurden, damit jeder weiß, worüber der andere redet.


    Zuletzt hattest du das vor einem halben Jahr gepostet: HIER. Das passt ihr ergänzend noch gut rein.

    Ich werde zukünftig auf den Begriff der Wiedergeburt verzichten, da er immer wieder zu Missverständnissen führt/ geführt hat, in dem Sinne, dass ein beständiger Kern, ein beständiges Ich weiterwandern könnte oder eben (wieder) geboren wird. Wie sollte es denn auch? Ich werde den morgigen Tag schon nichtmal mehr erleben. Geschweige denn ein weiteres Leben.


    Ich habe mal gelesen: Man kann nicht zweimal in den gleichen Fluss steigen.

    Genauso wie das Wasser im Fluss weiter gezogen ist, wenn ich einsteige, werden die khandhas dahingeflossen sein, wenn ich wieder ergreife.

    Allerdings, wenn nach dem Tod alles aus und vorbei wäre

    Da habe ich ja auch gar nicht behauptet. Es ist nicht "alles" aus und vorbei, sondern lediglich die Existenz dessen, was sich irrtümlich für ein unabhängig existierendes Selbst, ein 'Ich' gehalten hat. Eben weil das eine falsche Sichtweise ist, konkret ātmadṛṣṭi - eine Sichtweise, die ein atman / atta postuliert. Genau deswegen lehrt der Buddhismus auch keine Wiedergeburt, wie es Hindus oder Jaina tun - weil ein nichtexistentes atman / atta natürlich auch nicht wiedergeboren werden kann. Es gibt lediglich einen permanenten Wandlungsprozess - anitya / anicca. Einen leidhaften. Samsara oder Shōji, wie es im Zen genannt wird, Geburt-und-Tod. Und das hört mit der Auflösung einer Skandha-Kombination nicht auf, erst mit dem Ende von upādāna, 'Ergreifen'. Und es ist nun einmal kein 'Ich', das ergreift, sondern das Ergreifen selbst wird für ein 'Ich' gehalten.

    Dann habe ich dich doch richtig verstanden und bin zuletzt einem Missverständnis nachgefolgt! Danke dir für die Klarstellung!


    Edit: Mir war aber auch nicht klar, das wir innerhalb dieses Threads über eine andere Bedeutung, als dir von dir geschriebene gesprochen haben.

    Ihr werdet sterben und seid dann ein für allemal tot, findet Euch damit ab.

    Ich wünschte, das wäre von dir keine Behauptung, sondern aus Vijja gesprochene Wahrheit.


    Wenn alles aus und vorbei ist, das Leben gelebt. Da müsste ich mich nicht mit abfinden. Das wäre super! Ich bereite mich nur eben auf die Möglichkeit vor, dass es eben nicht so einfach vorbei ist, wie der Buddha gezeigt hat.

    Ja, vielleicht ist der Achtfache Pfad eine Altersvorsorge. Für den Fall, dass es eben nicht so einfach vorbei ist.


    Allerdings, wenn nach dem Tod alles aus und vorbei wäre, würde die Vierte Edle Wahrheit gar kein Achtfacher Pfad sein. Sonden ein Einfacher, bestehend aus dem Schritt das Leben kurzerhand zu Ende zu leben.

    Ich halte es da wie die Kalamaer ... prüfe es selbst

    Die Kalamaerrede habe ich mir auch als Maßstab gesetzt, an der sich jede Sutte und jeder Lehrer zu messen hat.

    Und daraufhin habe ich Wiedergeburt oder Reinkarnierung auf meine "ausschließen kann ich es nicht" Liste gesetzt.

    Denn es bringt nur heilsames hervor. Wenn es das nämlich gibt, hat es zur Folge, dass auch ich das Tier gewesen sein könnte, welches ich erschlagen möchte.

    Oder der Mensch, den ich mit verletzende Rede angesprochen habe.

    Oder den Menschen, gegen den ich Groll hege. Schade ich einem anderem Wesen, gleich in welcher Form, so schade ich mir selbst.


    Wiedergeburt vervollständigt für mich das Karmagesetz mit dem Zusatz, dass es ein riesiger Metta/Karuna -Verstärker ist.


    Und aufgrund der Kalamaerrede ist das etwas, wonach ich mich richten sollte.

    WIedergeburt ... sorry, doch nirgends kann ich in den SChriften oder Reden von "Erfahrenen" dieses WOrt in dem SInne finden, wie es hier verwendet wird.

    Hi jianwang, ich schätze deine Kommentare immer sehr. Die kommen für mich immer direkt aus dem Herzen.

    Doch wie solltest du das denn auch finden, wenn der Eingangspost von Hajobo ignoriert wird?


    Vielleicht so: Nicht wer wird wiedergeboren, sondern was, nämlich das Wesen-tliche eines vorherigen Wesens - siehe M38.26 und M93.18

    Zum Thema Wiedergeburt äußert sich der Buddha z.B. in M120, M135, und M136

    Diese Suten beinhalten die Formulierung "kāyassa bhedā paraṁ maraṇā" (es finden sich darüber in den Suten über 1000 Stellen, in denen das genannt wird), was laut PTS eben bedeutet: Körperliches, der physische Körper - auseinanderbrechen, auflösen - im Anschluss, nach - Tod.



    Ändert mal einfach Wiedergeburt durch Wiederwerden und schon kann man verstehen, das nr dues jeden Tag sehr oft geschieht.

    Beides schließt sich nicht gegenseitig aus. Wiedergeburt, Geborenwerden kann ja durchaus eine Doppeldeutung haben. Sowohl jeden Tag auf´s neue, als auch eben "kāyassa bhedā paraṁ maraṇā"

    Als logisch empfinde ich es eigentlich nicht. Da erscheint mir eine "wir entstehen halt biologisch, zerfallen wieder und das war's" logischer.

    Ich fande es spannend zu beobachten, wie sich nach der Geburt meiner Tochter schon nach kurzer Zeit durch Verlangen ein Ich-Erleben entwickelte. Man könnte das auch als "Persönlichkeit, Eigenheit" bezeichnen.

    Ich habe bei mir selbst erlebt, wie mein Verlangen darauf beruht, dass ich es selber irgendwann mal gewirkt habe und es dadurch erst in meiner Wahrnehmung erscheint. Nichts, was ich wahrnehme habe ich irgendwann nicht gewirkt. Und die Schlussfolgerung daraus, dass alles, was ich nun wirke, auch wieder wahrnehmen werde, hat sich bei mir auch bestätigt.


    Aber meine Tochter hatte kein vorangeganges "biologisches" Leben ,in dem sie das alles hätte Wirken können, was nun ihre Wahrnehmung bestimmt. Ich war schließlich bei ihrer biologischen Geburt dabei. Für mich wäre es daher plausibel, dass ihre aktuelle Wahrnehmung, ihr Verlangen, ihre "Persönlichkeit" gewirkt worden ist. Aber nicht innerhalb ihres jetzigen Lebens.

    Ich sehe das nicht als einen Beweis für Wiedergeburt an. Aber es ist ein weitere Grund, die Einfachgeburt zumindest anzuzweifeln.


    Oder wie Voltaire sagte: Es ist genauso merkwürdig einmal geboren zu werden, wie zweimal.