Beiträge von nyalaana

    Im EG-Recht ist verankert, dass man Anspruch auf 6 religiöse Feiertage in Jahr hat, da muss der Arbeitgeber frei geben... und es wird nicht vom Urlaub abgezogen... Gab in England Leute die ihre eigene Gipsy-Religion gegründet haben und die haben das eingeklagt... Allerdings kann der Arbeitgeber dann verlangen, dass Du die Weihnachtsfeiertage über arbeiten musst, das macht dann in vielen Betrieben keinen Sinn, wenn man dann dort als einziger zum Arbeiten antanzt. Wenn man also zu Buddhas Geburtstag oder so frei haben will, dann kann das sehr wohl gehen, wenn man darauf pocht... Aber ob sich sowas lohnt?

    "Rechte Praxis", das ist ja das schwierige. Ich glaube wir alle nehmen an, wir würden die Rechte Praxis durchführen.


    Und wie will man Mitgefühl messen? Also wenn ich feststelle dass sie zugenommen hat, dann muss ich ja einen quantitativen Unterschied zu vorher wahrnehmen können. Was ist Mitgefühl eigentlich genau? Ich habe den Verdacht dass viele da unterschiedliche Dinge darunter verstehen.

    Ole Nydahl als Angler zu bezeichnen, ich weiß nicht. Ich habe bei Ole Zuflucht genommen. Ich glaube, diesen Ausdrück empfinden sicher einige als beleidigend. Dass man dann ein wenig später den Dalai Lama, Osho und TNH auch als Angler bezeichnet macht es nicht unbedingt besser. Auch deren Anhänger werden es leicht als Beleidigung empfinden können.


    Ich habe inzwischen seit 20 Jahren Abstand zu Ole Nydahls Diamantwegbuddhismus. Ich habe einmal im Berzin-Archiv eine Stelle gelesen, die besagte dass man Lehrer und Meister anderer Linien und Religionen nicht schlecht machen solle. Ich persönlich halte das für eine sehr gute Idee und und versuche das so oft wie möglich einzuhalten. Allerdings ist es oft schwehr wenn man über den Karmapakonflikt redet oder aber den Diamantwegbuddhismus im Gegensatz zu Karma Kagyu des Orgyen Thrinley. Dabei dann nicht ins polemisieren, verunglimpfen und schlecht machen der Anderen Seite abzugleiten, da muss ich höllisch aufpassen. Denn ich will das doch eigentlich garnicht.

    Es gibt sooo viele verschiedene Formen von Yoga. Vielleicht ist da auch die eine oder andere sehr extreme Art von Yoga die kontraproduktiv sein kann...
    Aber das Hatha Yoga, das man normalerweise so als Yoga bezeichent, das ist sicher nicht schädlich oder unvereinbar mit buddhistischer Praxis.

    Während des Osterretreats, den er in Kagyu Ling abhielt, verbrachte er den ersten Tag damit die neue Situation in Kagyu Ling zu erklären. Er las einen Brief von Tai Situ Rinpoche vor aus dem eindeutig hervorging, dass Kagyu Ling sein Kloster sei. Er hat einen Rechtsstreit mit dem vorherigen Lama um das Anwesen und Kagyu Ling gewonnen. Rechtlich und spirituell ist Kalu Rinpoche nun voll für Kagyu Ling verantwortlich. Er hat mehrfach wiederhohlt, dass er von nun an mehr Zeit in Kagyu Ling verbringen will, dass Kagyu Ling sein Hauptsitz sei - ob für Frankreich, Europe oder insgesamt wurde mir dabei nicht klar- und dass er Kagyu Ling vollkommen neu Organisieren wolle. Er ehrte daraufhin einige Personen, hauptsächlich solche die schon seit vielen Jahren in Kagyu Ling leben und den Laden dort am Laufen halten. Er stellte Lama Trinle als neues Oberhaupt von Kagyu Ling vor und die neue Führungsriege, allessamt Leute die dort den 3-Jahres-retreat gemacht haben. Die nächsten 2 Tage wurden morgends Belehrungen von Lama Trinle und jeweils den ganzen Nachmittag von Kalu Rinpoche, gegeben. Er hat dann Kagyu Ling auch noch eine kleine grüne Tara Statue geschenkt, die von Kalu Rinpoche Karma Rangjung Künkhyab Thrinle(1905–1989) stammt.

    Ich habe neulich von einem sehr interessanten Experiment gelesen. Ein 20 Jahre verheiratetes Ehepaar hat gemeinsam beschlossen, für 1 Jahr lang jeden Tag Sex miteinander zu haben. Ausnahmen nur wenn einer im Krankenhaus liegt weil er sehr Krank ist, oder wenn sie beruflich getrennt verreisen mussten und es absolut nicht ging die Reise zu 2. zu machen. Sie haben berichtet, dass das Experiment geklappt hat. Sie haben es glaube ich bis auf 2 Tage geschafft ( beruflich getrennt verreist). Besonders interessant aber waren die Auswirkung auf ihr tägliches Zusammenleben das sich durch das Experiment verändert hat. Da die eigenen Ausreden um Sex zu verhindern nicht mehr galten- Migräne, Müdigkeit, "keine Lust"- hätten sie neu gelernt wieder aufeinander einzugehen und sich Zeit für den anderen zu nehmen. Besonders ihr Umgang mit Konflikten und Streit aus dem Alltag habe sich total verändert. Da man nach einen ungelösten Streit oder wenn man sich über den Partner geärgert hat nur ungern mit dem anderen Schläft, sie aber nun nicht mehr die üblichen Verweigerungstaktiken anwenden konnten, hätten sie angefangen dafür zu sorgen, dass sie konflikte genauer durchsprechen und lösen bzw Kompromisse finden mit denen dann beide zufrieden waren, weil sonst der "Pflichtsex" für beide sehr unbefriedigend und anstrengend gewesen wäre. Sie hätten das Experiment angefangen weil sie merkten dass anch 20 - Jahren Ehe die Luft im Bett ziehmlich raus war und sie immer weniger Sex hatten. Bei Paaren denen es ähnlich ging hätten sie beobnachtet dass sich vilee dieser Paar scheiden lassen. Sie wollten nicht weiter auf diese Ende zutreiben und haben sich überlegt es mit dem Gegenteil zu probieren. Sie führen jetzt nach dem Experiment eine viel bessere Ehe weil sie gelernt haben besser miteinander umzugehen und ihnen klargeworden ist wie wichtig das ist. Sie hätten jetzt ein sehr befriedigendes Sexleben, wenn zwar nciht jeden Tag aber doch viel öfter als vor dem Experiment.


    Für die beiden hat sich das Experiment gelohnt. Ich denke sie haben sehr viel gelernt voneinander und übereinander. Mit der "Überwindung der Sexualität im weltlichen Leben" wäre es gut möglich, dass sie sich getrennt hätten. Ich fand den Artkel sehr interessant und beneide beide.

    Aus einem :

    Alex Gruber:


    Kein Lebewesen wird durch meine Hand verletzt, oder getötet werden.


    ist ein :

    Alex Gruber:

    ..nur sehr wenige Lebewesen tötest.


    geworden.

    Ist Selbstsucht eine Geistesbeschmutzung?
    Beispiel: Du willst auf die andere Seite einer Wiese. Um die Wiese herum führt ein zemetierter Weg, auf dem man die Insekten leicht sehen kann und deswegen kann man es vermeiden auf sie zu treten, wenn man aufpasst. Da Du aber schnell rüber willst rennst Du über die Wiese. Aus selbstsüchtigen Motiven ( Du willst halt schnell auf die andere Seite), nimmt man den Tot der Insekten in kauf, bzw denkt schon garnicht erst darüber nach dass man dabei Wesen töten kann/wird. Weil es Dir von nutzen ist sterben andere Lebewesen. Ok Du hast dabei nicht gedacht, "doofes Insekt Dich zertrete ich" , aber das ist auch schon alles...
    Wie oft nimmt man die Wiese anstelle des zementierten Weges? Oder aber man schlendert über eine Wiese weil es einfach schön ist in der Natur zu sein, aus genusssucht, weil es Dir Spass macht, stirbt dann das Insekt... und wer schaut schon unter jeden Grashalm bevor er einen Fuss vor den anderen setzt. Ich wil ja jetzt garnicht sagen, dass ich sowas verlangen würde... Ich für mich sage halt: Ich lebe, und dadurch werden andere Lebewesen sterben. Ich kann versuchen die Zahl meiner Opfer gering zu halten, aber oft versuche ich nicht einmal das... traurig aber wahr. Und das obwohl in vielen Textstellen verlangt wird :" Töte keine Lebewesen." Ich habe diesen Schwur auch schon mehrfach mitrezitiert. Es scheint ja auch relativ einfach, ich renne ja nicht rum und will hier rumschlachten. Aber als ich dann genauer darüber nachdachte habe ich gemerkt wie schwehr, oder gar unmöglich - will man ein normales Leben führen - ist das eigentlich. Und das bei sowas klarem wie dem nicht-töten. Wieviel schwerer ist da dann nicht stehlen, nicht lügen... Es geschieht so schnell .... und oft verdeckt....

    Alex Gruber:


    Ich handle frei von Gewalt, jeglicher Gewalt.
    Kein Lebewesen wird durch meine Hand verletzt, oder getötet werden.


    Ich glaube das ist unmöglich. Wenn Du mit dem Auto fährst, wieviel Fliegen kleben dann zerstört an der Windschutzscheibe?
    Wenn Du zu Fuß über die Wiese gehst, wieviel Ameisen/Insekten zerttrist Du? Wenn Du schläfst wievele Spinnen hast Du schon verschluckt. Wenn Du Dich kratzt wieviele Milben zerquetscht Du dabei? Wenn Du mit Lebewesen Säugetiere meinst, dann kann ich Dir das abnhemen, dass Du keine töten willst und vielleicht auch keine töten wirst. Aber je kleiner die Lebewesen werden desto mehr davon tötest Du...
    Mag sein, dass Du sie nicht mit absicht tötest... Aber tot sind sie dann am Ende doch und viele viele ohne dass Du es je bemerkt hast. Und wenn das mit dem Töten schon nicht klappt, dann stimmt das mit der Gewalt auch gleich schon nicht mehr.


    Wenn Du schreiben wüdest, dass Du versuchst frei von Gewalt zu handeln, dass du versuchst so wenig wie möglich zu töten....
    Aber das schreibst Du nicht. Entweder ist es einfach ein Missverständnis, oder Gewalt und Töten ohne "böse" Absicht zählen für Dich nicht, oder aber da sind noch einige Punkte über die Du noch nicht so ganz im Detail durchgedacht hast.
    Solch absolute Aussagen zu machen wie die oben, also ich wäre damit vorsichtig, ich weiss dass ich viel zu Unachtsam, viel zu sehr Mensch bin, als das ich solche Aussagen über mich machen könnte.

    Ich habe all die Schriften und Theorien noch nicht studiert. Ich bin also auf dem philosophischen und theoretischem Gebiet ein großer Laie. Aber ich habe hier im Forum gemerkt, dass es weil es die vielen verschiedenen Richtungen im Buddhismus gibt viele Fragen unterschiedlich beantwortet werden, je nach dem aus welcher Richtung jemand kommt. Die einen lassen immer die "r"s in den Wörtern weg und was bei den anderen für selbstverständlich gilt halten die anderen für Ammenmärchen. Deswegen wird die Frage ob es Bodhisattwas gibt, wie man einer wird und ob zZ welche als reale Menschen auf der Erde wandeln, sehr wahrscheinlich von den Vertretern der verschiedenen Richtungen hier im Forum auch verschieden beantwortet werden.
    Manchmal kommen mir hier Beiträge so vor, als ob das dann von Einigen im Laufe des Streitgesprächs vergessen wird, dann wird oft der eigene Standpunkt so dargestellt als ob es der "richtige" sei. Für mich wird dadurch das lesen manchmal mühsam und ich kann mir vorstellen, dass ein Neuling der diese Streitangewohnheiten, und die Gründe dafür, nicht so kennt davon eher abgeschreckt wird.


    Ich gehe davon aus, dass im tibetischen Buddhismus der Dalai Lama und der Karmapa als Boddhisattwas angesehen werden. Dass es für Menschen möglich ist Boddhisattwa zu werden, dass es auch heutzutage welche auf Erden wandelnd gibt und dass das Praktizieren des tibetischen Buddhismus dazu führen kann im allergünstigsten Fall dass man ein Boddhisattwa wird.

    Bakram:

    was Ihr ganz persönlich vom Buddhismus für eure zukünftige Entwicklung erhofft


    Ich glaube nicht, dass ich mir irgend etwas spezielles erhoffe. Ich stecke mir natürlich konkrete Ziele auf meinem Buddhistischen Weg, und ich tue auch einiges dafür diese zu erreichen. ZB. will ich diesen und jenen Lama/Rinpoche sehen und erleben, und dann schaue ich ob sich eine Gelegenheit ergibt das zu tun, und wenn die Gelegenheit mir dann günstig erscheint, dann fahre ich da hin. Oder ich will noch x Niederwerfungen machen und dafür nehme ich mir dann meine Zeit und mache einen Bruchteil davon. Ich erhoffe mir keine "Ngöndro-Leiche" zu werden, und werde, wenn ich dieses Zwischenziel erreicht habe, dann mit der nächsten Übung weitermachen. Ich erhoffe mir, dass ich dann irgendwann einmal zu einer persönlichen (Yidam/ Saddhana) Praxis komme und diese dann praktizieren kann. Wohin das alles dann führen wird, davon habe ich keine Ahnung und das ist mir eigentlich auch egal. Das was ich jetzt tue erscheint mir richtig, deswegen mache ich es ja. Bis jetzt war es immer so, dass ich meine Entscheidungen dieses oder jenes auf meinem Buddhistischen Pfad zu tun, nicht berreut habe. Selbst wenn ich bestimmte Erwartungen hatte und diese dann enttäuscht wurden, habe ich trotzdem festgestgellt, dass sich ein weiteres Mosaiksteinchen in mein Bild eingefügt hat.
    Nirwana und Wiedergeburt in Bereich x oder als Wesen y sind mir egal, denn ich verstehe zu wenig von Nirwana und von Wiedergeburt. Warum soll ich mir über Dinge den Kopf zerbrechen die so kompliziert sind, dass man ganze Bibliotheken mit den verschiedenen Diskursen dazu füllen kann? Momentan kann ich sie ja doch nicht praktisch überprüfen. Also wende ich mich den Dingen zu die ich leichter überprüfen kann. Wie reagiere ich auf Situationen in denen ich Ungerecht behandelt werde, wie reagiere ich auf meine Gefühle, wie verhalte ich mich auf der Arbeit und wie mit meinen Mitmenschen.


    Ich will üben und ich will lernen, ich erhoffe mir schon dass da ab und an was "hängen bleibt".


    Bakram:

    was Ihr auf eurem bisherigen Weg persönlich schon davon profitieren konntet.


    Ja das konnte ich auf jeden Fall. Ich habe eine Gemeinschaft gefunden bei der ich einfach so sein kann wie ich bin, ohne dass ich dann dafür angemacht werde. Ich bin ausgeglichener geworden. Ich bin glücklich und zufrieden. Mir macht das Leben noch mehr Spass. Ich kann nun 12 mal länger Niederwerfungen machen als beim ersten mal.

    Buddhisten versuchen ja auch irgendwie "gute Menschen" zu sein. Manchmal finden Kinder das dann heraus, und stellen einen ganz gehöhrig auf die Probe, wie ernst man es denn nun wirklich meint mit dem "nicht Schlagen", Tollerranz, Geduld
    etc. Da hilft dann glaube ich vielleicht, wenn man sich selbst immer wieder sagt und eingesteht: " ich muss nicht perfekt sein", "ich mache auch Fehler". Ich glaube dann brauch man viel Geduld mit sich und den Kindern. Klare Grenzen gehöhren meiner Meinung nach auch dazu.
    In meiner Sangha sind viele Eltern mit Kindern, die zwischen 0 und 25 sind. Die älteren Kinder die nun schon Erwachsene sind, sind fast alle beim Buddhismus geblieben, bzw haben sich dann irgendwann einmal Bewust dazu entschieden. Ich glaube das kam durch das gelebte Vorbild und die vielen Freunde in der Sangha die die Kinder seit klein auf hatten. Eine Sangha in der Kinder sind hilft glaube ich am meisten die Kinder in Richtung Buddhismus zu schubsen... Mehr muss man dann wohl garnicht machen. So habe ich es jedenfals in meiner Sangha mitbekommen.

    Ich mache zur Zeit auch das Ngöndro und bin auch bei den Niederwerfungen. Ich glaube die Tibeter lieben Zahlen und das zählen. Der traditionelle Retreat dauert zB 3 Jahre, 3 Monate und 3 Tage. Niederwerfungen macht bei uns traditioneller Weise 111.111 Stück. Ich kenne aber einige Fälle da hat der Rinpoche bei einer viel niedrigeren Anzahl gesagt, dass es reichen würde man könne zur nächsten Übung übergehen. Bei Einigen der Fälle waren die praktizierenden sehr alt und bei anderen krank, bzw hatten bei jeder Niederwerfung Schmerzen. Wenn man den 3 - Jahres Retreat macht, macht man zu Anfang des Retreats das ganze Ngöndro ein 2. mal durch, das sind dann wieder 111.111 Stück. Es gibt bestimmte Zählsteine die man an den Malas(Gebetsketten) zum Zählen der Mantras oder Wiederhohlungen benutzt.
    Anzahl "abhaken", das höhrt sich so negativ an. Die übungen machst Du ja für Dich alleine, wann will man selber entscheiden ob man das nun genug Praktiziert hat oder nicht? Das Ngöndro ist ja die grundlegende übung die man quasi als Basis macht bevor man mit Saddhanas oder anderen Praktiken anfängt. Gerade als Anfänger macht man sich doch da viel zu leicht was vor, man hätte dies und jenes erreicht, und es reiche nun jetzt. Der innere Schweinehund siegt da viel zu leicht über einen. Da eine Anzahl festzulegen, finde ich garnicht mal so schlecht. Dann muss man sich über die Dauer keine Gedanken machen und kann ohne diese Verantwortung einfach einmal praktizieren. Der Lehrer hätte viel zu tun wenn jeder Praktizierende alle 1000 oder 10.000 Niederwerfung kommen würde und fragt:" und? Habe ich fortschritte gemacht, bin ich nun fertig?" Die 111.111 sind dann glaube ich auch einfach nur praktisch. Wenn man 200 Niederwerfungen die Stunde macht, dann sind das 555 Stunden Übung. Wenn Du "hardcore" machst und 1000 Stück am Tag machst kannst du in 3 Monaten fertig sein, wenn du 1 h am Tag machst brauchst Du 1,5 Jahre. Ich glaube nicht, das man das einfach so mechanisch runtermachen "abhaken" kann, ohne dass sich etwas in einem verändert. Zumindest körperlich fitter wirst Du werden. Und wenn man über 1,5 Jahre oder länger etwas täglich macht, dann wird man sich das in der Zeit schon genau überlegt haben, ob und warum man diese Tätigkeit über so einen langen Zeitraum aufrecht erhält oder nicht.
    Festigen der Zuflucht, Mitgefühl, innere Kanäle, Karma... Wenn ich jetzt als Anfänger selbst entscheiden sollte, dass ich genug Niederwerfungen gemacht habe weil ich in diesen Kategorien das und jenes erreicht habe, wie soll ich denn das beurteilen? Das sind alles nicht messbare Kategorien bei denen ich den Eindruck habe selbst ein Praktizierender welcher nciht mehr Anfänger ist, könnte Schwierigkeiten haben zu einem Schluß zu kommen ala :"ich habe mein Mitgefühl nun soweit gesteigert, dass ich mit den Niederwerfungen aufhöhren kann... "

    Simo:


    Außerdem reinigen die Verbeugungen


    Das kann ich bestätigen. Ich bin jedesmal wenn ich fertig bin total durchgeschwitzt und brauch eine Dusche, Reinigen tun sie auf jeden Fall die Niederwerfungen...


    Ach ja wenn man seine 111.111 fertig hat, kann man sie ja für sich selbst weiter machen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Dir ein Lama raten wird, damit aufzuhöhren, wenn Du Deine täglichen 100 einfach weitermachst.... :)

    Ich halte nichts von Traumdeutung. Wenn es tatsächlich so wäre dass bestimmte Dinge von denen man träumt tatsächlich auch bestimmte Dinge bedeuten würden, dann hätten die Menschen das schon erforscht - in den hunderten von Jahren in denen Menschen schon träumen - und die entsprechenden Gesetzmässigkeiten herausgefunden. Eine einfache Traumdeutung ala ein weißer Hengst bedeutet ein Liebhaber der bald kommt, oder ein Turm steht für Männlichkeit, das gibt es also meiner Meinung nach nicht. Deswegen halte ich auch Traumdeutungen die andere für Dich vornehmen für sehr fragwürdig. Ich beschäftige mich schon sehr lange mit meinen Träumen, für mich sind aber die Symbole oder das was im Traum geschieht nicht so wichtig. Für mich ist in meinen Träumen eher wichtig was ich während des Traumes fühle. Wenn überhaupt, dann komme ich über diese Gefühle zu soetwas wie " das hat der Traum für mich bedeutet". "Religiöse" Träume sind für mich schon wichtig, sie haben mir bis jetzt gezeigt wo ich im Moment stehe. Deinen Traum würde ich eher in die Richtung religiöser Traum stecken, das musst Du aber selber wissen ob er sich für Dich so angefühlt hat.
    Ob das ganze eine "Nachricht" aus einem vorigen Leben ist oder eine Kontaktierung, das musst Du dir selbst beantworten, ich wäre da aber eher skeptisch. Im realen Leben kann sich der Geist schon sehr leicht täuschen lassen und sich selbst was vormachen. Im Traum ist das sicher genau so, bzw warum sollte es da, wo noch weniger Naturgesetze gelten und wo eh schon einiges unreal ist, nicht so sein.
    Wenn man nun Dinge aus einem Traum als Anstoss nimmt für Handlungen im realen Leben, dann sollte man sich schon sehr sicher sein. Und die Konsequenzen davon wird man dann auch im realen Leben tragen müssen, egal ob man sich bei seinen Entscheidungen von realen oder unrealem, vom Verstand oder vom Traum und Unterbeswustsein hat leiten lassen.

    Auch wenn es in den Schriften Zitate dafür gibt, dass man den Dharma nicht verkaufen darf, finde ich es vollkommen OK wenn wir hier im Westen für Belehrungen Geld bezahlen. Das Ausrichten einer Belehrung kostet einfach Geld. Und wir haben hier derzeit eine Gesellschaft, in der der Erhalt von buddhistischen Zentren/Tempeln auf Spendenbasis einfach nicht verankert ist. Irgendwie müssen sich die Zentren das ganze Jahr über finanzieren. Und die Lehrmeister brauchen ja auch Anlaufstellen, sonst kommen sie ja nicht. Natürlich entstehen dadurch, dass man für Belehrungen Geld bezahlt, auch wieder andere Fragen:


    ZB wie sieht die Finanzierung des Zentrums insgesamt aus? Das sollte man wenn man an einen Ort öfters geht, schon hinterfragen.
    Warum geht man zu einer Belehrung? Weil man Einweihungen sammelt, weil man sich seine Portion Segen abhohlen will?
    In unserer Gesellschaft bezahlt man für alles, für die Freizeit, für unsere Grundbedürfnisse, für Statussymbole und Konsum. Wenn nun alle Veranstaltungen umsonst wären, was wären sie uns dann Wert? Würde das ein Konsumverhalten unterstützen, wie würde man die Veranstaltungen dann Wertschätzen? Praktiziert man die ganzen Dinge auch ausserhlab des Tempels?


    Ich finde schon, dass man über diese ganzen Dinge ein wenig nachdenken sollte.

    Haltet Ihr es für möglich, das Sidhis existieten? Sind das alles Märchen, Einbildung und Wunschdenken? Bei mir in der Sangha gibt es viele die sagen, dass sie es selbst erlebt haben, dass manche Menschen Telepathie beherrschen. Ich selbst habe es noch nicht erlebt. Aber haltet Ihr es für grundsätzlich unmöglich? Komische Phänomene hab ich schon erlebt, aber nicht dass es gezielt einsetzbar wäre.

    So jetzt hab ich es gerade noch einmal nachgelesen. Also es war so, die Verwandten haben Milarepa und seine Familie um ihr Erbe betrogen, und sie in quasi in Knechtschaft leben lassen. Die Mutter und konfrontiert die Verwandten und fordert ihr Erbe zurück, daraufhin die Verwandten, :" wenn ihr viele seid , führt Krieg gegen uns, wenn ihr wenige seid verzaubert uns doch", wenn ihr Euer Erbe zurück haben wollt. Daraufhin schickt die Mutter Milarepa weg um genau das zu tun, die Zauberei zu erlernen. Und Milarepa führt dass dann genau so aus.


    Das ganze erzählt Milarepa seinen Schülern unter der Überschrift : meine bösen Taten. Er sagt also nicht er sei ein guter Mörder... Das wollte ich so auch nicht darstellen. Natürlich war sein Morden falsch. Und er muss ja auch, um sich davon zu reinigen, unmögliche Taten vollbringen. Mir war halt nur aufgefallen, dass die ganze Geschichte sehr zum wohlwollen des Milarepa konstruiert ist. Wie passieren normale Morde? Aus Leidenschaft oder Habgier. Also hat er normal jemanden umgebracht, um an dessen Hab und Gut zu kommen, wie der 0815 Straßenräuber. Nein, er wollte nur zurück, was ihm und seiner Mutter rechtmäßige zustand. Tat er es aus eigenem Antrieb, nein seine Mutter hat ihn dazu "erpresst". Und dann gaben die Verwandten auch noch die " Erlaubnis" dazu.

    Fragender:

    Anwendung weißer Magie in Einklang zu bringen?


    Ist die weiße Magie denn deffiniert? Was ist denn weiße Magie? Ist das ein schwammiger Oberbegriff, oder tatsächlich die unverwechselbare Bezeichung für etwas Bestimmtes? Ich kenne mich nicht in den anderen Richtungen aus, aber ich nehme einmal an, dass das im Zen und Theravada Buddhismus keinen Platz hat. Wenn man Berührungspunkte finden möchte so mögen diese am ehesten im tibetischen Buddhismus vorhanden sein, je nach dem wie man weiße Magie definiert. Es gibt im tibetischen Buddhismus Rituale, Dämonen, übernatürliche Wesen, Geister, Aberglaube, Siddhis, Orakel, Tulkus, Vajras( eine geistige Waffe mit der man den Bön bekämpfte, wie ich hier in einem Threaed gelesen habe-oder aber Symbol für "geschickte Mittel" wie andere behaupten)... und natürlich Tantra....


    Wenn Teile davon für Dich zur Weißen Magie gehöhren, dann gibt es im tibetischen Buddhusmus vielleicht so etwas wie weiße Magie.


    Oder bist Du der Meinung, dass Du selbst schon weiße Magie praktizierst? Also im Zen Buddhuismus geht das sicher nicht, da sitzt man stundenlang mit dem Gesicht zur Wand, bekommt ab und an eines mit dem Stock auf die Schulter und soll Paradoxe Unsinns-Rätsel lösen, glaub da wird weiße Magie sicher keinen Platz finden( Zennies...entschuldigt bitte meine vereinfachte, nicht bös gemeinte Darstellung). Ich glaub das ist eher nicht-magisch.


    Im tibetischen Buddhismus, wird viel mit Rezitation von Mantras ( "Zaubersprüchen") und Visualisation, also man stellt sich bestimmte symbolische Wesen im Geist vor und später verschmilzt man dann mit diesen Wesen gearbeitet. Es geht dabei aber fast immer um einen selbst, also das soll weniger gemacht werden um andere zu beeiflussen. Warum willst Du denn weiße Magie praktizieren? Was willst Du damit erreichen? Was willst Du überhaupt in Deinem Leben erreichen? Wenn Du bestimmte Formen der weißen Magie praktizierst würde ich empfelhen das in einem Interview, mit Deinem Lehrer/Lama/Rinpoche zu besprechen.
    Wenn ich jetzt Vermutungen/Spekulationen darüber anstellen soll, was die Antwort sein wird, dann kann ich mir vorstellen, dass es stark auch in folgende Richtung gehen wird:
    Im Mahayana (tibetischen Buddhismus) sind viele sehr Wirksame Methoden vorhanden um einen schnell und gut ans Ziel des Mahayanas zu bringen. Man kann beliebig steigerbar Zeit für die Praktiken des Mahayana aufwenden. Wenn Du Glück hast wird Dir die weiße Magie nicht verboten, aber es wird sicher empfohlen die traditionellen Praktiken des Mahayana zu praktizieren. Mit dem Ngöndro alleine kann man mehrere Jahre beschäftigt sein. Und wenn Du tatsächlich 8 h am Tag Niederwerfungen machst und so sagen wir mal nach 2 Monaten damit fertig bist, kommen noch 3 -5 andere Übungen des Ngöndro... und es kann auch nicht Schaden das Ngöndro 2 mal zu machen.... Also ich glaube es könnte darauf hinauslaufen, dass du kaum noch Zeit für weiße magie haben wirst...

    Nein, ich habe nichts davon gelesen, dass er das irgendwo rechtfertigen wollte, oder gerechtfertigt hätte. Ich werde es zu Hause noch einmal nachlesen. Mir blieb in Erinnerung, dass diese ganze Situation die zu seinen Verbrechen führte nihct so war, dass er milarepa ein "schlechter Mensch" gewesen wäre, sondern der Eigene Antrieb, die eigenen schlechten Motivationen waren in diesen Morden sehr gering, und das es mir nicht gelang einen Mord zu konstruieren in demnoch mehr " mildernde Umstände" vorkommen würden. Er war also kein "böser Mörder", sondern ein anderer.

    Ja Milearepa hat laut den überlieferten Schriften mehrfach getötet. Aber mir ist bei diesem Morden irgendwie aufgefallen, dass "mildernde Umstände" geltend gemacht werden können. Er hat nicht einfach so aus normalen niederen Beweggründen getötet. Verwandte haben ihn und seine Mutter um das Erbe seines Vaters betrogen und dann in Armut ja fast gerade zu Knechtschaft gehalten. Seine Mutter hat ihn dann weggeschickt und gebeten sie zu befreien. Er erlernte dann Schwarze Magie und tötete die Verwandten. Er hat also getötet weil er seine Mutter von Ihrem Unrecht befreien wollte. Und weil es seine Mutter von ihm verlangte. Und welcher brave Tibeter kann einen Wunsch der Mutter abschlagen, zumal er das Unrecht der Verwandten auch schon selbst die ganze Zeit mitbekommen hatte, und frei zu sein ist ja wohl auch ein berechtigtes Bedürfnis. Irgendwie fällt es schon schwer einen "Mord" zu konstruieren bei dem mehr "mildernde Umstände" gelten könnten.

    Nightrainmonk:

    Als besonders drollig empfinde ich in diesem Zusammenhang den Versuch, aus den Zitaten D.L.s quasi ein internes Papier von Buddhisten für Buddhisten zu machen (z.B., ….

    Nyalaana:

    Wenn ich mir dann überlege, dass er aus einem System der Klöster kommt, in dem oft mehrere hundert Männer auf engstem Raum leben, dann kann ich es sehr gut verstehen wenn er "Sex unter Männern" nicht positiv beschreiben kann. Alleine um die Klosterdisziplin aufrecht zu erhalten, kann der offizielle Standpunkt nur sein:" Sex unter Männern ist verboten."

    ').


    Ich wollte auf keinem Fall irgendwelche Richtlinien/Regeln für Buddhisten aufstellen. Ich hatte meinen Beitrag ja extra mit den Worten

    Nyalaana:

    Ich weiss natürlich nicht was der Dalai Lama über Homosexualität denkt...


    begonnen. Da ich erst seit Kurzem Buddhist bin, und mich insbesondere mit den theoretischen Schriften noch kaum auskenne (da gibt es hier viel belesenere Forenmitglieder), würde ich mich nicht dazu in der Lage sehen, anderen Papiere etc von Buddhisten für Buddhisten zu schreiben.


    Ich glaube Schriften aus dem tibetischen Buddhismus, wie die von Gampopa, Shantideva etc sind vor dem Hintergrund geschrieben, dass das Ziel ist, möglichst schnell ein Boddhisatva zu werden, damit man allen anderen Wesen auch dazu verhelfen kann, zum Boddhisatva zu werden, oder Erleuchtung zu erlangen. Wenn ich jetzt mal salopp und überspitzt formulieren darf, ist die Empfehlung, dass man Mönch werden solle, sich in die Berge zurückzieht und dort jahrelang meditiert aus diesen Schriften herauszulesen. In Bezug auf Sexualität und Lebensweise bedeutet das, dass 99% der westlichen Praktizierenden dieser Empfehlung eh schon nicht folgen, egal ob Hete oder homosexuell. Wenn man nun also in den „Schriften“ etwas finden sollte, das Homosexualität explizit bejaht, dann würde mich das schon eher wundern und überraschen.


    Ich weiss nicht, ob sich Homosexuelle vielleicht eine solche Stellungnahme wünschen würden:

    Fantasien DL erfunden von Nyalaana:

    Alle Menschen können den Buddhismus praktizieren, egal ob Mann oder Frau, homosexuell oder hetereosexuell. Alle können die Erleuchtung erlangen. Es hängt nur vom jeweilig individuellem Karma, Weisheit und Mitgefühl des Einzelnen ab. In einem meiner vorigen Leben, war ich selbst homosexuell, ich und meine Partnerin, wir lernten damals sehr viel über Mitgefühl als wir auf einem Schlachtfeld die Verwundeten versorgten….Außerdem kenne ich da auch eine Geschichte von Buddha, der erzählte, dass er selbst in einer Wiedergeburt kurz bevor er erleuchtet wurde, schwul war, und damals hat sich folgendes zugetragen…
    Im Westen haben Schwule und die Frauenbewegung inzwischen einiges erreicht um rechtlich und gesellschaftlich geleichberechtigter Leben zu können. Deswegen ist nun die Zeit gekommen, dass ich zum ersten mal öffentlich erwähne, dass es für sehr fortgeschritten Praktizierende ultra geheime tantrische Praktiken gibt, die zwar selten gelehrt wurden; dennoch sind die Yab-Yab und die Yum-Yum Praktiken sehr wirkungsvoll. Ich hoffe sie werden nun wieder vermehrt gelehrt werden können.



    Warum habe ich das alles geschrieben? Für mich ist tibetischer Buddhismus eine Philosophie, eine Schulung des Geistes und meine Religion. Deswegen weiss ich aber trotzdem, dass die Form die wir jetzt vorfinden, auch von der Region und den geschichtlichen Entwicklungen beeinflusst wurde. Tibet war halt ein von den Mönchen gelenkter „Klosterstaat“. Deswegen ist meine Erwartungshaltung in Bezug zur Homosexualität eine eher geringe. Die von KDR gepostete Stellungnahme des Dalai Lama zur Homosexualität, halte ich für ein Statement, dass schon sehr weit auf die Homosexualität zugeht. Aus einem System das sagt sexuelle Enthaltsamkeit (und anderes) führt zum Ziel, kann man nicht erwarten, dass gesagt wird: „ Aber Homosexualität, das sollt ihr ausleben.“ Ach, vielleicht kann man das schon erwarten, aber ich finde es nicht verwunderlich, wenn solch eine Erwartungshaltung enttäuscht wird.




    (Ich möchte mit diesem Beitrag nicht zum Ausdruck bringen, dass ich denke das Homosexuelle nicht oder schwerer zum Ziel kommen können, oder den Buddhismus nicht praktizieren sollen. Soetwas kann ich nicht beurteilen. Ich kann auch nicht beurteilen welche Praktiken beim Tod hinderlich sind [ausweiten...], denn ich kann mich an meine letzten Tode nicht erinnern. Beschreibungen darüber halte ich eher für Spekulationen... Ich bin eher davon überzeugt, dass es jedem Menschen gut tut Buddhismus zu praktizieren. )