Beiträge von accinca

    Hier wird postuliert, dass eine Kategorie – anders als die Phänomene, die dieser Kategorie zugeordnet werden – sich nicht von Augenblick zu Augenblick ändert.

    Aber das ist doch banal. Dazu braucht es doch keine eigene Kategorie.

    Natürlich bleibt der Begriff "Elbe" eine lange Zeit in Gebrauch auch wenn

    jeden Tag anderes Wasser darin ist. Deswegen ist "Elbe" aber noch lange

    kein unvergänglicher Begriff. Und genau so verhält es sich auch mit "Äpfel".

    Einen tibetische Lehre bedarf es dazu nicht.

    Kann man also sagen, dass die Erleuchteten bzw. Erwachten sich nur darin unterscheiden, ob sie in der Lage sind, andere Menschen zu lehren?

    Und das sie die Befreiung selber gefunden haben.

    Zu dem was du zum Arhat schreibst, würde ich erwidern: es mag schon sein, dass es da die unmittelbare eigene Erfahrung gibt und dass der Arhat darauf mit Worten Bezug nehmen kann, aber er wird diese Erfahrung immer nur im Lichte des Gehörten interpretieren können. Letzteres wird von 'Nacherzählen' eingeschlossen.

    Wie kannst du nur auf so eine Idee verfallen?

    Der Arahat sieht die Erscheinungen ohne Anhaften wie sie

    wirklich sind d.h. wie sie der Geist konstruiert. Daher ist

    nicht davon auszugehen, das er nur von Gehörten spricht oder

    nur gehörtes interpretiert. Natürlich hat er vom Buddha auch

    viel gehört aber er sieht es auch selber. Manches hat er wohl

    auch nicht gehört und erkennt er jetzt selber. Was du sagst, klingt

    so als ob ein Automechaniker nur von gehörtem redet ohne das

    Auto zu kennen weil er es ja nicht erfunden hat.

    Einer, der der Linie der Pratyeka-Buddhas angehört, wird in diesem Zeitalter sein Sinnen und Trachten danach ausrichten, in einer Raumzeit geboren zu werden, in der es keinen Buddha gibt und in der auch nichts von einem Buddha gewußt wird.

    Dazu braut er sich allerdings nicht anstrengen das passiert auch so.


    Vielleicht reden die Mahayanis aber auch von einer dritten Kategorie von 'Buddha' ... neben Pratyeka-Buddha und Samyaksam-Buddha ...

    Ich mache mir keine Gedanken darüber was Mahayanis denken. Das ist ihre Sache.

    Also:


    Arhat: 'Befreiung erlangt' mit Unterstützung, optionale Befähigung zum Nacherzählen des Gehörten


    Pratyeka-Buddha: 'Befreiung erlangt' autonom, ohne Befähigung zum Ausdruck des Erkannten


    Samyaksam-Buddha: 'Befreiung erlangt' autonom + Befähigung zum Ausdruck des Erkannten inkl. aller Freiheitsgrade von upāya

    Bei den ersten 2 kann ich dir nicht zustimmen.


    Beim ersten weiß ich das nicht, da mag es solche geben und auch andere.

    Hinzu kommt die unmittelbare eigene Erfahrung.


    Bein zweiten möchte ich noch bezweifeln in wieweit und ob die Befähigung

    tatsächlich nicht vorhanden wäre. Es kann ja ganz andere Gründe geben.

    Der 'mit Hilfe' ist ein Arhat, wie der Pratyeka-Buddha nicht erleuchtet, aber erwacht. Buddha


    Ich habe ja keine Ahnung was im Mahayana alles geglaubt wird, aber

    in der Lehre des Buddha gibt es solche begriffliche Unterscheidungen so nicht.

    Auch ein Buddha ist ein Arahat und ob jemand die bodhi mit "Erwachung" oder

    "Erleuchtung" übersetzt ist von Übersetzer abhängig.

    Nach der Buddhalehre sind unterscheidet man drei Arten von Arahats:


    1.der bhagavato arahato samma-sam-buddha = Vollkommen-Erwachter, der lehrt und der die

    Befreiung alleine gefunden hat und darüber hinaus auch in den Fähigkeiten vollendet ist.


    2. der pacceka-buddha = Einzel-Erwachter. Auch er hat die Befreiung alleine gefunden,

    hat die Fähigkeiten aber nicht voll entwickelt und gründet keinen Orden.


    3. der Arahat, der durch Nachfolge das Ziel der Befreiung erlangt hat.


    Alle drei sind hinsichtlich der völligen Befreiung völlig gleich.

    Jeder Arahat hat aber seine unterschiedlichen Fähigkeiten.

    . Dswg kann ich dir nun leider auch nicht sagen, dass auch der Buddha davon spricht, dass das begriffliche Ausufern auch deshalb betrieben wird, um sich in Sicherheit zu wiegen. Dswg meine Bitte: Wenn jemand im Forum die betreffende Lehrredenstelle kennt, es würde mich freuen, wenn das gepostet würde.

    Das sog. "begriffliche Ausufern" wie es Zumwinkel übersetzt (papañcasaññāsaṅkhā)

    ist das begrifflich/gefühlsmäßig konstruieren eines Dasein bzw. einer Welt und ihrer Umstände

    findet man in vielen Lehrreden. Ein klassisches Beispiel dafür ist M 18

    Darum geht es nicht. Es geht darum, dass bestimmte Phänomene sich nicht von Augenblick zu Augenblick verändern. Wie zum Beispiel das Vater-Sein. Auch wenn sich Körper und Geist bei mir im Laufe der Jahrzehnte komplett verändern, dieses Vater-Sein bleibt in jedem Augenblick identisch. Ebenso wie mein Name oder meine Zugehörigkeit zur Kategorie Mensch, Kategorie Säugetier, Kategorie Mann, etc... Auch die Abwesenheit eines Elefanten in meinem Zimmer hier bleibt in jedem Moment identisch.

    Darum geht es nicht. Es geht darum zu erkennen wie alle deine Phänomene

    künstliche Konstruktionen sind die nur durch Nichtwissen bedingt im Geist sich

    scheinbar nicht verändern und das obwohl sie sich ständig verändern. Der Trick

    deines Geistes ist es sich Konstruktionen zu machen deren Parameter großzügig

    manche Veränderungen mit einbeziehen.

    Die Aufgabe der Buddhalehre ist es diese Konstrukte als Konstrukte zu erkennen

    und sich letztlich davon frei zu machen, nicht mehr darin völlig zu versinken und

    in einer solchen konstruierten Welt gefangen und befangen zu sein. Die Befreiung

    ist schließlich ihr Ziel. Der Weg ist die Achtsamkeit auf die wahren geistigen Vorgänge

    zu entfalten.

    Dauern bedeutet: Sich nicht von Augenblick zu Augenblick verändern. Wenn ich beispielsweise einen Menschen umgebracht habe, werde ich in diesem Augenblick zu einem Mörder, und zwar in genau dem Augenblick, ab dem der Mensch unwiederbringlich tot ist. Diese Eigenschaft (Ein Mörder zu sein) besteht ab diesem Augenblick unverändert weiter, egal, ob ich das bereue, ins Gefängnis komme oder sonst etwas.

    Das sind nur pure menschliche Behauptungen zu einer bestimmten Zeit.

    Manch andere sehen das anders. Da ist einer erst dann ein Mörder wenn

    er aus "niederen Beweggründen" mit Absicht einen Menschen umbringt.

    Genau genommen wird er erst dadurch zum Mörder und auch nur in dem

    Augenblick des Mordes. Andere wieder sagen schon dann sei einer ein

    Mörder, wenn er dazu eine Absicht faßt die geeignet dazu ist den Mord

    auszuführen. Du solltest mal Strafrecht studieren dort befassen sie sich

    mit sowas. Heute wie früher.

    Genau, vergänglich sind alle Erscheinungen.

    Auch die welche scheinbar lange existieren wie bei Galaxien.

    Die scheinbare Beständigkeit erscheint nur durch geistige

    Kategorisierung und Blindheit bei der sich die angebliche

    Beständigkeit nur durch die bewußt oder unbewußt gesetzten

    Parameter ergeben. Wenn man also bestimmte definierte

    Abläufe als "ein Ding" zusammenfaßt und einsortiert, nur dann

    erscheinen solche "Dinge" als beständig obwohl sie es nicht sind.

    Zeitweilig beständige Phänomene sind ja keine Phänomene, die eine Zeit lang beständig sind und sich dann irgendwann während ihrer Existenz wie auch immer in unbeständige Phänomene umwandeln. Auch ein zeitweilig beständiges Phänomen ist immer beständig so lange es existiert und verändert sich deshalb nicht von Moment zu Moment und kann somit nicht zu einem unbeständigen Phänomen werden.

    Also wirklich, was soll so ein Unausgegorenes Zeug?

    Da muß man sich irgendwann mal entscheiden was man sagen will:

    Zeitweilig beständig = nichts anders als unbeständig.

    Eine reine Sache der Formulierung.

    Merkt auch jeder der mal 100 Euro in der Tasche hat.

    Kaum denkt er das wäre beständig - sind sie auch schon wieder weg.

    Die Wesen bestehen durch Nahrung, werden davon aber nicht erzeugt.

    Durch was werden sie denn hervorgebracht?


    Die BuddaLehre unterscheidet vier Arten von Nahrung:


    kabalinkāro āhāro = Körperliche Nahrung.

    phasso = Kontakt der Sinnesorgane mit den ihnen entsprechenden Objekten.

    manosañcetanā = geistiger Wille.

    viññnana = Bewusstsein.

    Wozu sich dann diesen Himmel wünschen. Macht doch eh keinen Spaß mehr. :lol:

    Niemand braucht sich sowas wünschen. Allerdings ist damit eine unheimlich lange

    Zeit inneres Glück verbunden und es soll ja Wesen geben (wie dem Brahman der

    den Buddha ermunterte die Lehre zu verkünden) denen höheres noch nicht zugänglich ist.

    Bei Hausleuten die über den Brahma-Himmel hinaus wollen zeigt er ihnen den Weg zu der Erfahrung; "Da ist nichts.". Alle die das "Da ist nichts." erkannt haben sind als Nicht-Wiederkehrer bezeichnet worden, ins "Da ist nichts." gegangen, aus diesem wiedergekehrt, in dieses zerfallen.

    Nicht-Wiederkehrer ist der Nachfolger der die Lehre verstanden hat allerdings schon,

    wenn man im Brahma-Himmel wieder erscheint.

    Schon da hat man alles sinnliche Vergnügen und Genießen überwunden.

    Die Quelle des Wohlbefindens befindet sich dann nicht mehr in den Dingen sondern

    ist dann unmittelbar, unabhängig von sinnlichen Dingen.

    Stimmt natürlich nicht.

    Ich "halte" die Buddhanatur nicht für das Selbst, wie du hier sagst, sondern der Buddha sagt es! :D Das wahre Selbst des Buddha (buddha-dhatu, das Buddha-Prinzip, das Buddha-Element, die Buddha-Essenz), der Tatagatha (der Buddha) ist in allen Wesen vorhanden. Es ist ewig, totlos und unwandelbar/unvergänglich.

    Nein, der Buddha sagt es eben nicht sondern das Gegenteil.

    Auch er Tathāgato (der Vollendete) ist nicht ein Selbst.


    Wie gelingt es mir, im Götterbereich wiedergeboren zu werden? Gibt es dazu präzise Anleitungen?


    Und ja, ich habe es vestanden, dass auch dieser Bereich leidvoll ist, da man nach Verbrauch seines Karmas wieder "runtergeschraubt" wird - obwohl mir da die Frage kommt: Warum ist dies ein zwingender Prozess?

    Ja, gibt es und man sollte häufig über die heilsamen Dinge und Eigenschaften dieser Wesen

    bedenken und entsprechend einfühlen und die heilsamen Eigenschaften mehren.

    Zwar lehrte der Buddha das letztendlich alles leidhaft sei, aber er lehrte auch das die Wesen

    nicht am Dasein anhängen würden, wenn es ausschließlich nur als leidvoll empfunden würde.

    Warum ist der Abstieg ein zwingender Prozess??

    Ein Abstieg ist nur auf Dauer ein zwingender Prozess.

    Eben letztendlich wegen der Vergänglichkeit aller Dinge.

    Es bedeutet aber nicht, das nicht auch eine noch größere Verbesserung möglich sei.

    Kein zwingender Prozess ist es auch bei dem belehrten Nachfolger. (anusari)

    Für ihn gibt es kein Abstieg in dunkle Bereiche. Er ist erst zufrieden wenn er

    das höchste Ziel der Befreiung erlangt hat. Eine erneute Geburt gibt es dann ja

    nicht mehr und damit auch kein Abstieg.

    "die 5 Khandhas", das ist eine Buddhistische Einteilung oder Ordnungsweise der Sutren, die vom Buddha stammen. Es ist nur eine Einteilung und keine Aussage über die Wahrheit.

    Nein, es ist keine Einteilung oder Ordnungsweise der Sutren.

    Es ist eine Einteilung oder Ordnungsweise des gesamten Daseins

    wie es in den Sutten nachzulesen ist und natürlich ist es hinsichtlich

    der Beschreibung des Daseins auch die Wahrheit.


    Ich denke, mal am Rand bemerkt, dass ich die Sutren ganz anders auffasse und lese als du.

    Ja, da stimme ich dir zu. Ich finde du solltest mehr Sutten lesen und ihren Bezug

    zueinander besser verstehen lernen.

    Es geht darum, sich der freudigen Natur seines wahren Wesens, seiner Buddha-Natur, dem Wahren Sebst zuzuwenden, das nicht leidvoll ist und unvergänglich ist. Er sagt, das was vergänglich und leidvoll und wandelbar ist, kann man nicht mit Recht das Selbst nennen. Der Buddha verweist auf eine tiefere Wirklichkeit, auf die Wirklichkeit unseres wahren Seins. Wenn etwas leidvoll ist, kann man es nicht das Selbst nennen, denn Leidvolles macht keinen Sinn. So einfach ist es. Das ist sein Argument: ""Was aber vergänglich ist, ist das leidig oder freudig?"

    Zu erkennen, dass man selbst (das was man ist), nicht das Leidvolle ist, nennt der Buddha so: "...So erkennend, o Mönche, wendet sich der erfahrene, edle Jünger von der Körperlichkeit ab (...)" u.s.w. und erfährt eine Entsüchtung, auch Befreiung genannt. "...Abgewandt wird er entsüchtet. Durch die Entsüchtung wird er befreit. ..."

    Ist doch glasklar! :)

    Glasklar ist, daß er in dieser Sutte wie in allem anderen Sutten

    von unvergänglichen "wahren Selbst" oder "buddhanatur"

    gar nichts gesagt hat. Im Gegenteil soll erkannt werden das sowas

    nicht vorhanden ist. Weder innerhalb noch außerhalb der Khandhas.

    Ich weiß nicht was du dir unter "Entsüchtigung" so vorstellst aber es

    bedeutet ja nichts anderes als zu erkennen, das es kein Ich und Mein gibt

    und den Geist deswegen davon zu abzulösen. Es gibt eben nicht die Möglichkeit

    der Befreiung solange der Geist an ein Ich und Eigen glaubt. Zu denken es

    gibt außerhalb aller Daseinskomponenten ein wahres Ich bedeutet nur eine

    Vorstellung innerhalb der Daseinskomponenten nicht loslassen zu wollen.:rad:

    Buddha ist ja schließlich auch gestorben als er das gesehen, erkannt, erreicht hatte.

    Ja und?

    Der Zweck des Heiligen Wandels!

    Zu welchem Zwecke aber, Bruder Sāriputta, führt man unter dem Erhabenen das Heilige Leben?«


    -»Um das Unerkannte, Ungeschaute, Unerreichte, Unverwirklichte,

    Undurchdrungene zu erkennen, zu schauen, zu erreichen, zu verwirklichen

    und zu durchdringen: darum, Bruder, führt man unter dem Erhabenen das Heilige Leben.«


    -»Was aber, Bruder Sāriputta, ist das Unerkannte, Ungeschaute, Unerreichte,

    Unverwirklichte, Undurchdrungene, das zu erkennen, zu schauen, zu erreichen,

    zu verwirklichen und zu durchdringen man unter dem Erhabenen das Heilige Leben führt?«


    -»'Das ist das Leiden' –

    'Das ist die Entstehung des Leidens' –

    'Das ist die Aufhebung des Leidens' –

    'Das ist der zur Leidensaufhebung führende Pfad' –


    dies ist das Unerkannte,

    Ungeschaute,

    Unerreichte,

    Unverwirklichte und

    Undurchdrungene,

    das zu erkennen, zu schauen, zu erreichen, zu verwirklichen und zu

    durchdringen man unter dem Erhabenen das Heilige Leben führt.«

    (aus A.9.13)

    "Unterscheidung" finde ich hier keine glückliche Übersetzung.

    Ich finde Gestaltung oder Aktivität besser: