Beiträge von Mr_Aufziehvogel


    :D

    KKAAAAAAAAAAAAAAAAAATTTTTZZZZZZZZ!













    Wer dies nun für Non-sense hält, sei auf die Diskussionen der letzten Wochen hier verwiesen, so oft fand ich - ich gebe zu, dass ich selber oft nicht anders bin -, dass sich fast alle hier derart in ein Gestrüp aus Intellektualismen verfangen, dass sie selbst nicht mehr überblicken, wo ein, wo aus...


    Wie oft dachte ich innerlich, ohne dem nachzugeben, wie hilfreich ein befreiendes "Katz!" oder "HO!", wie jenes von LinChi da seien könnte.


    Gerade heute saß ich da, als ich dies hier niederschrieb und spielte mit so einer Situation, ganz spielerisch, als ich so diesen Schrei probierte, übernahm ich auch mal die Rolle des fragenden Mönches, der in ähnlichen mentalen Verstrickungen sich befunden haben wird und stellte mir auch vor, es kam von selbst, wie verdutzt er gewesen sein musste, in seinem Gedankenwirrfluß unterbrochen worden zu sein.


    Wie ich so spielte, fand ich den alten Rinzai gar nicht so brutal, sondern fand ihn mit einem spitzbübischen Lächeln den Wirrfluß eines Mönches abschneiden. Diesen (Mönch) wiederum konnte ich mir lebhaft vorstellen, wie er, plötzlich des (Gedanken-)Bodens unter den Füßen beraubt, erstaunt ausrief "HHH" und ihm dann ein befreites, seufzendes "Oooch" entwich...Sich selbst ergründen (sich selbst folgen/selbst gehen) heißt sich selbst vergessen.


    Ganz interessant übrigens, in diesem Zusammenhang zu lesen, das Mulapariyaya Sutta (Majjihima Nikaya 1)
    http://www.phathue.de/buddhism…ma/mittlere-sammlung/mn1/, welches sich der Kommentarliteratur nach an theorieverliebte Brahmanen richtete. Ganz besonders interessant darin die Abschnitte über das Nibbana



    Aus dem Mulaparyaya Sutta, Übersetzung von Kay Zumwinkel


    neben anderen mißverständnissen ist wohl dies bedeutsam in allem was du sagst: wenn ich laodse und dshuandse richtig verstanden habe, ist es eigentlich nicht so, dass das chi oder irgendwas jemals vom dao getrennt ist. das ist ja gerade die forderung des laodse, im einklang mit dem dao zu handeln. das dao ist demnach nicht etwas getrenntes, das nach dem tode vereint werden müsste, ebenso ist das tao nicht eine art von intelligenz, die je nach karme wieder lebensenergie für eine wiedergeburt verleiht.


    im buddhidmus hat "dharma" drei bedeutungen: daseinselemente, lehre des buddha und lebensgesetz, wobei die lehre buddhas sich aus dem lebensgesetz ableitet.


    hierin überschneidet sich die bedeutung von dharma (lebensgesetz) und tao (weg), das dao ist die natürliche ordnung der dinge - so gesehen, das lebensgesetz. die begriffe meinen nicht genau das gleiche, sind sich aber sehr ähnlich - dies ist der grund warum sich das zen vom taoismus beeinflussen lies. nicht übersehen sollte man aber, dass dies nur ein aspekt des taoismus ist, ich sage mal philosophischer taoismus, das ideal des daoismus, der "unsterbliche" ist in dieser sicht gerade derjenige weise, der sein handeln, sein wirken in den fluß der naturgesetzlichen ordnung stellt, desswegen mangelt es ihm nie an chi (so weit würde der buddhismus nie gehen, ihm zufolge ist nichts beständig und ein "unsterblicher" nicht möglich, der andere aspekt, der religiöse oder besser abergläubische taoismus versucht nicht über erkenntnis und meditation dies unsterbliche dasein zu erreichen sondern eher durch alchimistische riten, nahrungsmittel oder handlungen, und das sehr real, hier wird der unsterbliche mehr noch als im philosophischen taoismus als ein lebensziel angestrebt, etwas, das im buddhismus als lebenswahn bezeichnet würde.


    die unterschiede zu erkennen ist nicht ganz einfach. aber wichtig. zum beispiel wurde der begriff tao auch von den christen ganz anders gebraucht, so wurde in den ersten bibelüberstzungen (ob das heute noch so ist, kann ich nicht sagen) "gott" einfach mit "tao" übersetzt. ich will mal nicht auf moderne diskussionen über die bedeutung des gottesbegriffes eingehen, die christlichen missionare, die tao als übersetzung für gott nutzten, hatten diese "moderneren" bedeutungen sicher nicht im sinn. ich will sagen, obwohl es wesentliche gemeinsamkeiten und überschneidungen gibt, gibt es doch auch wesentliche unterschiede. wenn man da nicht genau ist, gerät man in gefahr, den buddhismus (oder den taoismus) falsch zu verstehen. dies bedeutet nicht, das man sich nicht untereinander verständigen soll, lernen soll, doch ein unsterblicher zu werden, als eigene person, als atman, das kann führt vollständig am sinn der leidensbefreiung vorbei!


    es gab in china früher oft über diese punkte streitgespräche zwischen zen-menschen und taoisten.


    übrigens ist tao/dao synonym zu do im japanischen. es ist das gleiche wort mit all seinen facetten, nur in japanischer ausspache. auch in japan gibt es übrigens taoisten.


    Nein, ich bin ein Perpetuum mobilie, ich laufe von ganz alleine.


    Wenn sie bewältigbar ist, bitte, ich lese gerne das Ergebnis, dass du erarbeitet hast. Wenn ich zufrieden bin, würde ich dich auch loben! }:-)

    zen ist buddhismus, mahayana ist buddhismus, theravada ist buddhismus, vajrayana ist buddhismus,


    aber


    buddhismus ist kein buddh-ismus


    desswegen


    zen ist kein buddh-ismus, mahayana ist kein buddh-ismus, theravada ist kein buddh-ismus, vajrayana ist kein buddh-ismus


    (auch wenn vielleicht gerade das vajrayana und der amida-buddhismus nach außen hin so wirken)



    witjaKarmaDorje:

    Leute bin ich jetzt aber beruhigt: heute habe ich in diesem wunderbaren Buddhaland zu hören bekommen, Mahayana sei kein Buddhismus, nun ist ZEN an der Reihe, freuen wir uns schonmal auf Theravada
    OM!
    WitjaKarmaDorje


    Auch das Theravada ist kein Buddhismus im Sinne eines -ismus, eine "Glaubens-"Bekenntnisses.


    Ich bekenne mich zum Buddha, heißt, ich bekenne mich zum Buddha als meinem Lehrer und mein Vorbild, es kann auch heißen, ich bekenne mich zum Aufwachen, zum Wachwerden, es heißt nicht: ich glaube an den Buddha.


    *rofl*


    Ich war genauso, wie du überfordert, oder hatte einfach keine Lust dieses Gedanken-Dickicht bis in alle Tiefe zu verfolgen. Ich hab hin und wieder mitgelesen, mich aber nicht mitreissen lassen.

    Ich persönlich finde schon die Frage falsch gestellt, geht sie doch von einer falschen Annahme aus! Und zwar ist diese Frage aus einem christlichen Verständnis her gefragt, wo es um "Bekenntnisse" geht, also Konfessionen.


    Ist aber Buddh-ismus überhaupt ein "-ismus" (im umgangssprachlichem gebrauch des Wortes),also eine festgefügte Institution oder, wie es der westliche Mensch, der sich als ein Bekennender sieht, ein solche "Bekenntnis"?
    Ich finde: Nein. Der Buddhismus ist zwar "religio" also Rückkehr zur Wurzel, wenn man so will, er ist aber kein Bekenntnis in dem Sinne der Monotheistischen Religionen, bei denen man sich zu dem einen (Gott) bekennt und damit alles andere ausschließt. Buddh-ismus, oder besser Buddha-Weg / Buddha-Lehre, ist aber doch viel mehr Wissenschaft im Sinne der Selbsterforschung oder auch Heilmittel, im Sinne der Befreiung vom Leiden.


    Da er nun so gesehen non-konfessionell ist, besteht gar keine Notwendigkeit zu fragen, ob das ihm entstammende Zen transkonfessionell sei, den Zen ist, ganz Buddha-Weg, NON-konfessionell.


    Nudel:


    Zen Meditation - Buddhistisch? Christlich? Transkonfessionell?-
    von Michael A. Schmiedel


    "Zen ist Buddhismus und Buddhismus ist Zen." (1) "Zen hat mit Buddhismus nichts zu tun." (2)


    ...


    Ich würde sagen: "Buddh-ismus hat mit Buddhismus nix zu tun".


    Wer den Zen-Weg, also den Buddha-Weg - den "Erwachens-Weg" -, betritt, sollte bereit sein, zu fragen, offen zu sein, zu zweifeln, dies ist oder mündet in HiShiryo (Nicht-Denken) des Dogen und des Hakuin oder der weiß-nicht-Geist von Seung Sahn. Jeder Christ, der den Zen-Weg betritt wird letztlich seinen Gottesbegriff wandeln müssen, neu definieren, wenn nicht gar un-definieren. Ob es sich dann noch um ein Christentum im Sinne eine Bekenntnisses handeln kann, dass solche Fragen überhaupt noch nötig hat ("Ist Zen...?"), das wage ich zu bezweifeln.



    o
    f
    f
    e
    n




    weit


    n i h t
    c



    h
    e
    i
    l
    i
    g


    - Bodhidharma

    oder


    Spirituellen Materialismus durschneiden
    (Anspielung auf den gleichnamigen Buchtitel von Chögyam Trungpa.)


    Ich verweise hierzu auch auch verschiedene Threads unter der Rubrik "Allgemeines zum Buddhismus" wo verschiedentlich behauptet wurde, Mahayana bzw. Zen würde die Sichtweise eines Selbst oder Atta vertreten.


    Ich nehme hier nur bezug auf das Zen, da ich mich nicht mit allen Schulen des Mahayana auskenne, nehme aber an, dass für sIe letztlich das Selbe gilt wie für das Zen.


    Die Ansicht, Zen würde ein "Selbst" vertreten, ist falsch. Zen verfällt aber auch nicht in die Falle einer einseitigen Sichtweise, absolute u n d relative Wahrheit sind wahr!


    Zur Illustration folgendes Zitat:
    - The Urban Monk, Eintrag vom 24.05.2008 [http://the-urban-monk.livejournal.com/565504.html]



    Ich möchte das noch einmal herausstellen: "...When we personalize the absolute ... our view is materialistic, not spiritual. ... That's not religion, it's supernatural fascism. ..."


    da es kein selbst gibt wird etwas "wiedergeboren" das nicht ein anderes aber auch nicht das selbe ist. karma ist unpersönlich. es wirkt. wer du genau einmal warst, welches karma du mit dir trägst, das folgt zwar einer gesetzmäßgkeit, das unterliegt aber so vielen faktoren, das zumindest ein unerleuchteter geist das wahrscheinlich im einzelfall nicht in alle details auflösen kann, gleichwie ein schmetterlingsflügelschlag in deutschland einen sack reis in china zum umfallen bringen kann und gleichwie das wetter von so vielen faktoren beeinflußt wird, das selbst die stärksten comptercluster unserer zeit es nicht sicher vorhersagen können, obwohl das theoretisch möglich sein müsste...

    Fabian88:

    Vieleicht in einigen entlegenen Tempeln , ich war mit sicherheit öfter dort als du , und berichte dass was ich in den vielen Tempeln gesehen habe.


    Aber da mir nicht zu helfen ist brauchen wir nicht mehr zu reden


    chan war immer eine sache der entlegenen tempel
    es war nie eine sache der volksfrömmigkeit
    chan bedeutet nun einmal sich mit sich selbst auseinanderzusetzen
    wer will das schon?


    ach dir ist nicht zu helfen
    auch in china gibt es noch das ursprüngliche zen
    ich besitze nichts, das belassen oder genommen werden könnte

    Fabian,



    das ist eine neue Entwicklung des Chan seit ca. 1300 in China. Vorher hattedas im wesentlichen keine Bedeutung. Zu dieser Zeit war das Chan in China bereits am Aussterben. Es gab vor nicht all zu langer Zeit XuYun, dieser wurde 120 Jahre und kann als der gelten, der das Chan in China wiedererweckte.


    Das Zen in Japan spiegelt in etwa das Chan des 10-12. Jahrhunderts in China. Das Seon in Korea etwa das des 8/9. Jahrhunderts und ähnelt wesentlich mehr dem des Zen im heutigen Japan.


    Auch in japanischen Zen-Klöstern findet man Kuanyin oder Amithaba etc. ohne, dass dies dort vorherschende Praxis ist. Verhehrung / Respekt ist etwas anders.


    Nichts gegen die Vermengung von Amithaba und Chan, nur ist dies kein Chan mehr im eigentlichen Sinne.


    Wo steht, dass der Buddha tötete - zumindest seit er Buddha wurde? Und seit wann hat er dies für Mönche/Nonnen akzeptiert? Menschliche Verfehlungen auf diese Weise zu rechtfertigen, nun ja, sie sind menschliche Verfehlungen, wiedersprechen aber dem Vinaya, dem die Ordinierten in China meines Wissens nach, in vollem Umfange unterliegen.


    Was den Sinn der Geschichte angeht, habe ich ihn wohl verstanden. Aber falsche Ansichten stehen zu lassen ist nicht im Sinne buddhas. du hast es in einem öffentlichem Forum geschrieben, dann musst du damit leben, wenn darauf erwiedert wird.



    PS: Glaubst du, ich lebe auf dem Mond? Ich kenne sehr wohl die Shaolin-Mönche. Sie haben erstaunliche Fähigkeiten. Wasaber diese Shows und der damit verbundene Kommerz mit dem Buddha-dharma zu tun haben, das ist mir völlig unklar.


    Ich glaube, du nimmst an, hier jemanden zu haben, der sich nicht mit dem Chan auch auseinandergesetzt hat.

    Richtig Witja,


    und wenn du gelesen hast, was ich schrieb, dann weißt du, das ich das genau so sehe.


    Es geht mir nur darum, die Bezeichnungen klar zu halten. Und das zu aller Vorteil. Es geht nicht darum, was besser, was schlechter ist. Jeder Weg hat seine spezifischen Herausforderungen. Ich habe auch nichts dagegen, das jeder seinen persönlichen Mix zusammenstellt, das tut man zwangsläufig. Wenn aber etwas neues geschaffen wird, ist es eben etwas anderes, als das Alte. Das ist wichtig zu wissen. Stell dir vor, jemand entwickelt ein Amphibienfahrzeug, dieses zu steuern erfordert anderes, als ein Auto zu steuern. Nun verkauft er es aber als Auto,weil es ja auch auf der Straße fährt und auch in der Werbung wird der neue Charakter als solcher nicht betont, wohl aber auf die neue Funktion hingewiesen "mit diesem Auto brauchen sie keine Brücken mehr" (aber nicht, das man noch nen Bootsführerschein braucht, wenn man damit fährt).


    So ist es mit dem Zen und dem Amidismus. Mag sein, das Fabian da gar nicht schuld ist, sondern sein Lehrer da maßgeblich diese Darstellung fördert, auswelchen Gründen auch immer. Schlimm ist nicht mal das, schlimm aber, das für diese relativ neue Entwicklung in Anspruch genommen wird, das Chan/Zen zu vertreten, dann Aussagen wie "wir im Chan" und "im Chan" etc.. von jemandem, er die Geschichte und das Wesen des Chans nicht im geringsten zu kennen scheint und der in einem deutschen Forum einen Devotionalismus an den Tag legt, der heute selten ist,zumal da Chan eben recht rüde ist. Ich geh auch nicht in ein Mahamudraforum und erwarte, das meine Sicht des Mahamudra auf ungeteilte gegenliebe stößt. zumal Fabian ja auch sich ziemliche Mühe gegeben hat, gleich noch den Besitzstand des chinesischen Buddhismus einzuführen. Wer so argumentiert, wer austeilt, der muss auch einstecken können.


    Ansonsten soll er seinen Weg gehen. Aber vielleicht hilft ihm etwas begriffliche Klarheit??!! ^^

    Lieber Fabian,


    der Buddha-Dharma hat sich nicht zum Ziel gesetzt, andere Menschen in ihren religiösen Überzeugungen zu bestätigen, sondern zur Leidensbefreiung und - wenn man so will - zur Erkenntnis des Seins zu führen.


    Du redest von Chan. Dann wundere dich nicht, wenn du behandelt wirst, wie Chan. In dem Fall der Großmutter ist es doch etwas anderes: Während du dich auf den Weg des Buddha-Dharma gemacht hast, tat sie dies nicht!


    Was Bodhidharma angeht und seine Motivation, da darf vieles wohl als gesichert gelten:
    - Vom Kaiser Wu, der stolz auf seine religiösen Taten war, gefragt, was ihm dies bringe, antwortete Bodhodahrma: "Nichts"
    - Was dann der Sinn der von ihm verkörperten Lehre sei: "Offen, weit - nicht heilig"
    - Wer denn dieser sei, der es sich traue, dem Kaiser solches zu sagen: "Ich weiß es nicht"


    Als Huiko, der sein Nachfolger werden sollte, den "Wandbetrachtung" (bi guan) übenden Asketen aufsuchte und ihn bat "Bitte gib mir etwas, um meinen Geist zu befrieden", beachtete Bodhidharuma ihn zunächst gar nicht. Verzweifelt wartete Huiko im Schnee. Er wartete und wartete. Sogar als Banditen seinen Arm abschlugen, wartete er weiter. Nach wiederholten Bitten schließlich, sagte Bodhidharma zu dem verweifelten: "Zeig mir deinen unruhigen Geist". Huiko, verweifelt, antwortete: "Wie, den kann ich nicht finden (ich kann ihn nicht festhalten, greifen)."
    "Dann habe ich deinen Geist zu-frieden gestellt", stellte Bodhidharma lapidar fest.
    Man kann zweifeln, ob sich dies so zugetragen haben soll, aber nur daraus letztlich erschließt sich die Bedeutung Bodhidharmas für das Chan, also sollte man es wohl überdenken!


    Nach dem er begraben wurde, wurde berichtet, er sei gesichtet würden, mit nur einer Sandale an seinem Pilgerstab, als man sein Grab öffnete, fand man nur eine Sandale.


    Das KungFu soll er als Bewegungsübung gelehrt haben. Ich nehme an, das er niemals im Sinn hatte, eine praktisch anzuwendende Kampfkunst zu lehren, denn das wiederspräche allem, was man von ihm weiß und ganz sicher dem Buddhadharma.


    Chan geht straight vorwärts, direkt auf die Höhle des Löwen zu. Das ist gar nichts schlimmes. Man muss nur bereit sein, sich selbst aufzugeben (also das egoistische kleine, ängstliche Selbst). Im Chan geht es nicht um Verehrung. Um Respekt ja, aber nicht um Verehrung. Es ist eine besondere Herausforderung! Man muss sich ihr nicht stellen, möglicherweise kommt man auch so zum "Ziel" (man beachte die Ausrufungszeichen), wenn man sich dieser nicht stellt, wenn aber, sollte manes mit ganzem Herzen tun, dazu gibt es eine interessante Geschichte von Hakuin, dem großen Wiederbeleber des Rinzai-Zen in Japan. Er kanbnte übrigens all die wichtigen chinesischen Klassiker, er war ein großer und mitfühlender Freund des armes Volkes, er war kein bisschen überhelblich! Aber er sagte, wer sein Zen Übender sein wolle, der solle sich folgendes Vorstellen, nach seinem Tod kommt er an eine Schranke, dort sitzen Beamte, die jeden überprüfen, alle vor einem, auch Priester des Reinen Landes etc., sie alle dürfen ohne viel Federlesens herein, der Zen-Mensch aber, der voll Stolz dies vor sich herträgt, der muss aufpassen, dass er nicht an einer kleinen Frage zerbricht und wenn er die Große Sache nicht wirklich geklärt hat, wir er in Angstschweiß ausbrechen und nicht ins Paradies eintreten. Das ist kein Machismo. Im Gegenteil.


    Mögen alle Wesen glücklich sein!
    Gassho

    Ariya:

    Komm gerade vom Tai Chi machen lassen. Da fiel mir so auf, dass einige mehr Probleme mit einem Patchwork aus Zen und Amida, oder Zen und Konfuzianismus, oder Nichiren und Konfuzianismus haben, aber wenige Probleme mit einem Patchwork aus Zen und Kampfkunst, oder Zen und dem taoistischen Tai Chi oder Zen und dem hinduistischem Yoga. (Ich hab sogar schon was von einem Sesshin, wo Zen und dynamische Meditation von osho kombiniert wurden erzählt bekommen). Wieso ist das so?


    A.



    das ist meiner meinung nach recht einfach zu begründen: zen ist schörkellos, zen mag keine umwege, ist unmittelbares realisieren (verwirklichen und erkennen in einem) des buddha-seins, ist gewissermaßen das theravada unter den mahayana-schulen, rückkehr zur basis, weg vom barocken buddhismus des mahayana.


    wen man das selbstverständniss des zen hernimmt, würde das geistsiegel des zen vom buddha an ununterbrochen übermittelt. amida-buddhismus ist aus zensicht da eine art placebo. mehr noch als die koans, die nicht anderes sind, als die eigenen zweifel und fragen in institutionalisierte - überprüfbare - form gegossen. beim amidismus aber - so ähnlich die wirkung sein mag- ist der trick dem übenden die hoffnung zu geben, ein äußeres, übernatürliches wesen würde es schon richten.


    die wirklich großen alten meister wären sehr bunterschidlich damit umgegangen. huineng hätte, analog der fahne, auf den geist verwiesen, bodhidharma würde fragen welchen geist / wen amidha erreten solle, welcher geist im reinen land wieder geboren werden solle. linchi hätte mit einem kaatssuu den rezitanten aus seiner tranze aufgeschreckt, matzu und ummon hätten ihm vermutlich stockscläge angedroht, einige andere hätten es vermutlich etwas subtiler versucht...


    :)

    Jetzt wollen wir mal den beleidigenden ton da herausnehmen.


    ich habe kein problem damit, solche orte zu besuchen. mich inspiriert das auch. mein problem bestand darin, das fabian dort beten will. das halte ich für unpassend. und ich denke auch, das es nicht im sinne bodhidharmas wäre.


    fabian geht ja inzwischen so weit, als buddhistische richtung bei sich anzugeben "Chinesischer Chan-Buddhismus der Linji(AmitabhaBuddhismus) Schule Großmeister Hsing Yun". ich findedaran einiges problematisch, zum beispiel die benennung "Linji(AmitabhaBuddhismus) Schule". Wenn man das so schreibt, entsteht der eindruck, linji-chanund amithababuddhismus sei eins. dem ist aber nicht so. es mag linji-linien geben, die mit dem amitabha verschmolzen sind, das stimmt aber keineswegs für alle und würde wohl auch xuyun der große erneuerer des chan in china so nicht stehen lassen. das heißt nicht, dass es keine ähnlichkeiten gibt... aber es ist nicht eins, schon gar nicht so ausschließlich, wie es hier angedeutet wird, ich habe zudem mein problem mit "chinesisch" bodhidharmas zen war nicht chinesisch und nicht indisch. aber all diese aspekte scheinen fabian sehr wichtig zu sein. warum auch immer.


    aber beten, das ist etwas völlig unpassendes im zusammenhang mit zen/chan oder auch mit buddhismus, ja sogar im zusammenhang mit amithabha-buddhismus, schon gar, wenn man es als vermischung mit dem zen betrachtet.


    leider, und das finde ich betrüblich, scheint fabian recht wenig zu wissen, über was er so redet, jedenfalls über den chan-aspekt seiner tradition.
    und da wollte ich etwas nachhelfen. etwas ironisch. zum nachdenken anregen.
    und wenn man bodhidharma kennt sollte man die geschichten um ihn kennen, denn dafür steht er ja.


    empfehlenswert übrigens das buch von harada roshi "weg zu bodhidharma"


    es scheint leider so zu sein, das heute viele leute über das zen, oder chan, reden, ohne sich mit ihm wirklich auseinandergesetzt zu haben. das ist das traurige. übrigens möchte ich in diesem zusammenhang auch noch empfehlen "die buddhistische lehre von der ganzheit des seins", so heißt es glaube ich, ein buch von c.g. chang über den hua-yen (ja. kegon) buddhismus, der sich auf das blumengirlanden (avatamsaka, huayen oder kegon-sutra) stützt, intellektuell eine schöne darstellung des zen bzw. des gesamten buddhismus.


    Lieber Fabian,


    ich verstehe dich wirklich nicht. Bei jeder sich hier bietenden Gelegenheit betonst du auf fast wütende Weise, das Hsing Yun ein GROßmeister des Chan sei. Und jetzt schreibst du, er ginge weg von extremen Chan-Aussagen, die kein Mitgefühl und keine Liebe enthalten würden. Du scheinst wirklich gar keine Ahnung zu haben was Chan ist. Den Alten Meistern des Chan, wie Ummon, Joshu, Nansen etc. vorzuwerfen, sie besäßen kein Mitgefühl und keine Liebe zeugt von extremer Arroganz und davon, dass du dich mit dem Thema nicht eine Sekunde lang auseinandergesetzt hast. Leider scheint es so, dass Chan hier seines Inhaltes beraubt nur noch zum bloßen Schmuck gebraucht wird. Das Chan hat seinen eigenen Geschmack. Es ist kein besserer oder schlechterer Buddhismus, als andere, so wie Spaghetthi Olio et Aglio keine besseren Pasta sind, als andere, doch dem einen schmeckt es so, dem anderen so. Wenn nun aber der Italiener an der Ecke hingeht und Spaghetthi Napoli als Spaghetthi Olio et aglio verkauft, weil die Leute das, was so heißt haben wollen ,weil sie irgendwann einmal gehört haben, es sei etwas besonderes, er ab andererseits unter diesem Namen Sp. napoli verkauft, weil er zB festgestellt hat, das sie dasoriginal dann doch nicht mögen, der begeht einen Etikettenschwindel. Genau so ist es mit dem Chan, wen manseinen Charakter völlig umstüllpt und es dann trotzdem als Chan oder Zen verkauft.


    Das Problem dieser Chan-Aussagen, ist, das sie heute, aus ihrem Kontext gerissen, zum Objekt von Massen geworden sind, die ihr Ego mit ein bisschen mystischem Schauer aufpolieren wollen.


    Ich bin aber auch erstaunt, wie naiv die manchmal erscheinst, du tippst uns extra etwas aus einer Tempelbrochüre ab, die natürlich nichts andere enthält als eine positive Darstellung deines Lehrers. Erwartest du von einer solchen Seite eine unaubhängige Darstellung? Ich nicht. Auch fällt mir auf, das du bisher vor allem schreibst, was ÜBER ihn geschrieben wird, mach dir doch einmal die Mühe, einen Absatz, dessen, was er schreibt und was du für seine zentralen Lehren hälst, hier abzutippen...


    Ich habe persönlich auch gar nichts gegen einen humanistischen Buddhismus. Der Begriff impliziert aber, der Buddhismus sei bisher nicht humanistisch gewesen. Das verwundert mich. Das Gegenteil ist meiner Meinung nach der Fall. Bereits das Chan verstand sich seinerzeit als RÜCKKEHR zu den URSPRÜNGLICHEN Idealen Buddhas. Und der (Buddha) war durchaus sehr demokratisch und hegte keinerlei Dünkel gegen Leien etc. im Gegenteil. Das ist an mehreren Stellen belegt. Es scheint eher ein Problem des Klerus zu sein, dass er verknöcherte und die Lehre Buddhas immer mehr zu einem starrem System machte.


    Der Begriff des humanistischen Buddhismus entstand als Reaktion auf den Buddhismus, wie er sich Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts in China darstellte. Die große Kraft, die er dort einst besaß, hat dieser Buddhismus schon längst eingebüßt. Aber es handelt sich keineswegs um etwas neues.


    Gassho