Beiträge von thecap

    Vajrakila:

    Und, hast Du diese Unterscheidungsfähigkeiten, oder berichtest Du uns nur von dem, was Du von Hören-Sagen weißt?


    Lass das VK! Wenn einer hier sagt: "Ja, hab ich", würdest du nur mehr Grund haben, den- oder diejenige als Schwindler zu entlarven; sagt aber einer hier "Nein, ich berichte nur" würdest du nur einen Grund haben, den- oder diejenige als Shravaka zu entlarven. Beides würde hier nur deinen Geist verstricken und nicht zu einem ruhigen Gemüt & klarem Sehen beitragen.. Deshalb frag ich anders herum. Wenn du willst, kannst du einen neuen Thread aufmachen. Was, denkst du, ist der Unterschied zwischen direktem Wissen & Hören-Sagen?


    Nun muss ich aber zur Arbeit.


    :)

    Ryonin:

    Wenn Erwachen von Karma abhängig wäre, wär es erzeugt und damit vergänglich. Und wenn sie von körperlichen Merkmalen abhängig wäre, dann wär sie abhängig und nicht frei.


    Hi Ryonin


    Das ist wahr, allerdings sollten erwachen und vollkommenes Erwachen unterschieden werden.


    Es gibt viele Meditierende, die gewisse Erfahrungen in allen möglichen Situationen gemacht haben.


    Der Vorgang des wahr-nehmens vom 'unerzeugten' ist selbst noch grob, bedingt und vergänglich.


    Aber es gibt etwas darüber hinaus: erkennen (durchschauen) & anwenden (loslösen, nicht-anhaften).


    Dazwischen liegt noch viel Arbeit, und man sollte sich von schönen Worten nicht täuschen lassen.


    Im Zen sagt man auch: Es gibt sehen und es gibt (wirkliches) sehen.


    Mit Metta.


    foula72:

    Ich las z.B. von der Metta-Meditation. Wie kann man denn Mitgefühl entwicklen und dem nächsten Wohlwollen wünschen, wenn man mit sich selbst nicht im Reinen ist?


    Hi foula


    Der Trick ist, zu erkennen, dass 'mit sich im Reinen sein', 'dem nächsten Wohlwollen wünschen' und 'Mitgefühl entwickeln' nicht drei verschiedene Dinge, sondern ein und dasselbe ist, oder mindestens nah beieinander liegende Zustände sind. Es sind Zustände, wie Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auch. Somit sehe ich die Vergangenheit als nicht real an. Wie das? Ganz einfach: alles war wir hatten, kannten, sahen, hörten, schmeckten und fühlten existiert nur noch in einer Er-innerung. Wenn man die Fähigkeit sich zu er-innern (in sich zu gehen) weiter ent-wickelt: dann erkennt man, dass die Vergangenheit nicht real, nicht wirklich ist, sondern nur in unserem Kopf existiert, konstruiert ist. Erkennen ist die halbe Miete, der Rest besteht aus dem Vorgang des Anwendens und geschieht fast automagisch. Hat man das erkannt, fällt es einem auch deutlich leichter, davon loszulassen, sich mit 'der Vergangenheit' auszusöhnen, sich zu vergeben.


    Zitat

    Danke an Euch! :)


    Bitte.


    :)


    Ihr scheint beide richtig zu liegen. . . mirco sieht die Sprache wie sie ist. . . accinca sieht die Dinge wie sie sind


    Erdmaus:

    Was unterscheidet ein angenehmes von einem unangenehmen Gefühl?


    Hi Erdmaus


    Kurze Antwort: Das Vorzeichen. . .


    Lange Antwort:


    Es gibt angenehme & unangenehme Gefühle bei Otto-Normal-Verbrauchern und es gibt angenehme & unangenehme Gefühle beim Meditierenden. Bei einem Otto-Normal-Verbraucher entsteht das angenehme Gefühl beim Kontakt mit anziehenden Formen, Gerüchen, Geschmäckern, Geräuschen & Tastempfindungen, oder beim Fehlen von abstoßendem Sinneskontakt, und es vergeht bei der Abwesenheit von anziehendem Sinneskontakt sowie beim Aufsteigen von abstoßendem Sinneskontakt. Das unangenehme Gefühl entsteht bei einem Otto-Normal-Verbraucher beim Kontakt mit abstoßenden Formen, Gerüchen, Geschmäckern, Geräuschen & Tastempfindungen, oder beim Fehlen von angenehmem Sinneskontakt, und es vergeht bei der Abwesenheit von abstoßendem Sinneskontakt, sowie beim Aufsteigen von angenehmem Sinneskontakt. Aber das angenehme Gefühl eines Meditierenden entsteht und vergeht durch Abgeschiedenheit, Kontemplation, Entreizung, Geistessammlung, Vergegenwärtigen der Zustände & Loslösen in und als der Atem; und das unangenehme Gefühl eines Medis entsteht durch Sinnesgier, Übelwollen, Müdigkeit, Rastlosigkeit & Zweifelssucht, und vergeht mit Vergegenwärtigen & Loslösen.


    Aggivessano:
    thecap:

    Willkommen zurück, Aggivessano.


    :)


    nope, das sind die letzten Funken ^^


    die letzten sind oft die hellsten. . . aber wo immer die Funken dazwischenfunken oder Funkstille haben: überall ist hier


    Vajrakila:

    Das ist damit auch nicht gesagt.....Es geht um die karmisch heilsame Tat.....und nur ich kann sie tun, niemand für mich


    ohne Zweifel, mein Freund


    aber vorhin sprachst du vom Erkennen. . . jetzt sprichst du vom Tun. . . ;)


    Zitat

    Wer korrigiert den "Wahnerfüllten" in seiner Lesart?


    natürlich korrigiert nur der Wahnerfüllte den Wahn


    niemand anderes hat wirklichen Einfluss auf die Erfahrung eines Menschen


    allerdings kann jemand, der den Wahnsinn & seinen Ursprung erkannte, das Ende des Wahnsinns verwirklichte oder zumindest schmeckte und den Weg zum Ende des Wahnsinns weiß, bedingungslos seine Erfahrung mit dem noch Wahnerfüllten teilen


    nur meine Meinung


    mit Metta


    :)

    Vajrakila:

    Ja, aber das ist Selbsterkenntnis, und niemand anderes erkennt es, als man selbst. Erkennst Du Deinen Staub?


    Hi Vajrakila


    der Buddha erkannte den 'Staub', den Ursprung des 'Staubs', das Ende des 'Staubs' und den 'Staubwischer'


    im Vorgang der 'Selbsterkenntnis' sind Menschen gar nicht so verschieden ;)


    Vajrakila:

    Er ist doch die letztendlich Autorität, nicht wahr? Bin gespannt, wo Du ihn antriffst, um ihn zu befragen? Im Palikanon?


    mit Respekt, Vajrakila, aber so reden aus Erfahrung nur Leute, die den PK nicht gelesen haben


    zumindest die Reden des Buddha im Sutta Pitaka sind weder Autorität noch sonstwie heilig,


    auch nicht 100% korrekt überliefert


    aber wer die Sutten kennt & umsetzt, erkennt einen 'roten Faden' darin


    anhand des 'roten Fadens' kann man alle zuträglichen und unzuträglichen Zustände erkennen & anwenden


    somit verschwinden alle Zweifel bezüglich was der Buddha lehrte


    :)

    Shanti:

    Dank Dir, dass hab ich jetzt auch verstanden. Ja der Weg ist noch weit und das Anhaften an ein "Ich" und das Loslassen nicht wirklich leicht. Meine Frage ist, wie geht ihr mit dem Tod einer geliebten Person um, wenn sie jetzt stirbt, dann versucht z.B. das Christentum zu troesten, man sieht sich im Himmel wieder, sowas gibt es natuerlich nicht im Buddhismus, wie also geht ihr in dem Fall dann mit dem Verlust einer geliebten Person um, denn sehen wird man sich dann eher nicht mehr, zumindestens nicht als das was man hier auf Erden darstellen zu glauben scheint.


    Hi Shanti


    die Christen liegen nicht ganz falsch damit Trost zu spenden


    aber der beste Trost ist immernoch die absolute Ehrlichkeit


    und ehrlich ist die Tatsache, dass nach dem Tod zwar kein Harfenspiel auf Wölkchen stattfindet


    aber es ist auch noch nicht das Ende von allem. . .


    Einstein wurde einmal gefragt, wie er mit dem Tod einer Bekannten umginge, und er sagte, für uns Physiker ist Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nur eine Illusion; jenseits der Zeit gibt es den Tod nicht


    vielleicht hilft das ein Bisschen weiter


    mit Metta


    Shanti:

    Vielleicht nochmal ein paar Schritte zurueck, so fuer ganz grosse "Anfaenger". Ich bin im Glauben, dass ich ein Bewusstsein habe, dass Bewusstsein nennt sich Shanti, ich bin der Mensch in diesem Koerper mit diesen Gefuehle, ich kann mich an kein Leben vor meinem jetzigen Leben erinnern. Wenn ich also sterbe, tausche ich dann nur meinen Koerper, oder loest sich dass "Bewusstsein" Shanti auf?


    Hi Shanti


    auf die Frage gibt es leider keine einfache und (auf Dauer) zufriedenstellende Antwort


    das Bewusstsein Shanti entsteht aus der Unterscheidung: zwischen allem was 'Shanti' und 'Nicht-Shanti' ist


    sowie aus der Identifikation mit allem was 'Shanti' ist


    mit dem Auflösen der Unterscheidung und Identifikation löst sich auch das Bewusstsein auf


    in anderen Worten: nach dem Tod gibt es unser, mein, dein Bewusstsein, wie wir es kennen, nicht mehr


    aber es gibt ein Bewusstsein, das unendlich, ungebunden und von den Weisen zu verwirklichen ist


    mit Metta


    Hi Shanti


    Worte, Taten, Gedanken, Vorstellungen, Hoffnungen, Empfindungen, Leid, Ichs, Dus, Wirs, Andere, Keiner und Alle


    all das wird geboren, erfreut sich am Angenehmen, scheut das Unangenehme, verkennt das übrige und vergeht wieder


    der Buddha aber lehrte das Ungeborene für Leute mit wenig Staub auf den Augen; Entstehen, Vorzüge, Gefahren und Vergehen aller Annehmlichkeit und Unannehmlichkeit als Weg und ansonsten das Goldene Gesetz


    nur meine Meinung


    mit Metta


    Mondfinger:

    Den Dingen ins Auge zu schauen, darum geht es, nicht darum, ihnen auszuweichen.


    Hi Mondfinger


    Das ist nicht ganz richtig.


    Wenn ein Auto auf einen zukommt, bringt es nichts, das Auto zu durchschauen; man sollte ihm ausweichen.


    Ebenso gibt es Dinge, die am besten mit Durchschauen, und welche, die am besten mit Ausweichen begegnet werden.


    Der Buddha lehrte:


    Zitat

    "Ihr Bhikkhus, es gibt Triebe, die durch Sehen (Durchschauen) überwunden werden sollten. Es gibt Triebe, die durch Kontrolle überwunden werden sollten. Es gibt Triebe, die durch Gebrauch überwunden werden sollten. Es gibt Triebe, die durch Erdulden überwunden werden sollten. Es gibt Triebe, die durch Vermeiden (Ausweichen) überwunden werden sollten. Es gibt Triebe, die durch Entfernen überwunden werden sollten. Es gibt Triebe, die durch Entfalten überwunden werden sollten."


    Und:


    Zitat

    "die Vernichtung der Triebe gibt es für einen, der weiß und sieht, nicht für einen, der nicht weiß und sieht"


    http://palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m002z.html


    dernichterleuchtete:

    ein unstillbares Verlangen nach mehr Sinnesreizen. Habt ihr Ideen, Ratschläge, Methoden ...?


    Hi dernichterleuchtete


    alles ist Funktion



    die sexuellen Erscheinungsbilder dienen bloß der Bewerbung


    wenn du eine 'reizende' Sendung im TV sähest, wie würdest du vorgehen?



    es gibt zwei Möglichkeiten damit umzugehen


    alles wird durch Nahrung aufrechterhalten, also:


    • gar nicht erst angucken
    • wenn aber der Wunsch nach Entsagung noch nicht vorhanden ist :arrow: eine stabile Beziehung auf gleichen Werten


    das unstillbare Verlangen nach Sinnesreizen nimmt ab, wenn auch andere Reize abnehmen


    das unstillbare Verlangen wird gestillt durch gemäßigte Lebensweise, usw. kurz: den Edlen 8-fachen Weg


    dernichterleuchtete:

    Woran könnte das liegen? Meditation müsste doch eigentlich eher Energie geben als nehmen hätte ich gemeint, oder ist das erst ab einer gewissen Tiefe ? Sollte ich vielleicht nicht ganz so viel meditieren?


    Hi dernichterleuchtete


    Geistessammlung hat weder die Aufgabe, Energie zu geben, noch nimmt es Energie, sondern gleicht diese eher aus


    der Erfolg bei der Geistessammlung kommt auch weniger auf die Dauer als auf die Qualität an


    an deiner Stelle würde ich als Grundlage einmal 'Sammeln' vor dem Zubettgehen und nach dem Aufstehen angehen


    zu dem Zeitpunkt hat es die beste Wirkung, zumal wenn man tagsüber Schwierigkeiten hat 'runterzukommen'


    gemäßigte Ess- und Schlafgewohnheiten sind auch von Vorteil


    außerdem geh mal spazieren, schwimmen, usw.


    und denke daran, dass nicht du die Medi kultivierst, sondern bestenfalls kultiviert sie dich, den Lebensvorgang als Ganzes


    Chandan:
    accinca:

    Die Wahrheit ist, das der Buddha lehrte


    Ich bin froh, dass du die Wahrheit kennst und nun gebe ich dem Gefühl der Unlust mit dir zu diskutieren endgültig nach.


    Hi Chandan


    der Weise und Einsichtige erfreut sich am Buddhawort


    dazu bedarf es kein Lustgefühl


    mit Metta.


    :)

    monikamarie:

    Lieber thecap und RockLee3141!
    "da ist ETWAS" war das unbestimmte Gefühl eines DA-SEINS innerhalb dieses mehr oder weniger leidvollen Lebens hin- und hergerissen zwischen Himmelhochjauchzendzutodebetrübt. Dieses Gefühl konnte ich damals ja noch nicht erklären - es war aber zuvor schon mal vorhanden in der Kindheit als unbeschwertes, noch von Sorgen unbelastetes Leben, in dem sich Leben von Moment zu Moment entfaltete, ohne ständiges Geplane, Befürchte und Gewünsche. Später erschien es immer wieder in speziellen Momenten der inneren Stille, die vor der spirituellen Praxis bereits durch andere Auslöser hervorgerufen wurde.
    Schönen Abend :)


    Hi Monika


    Danke fürs Teilen deiner Erfahrung mit der Sangha und einen angenehmen Sonnabend auch dir.


    :)

    Norbert:

    - weil Gefühle kommen und gehen, es aber einen unabhängigen Geisteszustand gibt der über das gewöhnliche Glücksgefühl hinausgeht und für immer währt. ;)


    Hi Norbert


    Sagst du, dass es einen Zustand des Geistes gibt, der für immer und ohne Ende ist?


    :shock:;)

    Hi RockLee


    was du bisher über Buddhismus angelesen hast, ist nichts weiter als ein 'Markt', und kann ganz schön zermürbend wirken


    das hast du vollkommen richtig erkannt


    Erleuchtung heißt nicht Sterben, sondern ganz im Gegenteil das Todlose, die Befreiung von Tod


    der Buddha hat außerdem zu keinem Zeitpunkt gelehrt, Leben, Liebe & Freundschaft zu verabschieden


    das ist eine falsche Schlussfolgerung und missrepräsentiert den Buddha


    aber er hat Vorstellungen von und über das Leben, Liebe & Freundschaft ins richtige Licht gerückt


    er sagte: "Ananda, Freundschaft ist der ganze Weg"


    dennoch formulierte der Buddha interessanterweise (und daran stoßen sich viele Anfänger zurecht an) die 4 Edlen Wahrheiten mit Leid und des Leidens Auflösung


    warum?


    nicht aus Pessimismus, sondern damit die Leute sich keine Vorstellungen von und über das Glück machen


    denn nur so können sie das höchste Glück tatsächlich erfahren


    der Buddha war Pragmatiker


    aber bis einer soweit ist, sich keine Vorstellungen machen zu können, bedarf es den Geist zu glätten und zu beruhigen


    zu diesem Zweck fühl dich eingeladen, RockLee, den 'Markt' großflächig zu umgehen


    such dir 'n Lehrer der dich persönlich anspricht oder erforsche gleich die ursprünglichen Reden des Buddha zB im Anguttara Nikaya


    :)

    Bambus:

    Was genau ist hier mit weisem und unweisem Nachdenken gemeint?



    Mondfinger:

    Womit "Buddhisten" ihre Schwierigkeiten haben werden:
    Rosenberg legt viel Wert darauf, dass Gesprächspartner ihre BEDÜRFNISSE artikulieren, bzw. diese im Partner erspüren.
    Dahinter steckt die Überlegung, dass Zufriedenheit z.T. auf der Befriedigung von Bedürfnissen beruht.
    Und wenn es um die "Befriedigung von Bedürfnissen" geht... kann das schnell mit buddhistischen Lehrsätzen zusammenstoßen...


    Hi Mondfinger. Ich sehe hier keine Schwierigkeit. Sich innerer und 'äußerer' Bedürfnisse bewusst zu sein, deren Aufsteigen, Vorzüge, Gefahren & Vergehen zu erkennen und in Ehrlichkeit auszudrücken ist ein Schritt näher zu Vipassana (Klarblick).


    :)