Beiträge von thecap

    Leonidas:

    "Selbstverbesserung ist Masturbation" -> Zitat aus dem Film Fight Club
    ("Self-Improvement is masturbation, Self-destruction is the answer...")


    Welche "Dharma-Quelle" ist fuer Deine Bodhisattva-Praxis glaubwuerdiger - Fight Club oder Geshe Tashi? :lol:



    THE BODHISATTVA VOWS


    The Eighteen Root Downfalls


    12. discouraging others from seeking full enlightenment


    13. causing others to break the vows of Individual Liberation


    14. belittling those who follow the path of Individual Liberation



    http://www.bodhicitta.net/BODHISATTVAVOWS.htm


    Hallo Daniel


    Schoen, dass ihr Euch in der Schule mit Buddhismus beschaeftigt! :)


    Uns hat man das konsequent vorenthalten, obwohl wir theistische Religionen im Ethik-Unterricht durchkauten, bis es einem zum Hals raushing.


    Nun aber habt ihr da ein paar Dinge durcheinander gebracht? So schaut's aus:


    - Es gibt keine Gebote im Buddhismus, sondern nur freiwillige Regeln, die man festlich annimmt, um auf dem spirituellen Pfad voranzukommen. Drei, fuenf, acht, zehn, 227, 311, 348, 350 oder 364 an der Zahl.


    - Nach der ersten Regel soll denkenden und fuehlenden Wesen kein Schaden zugefuegt werden. Dazu zaehlen Mensch und Tier. Pflanzen sind zwar auch Lebewesen, aber man geht davon aus, dass sie in der Regel nichts dagegen haben, gegessen und verarbeitet zu werden. Ausgenommen evtl. Sex mit Pflanzen, da greift die dritte (auch freiwillige) Regel: Kein sexuelles Fehlverhalten, da muss dann schon die Hand herhalten.


    - Nach der siebten Regel sollte man keinerlei Schmuck, Perfuem und Verzierungen tragen. Allerdings nehmen die meisten Buddhisten nur die ersten fuenf Regeln an, jene die gerne saufen nehmen sogar nur die ersten drei an, und nur die ganz harten, so wie Moenche und Meditationsjunkies, nehmen acht oder mehr Regeln an.


    Wie du siehst: fuer die meisten Buddhisten ist Pflanzen zu killen und sie an ihre Koerperbedeckung oder auf Buddha-Steine zu stecken kein Thema. :o


    Alles Gute!
    thecap

    Dhammapada Weisheitsreden fuer 5 Euronen:
    http://www.libri.de/shop/actio…hammapada_3931274012.html
    (zu der Uebersetzung kann ich nichts sagen, da ich grundsaetzlich englische verwende)


    Reden des Buddha Mittlere Sammlung (mit der ist es empfehlenswert anzufangen) fuer 20 Euronen:
    http://www.libri.de/shop/actio…has_reden_3932337336.html
    (pass auf, dass du nicht die Neumann-Uebersetzung in die Haende bekommst, die hat naemlich schon einige Zeit auf dem Buckel und klingt etwas hochtrabend, was man dem eher pragmatischen Gotama Buddha kaum zumuten kann)

    Vajrakaya:


    Europa ist bereits von turbulenten Fehlentwicklungen ergriffen ...


    Dieses Forum ist wie ein Vergrößerungsglas ...


    Sprichst du fuer andere oder fuer dich selbst?

    "Der Zweck heiligt die Mittel, Folge 23"... Nur zur Info, im Dritten Reich wurde der hinduistische Wiedergeburtenkult in der SS als Rechtfertigung verwendet, Toetungen an diversen "benachteiligten" Menschengruppen vorzunehmen. Die Beteiligten waren ueberzeugt davon, sie taeten ihnen damit einen gefallen. Dazu gibt's eine nette BBC-Doku.


    Auch in den Gospeln wird das Schlachten, hier allerdings von Tieren, damit gerechtfertigt, dass ihr Fleisch quasi im Menschen weiterlebe und einem guten Zweck zukomme.


    Im Buddhismus gilt aber folgendes:


    1. Panatipata veramani sikkhapadam samadiyami - I undertake the precept to refrain from destroying living creatures. (Nicht toeten und so.)

    bel:
    thecap:


    Karma und Wiedergeburt sind soweit ich weiss aus dem Brahmanismus uebernommen worden, das waere also kein gutes "Buddhistisches Thema".


    Sorry, aber so stimmt es nicht. Die Begriffe "Karma" und "Wiedergeburt" existieren zwar auch im Brahmanismus, aber der Buddha gab ihnen einen andern Begriffsinhalt.
    Und genau die Begriffsinhalte, um die es beim Buddha geht, sollte man genau bestimmen.
    Dann besteht auch keine Gefahr mehr, das mit Brahmanismus zu verwechseln.


    _()_


    Lieber bel,


    Du hast natuerlich recht, meine Formulierung war ungeschickt, 'tschuldige und danke fuer den Hinweis.


    Aber Tatsache ist, dass Buddha zum Beispiel meist von Geburt/Entstehung (jati) sprach, und nicht von Wiedergeburt. Und die meisten Buddhisten scheinen dennoch zu glauben, dass man kein Buddhist ist, wenn man nicht an Wiedergeburt/Reinkarnation glaubt. Vielleicht hast du andere Erfahrungen gemacht, aber mir wurde das schon oft an den Kopf geworfen.


    Deswegen halte ich es fuer wichtig, die einzigartige Lehre der Buddhas zu betonen, anstatt die populaeren Begriffe der asiatischen Kultur. Nur meine Meinung. Aber natuerlich hast du recht, sollte man die Begriffsinhalte unterscheiden. Danke.


    Metta,
    thecap :)

    Willkommen KintaChan. :)


    Vorab, ich finde du solltest wissen, was an Buddha's Lehre einzigartig ist, und wo es Ueberschneidungen mit anderen Religionen gibt.


    'Karma' und 'Wiedergeburt' sind soweit ich weiss aus dem Brahmanismus uebernommen worden. Das waeren also keine guten 'buddhistischen' Themen, zumal der Gautama Buddha meist nicht von Wiedergeburt, sondern von Geburt/Entstehung sprach, und nicht von Karma im allgemeinen Sinn, sondern von Ursache und Wirkung.


    Gut waeren, wie bel sagte, die Vier Edlen Wahrheiten. Denn sie sind die spezifische Lehre der Buddhas (abhaengige Entstehung) in Kurzform und fuer jeden verstaendlich: Es gibt Leid in der Welt, es gibt einen Ursprung, ein Ende und einen Weg zur Beendung des Leids, den achtfachen Mittelpfad (der auch so in keiner anderen Religion zu finden ist).


    Falls dir die englische Sprache kein Hindernis ist, hast du hier eine 5 Minuten Einfuehrung in Buddhismus: http://buddhismchatsite.myfanf…viewtopic.php?f=6&t=6#p11


    Frohes Schaffen,
    thecap 8)

    Hallo Nirian


    Fuer einen Laienbuddhisten ist Mode vollkommen OK, ausser er oder sie laesst sich ordinieren als Moench/Nonne oder unternimmt freiwillig einen Schwur auf die (erweiterten) 8 Tugendregeln. Normalerweise lassen sich Laienbuddhisten aber nur auf die ersten 5 Tugendregeln ein, und das auch nur freiwillig. Fuer Dich ist das also kein Thema.


    Metta,
    thecap :)

    Seeker after truth:

    Okay, dem kann ich zustimmen. Aber warum ist es so wichtig diese Tatsache so stark in den Vordergrund zu stellen? Ist es denn wirklich so, dass das Leben (mit Geburt, Krankheit, Tod,...) zum Leiden führt? Sind es denn nicht vielmehr bestimmte Geisteshaltungen (wie z.B. Begierde, Hass, Unwissenheit) die zum Leiden führen?


    In der Tat, und um dies sachlich wahrzunehmen bedarf es an Uebung. Zum Beispiel kannst du jetzt intellektuell wunderbar nachvollziehen, dass allein die Geisteshaltung darueber entscheidet, ob Geburt, Krankheit und Tod gleich Leid ist. Doch wie ist es, wenn du mit Geburt, Krankheit und Tod hier und jetzt akut konfrontiert wirst? Wenn ein naher Verwandter qualvoll stirbt?... Dann setzen alte, tief verankerte Verhaltensmuster ein - und wir leiden und bereuen es, dass wir nicht mehr Zeit mit jenem Verwandten zugebracht haben.


    Die plumpe Aussage "Leben ist/beinhaltet Leid" trifft nunmal fuer die meisten Menschen zu, egal wie gut wir es zu verschleiern wissen. Denn die Menschen sind im tiefsten Innern unvorbereitet auf Geburt, Krankheit und Tot. Sie bereuen ihre nachlaessige Lebensweise und verstehen erst im Nachhinein, was wirklich wichtig ist. Der alte Spruch trifft zu: ueber den Pfad reden und den Pfad gehen sind zwei Dinge. Der Buddha sagte zu Ananda, "Meditiere jetzt, Ananda, bereue nicht spaeter die Achtlosigkeit".


    Zitat

    Ich merke einfach, dass die Aussage des Dalai Lama "Leben ist Leiden" bei mir starken Widerspruch auslöst. Wenn ich diese Aussage so akzeptieren würde, so würde bei mir daraufhin ein starker Hass auf dieses ja so leidvolle Leben entstehen. Und weiter sehe ich auch, dass das Leben auch glückliche Zeiten enthält. Okay, ich gebe zu das sie vergänglich sind. Aber auch das Leid (z.B. nach einem Beziehungsende) ist etwas vergängliches und danach kommen wieder gute Zeiten...



    Metta,
    thecap :)

    TUMO:

    Als ich hier die postings durchlas, kam mir der alte Koan assoziativ entgegen:
    Wenn Meditation zur Erleuchtung führte, wären alle Frösche Budhas!


    Quack!


    Metta,
    thecap :)

    Hallo TUMO


    TUMO:

    Die vier apramanas Wohlwollen (metta), Mitleid (karuna), Freude (mudita) und Gleichmut (upekkha) (In Sanskrit: maitri, karuna, mudita und upeksa) werden immer als Meditationserfolge verkauft. Sie sind aber Ergebnisse des achtfachen Pfades.......sie sind Leistungen zwar eines durch Meditation erkenntnisreich geschulten Geistes, aber kein Produkt der Meditation, sie sind Ergebnis des aktiven Begreifens.


    Na klar, ein Streichholz kocht noch keine Mahlzeit... Und worauf genau bezogst du dich?


    Metta,
    thecap :)

    Hallo accinca


    accinca:

    Auch ein Puthujjana kann von seinem Standort verstehen, das für ihn Leiden relativ ist und
    es von seinem Standpunkt Leiden und Freude gibt. Nämlich Leiden dann, wenn die für ihn
    unerwünschten Dinge eintreten und Freude dann wenn die für ihn erwünschten Dinge eintreten.
    Zwischen diesen beiden Endpunkten liegt aber auch sein Laufrad in seiner Gefangenschaft.


    Das mag durchaus sein, aber Anhaftung ans Nichtsein hat die Faehigkeit mehr Leiden hervorzurufen, als es mindert.


    Zitat

    Vom Standpunkt eines Arahats der sich daraus befreit hat, sind all dies Dinge elendes Leiden die
    er überwunden hat.


    Nicht die Dinge selbst, sondern Anhaftung ist des Leidens Ursache nach Buddha ... Sam-ud-aya Dukkha, mein Freund. Manchmal, je mehr wir versuchen unsere Egos zu bezwingen, desto tiefer hinein fallen wir. Passadhi und Piti helfen Dir bei der Ueberwindung der Anhaftung Upekkha gegenueber den Dingen des Lebens zu bewahren.


    Metta,
    thecap :)

    accinca:

    Vom höchsten Standpunkt aus wäre Korrekt zu sagen:
    Das Leben enthält nur vergängliche, leidhafte Dinge.


    Das ist nicht ganz zutreffend. Ein Tathāgata hat alle Standpunkte ueberwunden. Ein Arahant hat die Faehigkeit Worte zu finden, die seiner Zuhoererschaft zutraeglich sind. Die Mitteilung "Das Leben enthält nur vergängliche, leidhafte Dinge" mag zum Beispiel fuer eine/-n Sotāpanna einleuchtend und sogar motivierend sein. Fuer eine/-n Puthujjana ist sie aber nicht unbedingt zutraeglich und kann gefaehrlich sein, falls er oder sie eine Verantwortung seiner Familie gegenueber hat.


    Metta,
    thecap :)

    Hallo Seeker


    Seeker after truth:

    Ist diese Einstellung "Das Leben ist Leiden..." nicht zu negativ und eine Verzerrung der Wirklichkeit?


    Naja, das Leben ist nicht nur Leiden: Unwissenheit kann auch ein Segen sein, allerdings nur zeitweise... und dann... :P


    Korrekt waere zu sagen: Das Leben enthaelt Leid.


    Zitat

    Wie stimmt das überein mit der Suche nach "der wahren Natur der Dinge" im Buddhismus?


    Und was denkst du ist die wahre Natur der Dinge?


    Hier eine Erklaerung. Der Buddha erkannte, dass alles Weltliche auf Dauer unbefriedigend ist. Geh zum Beispiel mal auf eine Party, sieh wie die Leute scheinbar unbeschwert das Leben geniessen. Doch unter dem oberflaechlichen Laecheln und Tratschen ist stets eine gewisse Anspannung, wissend, dass die "guten Zeiten" frueher oder spaeter vorbei sein werden, und dass man dann wieder den kalten Tatsachen ins Gesicht blicken muss: dass wir naemlich irgendwann sterben. Viele glauben, man wird gluecklich, indem man von aussen etwas hinzufuegt. Das ist ein Trugschluss und verursacht bloss Rastlosigkeit, weil man immer "mehr" will. Mehr von einer abstrakten Idee des Gluecks. Nein, man wird gluecklich, indem man mentale Hindernisse ablegt, weil alles was wir zum Glueck brauchen bereits hier und jetzt vorhanden ist. Menschen "mit wenig Staub in den Augen" durchblicken diese Form der Selbstverblendung. Das ist der erste Schritt. Der Buddha war kein Pessimist, schliesslich hat er uns den Achtfachen Pfad ins "Glueck" hinterlassen. Und selbst wenn man diesen ganzen Hokuspokus nicht glaubt, kann man durch einfache Meditation sein Leben bereichern und zu einem aehnlichen Ergebnis kommen. Die Betonung des Negativen hat also rein praktischen Nutzen und weniger von einem Wunschkonzert... :>


    Metta,
    thecap :)

    free:

    Nun meine Frage
    Was ist ein Lichtwesen. Kannst Du das anhand der Lehre erklären?


    Hallo Gotamo, Free


    Lichtwesen ist ein esoterischer Begriff, den ich aus Buddha's Lehre so noch nicht kenne (Bezug?).


    Vielleicht meint Gotamo die 'feine Lebenskraft', Rupa-jivitindriya?


    Metta,
    thecap :)

    birth:

    das ist die frage. Er sacht ja, dass die wiedergeburtskette aufhören soll. das wäre ein auslöschung des Daseins. Aber, das ist vlt. zu kurz gedacht


    Ja, das erscheint auf den ersten Blick in der Tat paradox. Und man neigt sich zu fragen, ist das alles bloss ein abgekatertes Spiel? Anhaftung ans Nichtsein? Dann vergeht der Zweifel in der unmittelbaren Erleichterung beim Meditieren. Und was Buddha sagte, macht auf einmal unheimlich viel Sinn. ;>

    Hallo Freunde


    birth -- hast du bedacht, dass Buddha nicht "das Dasein" schlechthin ausloeschen wollte (diese Vorsellung waere eine Anhaftung ans Nichtsein), sondern das brennende Verlangen, welches aus Nichtwissen entsteht? Denn sonst koennte man sich ja auch die Kugel geben, um erleuchtet zu werden...


    Wenn das unkontrollierte Verlangen erloescht ist, heisst das allerdings nicht, dass alle Formen, Gefuehle, Wahrnehmungen, Erfahrungen und Bewusstseinszustaende ausgeloescht werden... Die Rupadhammas bestehen auch weiterhin bei einem oder einer Buddha gemaess den Umstaenden bis zum Mahaparinibbana, zumal Weltschmerz und Trauer der befreienden Einsicht in den Kern unseres Daseins weichen...


    Metta,
    thecap :)