Beiträge von odysseus05

    Hallo,


    man kann die Gedanken registrieren, sie u. U. auch untersuchen
    und sich dann auf das konzentrieren,
    was im Moment wichtig ist, z. Bsp. Auto fahren, bügeln, abwaschen usw.,
    d. h. ich nehme wieder Kontakt zum Hier und Jetzt auf,
    ähnlich wie in einer Meditation.


    Liebe Grüße


    Stefan

    Hallo,


    Hanzze.:

    Ja, Absicht geht der rechten Rede, rechten Handlung und der rechten Lebensweise voraus.


    „Und was ist rechte Entschlossenheit? Entschlossen in Entsagung zu sein, in Freiheit von Feinschaft, in Nichtverletzen: Das wir rechte Entschlossenheit genannt.“
    -SN 45.8


    insofern ist jede Maßnahme, die auf intellektueller oder auch auf emotionaler Ebende dabei hilft
    die Entschlossenheit zu nähren und zu stärken von Nutzen,
    auch um den Preis dass man die hohen Anforderungen im Alltag nicht gleich allesamt erfüllen kann,
    denn genau darum geht es mir.


    Liebe Grüße


    Stefan

    Hallo,


    Hanzze.:

    Schau mal Die heilende Kraft der Tugend *schmunzel* vielleicht kannst du dem etwas abgewinnen.


    Danke für die Information.
    Ohne Sila geht es natürlich auch nicht.


    1) Keine Lebewesen töten oder verletzen
    2) Nichtgegebenes nicht nehmen.
    3) Keine unheilsamen sexuellen Beziehungen pflegen und sich im rechten Umgang mit den Sinnen üben.
    4) Nicht lügen oder unheilsam reden.
    5) Sich nicht durch berauschende Mittel das Bewusstsein trüben.


    Es stimmt, dass es sinnvoller ist sich immer wieder bewußt zu machen, wo man steht.
    Ich selbst töte kein Lebewesen.
    Durch den Umstand, dass immer noch ein wenig Fleisch in meiner Ernährung ist,
    werden Tiere für meine Nahrung getötet.
    An diesem Punkt kann ich arbeiten,
    indem ich meine Ernährung vegetarisch gestalte.


    Ebenso bei Punkt 4 mit der unheilsamen Rede.


    Was mir aber wichtig ist...


    Tugend ist gut und schön. Aber unterm Strich zählt die Absicht
    und dies führt uns mitten in den Geist hinein.


    Ein Geist der täglich mit Wohlwollen allen Wesen gegenüber konfrontiert wird,
    reagiert langfristig darauf, indem er das Wohlwollen annimmt.
    Der Geist wird wohlwollender und herzlicher.
    Und aus dieser Haltung heraus ändert sich die Absicht ohne weiteres Zutun,
    dieses oder jenes zu fühlen, zu denken, zu reden oder tun zu müssen,
    es passiert einfach.


    Ohne die Arbeit am Geist, würden wir uns vielleicht krampfhaft an die Silas halten,
    aber die Absicht würde sich nicht ändern.
    Der Geist wäre immer noch der Alte.


    Daher ist nicht das Eine besser oder wichtiger,
    Alles zusammen ergibt ein schlüssiges Konzept.
    Und man darf nie vergessen,
    dass es ein Weg von vielen vielen Schritten ist.


    Was das Anhaften betrifft,
    so wirst Du selbst irgendwann vor die Wahl gestellt ins Kloster zu gehen.
    Denn nur dort kann man den Weg wirklich konsequent gehen.


    Ich habe für mich beschlossen,
    nicht in ein Kloster zu gehen und
    trotzdem so gut es geht den Weg zu gehen.


    Wenn ich den Weg also nicht konsequent gehen kann,
    so finde ich es schlüssig und logisch Ziele zu suchen,
    die
    a) machbar sind
    b) stark motivierend sind.


    Und meine persönlichen Ziele sind
    a) verstehen
    b) Frieden
    c) Herzqualitäten, wie Wohlwollen und Mitgefühl bearbeiten


    Wenn diese Ziele erreicht sind, dann sehe ich weiter.
    Dies ist sicher nicht der konsequente Weg eben des vollständigen Erlöschens,
    aber das steht gerade nicht auf dem Plan bei mir, später mal.


    Ich halte es im Übrigen für pragmatischer sich selbst zu überlegen,
    wohin man selbst will, wenn man Buddhismus praktiziert.


    Will man tatsächlich Nirwana?
    Oder gibt es aus der Geschichte des eigenen Lebens irgendwelche Punkte,
    die viel dringlicher sind und die wirklich darauf warten bearbeitet zu werden?


    Spannenderweise funktionieren buddhistische Techniken auch,
    wenn man persönlich Nirwana nicht die ganze Zeit im Kopf hat.


    Liebe Grüße


    Stefan

    Hanzze.:


    Wie kannst du da herumsitzen, dich in "metta" üben alle Lebewesen liebend und von ihnen und auf ihre Kosten leben? Das passt nicht zusammen, das ist einfach Heuchlerei und wird dich nicht leichter machen, auch wenn es sich gut anfühlt.
    So etwas kann nur ein zusammengebasteltes Gedankenkonstrukt sein, solange man auch nicht in einer Weise lebt, die von so einer Haltung getragen wird.


    Ich vermute, Du hast ein wenig Probleme mit dem Wort "Liebe".
    Du kannst auch Wohlwollen gegenüber allen Wesen einsetzen.


    metta, karuna, mudita und upekkha gehören nunmal zur buddhistischen Ethik und sie sind halt zu kultivieren,
    wobei die Kultiverung von metta karuna und mudita erleichtert.


    Wenn ich von Kultivierung spreche, meine ich einen Prozess.
    Niemand wird von heute auf morgen ein Heiliger, auch Du nicht.
    Der Geist braucht Zeit und viel Übung, um sich zu ändern.
    Man kann auch mit kleinen Schritten ein gutes Stück voran kommen.
    Besser als keinen Schritt zu tun, weil man sich nicht traut :)


    Viele üble Konditionierungen
    werden von Millionen von Neuronen getragen.
    Um diese Neuronen wieder zu lösen,
    braucht man viel Zeit, ist halt so.


    Und neben Achtsamkeit ist Metta
    ein sehr sanfter aber auch wirksamer Weg,
    um zu helfen diese Konditionierungen aufzulösen
    und den Geist zum Guten auszurichten.
    Vernunft allein hilft eben oft nicht.


    Daher macht es sehr wohl Sinn,
    jeden Tag zu üben, in der Meditation und im Alltag.
    Wenn Du es als Heuchelei siehst,
    dann soll es so sein.


    Du kannst mir gern Deine Geschichte schreiben und wir schauen,
    ob nicht auch Du ein Heuchler bist.
    Dann wären wir schon zu zweit :)


    Liebe Grüße


    Stefan

    Hallo,


    Hanzze.:

    Schau mal Stefan, nimm nun mal den Umstand her, dass Maha Metta alle Lebewesen, alles Leben, jedes Wesen umfasst, dann ist deinen Anhaftung an Menschen und das was du für sie tust gleich in einem anderen Licht.


    ich hafte aber nicht an Menschen.
    Mein Wohwollen gilt jedem Wesen,
    der Erde, seinen Pflanzen, seinen Tieren und den Menschen gleichermassen.


    In mir ist noch ein bißchen Christ.
    Und ich habe in meiner Praxis etwas entdeckt,
    was ich ganz persönlich (und hierüber diskutiere ich nicht) Gott nenne.
    Und Gott ist für mich in allen Dingen, im Stein, in der Pflanze, im Tier und im Menschen.
    Von daher ist es nur logisch, dass ich allen Dingen Wohlwollen zukommen lasse.
    Nichts ist wertvoller, nichts ist wertloser.


    Hanzze.:


    Liebe hat immer mit Anhaftung zu tun, und Anhaftung (wenn sie etwas locker ist) schafft es besten falls gleich zu nehmen und zu geben.
    Du tötest unweigerlich wenn du an jemanden Anhaftest, jemanden liebst.


    Wenn ich mir Mühe gebe Alles gleichermassen zu lieben,
    Allem mein uneingeschränktes Wohlwollen zu geben,
    dann töte ich Niemanden.
    Wenn mir jemand vorwirft, es sei Anhaften,
    dann komme ich sehr gut damit klar.



    Hanzze.:


    Für das was du liebst tötest du jeden Tag, und dazu urteilst du zwischen meins (wir) und seine (deren). Das hat nichts mit metta zu tun. Metta ist im Bezug auf die Praxis eine wohlwollende Haltung gegenüber anderen. Maha metta ist etwas das durch Erkenntnis aufkommt und keine Anhaftung kennt, sondern die Natur aller Dinge und Wesen.


    Wenn Du Alles gleichermassen lieben kannst,
    dann wirst Du auch fühlen, dass wir miteinander verbunden sind.


    Auf dem Weg erkennt man irgendwann,
    dass die Wirklichkeit ganz anders ist.
    Und Du erkennst, dass das Ich
    lediglich ein notwendiges evolutionäres Werkzeug ist,
    damit wir diesen Körper am Leben erhalten.


    Infolgedessen reift die Einsicht,
    dass wir uns selbst nicht so wichtig nehmen müssen
    und forschen wie alle Dinge zusammen interagieren.


    Nicht-Feindschaft hört sich ja ganz gut an.
    Aber wir Menschen sind nun mal von Gefühlen getrieben
    und dies wird bis zum Tod so gehen.
    Und welches Gefühl würde diese Nicht-Feindschaft am besten unterstützen?
    Es ist bedingungslose Liebe und Mitgefühl.


    Hanzze.:


    Da ist viel Quatsch in so manchen Anleitungen enthalten (meist aber von Leuten, die nicht entsprechend der Vinaya leben und vom lehren Leben), auch wenn es schön erscheinen mag, Liebe (Anhaftung) außer an Dinge die befreiend sind hat Buddha niemandem gelehrt.


    Vielleicht haben sich die Autoren geirrt, vielleicht haben sich meine Lehrer geirrt.
    Aber auf meinem Weg prüfe ich die Dinge von allen Seiten noch selbst.
    Ohne bedingungslose Liebe, eben dieses starke Wohlwollen allen Dingen gegenüber
    ist meiner Erfahrung nach kein wesentlicher Fortschritt zu Frieden möglich.


    Hanzze.:


    Das Herz ist nicht der Bauch und auch sollte man immer Herz immer als Synonym für den Geist sehen. Solange das Herz an Gefühlen hängt ist es nicht frei und kann auch kein maha metta entwickeln.


    Gefühle bestimmen das Leben nunmal sehr
    und sie werden auch bei Dir bis zum Lebensende mitbestimmend sein.


    Was wir lernen können,
    ist intelligent mit Gefühlen umzugehen.
    Die Psychologie nennt dies: emotionale Intelligenz.
    Hierzu gehört:
    - die Fähigkeit eigene Gefühle zu erkennen,
    - Gefühle zu verstehen und bewusst damit umzugehen, - sich selbst motivieren zu können,
    - Mitgefühl (Empathie) zu entwickeln,
    -gute Beziehungen aufzubauen, zu pflegen und intelligent in ihnen zu agieren.


    Und der Buddhismus ist ein Meisterstück hierfür.
    Wo wir Herzqualitäten nun platzieren ist mir egal.
    Wahrscheinlich hängt es damit zusammen,
    dass sich starkes Wohlwollen als weites, warmes und kribbelndes Gefühl im Brustraum äußert.
    Und dieses Gefühl macht es so viel leichter gut zu den Wesen dieses Planeten zu sein,
    viel leichter als wenn Aversion in uns ist.


    Aber dieses Gefühl von Wohlwollen allen Dingen gegenüber kommt nicht von allein,
    weil der Verstand meint, dass es gerade sinnvoll ist.
    Es will täglich kultiviert werden.


    Neben Metta praktiziere ich noch Samatha und Vipassana.
    Ich fand es sehr interessant selbst die hohen Vertiefungen zu erleben.
    Denn diese Einsichten helfen enorm sein Leben mit weniger Ballast zu gestalten.
    Und Loslassen ist enorm wichtig, um mit Gefühlen intelligent zu arbeiten.


    Aber wie gesagt ist mein Anspruch nicht totale Befreiung oder Nirwana,
    sondern erstmal Frieden und Verstehen,
    weil ich denke, dass dies ist guter Beitrag für die Erde ist.


    Hanzze.:


    Sicherlich ist die anfängliche Bildung einer Anhaftung an alle Wesen dienlich um diffuse Gefühle zu verringern, aber auch dann gilt es Gleichmut zu entwickeln und von den Anhaftungen los zulassen und jenes anzustreben, dass allen Wesen hilfreich ist und sich um die eigenen Befreiung zu bemühen.


    Auch hier wiederhole ich gern,
    dass bedingungslose Liebe allen Wesen gegenüber
    mich deutlich spüren läßt,
    wie stark wir verbunden sind.
    Und gerade diese Verbindung sollte man wirklich genau erforschen.
    Man kann hier viel über das große Ganze als auch über sich selbst lernen.


    Dies stammt von Ayya Khema:
    Der durch die Meditation erweiterte Geist
    sieht universelle Wahrheiten in sich und um sich herum.
    Er beschäftigt sich nicht ausschließlich mit sich selbst,
    sondern mit der Zusammengehörigkeit von allen Phänomenen.


    Wie Du siehst, gehen wir vielleicht verschieden an die Sache heran.
    Ich stelle das Nichtanhaften nicht so in der Vordergrund.
    Es passiert irgendwie von allein, ohne dass ich es erzwingen muss.


    Was das Weinen des Mönches betrifft,
    so rate ich doch dazu zu weinen.
    Weinen kann helfen loszulassen.
    Man muss nur lernen sinnvoll und achtsam mit Gefühl umzugehen.


    Liebe Grüße


    Stefan

    Hallo,


    Hanzze.:

    Stefan,


    das endlose Begehren und die "Liebe" der Mutter ist eben was diesen Vergleich für das Hütens des Wohlwollens ausmacht. Man soll so ein starkes Begehren wie eine Mutter gegenüber ihrem einzigen Kind hat (die sie sogar ihr Leben für diese Anhaftung aufgeben würde) für die Pflegen und das Hüten von metta entwickeln. Das ist damit gemeint.


    Das ist die Textpassage:


    Wie eine Mutter mit Ihrem Leben
    ihr einzig Kind beschützt und behütet,
    so möge man für alle Wesen und die ganze Welt
    ein unbegrenzt gütiges Gemüt erwecken:


    Zumeist setzen wir Grenzen.
    Wir sind wohlwollend zu Menschen,
    die wir mögen und die uns gut tun.
    Zu Menschen, die wir nicht mögen,
    sind wir nicht wohlwollend.


    Aber auch hier haften wir an,
    Wir lagern einen Backstein in uns,
    wir tragen nach.


    Nur wenn wir lernen auch zu diesen Menschen
    ehrlich wohlwollend zu sein,
    dann können wir loslassen.


    Und dies geht meiner Erfahrung nach besonders leicht,
    wenn wir dieses Gefühl in uns kultivieren.


    Es geht bei der Mutter auch nicht so sehr um die Frage,
    ob es nun Anhaften ist oder nicht,
    sondern lediglich darum keine Bedingungen zu stellen,
    wem man sein Wohlwollen schenkt,
    denn keine Bedingungen zu stellen ist die Voraussetzung,
    damit man leichter loslassen kann und erkennen kann,
    dass Alles irgendwie magisch verbunden ist.


    Ich hatte hierzu mal einen Blog geschrieben.
    Ich glaube er paßt hier ganz gut...


    Matthäus - Kapitel 5
    Ihr habt gehört, daß gesagt ist:
    "Du sollst deinen Nächsten lieben
    und deinen Feind hassen."


    Ich aber sage euch:
    Liebet eure Feinde;
    segnet, die euch fluchen;
    tut wohl denen, die euch hassen;
    bittet für die,
    so euch beleidigen und verfolgen…


    Jack Kornfield berichtet in einem Buch...
    Er war mit seinem Lehrer in Kambodscha
    in einem Flüchlingslager.
    Die Khmer hatten unzählig viele Menschen umgebracht
    und drohten den Menschen keinen Tempel aufzubauen.
    Trotzdem baute der Lehrer einen Tempel und
    es kamen 25.000 Menschen,
    um den Tempel zu eröffnen.


    Der Lehrer fing an zu singen und wiederholte
    nur einen einzigen Satz aus Buddhas Lehrrede
    immer wieder und wieder:


    "Hass wird niemals durch Hass vertrieben,
    nur durch Liebe kann er geheilt werden.


    Die meisten Menschen hatten Angehörige und
    Freunde durch die Greueltaten verloren.
    Viele weinten und doch stimmten
    sie in den Gesang ein...


    Vergeben heißt Loslassen dürfen.
    Nicht mehr den großen Stein namens
    ich hasse diesen oder jenen.
    mit sich rumzuschleppen,
    sondern ihn loslassen zu dürfen.


    Am leichtesten fällte es dann,
    wenn es mir tatsächlich gelingt,
    Liebe gegenüber denen aufzubauen,
    die mir weh getan haben.


    Tue ich dieses immer wieder,
    so fällt es mir immer schwerer
    diesen Menschen böse zu sein.
    Und irgendwann ist dieser Stein weg.


    Besonders intensives Vergeben
    hat auch körperliche Folgen,
    wir verlieren u. U. viele Tränen,
    die deutlich zeigen, dass wir loslassen...


    ...


    Das ist eine Möglichkeit nicht mehr anzuhaften, loszulassen...


    Hanzze.:


    Dharma praxis hat mit Gefühls-ent-wicklung zu tun und ganz klar nicht mit Gefühls-verwicklung. Das heißt nicht das es etwas schlechtes ist an jemanden Anzuhaften, aber es ist halt nicht frei von Leiden, weder für einen selbst noch für den anderen.
    Anderen etwas gutes zu Wünschen ist sehr weise und entspricht metta, wenn ich anderen aber deshalb etwas gutes schicke, um mich selber besser zu fühlen, missbrauche ich dies und lüge mir eigentlich in den Sack. Deshalb sollte immer die rechte Haltung der Handlung vorausgehen. Und diese entspringt aus einem Verständnis aus Weisheit und nicht aus einem wie immer erscheinenden Selbstzweck. *schmunzel*


    [/quote]


    Letztendlich verfolgt Jeder Prakizierende einen Zweck.
    Für mich ist der Zweck Frieden und Wissen
    Denn ohne Frieden wird es kein Glück geben.


    Der Zweck für mich ist nicht,
    nicht mehr wiedergeboren zu werden,
    denn genau dies könnte ich auch als egoistisch deuten.


    Nicht egoistisch empfinde ich,
    wenn ich mich wie Alle dem Leiden stellen muss
    und versuche für die Anderen ein wertvolles Wesen zu sein,
    das in seinem bescheidenen Rahmen versucht den Planeten etwas schöner zu hinterlassen.
    Wenn mein Leben der Menschheit und dem Planeten hilft,
    dann war das Leben nicht umsonst und ich bin bereit für das nächste Leben.


    Wenn ich versuche bedingungslose Liebe zu kultivieren,
    so ist dies sicher ein wesentlicher Schritt Frieden zu finden
    und man könnte mich anprangern anzuhaften,
    aber es geschieht ebenso aus der tiefen Einsicht,
    dass wir das große Mysterium der Verbundenheit
    besonders gut durch diese Energie spüren können.


    Und wenn wir die Verbundenheit zu Allem was ist spüren,
    in unseren Zellen deutlich fühlen,
    dann passieren viele Dinge ohne nachzudenken,
    sie passieren einfach.


    Und ich schüttel immer wieder den Kopf
    was für verrückte Sachen dabei passieren :)


    Es ist fast so als würde eine Weisheit
    abseits des großen Denkers geboren werden,
    eine Weisheit, die schon immer da war,
    die wir aber stets am falschen Platz gesucht haben, im Verstand.
    Diese Weisheit findet man meiner Meinung nach am besten im Herzen.


    Weniger denken, mehr lieben.


    Liebe Grüße


    Stefan

    Hallo,


    Hanzze.:

    odysseus05,
    vielleicht magst du dir die Texte noch mal genauer ansehen und prüfen ob du nicht von unermesslicher Liebe (tanha) sprichst und weniger von metta. *schmunzel*


    nein, ich meine die bedingungslose Liebe.
    Liebe, die keine Bedingungen stellt.


    Und bei einer Mutter kann man dies besonders gut erkennen,
    sie stellt keine Bedingungen.


    Tanhā: Begehren, Verlangen, Durst


    Es ist nicht das Begehren, Verlangen oder der Durst der Mutter,
    es ist das starke Gefühl, dass Mutter und Kind durch ein starkes Band verbindet.
    Und dieses Band heißt Liebe.


    Diese Liebe erfinden wir nicht durch unseren Verstand.
    Sie ist bereits in allen Wesen vorhanden.
    Wir küssen diese Energie durch unsere Hinwendung wach und
    unsere Praxis wird durch die Energie wesentlich leichter.


    Wenn ich über einen langen Zeitraum einer Person,
    die mich sehr verletzt hat, Liebe in meiner Meditation schenke,
    dann hilft mir diese Liebe nicht nur loszulassen,
    sie wandelt die Beziehung um.


    Dabei stelle ich eben keine Bedingungen.
    Ich habe dabei kein Verlangen, keinen Durst, kein Begehren.


    Selbst wenn Übersersetzungen umstritten sind,
    so habe ich gelernt mit Herz und Verstand selbst zu prüfen,
    in diesem Fall die Übersetzung von Ayya Khema.


    Bedenklich finde ich,
    wenn wir versuchen die Lehre zu stark mit der Ratio zu verstehen.
    Viele Lektionen versteht man nur mit dem Herzen gut.
    Ich habe große Teile der Lehre erst verstanden,
    nachdem ich die Arbeit am Herzen begonnen hatte.


    Daher komm ich sehr gut klar damit,
    wenn Menschen Übersetzungen so oder so auslegen.
    Ich kann die Worte gottseidank selbst prüfen :)


    Liebe Grüße


    Stefan

    Hallo,


    Hanzze.:

    “Nur wenige verstehen was Liebe wirklich ist und wie es im menschlichen Herzen entsteht. Es wird ständig mit guten Gefühlen anderen gegenüber, Gutmütigkeit, Gewaltlosigkeit oder Dienen verglichen. Aber diese Dinge an sich, sind nicht Liebe. Liebe entsteht aus Einsicht. Sie besteht nur insofern, als du jemanden so wie er oder sie wirklich hier erscheint siehst und nicht wie sie in deiner Erinnerung, deinen Begierden oder in deiner Vorstellung oder Projektion sind, daß du sie wirklich lieben kannst. Anderenfalls ist es nicht die Person die du liebst, sondern die Vorstellung die du dir über die Person geformt hast oder die Person ist Objekt deiner Begierde und nicht wie er oder sie wirklich ist.


    Der erste Akt der Liebe ist diese Person oder dieses Objekt, diese Realität, so zu sehen wie sie wirklich ist.


    oder halt die Person zu lieben wie sie ist,
    egal ob man sie mag oder überhaupt nicht mag.
    Unterm Strich funktioniert Metta im Alltag dann sehr gut,
    wenn man sich einfach vom Gefühl der bedingungslosen Liebe leiten läßt.


    Intensive Metta-Praxis hinterläßt bei mir im Brustraum
    eine angenehme warme und etwas kribbelnde Weite.
    Und dieses Gefühl verbindet mit einem sanften Lächeln Menschen und
    überwindet mit Leichtigkeit zwischenmenschliche Probleme.
    Es macht das Zusammenleben eben einfacher.


    Ich selbst praktiziere Metta über einen sehr langen Zeitraum.
    Dabei arbeite ich sowohl mit Metta-Sätzen als auch mit dem Gefühl.
    Ich habe festgestellt, dass ich ohne das Gefühl Metta im Alltag nicht recht entwickeln kann.
    Die trockene logische Einsicht nützt mir hier einfach zu wenig.


    Ich denke, man sollte Herzensangelegenheiten beim Herzen belassen und
    sie nicht der trockenen Ratio überlassen.


    Bedingungslose Liebe ist für mich tatsächlich ein überaus starkes Gefühl,
    das sich nicht auf mich begrenzen läßt.
    Es fließt magisch von Mensch zu Mensch,
    es verbindet alle Wesen,
    um uns zu lehren,
    um uns deutlich fühlen zu lassen,
    dass wir nie getrennt waren,
    dass wir immer miteinander verbunden sind.


    Und wenn das was ich für Gott halte
    in allen Dingen gleichermaßen ist,
    so ist die Liebe zu allen Dingen wohl
    eine gute Möglichkeit diesem, was ich Gott nenne,
    etwas näher zu kommen.


    Auf jeden Fall hilft es enorm und gibt Kraft
    den oft steinigen Weg mit einem Lächeln weiterzugehen.


    Passend finde ich hier immer dies:


    Dies ist die Metta-Sutta,
    die Lehrrede Buddhas zur liebenden Güte.


    "Wem klargeworden, dass der Frieden des Geistes
    das Ziel seines Lebens ist,
    der bemühe sich um folgende Gesinnung:


    Er sei stark, aufrecht und gewissenhaft,
    freundlich, sanft und ohne Stolz.


    Genügsam sei er, leicht befriedigt,
    nicht viel geschäftig und bedürfnislos.


    Die Sinne still, klar der Verstand,
    nicht dreist, nicht gierig sei sein Verhalten.


    Auch nicht im Kleinsten soll er sich vergehen,
    wofür ihn Verständige tadeln könnten.


    Mögen alle Wesen glücklich sein und Frieden finden!


    Was es auch an lebenden Wesen gibt:
    ob stark oder schwach,
    ob groß oder klein,
    ob sichbar oder unsichtbar,
    fern oder nah,
    ob geworden oder werdend -
    mögen sie alle glücklich sein!


    Niemand betrüge oder verachte einen anderen.
    Aus Ärger oder Übelwollen wünsche man keinem irgendwelches Unglück.


    Wie eine Mutter mit Ihrem Leben
    ihr einzig Kind beschützt und behütet,
    so möge man für alle Wesen und die ganze Welt
    ein unbegrenzt gütiges Gemüt erwecken:


    ohne Hass, ohne Feindschaft,
    ohne Beschränkung nach oben, nach unten
    und nach allen Seiten.


    Im Gehen oder Stehen,
    im Sitzen oder Liegen
    entfalte man eifrig diese Gesinnung:
    dies nennt man Weilen im Heiligen.


    Wer sich nicht an Ansichten verliert,
    Tugend und Einsicht gewinnt,
    dem Sinnesgenuss nicht verhaftet ist -
    für den gibt es keine Geburt mehr."



    P.S.: wobei ich es eigentlich nett finde, meine Mitmenschen mit meiner Anwesenheit zu nerven.
    Ich glaube ich dreh noch ein paar Runden :)

    Hallo,



    wenn man eine Absicht verfolgt,
    kann man sich selbst behindern.
    Ich versteife mich so sehr auf das Ziel,
    dass ich vergesse achtsam im Augenblick zu sein.


    Wenn ich meditiere hege ich die Absicht achtsam zu sein
    und mich auf meinen Atem zu konzentrieren.
    Dabei versuche ich mich eben nicht zu verkrampfen.
    Wenn ich unachtsam bin, dann ist es halt so.
    Sobald ich es merke, kann ich mich daran erinnern achtsam zu sein.


    Es ist wohl so wie die Saite eines Instruments;
    spannt man sie zu sehr reißt sie,
    spannt man sie zu wenig, dann kommt kein Ton.
    Man muß selbst die goldene Mitte finden.


    Ansonsten:
    "Die buddhistische Praxis (Meditation etc.) ist für mich ein Mittel, um zu irgendeinem Zeitpunkt mal "Buddhaschaft" (Nirvana) zu erreichen. Warum sonst praktizieren wir ? Just for fun ?"


    Jeder verfolgt sein eigenes Ziel mit seiner Praxis.
    Ich beabsichtige nicht aus Samsara auszusteigen.
    Mir reicht es vollkommen aus, wenn ich den Moment bewußter und friedlicher gestalten kann
    und es endlich schaffe das zu sähen was ich ernten will.
    Dieses Ziel ist für mich wesentlich einfacher zu erreichen als Nirwana und
    weil es einfacher ist, macht es mir Spass mich hierzu immer wieder zu motivieren.
    Wenn ich dieses Ziel erreicht habe, dann denke ich über neue Ziele nach.


    So arbeite ich mich von Meilenstein zu Meilenstein.
    Mal sehen wohin es führt :)


    Liebe Grüße


    Stefan

    Hallo,



    ich würde von einer Verallgemeinerung abraten.
    Obgleich man diverse Aussagen verknüpfen kann,
    so sind die Motive der Menschen so verschieden wie die Menschen selbst.


    Meine Sicht zu Deinen Punkten...


    1) Es gibt im Leben zahlreiche Herausforderungen.
    Schwierig wird es aber dann erst, wenn wir uns in diese Probleme hineinsteigern.
    Dann wird aus einem Kieselstein schnell ein Gebirge.
    Wenn wir uns nicht hineinsteigern, dann bleibt die Herausforderung,
    aber eben kein Gebirge.


    2) Diese Art von Denken finde ich oft wenig produktiv.
    Sie führt bei mir oft zu nichts und sie hindert mich daran achtsam zu sein und den Augenblick klar wahrzunehmen.
    Und genau darum geht es doch, ganz da zu sein, hier und jetzt.
    In diesen Momenten sehe ich nicht nur schwarz weiß, sondern das Leben in vielen Farben.
    Und in diesen Momenten offenbart sich das Leben mit vielen Geheimnissen,
    die wir oft komplett übersehen, wenn wir wieder mal viel denken.


    3) Ich möchte mein Ich weder loswerden und auch nicht bekämpfen.
    Ich kann aber einen mittleren Weg abseits von Extremen einschlagen und mit meinem Ich arbeiten.
    Das Ich ist nützlich, um wichtige Bedürfnisse des Lebens zu erfüllen.
    Aber man muss das Ich nicht immer so wichtig nehmen und sich permanent durchsetzen.
    Man muss einen Weg finden, um harmonisch mit den edlen Wahrheiten zu leben.


    Für mich ist der Buddhismus anfangs sehr komplex gewesen.
    Ich hatte echt Schwierigkeiten diese Lehre mit dem Verstand zu erfassen.
    Seitdem ich angefangen habe Herz und Verstand gleichermassen einzusetzen,
    gehen die Türchen ganz von allein auf, um mir Einsichten zu schenken,
    die mich im Innersten wie Erdbeben bewegen.


    Von daher kann ich nur raten auf dem Weg neben Achtsamkeit, Metta niemals zu vernachlässigen.
    Metta ist wie Achtsamkeit ein notwendiger Schlüssel, um die Lehre zu fühlen, zu verstehen und wichtige Türen zu öffnen.
    Ratio allein wird viele Türen nicht öffnen.


    Liebe Grüße


    Stefan

    Hallo,



    die Welt verändert sich,
    wenn wir uns verändern,
    jede Ursache von uns
    löst eine Wirkung aus.


    Wenn wir der Welt mehr Liebe und Mitgefühl schenken,
    so wird die Welt darauf reagieren,
    weil sie reagieren muss.


    Wir brauchen nicht den Palikanon unterm Arm zu tragen,
    ihn wie Missionare zu verbreiten,
    denn ein großer Teil verbreitet sich
    ganz allein von Herz zu Herz.


    Genau das habe ich ziemlich genau im Alltag untersucht und geprüft.
    Früher habe ich auch gedacht ich müsse Leute überzeugen.
    Viel einfacher ist es aber, wenn man Herzlichkeit verschenkt,
    denn sie wird empirisch überprüfbar weitergegeben.


    Und wenn meine Umwelt durch mein Wirken herzlicher wird,
    so fühle ich mich dabei ziemlich gut und brauche nicht missionieren,
    denn weil Alles miteinander vernetzt ist, kehrt die Herzlichkeit
    ziemlich oft zu mir zurück.


    Wenn Du Dir Herzlichkeit wünscht,
    dann sähe vorher Herzlichkeit,
    immer wieder und wieder,
    auf dass Du irgendwann Herzlichkeit ernten kannst.


    Liebe Grüße


    Stefan

    Hallo,



    Jack hatte eine nette Vergebungsmeditation niedergeschrieben.
    Ihre Sanftheit mag sogar dicke Mauern zu sprengen,
    die wir über viele Jahre um unser Herz hochgezogen haben und
    nur dazu dienten nicht verletzt zu werden.


    Dabei hindern uns die Mauern auch daran eigene Gefühle intensiv zu spüren und
    eben auch die Botschaft hinter den Gefühlen zu verstehen.


    Ist das Mauerwerk einmal rissig,
    dann kommen wir immer besser in Kontakt zu wirklich tiefen Gefühlen.
    Und dann ist es für mich ganz normal auch mal zu weinen,
    denn die Tränen räumen das Herz auf,
    machen es wieder leer für Neues und
    wenn die Wolken nach dem Regen aufreissen
    kommt ein Himmel zum Vorschein der grenzenlos ist und
    wir sind bereit die Sonnenstrahlen in unser Herz zu lassen,
    damit es sich wieder mit Freude füllen kann.


    Das ist Fülle im Leben.


    Liebe Grüße


    Stefan

    1. Bestimmte, feste Uhrzeit oder so wie´s passt?
    Morgens


    2. Wie oft am Tag?
    Mindestens einmal


    3. Länge: So nach Lust und Laune oder bestimmte Zeitvorgaben oder gar beides?
    20 min Metta, 30 min samatha-vipassana


    4. Auf Stuhl oder unten aufm Kissen? Gehen, Liegen, Stehen? Wenn Kissen, welche Art von Sitztechnik? Wie sehen die Erfahrungen mit all dem aus.
    Falls Lotussitz, schon immer gekonnt oder nach Training und wenn ja wie lange hat´s gedauert?
    Bänkchen, aber möglichst so bequem, dass ich 1 h locker aushalte.


    5. Habt ihr immer auf die gleiche Weise praktiziert oder irgendwann eine für euch besser funktionierende Technik gefunden? Habt ihr euer Wissen durch
    Bücher, Lehrer oder aus eigener Erfahrung entwickelt?
    Bücher, Seminare, Erfahrung


    6. Immer nur eine Technik oder mehrere je nach Situation?
    Mischung


    7. Welches Meditationsobjekt? (Atem, Metta, Gefühle, Körper, Gedanken usw.. oder mehrere)
    vorwiegend Atem


    8. Unterscheidet ihr streng zwischen Samatha und Vipassana (Also Konzentrations und Einsichts-Methoden)? Nutzt ihr beide je nach Situation, nur eins von
    beidem, oder beides in zusammen/auf einander folgend?
    unterscheiden ja, einsetzen Beide.
    Am Anfang viel samatha, später auch Vipassana (geht mit Ruhe im Kopf besser)

    9. Versucht ihr möglichst immer in derselben Position zu bleiben, ohne sich zu bewegen auch wenn es juckt? Oder tut ihr doch etwas dagegen?
    wenn es sehr unbequem ist, bewegen


    10. Wie geht ihr mit Störungen von außen um? Respektiert eure Familie eure Auszeit?
    suche mir möglichst ruhige Ecke und Zeiten

    11. Wie lange praktiziert ihr schon? Falls es Unterbrechungen gab, wie lange dauerten sie und wenn ja, aus welchem Grund traten sie ein?
    viele Jahre


    12. Habt ihr Retreat-Erfahrungen? Und wenn ja, wie sehen die aus? (Wie lange, wie sah die Situation danach aus?)
    Seminare, teils auch eine Woche lang

    13. Ein Thema das vielleicht einen eigenen Thread erfordert: Habt ihr die dunkle Nacht erlebt (auch als spirituelle Krise bekannt)? Wie seid ihr damit
    umgegangen? Welche Auswirkungen hat es auf euer Leben, eure Umwelt und eure Praxis gehabt? Wenn ja, wie seid ihr da wieder rausgekommen?
    Jeder Nacht folgt ein Tag und jede Nacht bringt mich zurück auf meinen Weg.
    Wenn mein Leid wieder größer wird, bringt mich mein Leid automatisch zu Buddha.

    14. Gibt es irgendwas konkretes das eure formelle Praxis extrem stört? Eure Konzentration und Achtsamkeit irgendwie in ernsthafte Bedrängnis bringt?
    Hindernisse gehören zum Leben dazu.
    Meistens ist es der Affe in mir, der mich vom Meditationsobjekt wegzieht.
    Hin und wieder auch etwas Trägheit, die meine Konzentration schwächt.
    Aber damit kann man arbeiten.

    15. Habt ihr schon bestimmte Jhanas erreicht? Wenn ja, nach welcher Zeit mit welcher Technik? Ist jemals irgendwas Ungewöhnliches eingetreten?
    Ja, war sehr heftig.
    Ist gut sie mal erlebt zu haben.
    Als Dauerdroge aber nicht zu empfehlen,
    denn ich will den Alltag meistern und Meditation stärkt mich für den Alltag.
    Daher sind Einsichten wichtig.


    16. Gibt es oder gab es konkrete Effekte die ihr lang- oder kurzfristig in eurem Alltagsleben zu spüren bekommen habt?
    Mein Leben ist ziemlich anders geworden.
    Ich habe angefangen an mein Leben auf meine Einsichten anzupassen, ändere sogar große Ziele.
    Ist eine richtig schöne Zeit zu erleben wie Buddhas Lehre im eigenen Leben
    vom kleinen Samen zur herrlichen Ernte aufgeht.
    Seine Aussagen sind nicht nur in meinem Großhirn,
    sondern sie geistern in allen meinen Zellen herum.


    Eigentlich ist Alles ziemlich einfach,
    so einfach, dass ich momentan nicht weiss,
    ob ich lachen oder weinen soll.
    Aber es ist auf jeden Fall herzergreifend.


    17. Irgendwelche Rituale, die euch helfen?


    Ich erinnere mich selbst im Alltag immer wieder
    an wichtige Gesetzmäßigkeiten,


    wie: Alles ist miteinander verbunden. Ich erforsche dann spielend und mit Herz die Verbindung.


    wie: Du erntest was Du sähst. Willst Du ernten, mußt Du vorher sähen.
    Metta als Saatgut ist ziemlich heftig. Man braucht aber Geduld, weil die Saat nur langsam aufgeht.


    wie: Erinnere Dich daran achtsam zu sein,
    denn nur so kann ich bewußt sähen und bewußt ernten und natürlich forschen und lernen.


    wie: Entfache immer wieder Metta im Herzen und lasse Dich davon leiten.
    Metta ist meiner Meinung nach genauso wichtig wie Achtsamkeit.
    Metta ist für mich eine sehr starke Energie, die sehr starke Wirkung auf die Umwelt und auf mich selbst hat.
    Dabei arbeite ich stark mit dem Gefühl, die Metta auslöst.
    Metta und Achtsamkeit sind 2 Freunde, die ich nicht mehr missen möchte,
    weil sie mir immer wieder sagen, wohin ich gehen soll :)

    Hallo,


    Bambus:

    Man gibt der Robe, nicht dem Menschen der drin steckt.


    Kusala:


    Gibt es einen Unterschied im Verdienst für den Gebenden? Im oben zitierten Thread habe ich den Eindruck gewonnen das wäre so. Warum? Ist nicht nur und ausschließlich der Eindruck beim Gebenden entscheidend?


    entscheidend und primär ist die Absicht des Gebenden.
    Alles Andere ist meiner Meinung nach sekundär.


    Sofern unser Handeln kein Leid auslöst und die Absicht edel ist,
    kann man sich viel Denkenergie ersparen.


    Edel ist die Absicht sicher auch dann,
    wenn das Geben von Herzen kommt und
    sich nicht über Verdienst Gedanken macht.


    Weniger Denken, mehr lieben
    (Ayya Khema)


    Liebe Grüße


    Stefan

    Hallo,



    ich denke,diese Schwierigkeiten haben Viele.
    Immer achtsam sein ist auch für mich nicht möglich.


    Ich hatte mir damals eine sehr leidvolle Konditionierung vorgenommen.
    Jedes Mal, wenn ich merkte, dass sie in der Hektik wieder durchkam,
    beobachtete ich sie sehr achtsam, gewann Einsicht und ließ sie gehen,
    ohne mich in ihr zu verfangen. Danach kehrte ich zur Konzentration auf die Arbeit zurück.


    Ansonsten versuche ich mich zu erinnern achtsam zu sein.
    Man kann sich z. Bsp. mit einer Uhr und einem leisen Alarm in Abständen daran erinnern innezuhalten.
    Man kann sich auch einen runden kleinen Stein in die Hosentasche stecken und jedes Mal, wenn man ihn fühlt erinnern.
    Oder man macht wirklich regelmäßig kleine Päuschen und ist zum Anfang dieser Minipause achtsam.


    Ansonsten versuche ich mich auf meine Arbeit zu konzentrieren.
    Verliere ich die Konzentration, dann wende ich mich dem Objekt zu,
    was die Konzentration stört und wende mich danach der Arbeit wieder zu.


    Dadurch geht die Arbeit schneller und einfacher von der Hand.


    Interessant ist sicher auch nachzufühlen, wenn Hektik in uns selbst einzieht,
    was die Hektik mit dem Körper, dem Gefühl, Denken, Reden und Handeln macht.


    Liebe Grüße


    Stefan

    Hallo,


    Ich denke, dass wir ohne Metta nirgendwohin kommen.
    Ich habe es selbst oft genug erfolglos probiert.


    Die richtig großen Schritte habe ich immer mit Metta gemacht.
    Mitgefühl und selbstose Liebe sollten neben Achtsamkeit Hand in Hand gehen.
    Wir sollten diese Begleiter immer ganz nah bei uns haben und uns täglich daran erinnern,
    sie zu kultivieren und nach ihnen zu leben.


    Denn selbstlose Liebe läßt uns erkennen und fühlen, dass wir verbunden sind.
    Sie offenbart was unsere grobe Wahrnehmung verschleiert
    und sie läßt uns automatisch unser so wichtiges und großes Ich vergessen,
    ohne vorher irgendwelche Schriften zu rezitieren oder gar zu kennen und
    sie lädt uns mit einem Lächeln ein selbstlos zu handeln.


    Die Frage ist nur, ob man seinem Herzen soviel Weisheit zutraut :)


    Liebe Grüße


    Stefan

    Hallo,


    darkwave:


    zuviel achtsamkeit wird doch irgendwann selber zu einem psychoknacks, wieso sollte man das den ganzen tag üben?


    man kann Achtsamkeit tatsächlich in den Alltag einbauen.
    Man kann achtsam gehen, abwaschen, essen u. v. m.
    Den Effekt, den ich dabei beobachte ist,
    dass ich das Hier und Jetzt intensiver erlebe.


    Aber diese Achtsamkeit halte ich nicht den ganzen Tag.
    Aber ich erinnere mich gern immer wieder daran achtsam zu sein.


    Man kann sich sogar achtsam unterhalten
    und stellt dabei fest, wie nonverbale Kommunikation wirkt.


    Wieviel Achtsamkeit man im Alltag einbaut,
    dass ist Jedem selbst überlassen.


    Jeder muss sein Maß selbst finden.


    Aber Eines sollte man ganz sicher nicht tun - zu schnell urteilen.



    Das ist wie Du schreibst, keine wissenschaftliche Beweisführung,
    sondern eben Deine Sicht, durch Deine Brille, eine Meinung,
    nicht mehr, nicht weniger.


    darkwave:


    man spielt nicht einfach mit der psyche, und schon gar nicht mit seinem umfeld.


    Wer verbietet es denn genau?
    Gibt es hier ein Verbot?


    Warum sollte ich nicht Buddhas Weisheiten nutzen,
    um mir mehr Frieden und Klarheit zu verschaffen?
    Bei schweren psychischen Belastunge sollte natürlich ein Psychologe eingeschaltet werden
    und begleitend in Absprache mit den Psychologen z. Bsp. Achtsamkeitsübungen.
    Achtsamkeit hat aber in der modernen Psychologie längst erfolgreich Einzug gehalten,
    z. Bsp. begleitend zur Therapie von Depressionen.



    darkwave:


    ich habe mir diese sache sehr lange überlegt, zb. die reaktion auf die umwelt ist eigentlich unmittelbar, man reflektiert eigentlich nicht ständig sondern reagiert sofort.
    was für eine gesellschaft entsteht wohl wenn jeder sich ständig überlegt ob er das jetzt darf oder nicht?


    Wir reagieren in der Regel so,
    wie wir es aus Gewohnheit tun.
    Neuronal gesehen sind Gewohnheiten große Neuronenbündel, die gemeinsam feuern.
    Diese Bündel zu entbündeln, die Gewohnheit abzulegen, hierfür eignet sich Achtsamkeit.


    Ebenso hat die Amygdala im limbischen System großen Einfluss auf uns.
    Sie löst in Krisensituationen das fight oder flight aus.


    Ob unsere Reaktion aber auf Basis unserer Gewohnheit oder auf Basis der Amygdala wirklich intelligent ist,
    das steht eben auf einem anderen Blatt und ich würde hier durchaus kritisch bleiben.
    Aber häufig lösen wir durch unsere Reaktion Leid aus,
    Leid was eigentlich total überflüssig ist,
    denn die Erde braucht nicht noch mehr Leid,
    davon haben wir doch genug.


    Achtsamkeit bringt mir mehr Klarheit in mein Leben,
    führt mich zum Hier und Jetzt und
    gibt mir die Chance so zu reagieren,
    wie ich es für sinnvoll halte und eben nicht so,
    wie ich es seit eh und je getan habe.


    Professor Howard Gardner spricht hier von "emotionaler Intelligenz".
    Auf der Erde laufen einfach zu viele akademisch hochintelligente Menschen rum,
    die die emotionale Intelligenz eines Kleinkindes haben.
    Ich habe es über viele Jahre selbst erleben dürfen.


    Den ganzen Tag achtsam sein,
    dass schaffe ich ganz sicher nicht.
    Es ist auch nicht mein primäres Ziel jede Sekunde immer achtsam zu sein.
    Aber sich so häufig wie möglich daran zu erinnern,
    das finde ich wertvoll.


    Ich kann Deine Aversion nicht so recht teilen,
    vielleicht findest Du in Dir selbst die Antwort.
    Gut beraten ist man mit Aversion m. E. nicht unbedingt.


    Liebe Grüße


    Stefan

    Hallo,



    Dies ist die Metta-Sutta, die Lehrrede Buddhas zur liebenden Güte.
    Sie ist die Basis für die Meditation der liebenden Güte.


    "Wem klargeworden,
    dass der Frieden des Geistes
    das Ziel seines Lebens ist,
    der bemühe sich um folgende Gesinnung:


    Er sei stark,
    aufrecht und gewissenhaft,
    freundlich, sanft und ohne Stolz.


    Genügsam sei er,
    leicht befriedigt,
    nicht viel geschäftig und bedürfnislos.


    Die Sinne still, klar der Verstand,
    nicht dreist, nicht gierig sei sein Verhalten.


    Auch nicht im Kleinsten soll er sich vergehen,
    wofür ihn Verständige tadeln könnten.


    Mögen alle Wesen glücklich sein
    und Frieden finden!


    Was es auch an lebenden Wesen gibt:
    ob stark oder schwach,
    ob groß oder klein,
    ob sichbar oder unsichtbar,
    fern oder nah,
    ob geworden oder werdend -
    mögen sie alle glücklich sein!


    Niemand betrüge
    oder verachte einen anderen.
    Aus Ärger oder Übelwollen
    wünsche man keinem irgendwelches Unglück.


    Wie eine Mutter mit Ihrem Leben
    ihr einzig Kind beschützt und behütet,
    so möge man für alle Wesen und die ganze Welt
    ein unbegrenzt gütiges Gemüt erwecken:


    ohne Hass, ohne Feindschaft,
    ohne Beschränkung nach oben, nach unten
    und nach allen Seiten.


    Im Gehen oder Stehen,
    im Sitzen oder Liegen
    entfalte man eifrig diese Gesinnung:
    dies nennt man Weilen im Heiligen.


    Wer sich nicht an Ansichten verliert,
    Tugend und Einsicht gewinnt,
    dem Sinnesgenuss nicht verhaftet ist -
    für den gibt es keine Geburt mehr."



    Es gibt verschiedene Formen,
    wie man Metta praktizieren kann.
    Eine ist z. Bsp. die Wiederholung von Metta Sätzen,
    wie:


    "Mögen alle Wesen Frieden finden,
    mögen alle Wesen in Frieden miteinander leben.
    Mögen alle Wesen gesund und glücklich sein.
    Mögen alle Wesen erfüllt sein mit selbstloser Liebe und Mitgefühl"


    Man kann sie in die Meditation einbauen und sie verschiedenen Menschen widmen,
    besonders denen mit denen man Schwierigkeiten hat.


    Ich selbst arbeite aber auch gern mit dem Gefühl.
    Ich rufe das Gefühl in mir auf und verschenke es,
    an Menschen, mit denen ich Schwierigkeiten habe,
    aber auch an die Erde, allen Pflanzen, Tieren und Menschen.


    Dieses Gefühl schenkt mir große Weite im Brustraum
    und es hilft mir neben der Achtsamkeit auch schwierige Situationen zu meistern.


    Unterm Strich hilft es dabei herzlicher zu werden,
    Beziehungen einfach entspannter zu gestalten.


    Beispiel:
    Wir haben mit einem Menschen besonders große Schwierigkeiten,
    sind z. Bsp. sehr zornig auf ihn.
    Trotz aller Achtsamkeit kommt der Zorn immer wieder hoch.


    Wenn ich diesen Menschen besonders viel Metta zukommen lasse,
    dann verblasst der Zorn nach und nach und ich kann die Situation
    sehr viel klarer sehen.


    Ob dieser Weg dem Einzelnen liegt,
    muss Jeder selbst probieren.
    Ich würde es aber auf keinen Fall gering schätzen.


    Liebe Grüße


    Stefan

    Hallo,


    ich würde Dir empfehlen mehr Metta zu meditieren
    und genau den Leuten Deine Liebe in der Meditation widmen,
    mit denen Du große Probleme hast.


    Ansonsten hilft auch Achtsamkeit im Alltag.
    Unter welchen Umständen wird Aversion geboren?
    Wo fühlst Du sie im Körper?
    Welche Gedanken erzeugen sie?
    Welche Rede und welche Handlung erzeugt sie?
    Wie lange hält sie an?


    Ein Zeichen von Fortschritt auf dem Weg wäre,
    dass man sich mehr verbunden mit Anderen fühlt,
    dass man die Verbindung in sich selbst fühlt.


    Zu viel Aversion ist m. E. die falsche Haltung.
    Und durch Aversion erzeugen wir u. U. Aversion beim Anderen.


    Das heißt jetzt nicht,
    dass man keine Aversion fühlen sollte,
    denn dieses Gefühl ist durchaus wichtig,
    gerade, wenn wir Abstand schaffen oder Grenzen setzen wollen.


    Aber man sollte sich dessen bewußt sein
    und prüfen, ob die Aversion Unheit anrichtet.


    Ich habe durch meine Aversion sehr viel Unheit angerichtet
    und es passiert mir auch heute noch zu oft.
    Ich habe Anderen und mir selbst sehr oft geschadet, viel Leid erzeugt.
    Leid was diese Welt eigentlich nicht benötigt, es gibt bereits genug.
    Gebracht hat Aversion oft gar nichts.


    Aus meiner Erfahrung würde ich sagen,
    dass wir oft einfach zu wenig Liebe in uns tragen,
    die uns hilft mit Anderen verbunden zu fühlen,
    mitzufühlen.


    Wenn wir uns verbunden fühlen,
    dann denken, reden und handeln wir anders,
    m. E. sogar vorteilhafter,
    weil wir das Gemeinsame nicht aus dem Auge verlieren.


    Und ein sinnvoller Weg, der uns dahin führt,
    ist die tägliche Arbeit an der selbstlosen Liebe und dem Mitgefühl.
    Und dann dürften viele Antworten ganz von selbst kommen.


    Liebe Grüße


    Stefan

    Hallo,


    Latino0815:

    Hallo zusammen,


    ich hätte da mal ne frage dich mich schon viel hat grübeln lassen: und zwar versuche ich auf der arbeit achtsam zu sein
    aber wenn die berge sich auf meinen schreibtisch stappeln und ich unter zeitdruck stehe , wie soll ich dann noch achtsam sein?
    wenn ich dann schnell arbeite verlier ich mich und empfinde stress ... kann mir jemand sagen wie ich damit umgehen kann ?
    gibt es auch eine art der achtsamkeit obwohl man etwas schnell machen muss? schonmal danke im voraus :) :)


    letzendlich mußt Du selbst entscheiden,
    wieviel Energie Du der Arbeit widmest.


    Wenn Du es Dir gestattest Zeitdruck und Stress zu empfinden,
    dann kannst Du logischerweise weniger Energie der Arbeit widmen.


    Logisch wäre aber doch,
    wenn Du Deine GANZE Aufmerksamkeit auf die Arbeit richtest,
    sie wie ein Laser auf die Aufgabe richtest,
    ich meine damit absolute Konzentration.


    Wenn sich also Zeitdruck und Stress melden und die Konzentration stark beeinträchtigt, dann halt kurz inne,
    fühle es im Körper, erkenne es, benenne es, urteile nicht, kämpfe nicht dagegen an, nimm es mit einem Lächeln an
    und geh danach zur Arbeit zurück.
    Läßt die Konzentration durch viele Arbeit nach, mach einfach mal eine Pause.
    Die Steinzeitmenschen waren auch nicht ewig auf der Jagd, sie machten auch viele Pausen :)
    Dann müßte logischerweise die Arbeit schneller und fehlerfreier von der Hand gehen.


    Es ist nur die Frage:
    Warum gestattest Du Dir Zeitdruck und Stress zu empfinden?
    Wie sieht der Verlauf aus?
    Wo spürt man es deutlich im Körper?
    Was steht hinter diesen Gefühlen?
    Ist es Angst?


    Haben wir Angst Ärger zu bekommen
    oder gar die Stelle zu verlieren,
    wenn wir unser Arbeitspensum nicht schaffen?


    Haben wir Angst unseren Lebensstandard zu verlieren,
    wenn wir unseren Job verlieren?


    Ich kann mir vorstellen,
    dass viele Vorgesetzte mit dieser Angst spielen,
    um Mitarbeiter zu Höchstleistungen zu treiben.


    Wir müßten dieser Angst mal ehrlich in die Augen schau'n
    und uns mit ihr aussöhnen.


    Ansonsten kann ich nur raten,
    bleib achtsam, egal was passiert.


    Leicht ist das sicher nicht,
    aber man kann ja üben,
    eben so oft wie möglich achtsam zu sein.


    Liebe Grüße


    Stefan

    Hallo,


    das Einzige was Du ändern kannst,
    ist Deine Reaktion.


    Untersuche Deine Angst und folge ihr zum Ursprung.
    Wenn das Vertrauen groß genug ist, würde ich irgendwann
    mit ihr über Deine Angst sprechen.


    Die Baustelle ist Deine Angst und weniger das Rauchen :)


    Liebe Grüße


    Stefan

    Hallo,


    Bakram:

    Lieber Stefan


    Ich verstehe nicht, was Du unter Praxis des nicht Anhaftens verstehst. Für mich gibt es nur eine Praxis: Achtfacher Pfad.
    Respektive Dana, Metta , Sila


    Gruss Bakram


    die Überwindung der Gier durchzieht sich aber auch durch den achtfachen Pfad
    und der Pfad ist gekennzeichnet von beständigen Loslassen von Dingen,
    die zu Leid führen.


    Mein Lehrer meinte mal,
    dass wir eigentlich nur wenig wirklich wichtige Bedürfnisse haben,
    wie Schlafen, Essen, Trinken und Entleeren.


    Davon bin ich aber nicht überzeugt.
    Es gibt eben auch abseits von den allbekannten Grundbedürfnissen
    Bedürfnisse deren Nichterfüllung nicht nur unangenehme psychologische
    sondern auch physiologische Folgen haben,
    selbst dann, wenn wir meinen wir hätten sie losgelassen.
    Die Folgen zeigen sich trotzdem sehr klar.


    Und daher ist ein logischer Schritt hier genau zu forschen, selektiv und individuell vorzugehen.
    Bedürfnisse, die eben nicht der Genußsucht dienen oder Andere schädigen
    könnten m. E. hierunter fallen.


    Bedürfnisse haben eine starke körperliche Komponente
    und die Message hinter dem Bedürfnis sollte man m. E. durchaus mal
    mit viel Mitgefühl aufnehmen und verarbeiten.


    Dies führt nicht nur zu einem besseren Verständnis der eigenen Natur,
    sondern es hilft ungemein Andere besser zu verstehen und mit ihnen mitfühlend zu kommunizieren.
    Denn im Grunde werden Alle von Bedürfnissen getrieben, egal ob sich Menschen sich so oder so verhalten.


    Liebe Grüße


    Stefan

    Hallo zusammen,


    ich folge der Lehre schon einige Jahre
    und so wie Buddha aufforderte zu prüfen,
    so prüfe ich auch ausgiebig.


    Lange Zeit integrierte ich die Praxis des Nichtanhaftens
    in mein Leben.


    Durch achtsames Beobachten habe ich viele Einsichten gewonnen.
    An einem Punkt kam ich aber zum Schluss,
    dass es sinnvoll ist, den Weg des Nichtanhaftens selektiv zu gehen,
    auch um den Preis, dass ich nicht erleuchtet werde bzw. viele Male geboren werde.


    Es sind die Bedürfnisse, die den Menschen treiben,
    dieses oder jenes zu tun,
    was im Buddhismus in vielen Fällen
    mit dem Wort Gier belegt wird.


    Es gibt Bedürfnisse, deren Nichterfüllung körperliche Schwierigkeiten erzeugen können.
    Dabei denken wir ganz natürlich an Essen, Schlafen und die Toilette.


    Es gibt aber auch jenseits davon Bedürfnisse,
    wie das Bedürfnis nach Gemeinschaft und Nähe,
    deren Nichterfüllung Einsamkeit mit all ihren Folgen auslösen kann.
    Und diese Folgen findet man auch im Körper wieder.
    Wissenschaftliche Studien belegen,
    dass Einsamkeit so schädlich ist wie Rauchen.


    Ich bin bisher davon ausgegangen,
    dass buddhistische Achtsamkeit ein Hilfsmittel sein kann,
    um damit besser klar zu kommen.


    Meine Erfahrungen haben jedoch gezeigt,
    dass das Bedürfnis und die Gefühle immer wieder kommen
    uns immer wieder treiben etwas zu tun.


    An diesem Punkt kam mir die Einsicht,
    dass wir unsere Gefühle und Bedürfnisse achtsam erforschen müssen,
    aber sie nicht pauschal loslassen,
    sondern innehalten und nachdenken,
    um dann dem Bedürfnis nachzugehen oder eben nicht.


    Bedürfnisse sind ein starker Motor in uns.
    Wir können sie nicht per se als Gier abtun und versuchen sie loszulassen.
    Sie sind per se nichts Schlechtes.


    Ungünstig wird es dann,
    wenn die Erfüllung unserer Bedürfnisse
    zu Lasten Anderer gehen.
    Hier macht es wirklich Sinn genauer hinzuschauen
    und zu überlegen, ob man loslassen kann.


    Wenn wir unsere Bedürfnisse ausgiebig erforscht haben,
    erkennen wir sie zum Einen in uns selbst und
    wir können sie u. U. auch in Anderen entdecken
    und besser verstehen warum der Eine so oder so reagiert
    und das Thema Bedürfnis in eine ehrliche Kommunikation
    so gut es eben geht einbringen.


    Es ist sehr edel dem Anhaften so beizukommen,
    dass man einen Ausweg aus selbstgemachten Leid findet.
    Aber auch das NIchtanhaften kann Leid verursachen.
    Daher finde ich es persönlich besser hier sehr selektiv vorzugehen
    und einen Weg abseits von Extremen, eben den mittleren Weg zu gehen.


    Liebe Grüße


    Stefan

    Hallo,


    das kenne ich zur Genüge.
    Ich habe meinen letzten Job genau deswegen gekündigt.
    Es artete in weit über 50 Stunden pro Woche aus.
    Mein Chef bürdete mir immer mehr Arbeit auf und ich brannte nach und nach aus.
    Da war auch nicht viel Zeit zum Meditieren und, wenn man ziemlich fertig ist,
    ist es auch mit der Achtsamkeit im Alltag nicht einfach.


    Ich habe eine andere Beschäftigung und achte penibel darauf,
    dass ich nicht mehr als 40 Stunden arbeite.


    Als Antwort auf die "Pflichten", habe ich gelernt
    soviel Ballast wie möglich loszulassen.


    Ich habe mir eine sehr kleine Wohnung gekauft.
    Das Gute daran, dass ich mehr als 50% meiner Einrichtung
    verschenkt habe und es jetzt sehr "übersichtlich" ist.
    Auch meine Kosten sind sehr viel übersichtlicher.
    Man braucht zum Leben erstaunlich wenig.
    Und diese Bescheidenheit schafft Freiheit.


    Zu einem wirklich guten Leben gehört auch,
    dass man genügend Zeit für Familie, Freunde und Sport
    und dass man genügend Zeit für sich selbst hat.


    Es ist schon ziemlich traurig,
    dass die Firmen dies nicht kapieren
    und es zulassen, dass wertvolle Mitarbeiter
    durch Burnout verloren gehen.
    Genau dies kostet der Wirtschaft jedes Jahr Milliarden.


    Es liegt an dieser kurzsichtigen Erfolgsdenke,
    die wir aus der USA importiert haben.
    Nicht Alles was aus den USA kommt ist intelligent.


    Liebe Grüße


    Stefan