Beiträge von Bodhidasa

    Liebe(r) Sacred,


    einem Mönch der Nicht-Theravada-Traditionen ist der Umgang mit Geld nicht verboten. Es gibt für die drei buddhistischen Orden verschiedene Regeln.


    Zitat

    Eines Tages drang ein Dieb in die Hütte des Zen-Meisters Shichiri Kojun ein: «Geld her oder ich werde dich töten!», drohte er. Kojun erwiderte ruhig: «Mein Geld ist dort drüben in der Schublade. Nimm es dir, aber vielleicht bist du so nett und läßt mir noch ein klein wenig übrig, da ich morgen nochetwas Reis einkaufen möchte.» Der Dieb war zwar sehr erstaunt, nahm sich dann aber doch fast das ganze Geld. Als er schon an der Tür war, sagte Kojun: «Wenn man etwas erhalten hat, sollte man sich auch dafür bedanken.» «Danke», erwiderte der Dieb kopfschüttelnd und verschwand. Wenig später wurde der Mann bei einem anderen Einbruch verhaftet, und er gestand, unter anderem auch den Zen-Meister bestohlen zu haben, der daraufhin zur Polizeiwache gerufen wurde. «Er hat auch euer Geld gestohlen, nicht wahr?», fragte der Polizist. «Oh nein, er hat mir nichts gestohlen. Ich gab ihm das Geld, und er bedankte sich dafür», sagte Kojun. Als der Mann seine wegen der anderen Vergehen gegen ihn verhängte Strafe verbüßt hatte, kam er zu Zen-Meister Kojun und bat darum, sein Schüler werden zu dürfen.


    Marco Aldinger, "Was ist die ewige Wahrheit?" "Geh weiter!"


    Im Theravada-Buddhismus sieht das natürlich anders aus, hier hätte der Mönch nicht bestohlen werden können. Es gibt hierzu einen wundervollen Link: http://www.buddhistische-gesel…ownloads/brokenbuddha.pdf


    Das Thema selber hat für meinen Geschmack so überhaupt gar nichts mit dem Buddhismus zu tun, vielleicht wäre es besser, wenn das Thema in "Der Umgang mit Geld" umgenannt - und in seiner Gänze in die Plauderecke verschoben wird?


    Ich wünsche eine gute Nacht!


    Bodhidasa

    Lieber Sacred,


    es tut mir leid, aber du bist in keinster Weise spezifisch. Du bist immer noch nicht mit der Sprache heraus, worum es geht. Werde doch bitte konkreter. Es geht dir um einen Internet-Link - dann gib' doch mal bitte den Internetlink, um den es geht, wenn es mehrere sind, dann gerne mehrere.


    Mögen wir alle ruhig und friedlich über dieses Thema reden können.


    Bodhidasa

    Zitat

    Warum hat Zen so viel mit Geld zu tun?
    Und was für eine recht haben die noch sich als Buddhisten zu bezeichenen, wenn sie so Geld orientiert sind?


    *Scherz an* Ist das ein Kung-An? *Scherz aus*


    Nein, tut mir leid, ist die Nachricht ausgekoppelt - fehlt da eine Nachricht davor?

    Guten Abend Adrian,


    die Kwan Um Zen Schule ist eine etablierte Seon Schule. Die Richtung selber stellt die größte buddhistische Gruppierung Koreas dar, woher diese Schule auch stammt. Wenn du des englischen mächtig bist, findest du hier einige schöne Videos zur Einführung: http://video.google.com/videos…esearch=video.google.com#


    Zusätzlich ist hier noch eine hervorragende Vortragsreihe in Form von MP3-Dateien: http://zencast.org/index.php?p…tegory=Hyon%20Gak%20Sunim


    Nicht zu vergessen die europäische Seite, die viel umfangreicher als die deutsche Sektion ist: http://www.kwanumeurope.org/


    Mit besten Grüßen,


    Bodhidasa

    Hallo liebe Fragezeichen,


    Fragezeichen:

    Na ja, für eine Bodhisattva halte ich mich ja nicht gerade (rotwerd), da bin ich m.E. nach noch weit von entfernt ;) .


    Ich möchte da einmal gegensprechen - und nur kurz zitieren:


    Die Prajnaparamita-Texte betonen, der Bodhisattva habe sein Mitleid durch Weisheit (prajna) zu kontrollieren.
    Wie soll der Bodhisattva sich verhalten, wenn jemand von ihm Hilfe durch eine ethisch bedenkliche Tat erwartet? Soll er die Hilfe verweigern oder die Verfehlung auf sich nehmen?
    Das Upayakausalyasutra, von Santideva zitiert, bejaht die zweite Alternative:
    "Wenn ein Bodhisattva (in) einem Wesen die Wurzel des Verdienstes entstehen läßt derart, daß er (selbst dabei) ins Unglück geriete (und) hunderttausend Weltzeitalter in der Hölle gekocht würde, dann hat der Bodhisattva das Unglück, das höllische Leiden geduldig auf sich zu nehmen (und) nicht das Heil des einen Wesens preiszugeben."


    Dies macht sehr gut deutlich, um wieviel höher als formale Ethik der Buddhismus das Ideal des Mitleids stellt.
    Man muß kein Buddhist sein, um ein Bodhisattva zu sein.


    Gute Beispiele für Personen, die meinem Verständnis nach Bodhisattvas sind / waren, wären z.B. David McTaggart, Mahatma Gandhi oder Michael Aufhauser. Aber auch Personen in meinem nächsten Umfeld. Mir fällt da ein Obdachloser ein, der einem Jungen einmal eine Börek gekauft hat ...
    Nach buddhistischem Verständnis gibt Bodhisattvas so zahlreich wie Sandkörner im Ganga-Fluß.


    Bedanken möchte ich mich noch bei Akuma. Er / sie hat vollkommen recht, die Verfassung garantiert die völlige Ausübungsfreiheit deiner Religion, daß heißt auch, man darf sie nicht als Kündigungsgrund heranziehen.


    Mögen diese Worte für Klarheit sorgen. Wenn sich Fehler in das Zitat eingeschlichen haben sollten, so sind diese Fehler bei mir zu suchen.


    Bodhidasa

    Liebe Fragezeichen,


    ich möchte dir mein tiefstes Mitgefühl versichern.


    Deine Situation ist nicht einfach. Wärest du alleine, und niemand wäre von dir abhängig, wäre die Sache sehr einfach: Aufhören zu lügen - und wenn dir dann gekündigt wird, sieht ein Richter in Deutschland rot. Man kann nicht kündigen, weil ein Mitarbeiter sich ethisch/moralisch richtig verhält.


    Zitat

    Ich bin auf diesen Job dringend angewiesen, da ich auch noch meinen schwerkranken Mann miternähren muss (er ist erwebsunfähig).


    Sei dir versichert. Allein schon die Tatsache, das du dich von einem erwerbsunfähigen Partner nicht abwendest, sondern ihn versorgst und damit für euch beide Opfer bringen mußt, macht dich in meinen Augen zu einer Bodhisattva - und ich wünschte, meine Praxis wäre auch nur halb so weit wie deine.
    Was nützt die schönste Theorie, wenn nicht die Praxis des Mitgefühls gelebt wird.


    Dein Entschluß dir eine andere Arbeitsstelle zu suchen ist weise, und ich hoffe sehr, daß du recht bald Erfolg haben magst. Hast du es einmal damit versucht, einen Telearbeitsplatz zu finden? Dann wäre es dir vielleicht auch möglich von zu Hause aus zu arbeiten. Leider kenne ich mich in diesen Dingen nicht gut aus, so hoffe ich denn, das jemand der aus diesem Fachbereich kommt dir mit Rat und Tat zur Seite stehen kann.



    Das Gefühl, das beim Lügen aufkommt kann ich dir nicht nehmen, doch kann ich dir sagen, daß es einen karmischen Unterschied macht, ob du der Verursacher der Lüge bist, oder der Überbringer. Es ist wie bei einem Schuß mit einer Pistole. Nicht die Kugel ist es, die tötet, sondern der Mensch hinter dem Abzug.


    Du kannst natürlich jedesmal vor einer solchen Lüge, die du weitergeben sollst, ein Gespräch mit deinen Vorgesetzten suchen, und auf sie einreden. Dies wäre aber nur zweckdienlich, wenn du dadurch nicht deine Arbeitsstelle gefährdest!


    Ich wünsche dir viel Kraft, du bist in meinen Augen ein wahres Beispiel!

    Lieber think,


    ich empfinde deinen Beitrag nicht als unfreundlich oder unhöflich, er vermittelt Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit. Ist es nicht so, das jedes Wesen seine Entscheidungen verarbeitet? Warum solltest du meine Wahrnehmung, die ich bei Sterbenden hatte, empfinden, wo du doch nicht dabei warst?
    Anders herum könnte ich deine Empfindungen ebensowenig anzweifeln, da ich im umgekehrten Fall ebensowenig anwesend war.
    Ich kann nur von Menschen berichten, die alleine waren, in Krankenhäusern, verlassen - weil kein Verwandter oder Freund übrig war - der sie besuchen kommt. Solche Menschen freuen sich über jeden Besuch, über jeden Menschen der bei Ihnen ist, wenn es zum Übergang kommt. Und ja - so manch einer reagiert häufig zuerst auch ablehnend, weil die Verbitterung groß ist. Angst kann das Individuum sehr verbittert erscheinen lassen, doch unter der Maske ist Angst vor dem Alleinsein. Angst vor dem was kommt. Angst ob das was man getan hat denn auch ausreicht. Und Angst nicht mehr das sagen zu können, was man doch noch so dringend loswerden wollte.


    Entschuldigung, ich bin ins Abschweifen gekommen.


    Ich wünsche allen, die dies jetzt noch lesen eine gute Nacht! Mögen alle Wesen heute Nacht friedlich ruhen können.

    Zitat

    Ich habe in meinem vorigen Beitrag von bereits Sterbenden gesprochen


    Ich auch. Wir sterben alle bereits. Bitte verzeihe diese Barrschheit!


    Zitat

    da geht es ja nur noch um Stunden der Qual und des Leids


    Diese Stunden der Qual und des Leids können die Frucht zur Reife bringen. Der Buddha fand den Weg zu seiner Lehre aus dem tiefen Tal der Verzweiflung heraus. Wenn du des öfteren die Wesen begleitest, wirst du im Laufe der Zeit erfahren, das auch die ängstlichsten in den letzen Augenblicken sehr ruhig und gefasst werden. Und oftmals in Harmonie in den Übergang wechseln. Einem in den letzten Atemzügen verweilenden die Hand zu reichen, ihm die körperliche Nähe zu geben vor der die meisten zurückschrecken, ist hilfreicher in meinen Augen.


    Ich vestehe sehr wohl, think, daß die Absicht deiner Handlung aus Erbarmen geprägt sein soll, in der Hypothese, du machst es deutlich.


    Doch stell dir einfach einmal folgendes vor: Hast du einmal das "Tibetische Buch vom Leben und Sterben" gelesen? Nähmen wir an, du würdest nach dem Verlöschen der Einheit von Sinnen und Körper einen Weg kennen, der zu einer "besseren" Neugestaltung verhilft, einem Weg den du gehen möchtest, denn du hast das Bodhisattva-Gelübde abgelegt. Nun aber kannst du vor lauter Opiaten und ähnlichem, deren Wirkung dir auf deiner letzten Reise mitgegeben wurden, dich nicht mehr in dem Labyrinth das du kennst solltest zurechtfinden, weil die Eindrücke nicht stimmen? Es ist wie Autofahren mit 4,0 Promille und unter Einnahme von Heroin und Koks gleichzeitig.


    Die Absicht des Helfenden ist edel, aber leider beruhigt sie meistens nur den oder die Hinterbliebenen, das eigene Gewissen. Die Handlung selber ist unbewusst egoistisch motiviert, geprägt durch Samen, die unser ganzes Leben in unserem Speicherbewußtsein geprägt wurden.



    Auf der Straße erlebst du das Folgende gerade im Winter des öfteren. Ein Ungeliebter hat des Nachts wieder einmal keinen Ort der Unterkunft, es ist zu kalt. Die Sinne den ganzen Tag über verwirrt kauft sich ein solcher vom erbettelten billigen Fusel, Weinbrand, in dem Glauben, das dieser den Körper wärmt - und haut es sich rein. Die Wärme ist eines Sinnestäuschung. Tatsächlich ist nach dem Trinken die Körpertemperatur um ein knappes halbes Grad abgesackt. Dieses halbe Grad kann aber das entscheidende halbe Grad gewesen sein, das vor dem Erfrieren rettet. Nicht unbedingt wegen der Temperatur, sondern auch wegen der Klarheit nicht zu schlafen, da ein in der Kälte am Boden liegender Körper den Weg der Umwandlung sehr viel eher gehen wird.



    think, ich hoffe, daß diese Worte dir dabei helfen zu überdenken. Bitte nimm nicht an, ich verweilte in dem Glauben, mit dem geschrieben recht zu haben, dir über den Mund fahren oder belehren zu wollen! Dies war uns ist nicht meine Absicht.

    Zitat

    Wobei es wieder so ist, dass der Buddhismus das Töten verbietet, ich habe irgendwo gelesen, dass man auch dann nicht töten darf, um einem Wesen unnötiges Leiden zu ersparen, was ich aber nicht verstehe. Weiß einer von euch da etwas davon.


    Ja. Ich versuche es behutsam zu erklären, damit du es womöglich nicht falsch verstehst.
    Der Buddhismus verbietet nicht, er ist undogmatisch, sondern er rät zur Vermeidung. Wunderschön ist dies ausgedrückt im ersten der Zehn Kai:
    Nicht töten, jedes Leben, alle Wesen respektieren. Es handelt sich nicht nur um körperliches Handeln. Man kann auch mit dem Blick töten, mit dem Wort, den Gedanken.
    Die Zazen-Übung läßt einen verstehen, daß der Himmel und die Erde dieselbe Wurzel haben, daß alle Wesen ein einziger Organismus sind.
    Durch dieses Verstehen verschwindet jedes Verbrechen, aller Hass, alle Eifersucht, aller Unwille.



    Wenn du nun versuchst absichtslos zu handeln, und einem Wesen daß dich darum bittet, den Gnadenstoß zu versetzen, dann erscheint dir für den Moment diese Tat sehr edel, aber die meisten plagen hinterher die Gewissensbisse. Nehmen wir an, es wäre ein Mensch, der Krebskrank ist - und der dich um seine Hilfe bittet. Ihr einigt euch darauf, das du ihm beim Sterben hilfst, was weiß ich, unter richterlicher Erlaubnis (bitte verzeihe meine Unkenntnis der aktuellen Rechtslage, aber Politik, usw. interessiert mich nicht) - und dann ist es soweit. Du verhilfst ihm aus der Gewißheit heraus, das er sterben möchte und den Übergang nicht selber herbeiführen kann. Dann tust du es, doch im letzten Augenblick, und es ist zu spät, kommt ein "Nein!" aus seinem Mund, oder du erkennst ein Flehen Blick, oder Angst, oder Trauer, oder Wut. Nun ist es nicht mehr rückgängig zu machen - und du zerbrichst, denn von dem Augenblick an werden dich Zweifel ergreifen: Habe ich getötet? Wollte er wirklich sterben?


    Der Rat zu töten bezieht sich auf viel mehr als auf die nur einfache Beratschlagung nicht zu töten. Man kann Minuten, Stunden, Tage, Wochen und Monate über die wenigen Worte des ersten der Zehn Kais meditieren - und erschöpft doch nicht seine Bedeutung in aller tiefe.



    Ich hoffe, daß diese Antwort dir hilft. Wenn ich Fehler in meiner Antwort gemacht haben, so sind es meine Fehler, nicht Fehler in der buddhistischen Lehre. Dies bitte ich schon jetzt zu verzeihen.

    Lieber Humanworld,


    nimm einmal an, alle Lebewesen wären Tropfen in einem großen Meer. Stell dir nun vor, ein Tropfen wäre für einen anderen nicht mehr sichtbar. Was meinst du? Kann dieser Tropfen weit weg sein? Von einem Augenblick auf den nächsten? Gibt es tatsächlich verschiedene Tropfen - oder sind nicht letzten Endes die Unterscheidungen in Tropfen falsche Unterscheidungen?


    Wenn du zwei Tropfen nah beieinander - und doch getrennt - auf den Tisch tropfst- und nun mit einem Zahnstocher zwischen beiden hin - und herfährst, langsam, was geschieht dann letztens Endes? Was geschieht dann, wenn der Zahnstocher verschwindet? Beobachte!


    Smili - und Du - da ist kein Ich - und kein Du. Und ihr praktiziert Zen, im Hier und im Jetzt. Gleich, ob achtsam gelesen wird, achtsam abgewaschen, oder achtsam Zazen gesessen wird. Wenn du dies durchdringst, wirst du den Bereich der Hölle, den du derzeit durchlebst, zum Tushita machen. Und feststellen, das beides nur Worte sind.

    Das Diamant-Sutra


    3. Das Bodhisattva Gelübde


    Der Buddha sprach zu Subhuti: "Auf diese Weise beherrschen die Bodhisattva-Mahasattvas ihr Denken: 'Wieviele Arten von Lebewesen es auch geben mag - ob aus einem Ei oder einem mütterlichen Schoß geboren, aus Feuchtigkeit entstanden oder aus sich selbst heraus; ob diese Wesen nun Form haben oder keine Form, Wahrnehmungen haben oder keine Wahrnhemungen; ... wir müssen all diese Wesen zum endgültigen, vollständigen Nirvana führen, damit sie Befreiung finden können. Und wenn die nicht zu zählende, unermessliche, unendlich große Anzahl der Wesen befreit ist, denken wir nicht, daß auch nur ein einziges Wesen befreit ist.'
    Warum ist das so? Wenn, Subhuti, ein Bodhisattva an der Vorstellung festhält, daß ein Selbst, eine Person, ein Lebewesen oder eine Lebensspanne existiere, dann ist er kein echter Bodhisattva."


    17. Genaues bestimmen des Bodhisattva


    Da wandte sich der ehrwürde Subhuti an den Buddha und sagte: "Weltverehrter, darf ich dich erneut fragen: Wenn Töchter oder Söhne aus guter Familie höchsten, vollkommen erwachten Geist zu erwecken suchen, auf was sollen sie sich stützen und was sollen sie tun, um ihr Denken zu beherrschen?"


    Der Buddha erwiderte: "Subhuti, ein Sohn oder eine Tochter aus guter Familie, der oder die höchsten, vollkommen erwachten Geist zu erwecken sucht, sollte folgendermaßen denken: ' Wir müssen alle Wesen zum Ufer des Erwachens führen, doch nachdem diese Wesen befreit sind, denken wir in Wirklichkeit nicht, daß auch nur ein einziges Wesen befreit ist.'
    Warum ist das so? Subhuti, wenn ein Bodhisattva noch in die Vorstellung von einem Selbst, einer Person, einem Lebewesen oder einer Lebensspanne verstrickt ist, dann ist diese Person kein echter Bodhisattva.
    Warum? Subhuti, in Wirklichkeit gibt es kein unabhängig existierendes Objekt des Geistes, das höchster, vollkommen erwachter Geist genannt wird. Was meinst du, Subhuti? Als der Tathagata in alten Zeiten mit dem Buddha Dipankara lebte, erlangte er da etwas, das höchster, vollkommen erwachter Geist heißt?"


    "Nein, Weltverehrter. Wenn ich die Lehren des Buddha richtig verstanden habe, gibt es kein Erlangen von etwas, das höchster, vollkommen erwachter Geist heißt."


    Der Buddha sagte: "Du hast recht, Subhuti. In Wirklichkeit gibt es den so genannten höchsten, vollkommen erwachten Geist, den der Tathagata erlangt hat, nicht. Wenn es nämlich ein solches gäbe, dann hätte der Buddha Dipankara von mir vorausgesagt: 'In der Zukunft wirst du ein Buddha namens Shakyamuni sein.' Diese Prophezeiung erfolgte nicht, weil es in Wirklichkeit nichts gibt, das erlangt werden kann und das höchster, vollkommen erwachter Geist heisst.
    Warum? Tathagata bedeutet die Soheit aller Dinge (Dharmas). Würde jemand behaupten, der Tathagata habe höchsten, vollkommen erwachten Geist erlangt, so irrte er, denn es gibt keinen höchsten, vollkommen erwachten Geist, der zu erlangen wäre. Subhuti, der höchste, vollkommen erwachte Geist, den der Tathagata erlangt hat, ist weder erfassbar noch nicht erfassbar. Daher hat der Tathagata gesagt: 'Alle Dharmas sind Buddhadharma.'
    Das, was alle Dharmas genannt wird, sind in Wirklichkeit alles Nicht-Dharmas. Darum werden sie alle Dharmas genannt.
    Subhuti, man kann dies vergleichen mit der Vorstellung von einem großen menschlichen Körper."


    Subhuti sagte: "Was der Tathagata einen großen, menschlichen Körper nennt, ist in Wirklichkeit nicht ein großer menschlicher Körper."


    "Subhuti, das gleiche gilt für Bodhisattvas. Wenn ein Bodhisattva denkt, dass er alle Lebewesen zu befreien habe, dann ist er noch kein Bodhisattva.
    Warum? Subhuti, es gibt kein unabhängig existierendes Objekt des Geistes, das Bodhisattva heißt. Daher hat der Buddha erklärt, daß alle Dharmas ohne ein Selbst, eine Person, ein Lebewesen oder eine Lebensspanne sind. Subhuti, wenn ein Bodhisattva denkt: 'Ich muß ein harmonisches, schönes, Buddha-Feld schaffen', dann ist diese Person noch kein Bodhisattva.
    Warum? Das, was der Tathagata ein harmonisches, schönes Buddha-Feld nennt, ist in Wirklichkeit nicht ein harmonisches, schönes Buddha-Feld. Und darum wird es harmonisches, schönes Buddha-Feld genannt. Subhuti, jeder Bodhisattva, der das Prinzip von Nicht-Selbst und Nicht-Dharma von Grund auf versteht, wird von dem Tathagata als wahrer Bodhisattva bezeichnet."

    Lieber humanworld,


    jetzt ist bereits ein Monat vergangen - und der Schmerz ist womöglich immer noch da, doch wenn du ganz tief hinschaust, wirst du eine Veränderung des Schmerzes erkennen, mit der du arbeiten kannst.
    Geschehenes ist geschehen - und dein Gefühl sagt dir - du bist alleine, aber sieh noch ein Stück tiefer und du wirst erkennen, daß dir wirklich nichts verloren gegangen ist. Die physische Trennung der Körper ist auf der einen Seite real, aber das Band der Vertrautheit hat sich geändert, das Einssein von euch beiden ist nun bestimmt stärker.
    Nichts entsteht, nichts vergeht.


    Wenn du meditierst, dann setzte dich auf dein Kissen, gedenke deiner Katze, wie sie mit dir auf dem Kissen sitzt. Meditiere mit ihr, praktiziere mit ihr. Wenn du dort meditierst, meditiert sie auch, mit dir, für dich.


    Ich wünsche dir die Kraft, so tief zu schauen, dies zu erkennen!

    Zur Kwan-Um-Zen-Schule findest du wunderschöne Dialoge von Hyong Gak Sunim auf http://zencast.org/index.php?p…tegory=Hyon%20Gak%20Sunim. Auf http://video.google.com/videos…esearch=video.google.com# findest du eine achtteilige Lehrrede von Hyong Gak Sunim, in der er (auf Englisch) das gesamt Diamantsutra vorträgt und nach dem Verständnis der Seon-Schule erklärt.


    Mehr zur Kwan-Um-Zen-Schule kann man auch über deren Internetlink http://www.kwanumeurope.org/ erfahren.


    Hoffentlich waren diese Hinweise hilfreich!

    Die Zehn Kai habe ich mit den folgenden Worten kennengelernt, es sind quasi Gathas - und sie erscheinen mir durchaus buddhistisch, denn ich bin mir sicher, auch der Buddha hat sie verwirklicht:


    * Nicht töten, jedes Leben, alle Wesen respektieren. Es handelt sich nicht nur um körperliches Handeln. Man kann auch mit dem Blick töten, mit dem Wort, dem Gedanken. Die Zazen-Übung läßt einen verstehen, daß der Himmel und die Erde dieselbe Wurzel haben, daß alle Wesen ein einziger Organismus sind. Durch dieses Verstehen verschwindet jedes Verbrechen, aller Hass, alle Eifersucht, aller Unwille.


    * Nicht stehlen, sich nichts aneignen, was uns nicht gehört. Alles ist eins, einen Teil für sich nehmen zu wollen heißt, sich von der Ganzheit trennen. Durch Zazen wird uns klar, daß sogar unser eigener Geist nicht in Beschlag genommen werden kann. Alles gehört zur Ganzheit, von der wir selbst ein Teil sind. Letzten Endes kann man nichts besitzen, nicht einmal den eigenen Körper.


    * Nicht lügen, vor allem nicht sich selbst belügen. Zazen ist ein stilles Bekenntnis. Es läßt einen sehen, was wahr ist.


    * Keine schlechte Sexualität haben, nicht pervers sein. Zen verbietet die Liebe nicht. Man muß die wahre Liebe finden. Pervers sein heißt, den Menschen als Objekt zu sehen. Im Zazen entwickelt sich ganz natürlich die wahre Liebe zu allen Lebewesen.


    * Sich nicht berauschen, keine Drogen nehmen. Sich nicht vergiften durch Egoismus. Das heißt auch, sich keinen Täuschungen hinzugeben. Die Zazen-Übung ist ohne Illusion.


    * Nicht kritisieren, nicht schlecht reden, um sich selbst aufzuwerten. Es heißt: Kritisieren ist wie gegen den Wind spucken. Leute, die so handeln, sind bei den anderen nicht beliebt. Aber positive Kritik, um zu helfen, kann gut sein. Im Zen sind die anderen, man selbst, Buddha, Gott, in Einheit.


    * Sich nicht bewundern und dabei die anderen verachten. Sich nicht vergrößern. Im Zazen gibt es keinen Unterschied zwischen Innen und Außen. Die Einstellung wird bescheiden.


    * Nicht geizig sein, gierig, sondern die Hände öffnen, geben. Wenn wir geben, können wir das ganze Universum erhalten. Durch Geiz erhält man nichts. Das ist Mushotoku, ohne Ziel, ohne Begehren.


    * Nicht wütend werden, nicht besessen sein. Allerdings kann wütend werden ein Mittel sein, den anderen zu helfen, sie den Weg zu lehren, jenseits von Gefühlen von Liebe oder Hass.


    * Keine Blasphemie, nicht die drei Schätze kritisieren, den reinen Geist (Buddha), die Lehre (Dharma), und die, die den Weg praktizieren (Sangha). Das bedeutet: aufhören mit unserem Ego, unseren persönlichen Ansichten und dem kosmischen Leben folgen.



    Mögen die Zehn Kai verstanden werden und helfen.