Beiträge von Geronimo im Thema „Nicht-Selbst und Stromeintritt“


    Jede Silbe doppelt und dreifach beleuchten, zum Beispiel. Es ist doch so, das wir die Lehre wie eine Landkarte studieren, deren Gebiete in uns zu finden sein müssen. Ob dann das eine große Tal, das wir durchschreiten müssen, Grün-Grünes Tal oder Grünes Tal heißt, halte ich für nicht ganz so wichtig.


    Das ist doch auch das schöne Gleichnis mit dem Pfeil. Manche möchten ihn erst herausziehen wenn sie ganz genau wissen von wem er stammt und aus was er gemacht wurde...

    nibbuti:

    Lieber Geronimo


    Wenn kein Interesse da ist das Dhamma in der Hinsicht tiefer zu ergründen (zweiter Erleuchtungfaktor), wird dir das keiner vorhalten.


    Da muss ich schmunzeln. Lehrergründung per Schriftstudium hat eben auch seine Grenzen, zumindest was wahre, unmittelbare Erkenntnis und das dabei entstehende Wissen angeht. Damals hatten sie ja sogar nur vereinzelte Lehrreden zur Verfügung, die sie sich so gut es ging merken mussten. Und das hat auch super funktioniert.

    Onyx9:

    ich weiß nicht nibbuti, stehen wir nicht auch in der Kommentartradition :lol::lol::lol:
    aber ich zweifle deswegen nicht rundherum an, daß die tradition/lehre einen kern und gemeinsamen nenner hat, auch wenn viel gequatscht wird und das
    traditionellerweise nicht ohne ständiges: "wieder", "auch" "oder" "und" " rechts,links,außen, innen,oben, unten " auskommt


    Ich finde auch das manchmal ein bisschen zuviel Aufhebens um ein paar unterschiedliche Silben gemacht wird. Wer nah genug an einen Elefanten geht der sieht auch nur noch verschiedene Furchen in der Haut. Hey, die Furche sieht anders aus als die, und die sieht nicht so aus als wenn sie von einem Elefanten stammt.

    nibbuti:

    Der Irrtum der Kommentartradition besteht darin, ein "Wieder" vorzuhängen, weil es eben nicht derselbe Geist ist wie vorher. Bhikkhu Bodhi glaubt in dem Zusammenhang auch an ein Geistkontinuum, was der Buddha nicht lehrte.


    Das kann ich in dem Text nicht erkennen. Er kann genauso gut verstanden haben das es sich um eine immer neue Geburt handelt, die jedoch ihre Ursachen in unseren Handlungen hat.

    Schöner Text. Und deswegen auch:



    http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m065z.html

    Es geht auch darum geeignete, notwendige und unterstützende Maßnahmen zu ergreifen die den Weg zu wahrem Frieden bahnen (können).


    Es gibt genug Meditierende, auch sehr erfahrene, die die anderen Pfadglieder nicht beachten, und da merkt man dann auch schnell wie es um ihre Befreiung steht. Meditation/Achtsames verweilen allein reicht nicht aus.

    sonnenschein:
    Geronimo:

    Solche Aussagen sind mir immer zu beliebig. Da halte ich es doch lieber mit dem vielfach erprobten, konkreten Weg:


    Du hast alle Zeit der Welt die Wege zu gehen die Du willst. Das Leiden wird Dein Lehrer sein, der Dir die Zeit gibst die Du brauchst um zu erkennen, dass es keinen Weg gibt und schon alles im hier und jetzt da ist.


    Wenn es ganz so einfach wäre, dann hätte es nie den 8fachen Pfad benötigt. Die simple Aussage "Setzt euch hin, lasst alles so sein wie es ist" hätte gereicht. Und doch gibt es noch 7 andere Pfadglieder,

    mukti:
    Geronimo:

    Ahso, die magischen Fähigkeiten halte ich für möglich, da wir ja garnicht wissen, zu was ein äußerst gesammelter Geist in der Lage ist. Wenn man überlegt das wir zum einen nur ein (von den Augen und dem Gehirn/Bewusstsein) geschaffenes Abbild der Außenwelt wahrnehmen, und das diese Außenwelt, die Materie auch nichts anderes ist als sich sehr schnell bewegende Teilchen, die die Illusion erzeugen das da irgendetwas festes, beständiges wäre.


    Ich neige auch eher zu dieser Auffassung, andererseits meldet sich bei mir so eine Art Warnung, sich nicht zu sehr im Mythischen oder "Irrationalen" zu verlieren, das ist die westliche Prägung. Aber alles für bare Münze zu nehmen finde ich als eine liebenswerte Eigenschaft, und wenn z.B. ein Bikkhu aus Sri Lanka da völlig rund alles annnimmt, wird mir warm ums Herz.
    Ich denke aber Maybe Buddha hat im Grunde recht, man muss sich da nicht entscheiden und festlegen um den Weg praktisch gehen zu können.


    Festlegen macht ja sowieso keinen Sinn, solange man es nicht definitiv weiß.


    "Und wenn es eine andere Welt gibt, dann hat er es doppelt gut getroffen..."

    Ahso, die magischen Fähigkeiten halte ich für möglich, da wir ja garnicht wissen, zu was ein äußerst gesammelter Geist in der Lage ist. Wenn man überlegt das wir zum einen nur ein (von den Augen und dem Gehirn/Bewusstsein) geschaffenes Abbild der Außenwelt wahrnehmen, und das diese Außenwelt, die Materie auch nichts anderes ist als sich sehr schnell bewegende Teilchen, die die Illusion erzeugen das da irgendetwas festes, beständiges wäre.

    mukti:
    Maybe Buddha:


    Und wenn da steht man wird wiedergeboren, ändert auch das nichts an meinem Weg und der Erkenntnis das dieser Weg, das die 4 edlen Wahrheiten, zum ende des Leidens führen. Egal ob ich das jetzt bei mir unter unsinn, unter "macht sinn" oder unter "entscheide ich später" abspeichere. Es ist einfach nicht relevant für das gehen des 8 fachen Pfades. Es sind nur Meinungen, Vorstellungen, aufgrund von Unwissenheit (ist es so? ist es nicht so? etc.). Diese Fragen, dieses Kategorisieren etc abzustellen ist teil des Weges und nicht sich für ja oder nein zu entscheiden. Sondern dem gleichmütig gegebenüberstehn, das diese Vorstellungen, Konzepte und kategorisierungen ebend nur das sind was sie sind, nämlich vergängliche, selbst-/ich-lose und unbefriedigende Erscheinungen, die bedingt entstanden sind und wieder vergehen werden. Sie sind wie sie sind. Aber sie berühren die Lehre des Buddha in keinster Weise.


    Ja, das ist eine weise Sicht :)


    Ist auf jeden Fall sinnvoll das so zu machen.

    Aber ich muss mal ganz freimütig gestehen, das ich überaus fromm bin was das angeht. Ich nehme das fast alles für bare Münze was uns da so überliefert wurde, auch wenn es "ziemlich ungewöhnlich" erscheint ^^ In mir kommt aber auch einfach nichts hoch, das sagen würde "nee, das kann nicht sein".


    Solche Aussagen sind mir immer zu beliebig. Da halte ich es doch lieber mit dem vielfach erprobten, konkreten Weg:


    Zitat

    (5-8) Und ferner, Udāyí, habe ich meinen Jüngern den Weg gewiesen, wie sie die vier rechten Anstrengungen (sammā-ppadhāna) zu entfalten haben: Da, Udāyí, erzeugt der Mönch in sich den Willen, strengt sich an, setzt seine Tatkraft ein, treibt seinen Geist an und kämpft, um die noch nicht aufgestiegenen üblen, unheilsamen Dinge nicht aufsteigen zu lassen . . . um die bereits aufgestiegenen üblen, unheilsamen Dinge zu überwinden . . . um die noch nicht aufgestiegenen heilsamen Dinge zum Aufsteigen zu bringen . . . um die bereits aufgestiegenen heilsamen Dinge zu erhalten, nicht schwinden zu lassen, sondern zur Zunahme, Entwicklung und vollen Entfaltung zu bringen . . .


    (9-12) Und ferner, Udāyí, habe ich meinen Jüngern den Weg gewiesen, wie sie die vier Machtfährten (iddhi-pāda) zu entfalten haben: Da, Udāyí, entfaltet der Mönch die von Konzentration der Absicht (chanda) . . . von Konzentration der Willenskraft (viriya) . . . von Konzentration des Geistes (citta) . . . von Konzentration der Erwägung (vímamsā) und von angestrengter Willenstätigkeit begleitete Machtfährte . . .


    (13-17) Und ferner, Udāyí, habe ich meinen Jüngern den Weg gewiesen, wie sie die fünf Fähigkeiten (indriya) zu entfalten haben: Da, Udāyí, entfaltet der Mönch die zum Frieden und zur Erleuchtung führenden Fähigkeiten wie: Vertrauen, Willenskraft, Achtsamkeit, Sammlung und Wissen . . .


    http://www.palikanon.com/buddhbib/08wegerlos/weg_erlos24.htm

    mukti:
    Geronimo:

    Ich glaube im Pali Kanon sinds immer so um die 500 Mönche als Anhängerschaft und soweit ich weiß schwebte da auch niemand irgendwo.


    Oje jetzt müsste ich die Stellen heraussuchen, mir war doch so als hätte ich davon mehr als einmal gelesen. Aber meinetwegen, ist nicht wichtig. Es gibt halt einiges dieser Art im PK was sich von unserer Alltagserfahrung stark unterscheidet und eher phantastisch anmutet.


    Nee, musste nicht. Ein bisschen ist aber auch den kulturellen Unterschieden geschuldet. Im alten Indien z.B. gelten große Zahlen sinnbildlich für "sehr viele". Die hatten da einfach eine andere Herangehensweise an solche Dinge. Wir nehmen sowas ja hier besonders genau.


    Fliegen und so kenne ich eigentlich nur aus den Mahayana-Sutren.

    sonnenschein:

    Mit dem zurück zu den Sinnesfreuden, dass erinnert mich an den ersten Teil in dem Film Matrix. Da will ja auch einer wieder zurück...
    Die Sinnesfreude zu verneinen ist auch kein Weg. Man kann die Geschenke des Lebens annehmen ohne darunter zu Leiden. Die grenze setzt wohl jeder selbst für sich und wenn man dogmatisch an einer Regel anhaftet zeigt ,dass nur dass man noch nicht in den Strom eingetreten ist.
    Man sagt ja auch, dass man selbst gar nichts dafür tun kann in den Strom einzutreten. Das Leben selbst schubst einen ja rein. Manchmal ist es ein Schockerlebnis und man etrinkt fast dabei oder bekommt einen Kälteschock. Bei anderen verläuft das ganze eher behutsam und gut vorbereitet. einmal drin gibt es keinen Weg zurück, denn man weiß im nächsten Leben würde man wieder an der gleichen Stelle herauskommen. Der Weg heraus aus dem Strom der Gedanken und Emotionen ist vpr allem diese achtsam zu beobachten im hier und jetzt. Und immer wenn man zu sehr gefangen ist von dem Strom sich das jetzt bewusst zu machen und zu erkennen, dass man nicht der Strom ist, sonder jemand, der den Strom wahrnimt. Manchmal von außen am Ufer und manchmal schwimmend...


    Hier wird auch nichts verneint. Es wird nur zunehmend weniger Freude daran empfunden, weil was besseres am inneren Horizont auftaucht.


    Es würde mir natürlich leichter fallen, wenn ich in dem einfach weiter schwelgen könnte. Aber da ich langsam verstanden habe was das alles zu bedeuten hat, finde ich auch immer weniger Gefallen daran.

    Ich denke nicht das man sich auf sein Gefühl verlassen sollte irgendworin eingetreten zu sein, solange man nicht tatsächlich unumstößliche Gewissheit darüber hat. Ich kann für mich selbst nur sagen, das nicht das Gefühl habe noch zurückzukönnen..

    Maybe Buddha:
    Geronimo:

    Das ist interessant. Ich fühle mich eigentlich ziemlich wohl wenn die Sonne scheint und ich einer Beschäftigung nachgehe die mir Freude bereitet. Und auch wenn die Sonne nicht scheint und es gerade nichts zu tun gibt, ist es irgendwie in Ordnung. Irgendein froher Gedanke ist immer da. Das könnte von mir aus noch eine Weile so weitergehen. Aber wenn es da kein Ende gibt, und nur ein sich immer wiederholendes Auf und Ab, dann wäre das auch für mich in der Tat sehr leidvoll. Und ist somit auch der Grund warum ich die Lehre so ernst nehme.


    Aber du kannst dich doch an deine früheren Leben nicht erinnern, oder? Also weist du doch gar nichts vom auf und ab der früheren Leben und bist trotzdem glücklich und zufrieden in diesem Leben (wie du selbst sagst). Und das obwohl du dieses auf und ab schon zich mal durchgemacht hast. Warum solltest du dann in zukünftigen 5 oder 10 Leben unter dem auf und ab Leiden? Im nächsten Leben ist doch dieses schon wieder vergessen, das auf und ab beginnt von neuem und du kannst ohne erinnerung an ein früheres Leben, wieder am Strand liegen etc. und glücklich und zufrieden sein.


    Heute ist da aber eine gewisse Erkenntnis in mir, die ich nicht mehr ignorieren kann. Ich kann nicht wirklich sagen, wie sie entstanden ist. Aber da sie nun einmal da ist, kann ich mir so viel auch nicht mehr aussuchen :)

    Maybe Buddha:

    Noch eine Frage:
    Wiesohast du dich überhaupt angefangen mit Buddhismus etc. zu beschäftigen, wenn du doch ein so scvhönes und angenehmes Leben "hattest" bevor du vom Buddhismus hörtest?
    Wie kam es das du das erste Buch vom Buddhismus in die Hand genommen hast, wenn du doch zur gleichen Zeit am Strand Sahnetorten von Brüsten schöner Frauen runterschlecken könntest? ;)


    Weil der Kreislauf der Geburten für mich sehr real ist (nur ein Gefühl), gibt es für mich auch nicht wirklich eine andere Option als mich damit zu beschäftigen wohin die Reise heute und auch morgen geht.


    Das erste Buch war ein Zufall im Bücherladen. Alle weiteren kamen dann aus Gefallen daran.


    Ich kann ja auch garnicht mehr wirklich zurück in die Welt der reinen Sinnesfreuden. Ist die klassische Schwebe in der sich alle ernsthaften Praktizierenden irgendwann befinden.

    Das ist interessant. Ich fühle mich eigentlich ziemlich wohl wenn die Sonne scheint und ich einer Beschäftigung nachgehe die mir Freude bereitet. Und auch wenn die Sonne nicht scheint und es gerade nichts zu tun gibt, ist es irgendwie in Ordnung. Irgendein froher Gedanke ist immer da. Das könnte von mir aus noch eine Weile so weitergehen. Aber wenn es da kein Ende gibt, und nur ein sich immer wiederholendes Auf und Ab, dann wäre das auch für mich in der Tat sehr leidvoll. Und ist somit auch der Grund warum ich die Lehre so ernst nehme.