Nicht-Selbst und Stromeintritt

  • Geronimo:

    Ich glaube im Pali Kanon sinds immer so um die 500 Mönche als Anhängerschaft und soweit ich weiß schwebte da auch niemand irgendwo.


    Oje jetzt müsste ich die Stellen heraussuchen, mir war doch so als hätte ich davon mehr als einmal gelesen. Aber meinetwegen, ist nicht wichtig. Es gibt halt einiges dieser Art im PK was sich von unserer Alltagserfahrung stark unterscheidet und eher phantastisch anmutet. Etwa als der Erhabene ins Nibbana einging erbebte die ganze Erde und sowas.

  • Maybe Buddha:


    Bei der 2.Fessel geht es mMn nur darum ob man daran zweifelt das 4 edlen Wahrheiten von vorne bis hinten stimmen.


    Davon bin ich überzeugt, eine Gewissheit die bis jetzt durch nichts zu erschüttern war, aber ganz sicher wissen kann ich es doch nicht, solange es nicht restlos verwirklicht ist.

  • mukti:

    Na, du willst es ja ganz genau wissen ;)


    Grundsätzlich besteht bei mir Zweifel an der Lehre, in dem Sinn, dass ich nicht einmal mit Sicherheit weiß ob es Erlösung gibt (Nibbana) - das weiß ich erst wenn sie da ist. Es gibt da unterschiedliche Grade von Zweifel, bis jetzt hat mich der Zweifel am Nibbana nicht abgehalten, danach zu streben, und es ist nicht absehbar dass er das jemals tun wird, vielmehr ist begründete Aussicht, dass er sich weiter verringert.


    Vom Wesentlichen der Lehre hält mich also kein Zweifel ab, gewisse eher unbedeutende Einzelheiten lassen da mehr Zweifel zu, z.B. ob der Buddha wirklich in Begleitung von 10000 Mönchen da und dort aufgetaucht ist, ob wirklich einer durch die Luft geflogen ist und solche Dinge. Das halte ich dann weniger für wahrscheinlich als nur für möglich, oder beachte es nur dem Sinn nach, z.B. dass es sehr viele Mönche waren, was halt mit dieser Zahl ausgedrückt wurde.


    Solange Dein "Streben" auf einen zukünftigen Punkt in Deinem Leben gerichtet ist, den Du dann "Erleuchtung" nennst wirst Du weiter Leiden. Die Lehre ist nicht dazu da nach der Lehre, der Erkenntnis oder etwas in der "Welt" zu erreichen. Buddha lehrte was und davon abhält zu erkennen was ist. Und wenn wir erkennen was uns davon abhält und das sind besonders Gedanken, Eomtionen und Wahrnehmungen die unaufhörlich ein "Ich" erzeugen, dass "erleuchtet" werden will, dann werden wir Leiden. Wir werden weiter leiden weil wir erlösung in der "Zeit" suchen und da ist sie nicht zu finden. Buddha glaubte zunächst auch, dass er Zeit braucht um sich vom Leiden zu befreien und deswegen versuchte er alle möglichen Übungen zu meistern, bis er erkannte, dass es das nicht ist. Was er unter dem Baum erkannte, dass nur sein illosorisches Ich, dass sich durch Gedanken, Emotionen und Wahrnehmungen erschafft Zeit braucht. Wenn erkennst, dass Du keine Zeit mehr brauchst um zu erkennen wer Du in Wirklichkeit bist, dann hören auch die Zweifel auf. Denn Zweifel entstehen durch das Denken, dass Du mehr Zeit brauchst oder keine Zeit mehr hast. Das Leben ist kurz und zweifel sind da um das aus dem Weg zu räumen was Du nicht mehr brauchst. Der Zweifel und das Leiden ist ein Lehrer der immer da ist. Du wirst solange diese Lehrer brauchen solange Du Zeit brauchst zu erkennen, dass Du sie nicht mehr brauchst. Dann bist Du frei von dem "Rad der Zeit"

  • mukti:
    Geronimo:

    Ich glaube im Pali Kanon sinds immer so um die 500 Mönche als Anhängerschaft und soweit ich weiß schwebte da auch niemand irgendwo.


    Oje jetzt müsste ich die Stellen heraussuchen, mir war doch so als hätte ich davon mehr als einmal gelesen. Aber meinetwegen, ist nicht wichtig. Es gibt halt einiges dieser Art im PK was sich von unserer Alltagserfahrung stark unterscheidet und eher phantastisch anmutet.


    Nee, musste nicht. Ein bisschen ist aber auch den kulturellen Unterschieden geschuldet. Im alten Indien z.B. gelten große Zahlen sinnbildlich für "sehr viele". Die hatten da einfach eine andere Herangehensweise an solche Dinge. Wir nehmen sowas ja hier besonders genau.


    Fliegen und so kenne ich eigentlich nur aus den Mahayana-Sutren.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • sonnenschein:


    Du wirst solange diese Lehrer brauchen solange Du Zeit brauchst zu erkennen, dass Du sie nicht mehr brauchst. Dann bist Du frei von dem "Rad der Zeit"


    So ist es.


  • Solche Aussagen sind mir immer zu beliebig. Da halte ich es doch lieber mit dem vielfach erprobten, konkreten Weg:


    Zitat

    (5-8) Und ferner, Udāyí, habe ich meinen Jüngern den Weg gewiesen, wie sie die vier rechten Anstrengungen (sammā-ppadhāna) zu entfalten haben: Da, Udāyí, erzeugt der Mönch in sich den Willen, strengt sich an, setzt seine Tatkraft ein, treibt seinen Geist an und kämpft, um die noch nicht aufgestiegenen üblen, unheilsamen Dinge nicht aufsteigen zu lassen . . . um die bereits aufgestiegenen üblen, unheilsamen Dinge zu überwinden . . . um die noch nicht aufgestiegenen heilsamen Dinge zum Aufsteigen zu bringen . . . um die bereits aufgestiegenen heilsamen Dinge zu erhalten, nicht schwinden zu lassen, sondern zur Zunahme, Entwicklung und vollen Entfaltung zu bringen . . .


    (9-12) Und ferner, Udāyí, habe ich meinen Jüngern den Weg gewiesen, wie sie die vier Machtfährten (iddhi-pāda) zu entfalten haben: Da, Udāyí, entfaltet der Mönch die von Konzentration der Absicht (chanda) . . . von Konzentration der Willenskraft (viriya) . . . von Konzentration des Geistes (citta) . . . von Konzentration der Erwägung (vímamsā) und von angestrengter Willenstätigkeit begleitete Machtfährte . . .


    (13-17) Und ferner, Udāyí, habe ich meinen Jüngern den Weg gewiesen, wie sie die fünf Fähigkeiten (indriya) zu entfalten haben: Da, Udāyí, entfaltet der Mönch die zum Frieden und zur Erleuchtung führenden Fähigkeiten wie: Vertrauen, Willenskraft, Achtsamkeit, Sammlung und Wissen . . .


    http://www.palikanon.com/buddhbib/08wegerlos/weg_erlos24.htm

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  • Geronimo:
    mukti:

    Oje jetzt müsste ich die Stellen heraussuchen, mir war doch so als hätte ich davon mehr als einmal gelesen. Aber meinetwegen, ist nicht wichtig. Es gibt halt einiges dieser Art im PK was sich von unserer Alltagserfahrung stark unterscheidet und eher phantastisch anmutet.


    Nee, musste nicht. Ein bisschen ist aber auch den kulturellen Unterschieden geschuldet. Im alten Indien z.B. gelten große Zahlen sinnbildlich für "sehr viele". Die hatten da einfach eine andere Herangehensweise an solche Dinge. Wir nehmen sowas ja hier besonders genau.


    Fliegen und so kenne ich eigentlich nur aus den Mahayana-Sutren.


    Da kann man einiges als orientalische Symbolik sehen, ja. Wer weiß?


    Der Link den Maybe Buddha kürzlich angegeben hat, enthält so phantastisch anmutendes - http://www.phathue.de/buddhismus/mittlere-sammlung/mn123/ und am Ende das, worauf es ankommt:


  • Aber ich muss mal ganz freimütig gestehen, das ich überaus fromm bin was das angeht. Ich nehme das fast alles für bare Münze was uns da so überliefert wurde, auch wenn es "ziemlich ungewöhnlich" erscheint ^^ In mir kommt aber auch einfach nichts hoch, das sagen würde "nee, das kann nicht sein".

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  • mukti:
    Maybe Buddha:


    Bei der 2.Fessel geht es mMn nur darum ob man daran zweifelt das 4 edlen Wahrheiten von vorne bis hinten stimmen.


    Davon bin ich überzeugt, eine Gewissheit die bis jetzt durch nichts zu erschüttern war, aber ganz sicher wissen kann ich es doch nicht, solange es nicht restlos verwirklicht ist.


    Genau das ist mein Stand der Dinge.


    Leben, also ständig, eneut auftretes anhaften (bzw. geboren-werden der Ich Illusion) an den Skhandhas ist Leiden.


    Die Ursachen des Leidens sind Verblendung (über die wahre Natur der Dinge, nämlich anatta, anicca, dukkha) und daraus entstehende Gier und Hass.


    Wenn die Ursachen verschwinden, verschwindet das Leiden.


    Durch das gehen des 8 fachen Pfades, "bekämpft", mindert und tötet man die Ursachen für Leid ab.


    Ich sehe in diesen 4 Wahrheiten die Lehre des Buddha und sehe für mich keinen ersichtlichen Grund, weshalb ich das nicht verwirklichen kann, wenn ich nicht an alles glaube was im PK steht. Wenn im PK stehen würde der Buddha war mit 700.000.000.000 Mönchen unterwegs, dann würde ich das als unsinn abtuen, aber es würde nicht das geringste an meiner Erkenntnis ändern, oder zweifel darüber hervorrufen können, das diese 4 Wahrheiten stimmen. Darin besteht für mich kein Zweifel.


    Und wenn da steht man wird wiedergeboren, ändert auch das nichts an meinem Weg und der Erkenntnis das dieser Weg, das die 4 edlen Wahrheiten, zum ende des Leidens führen. Egal ob ich das jetzt bei mir unter unsinn, unter "macht sinn" oder unter "entscheide ich später" abspeichere. Es ist einfach nicht relevant für das gehen des 8 fachen Pfades. Es sind nur Meinungen, Vorstellungen, aufgrund von Unwissenheit (ist es so? ist es nicht so? etc.). Diese Fragen, dieses Kategorisieren etc abzustellen ist teil des Weges und nicht sich für ja oder nein zu entscheiden. Sondern dem gleichmütig gegebenüberstehn, das diese Vorstellungen, Konzepte und kategorisierungen ebend nur das sind was sie sind, nämlich vergängliche, selbst-/ich-lose und unbefriedigende Erscheinungen, die bedingt entstanden sind und wieder vergehen werden. Sie sind wie sie sind. Aber sie berühren die Lehre des Buddha in keinster Weise.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Maybe Buddha:


    Könntest du tun. Ich halte esnicht für völlig ausgeschlossen, also ist es kein blinder Glaube.


    Eben hast du noch gesagt, das Wiedergeburt nicht zur Lehre des Buddhas gehört, hast es also ausgeschlossen.

    Maybe Buddha:

    Für mich hat Wiedergeburt aber nichts mit der Lehre zu tun.


    Zitat

    Ich halte es nur für die logischsten Variante das es Wiedergbeurtnicht gibt.


    Und ich halte es unter anderem für eine logische Variante, dass es Wiedergeburt gibt. Insbesondere, wenn man sich auf die Lehre des Buddhas bezieht.

    Zitat

    Wie gesagt, mir fehlt nichts ohne den glauben an Wiedergeburt.


    Es geht nicht um den blinden Glauben, wenn du sagst, für dich ist es eine logische Variante, das es Wiedergeburt nicht gibt, dann ist das so. Niemand wird gezwungen, Wiedergeburt zu verstehen. Es besteht nur die Möglichkeit, des hinterfragens der eigenen Ansicht oder des Vertrauens in Lehre. Wenn ein Lehrer zu dir sagt, Bungee jumping ist sicher, weil du vom Seil aufgefangen wirst, dann wirst du das auch nur überprüfen wollen, wenn du dem Lehrer vertraust.
    Wenn du von vornherein das Überleben ausschließt, wirst du es auch gar nicht überprüfen wollen. Das bedeutet dann in Zweifel(zweite Fessel) festzustecken und dem Dogma des Nichtüberlebens anzuhängen.


    Zitat

    Wofür brauche ich deiner Meinung nach diesen "Glauben"? Was sollte es bringen?


    Welchen Glauben meinst du? Es geht um das Verständnis von Karma. Das steht an erster Stelle wenn man anfangen will zu praktizieren. Sonst macht die Praxis ja gar kein Sinn"... es gibt eine Saat und Ernte guter und böser Werke...". Warum sollte man anfangen gutes zu tun wenn man es nicht für möglich hält, dass es etwas bringt, weil man denkt es gibt keine Saat und Ernte?

  • Maybe Buddha:


    Und wenn da steht man wird wiedergeboren, ändert auch das nichts an meinem Weg und der Erkenntnis das dieser Weg, das die 4 edlen Wahrheiten, zum ende des Leidens führen. Egal ob ich das jetzt bei mir unter unsinn, unter "macht sinn" oder unter "entscheide ich später" abspeichere. Es ist einfach nicht relevant für das gehen des 8 fachen Pfades. Es sind nur Meinungen, Vorstellungen, aufgrund von Unwissenheit (ist es so? ist es nicht so? etc.). Diese Fragen, dieses Kategorisieren etc abzustellen ist teil des Weges und nicht sich für ja oder nein zu entscheiden. Sondern dem gleichmütig gegebenüberstehn, das diese Vorstellungen, Konzepte und kategorisierungen ebend nur das sind was sie sind, nämlich vergängliche, selbst-/ich-lose und unbefriedigende Erscheinungen, die bedingt entstanden sind und wieder vergehen werden. Sie sind wie sie sind. Aber sie berühren die Lehre des Buddha in keinster Weise.


    Ja, das ist eine weise Sicht :) Vielleicht sehen wir dereinst unsere Wiedergeburten, vielleicht nicht, wenn wir die 4 edlen Wahrheiten verwirklicht haben. Jedenfalls sind wir dann befreit.


  • Ahso okay, Die Jatakas sind aber auch schon eher so Fabelgeschichten, die ein bisschen außerhalb die Lehre umkreisen. Wobei ich auch die sehr toll finde :)

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  • mukti:
    Maybe Buddha:


    Und wenn da steht man wird wiedergeboren, ändert auch das nichts an meinem Weg und der Erkenntnis das dieser Weg, das die 4 edlen Wahrheiten, zum ende des Leidens führen. Egal ob ich das jetzt bei mir unter unsinn, unter "macht sinn" oder unter "entscheide ich später" abspeichere. Es ist einfach nicht relevant für das gehen des 8 fachen Pfades. Es sind nur Meinungen, Vorstellungen, aufgrund von Unwissenheit (ist es so? ist es nicht so? etc.). Diese Fragen, dieses Kategorisieren etc abzustellen ist teil des Weges und nicht sich für ja oder nein zu entscheiden. Sondern dem gleichmütig gegebenüberstehn, das diese Vorstellungen, Konzepte und kategorisierungen ebend nur das sind was sie sind, nämlich vergängliche, selbst-/ich-lose und unbefriedigende Erscheinungen, die bedingt entstanden sind und wieder vergehen werden. Sie sind wie sie sind. Aber sie berühren die Lehre des Buddha in keinster Weise.


    Ja, das ist eine weise Sicht :)


    Ist auf jeden Fall sinnvoll das so zu machen.

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  • Jetzt hat's mich doch gereizt ein wenig weiterzuschauen, Digha Nikaya:


    Zitat

    Da läßt sich, Kevatto, ein Mönch auf mannigfaltige Weise magische Wirkung widerfahren: als nur einer etwa vielfach zu werden, und vielfach geworden wieder einer zu sein; oder sichtbar und unsichtbar zu werden; auch durch Mauern, Wälle, Felsen hindurchzuschweben wie durch die Luft; oder auf der Erde auf- und unterzutauchen wie im Wasser; auch auf dem Wasser zu wandeln ohne unter zu sinken wie auf der Erde; oder auch durch die Luft sitzend dahinzufahren wie der Vogel mit seinen Fittichen; auch etwa diesen Mond und diese Sonne, die so mächtigen, so gewaltigen, mit der Hand zu befühlen und zu berühren, sogar bis zu den Brahmawelten den Körper in seiner Gewalt zu haben. -


    http://www.palikanon.com/digha/d11.htm


    Wie auch immer, das ist alles nicht so wichtig wie die vier edlen Wahrheiten und der achtfache Pfad.

  • Ahso, die magischen Fähigkeiten halte ich für möglich, da wir ja garnicht wissen, zu was ein äußerst gesammelter Geist in der Lage ist. Wenn man überlegt das wir zum einen nur ein (von den Augen und dem Gehirn/Bewusstsein) geschaffenes Abbild der Außenwelt wahrnehmen, und das diese Außenwelt, die Materie auch nichts anderes ist als sich sehr schnell bewegende Teilchen, die die Illusion erzeugen das da irgendetwas festes, beständiges wäre.

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  • Wir haben anscheinend eine ganz unterschiedliche Auffassung der Lehre...


    Zum dem ersten Satz. Ich habe nicht ausgeschlossen das es Wiedergeburt gibt. Ich habe nur ausgeschlossen das sie (für mich) wichtig für die Lehre ist.


    Aber ich misstraue nicht dem Lehrer (Buddha). Icvh nehme nur nicht jedes Wort für wörtlich, nehme nicht jede Geschichte und jedes Detail im PK für die absolute Wahrheit. Ich versuche in allem was der Buddha sagte sein mitfühlendes und leid-für-alle-mindern-wollendes handeln zu erkennen. Ich bin mir im klaren darüber das der PK keine vom Himmel gefallene, Gott gegebene, unantastbare Schrift ist, sondern von Menschen aufgeschrieben, vom hören-sagen.
    Ich kann den PK wunderbar lesen und den roten Faden der Lehre erkennen ohne mich von nebensächlichkeiten ablenken zu lassen.


    Natürlich geht es auch um Kamma in der Lehre. Das ist ein sehr wichtiger Punkt, da stimme ich dir zu.
    Nur weil ich nicht an wiedergeburt glaube, bedeutet das nicht das ich kamma nicht verstehe. Ich habe nie behauptet das gute Taten keine gute Ernte bringen.Tue ich gutes/heilsames, bin großzügig, selbstlosig, freundlich, gierlos, hasslos, klaren, unverblendeten Geistes bringt es gutes für alle Wesen. schlechte Taten bringen ebend schlechte Ernte und es wird Leid für alle Wesen geschaffen. Die Nachwirkungen dieser Taten sind auch nach meinem körperlichen Tod noch zu spüren. So wie die des Buddha schon seid2500 Jahren zu spüren sind.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Geronimo:

    Ahso, die magischen Fähigkeiten halte ich für möglich, da wir ja garnicht wissen, zu was ein äußerst gesammelter Geist in der Lage ist. Wenn man überlegt das wir zum einen nur ein (von den Augen und dem Gehirn/Bewusstsein) geschaffenes Abbild der Außenwelt wahrnehmen, und das diese Außenwelt, die Materie auch nichts anderes ist als sich sehr schnell bewegende Teilchen, die die Illusion erzeugen das da irgendetwas festes, beständiges wäre.


    Ich neige auch eher zu dieser Auffassung, andererseits meldet sich bei mir so eine Art Warnung, sich nicht zu sehr im Mythischen oder "Irrationalen" zu verlieren, das ist die westliche Prägung. Aber alles für bare Münze zu nehmen finde ich als eine liebenswerte Eigenschaft, und wenn z.B. ein Bikkhu aus Sri Lanka da völlig rund alles annnimmt, wird mir warm ums Herz.
    Ich denke aber Maybe Buddha hat im Grunde recht, man muss sich da nicht entscheiden und festlegen um den Weg praktisch gehen zu können.

  • mukti:
    Geronimo:

    Ahso, die magischen Fähigkeiten halte ich für möglich, da wir ja garnicht wissen, zu was ein äußerst gesammelter Geist in der Lage ist. Wenn man überlegt das wir zum einen nur ein (von den Augen und dem Gehirn/Bewusstsein) geschaffenes Abbild der Außenwelt wahrnehmen, und das diese Außenwelt, die Materie auch nichts anderes ist als sich sehr schnell bewegende Teilchen, die die Illusion erzeugen das da irgendetwas festes, beständiges wäre.


    Ich neige auch eher zu dieser Auffassung, andererseits meldet sich bei mir so eine Art Warnung, sich nicht zu sehr im Mythischen oder "Irrationalen" zu verlieren, das ist die westliche Prägung. Aber alles für bare Münze zu nehmen finde ich als eine liebenswerte Eigenschaft, und wenn z.B. ein Bikkhu aus Sri Lanka da völlig rund alles annnimmt, wird mir warm ums Herz.
    Ich denke aber Maybe Buddha hat im Grunde recht, man muss sich da nicht entscheiden und festlegen um den Weg praktisch gehen zu können.


    Die Betonung liegt auf "muss nicht"!


    Wenn es für jemanden hilfreich ist, dann soll er es nehmen, wenn es ihn wirklich voranbringt in seinem streben.


    Wenn das jemand als Ballast sieht und es ihn runterzieht und er deswegen sich nicht konzentrieren kann, unruhig ist oder was auch immer, dann soll er es verwerfen wenn es ihn zurückhält.


    Und wenn jemand das Thema als irrelevant für den Weg ansieht, wie ich das tue, dann kann man das Thema einfach links liegen lassen und es abspeichern unter "wenn es so ist dann ist es so, wenn nicht dann nicht".

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Maybe Buddha:


    Nur weil ich nicht an wiedergeburt glaube, bedeutet das nicht das ich kamma nicht verstehe. Ich habe nie behauptet das gute Taten keine gute Ernte bringen.Tue ich gutes/heilsames, bin großzügig, selbstlosig, freundlich, gierlos, hasslos, klaren, unverblendeten Geistes bringt es gutes für alle Wesen. schlechte Taten bringen ebend schlechte Ernte und es wird Leid für alle Wesen geschaffen. Die Nachwirkungen dieser Taten sind auch nach meinem körperlichen Tod noch zu spüren. So wie die des Buddha schon seid2500 Jahren zu spüren sind.


    Das ist halt das Dilemma mit der Wiedergeburt, dass ich ja nicht meine Taten ernten kann, wenn ich schon gestorben bin. Ich sage mir da - wie ist es jetzt, hätte ich nicht gerne ein gutes oder günstiges Schicksal? Und wodurch wird das behindert, durch Handlungen in der Vergangenheit. Es scheint mir unlogisch, dass ich für Handlungen anderer büßen muss, es sind wohl meine eigenen gewesen, und es besteht ein Zusammenhang zwischen dem früheren und dem jetzigen ich.

  • mukti:
    Geronimo:

    Ahso, die magischen Fähigkeiten halte ich für möglich, da wir ja garnicht wissen, zu was ein äußerst gesammelter Geist in der Lage ist. Wenn man überlegt das wir zum einen nur ein (von den Augen und dem Gehirn/Bewusstsein) geschaffenes Abbild der Außenwelt wahrnehmen, und das diese Außenwelt, die Materie auch nichts anderes ist als sich sehr schnell bewegende Teilchen, die die Illusion erzeugen das da irgendetwas festes, beständiges wäre.


    Ich neige auch eher zu dieser Auffassung, andererseits meldet sich bei mir so eine Art Warnung, sich nicht zu sehr im Mythischen oder "Irrationalen" zu verlieren, das ist die westliche Prägung. Aber alles für bare Münze zu nehmen finde ich als eine liebenswerte Eigenschaft, und wenn z.B. ein Bikkhu aus Sri Lanka da völlig rund alles annnimmt, wird mir warm ums Herz.
    Ich denke aber Maybe Buddha hat im Grunde recht, man muss sich da nicht entscheiden und festlegen um den Weg praktisch gehen zu können.


    Festlegen macht ja sowieso keinen Sinn, solange man es nicht definitiv weiß.


    "Und wenn es eine andere Welt gibt, dann hat er es doppelt gut getroffen..."

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • mukti:
    Maybe Buddha:


    Nur weil ich nicht an wiedergeburt glaube, bedeutet das nicht das ich kamma nicht verstehe. Ich habe nie behauptet das gute Taten keine gute Ernte bringen.Tue ich gutes/heilsames, bin großzügig, selbstlosig, freundlich, gierlos, hasslos, klaren, unverblendeten Geistes bringt es gutes für alle Wesen. schlechte Taten bringen ebend schlechte Ernte und es wird Leid für alle Wesen geschaffen. Die Nachwirkungen dieser Taten sind auch nach meinem körperlichen Tod noch zu spüren. So wie die des Buddha schon seid2500 Jahren zu spüren sind.


    Das ist halt das Dilemma mit der Wiedergeburt, dass ich ja nicht meine Taten ernten kann, wenn ich schon gestorben bin. Ich sage mir da - wie ist es jetzt, hätte ich nicht gerne ein gutes oder günstiges Schicksal? Und wodurch wird das behindert, durch Handlungen in der Vergangenheit. Es scheint mir unlogisch, dass ich für Handlungen anderer büßen muss, es sind wohl meine eigenen gewesen, und es besteht ein Zusammenhang zwischen dem früheren und dem jetzigen ich.


    Es gibt keinen Täter, nur die Tat. Und es gibt kein büßen, nur Leiden. Bedingt entstanden und vergeht auch wieder.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Maybe Buddha:
    mukti:


    Das ist halt das Dilemma mit der Wiedergeburt, dass ich ja nicht meine Taten ernten kann, wenn ich schon gestorben bin. Ich sage mir da - wie ist es jetzt, hätte ich nicht gerne ein gutes oder günstiges Schicksal? Und wodurch wird das behindert, durch Handlungen in der Vergangenheit. Es scheint mir unlogisch, dass ich für Handlungen anderer büßen muss, es sind wohl meine eigenen gewesen, und es besteht ein Zusammenhang zwischen dem früheren und dem jetzigen ich.


    Es gibt keinen Täter, nur die Tat. Und es gibt kein büßen, nur Leiden. Bedingt entstanden und vergeht auch wieder.


    Hm, da sehe ich noch sowas wie Gerechtigkeit, so rein als Naturgesetz gesehen ist Wiedergeburt vielleicht nicht zu erklären. Es stimmt ja, alles ist letztlich unpersönlich, Aggregate, Abläufe, Zustände - wenn kein Ich mehr da ist. Einstweilen bin ich noch ein Mensch, der halt Einblicke in das Unpersönliche hat.

  • Das was wir als gerecht und ungerecht empfinden ist ebend auch nur durch die identifikation mit den Taten geschuldet.
    Die Natur(-gesetze) ist wie sie ist. Empfinden wir etwas als ungerecht, liegt das nur an der identifikation der Taten und dem eigenen ich (oder der identifakation mit den Taten und dem Ich der anderen). Erkennen wir in einem Moment klar wie die Dinge sind, entsteht auch kein Gefühl von gerecht oder ungerecht.
    zb "Warum ist er nur so früh gestorben, das ist ungerecht!"
    Das Leid entsteht nur durch die Täuschung das die Dinge anders wären, als sie es sind und die Identifikation mit dem eigenen Ich und und den Dingen die geliebt/gehasst werden.
    Wenn man die Dinge sieht wie sie sind, nämlich das Taten ursachen für spätere Wirkungen sind, kann man versuchen seine Taten so leidlos wie möglich und vorallem so achtsam und bewusst und mit klarem, wissendem Geist zu begehen.
    Dann tut man alles was in seiner Macht steht undwird dennoch mit allem fertig was dann passiert, weil man sich bewusst ist, das man fast nichts fest bestimmen kann und das man nur einen kleinen Einfluss innerhalb der Natur üben kann.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Maybe Buddha:

    Das was wir als gerecht und ungerecht empfinden ist ebend auch nur durch die identifikation mit den Taten geschuldet.
    Die Natur(-gesetze) ist wie sie ist. Empfinden wir etwas als ungerecht, liegt das nur an der identifikation der Taten und dem eigenen ich (oder der identifakation mit den Taten und dem Ich der anderen). Erkennen wir in einem Moment klar wie die Dinge sind, entsteht auch kein Gefühl von gerecht oder ungerecht.
    zb "Warum ist er nur so früh gestorben, das ist ungerecht!"
    Das Leid entsteht nur durch die Täuschung das die Dinge anders wären, als sie es sind und die Identifikation mit dem eigenen Ich und und den Dingen die geliebt/gehasst werden.
    Wenn man die Dinge sieht wie sie sind, nämlich das Taten ursachen für spätere Wirkungen sind, kann man versuchen seine Taten so leidlos wie möglich und vorallem so achtsam und bewusst und mit klarem, wissendem Geist zu begehen.
    Dann tut man alles was in seiner Macht steht undwird dennoch mit allem fertig was dann passiert, weil man sich bewusst ist, das man fast nichts fest bestimmen kann und das man nur einen kleinen Einfluss innerhalb der Natur üben kann.


    Das hängt zusammen - das Gefühl für Gerechtigkeit (Gewissen) und die Dinge so sehen, wie sie wirklich sind. Sittlichkeit ist Voraussetzung für Sammlung und Klarblick. Also handelt man so leidlos wie möglich, klar und wissend.
    Ob eine Handlung, die sich auf mich auswirkt, ursprünglich von mir selber oder nur von anderen Wesen stammt, wäre irrelevant, ich habe mich nur um meine eigene Sittlichkeit zu kümmern.
    Man tut nicht deshalb Gutes, um Gutes zu erfahren, sondern nur um Sittlichkeit zu entwickeln, Sammlung und Klarblick, letztlich das Ich zu transzendieren.


    Handelt man gegen die Sittlichkeit, kann man die Dinge nicht so sehen, wie sie wirklich sind. Diese Konsequenz genügt als Motiv, eine Vergeltungskausalität die sich nach dem Tod fortsetzt wäre dann in der Tat unnötig. Der Klarblick hat die Befreiung von Leid bewirkt, insofern war man besser dran als hätte man alles auf Sinnesfreude gesetzt, denn durch die Identifikation muss dabei Leid entstehen. Und ob es nach dem Tod aus ist oder irgendwie weitergeht, in beiden Fällen hat man das beste Geschäft gemacht.