Beiträge von Maybe Buddha im Thema „Degenerationen & Stolperfallen - extended version“

    Den untertrichenen Satz finde ich besonders gut.
    Und genau dazwischen liegt der mittlere Weg. Weder den Genuss suchen, noch versuchen ihn zu meiden.

    Onda:
    Maybe Buddha:


    Ich denke schon das Freude am angenehmen Gefühl zu "hangen" führt (oder sogar schon hangen ist).


    Das ist unglücklich formuliert. Da ist keine Freude am angenehmen Gefühl. Da ist einfach ein angenehmes Gefühl. Und das lässt man stehen und so sein wie ist ist ohne das Bedürfnis nach Manipulation. Das ist Achtsamkeit.


    Onda


    Da stimme ich dir zu. Nur hat das m.E. nichts mit Genuss zu tun.


    Dann haben wir grundverschiedene auffassungen von "Genuss".


    Das was du als Genuss beschreibst, ist Gleichmut.
    Wieso ist ein Gefühl das man "sein lässt", es annimmt und akzeptiert = Genuss?
    Wenn dies deine Definition von Genuss ist, dann bedeutet das ja das ein unangenehmes oder neutrales Gefühl, in dem Augenblick wenn du es einfach "seie lässt" bzw. annimmst und akzeptierst, auch Genuss... Das macht in meinen Augen keinen Sinn.


    Genuss = Gleichmut...?


    Ich denke schon das freude am angenehmen Gefühl zu "hangen" führt (oder sogar schon hangen ist).
    Freude ist eine Neigung zu etwas. Genauso wie zb Ekel oder Zorn eine abneigung gegen etwas ist. Und neigung und Abneigung sind die beiden Extreme vor denen der Buddha gewarnt hat, weil sie zu Leid führen. Daher sollte man Gleichmut, aufgrund von Erkenntnis und Weisheit, den Dingen gegenüber (also den Gefühlen) entwickeln.

    Hi Onda,
    das hört sich ja jetzt schon wieder ganz anders an (für mich).


    Was mich dann in diesem Zusammenhang noch intressieren würde, ist, wie definierst du denn "Genuss"?


    Wenn du vom beobachten redest, in Bezug auf "angenehmes Gefühl" beim essen der Mango (gibt echt ne Menge Fans von Mangos hier ;) ), ist dort noch kein geniessen involviert.


    Geniessen ist nach meinem Verständnis das erfreuen am angenehmen Gefühl (in diesem Fall beim essen der Mango).
    Und wenn man sich am angenehmen Gefühl erfreut, entsteht Neigung zum angenehmen Gefühl und daraus anhaften.


    Beim unangenehmen Gefühl ist es das selbe. Das beobachten des Gefühls ist noch völlig "frei".
    Entsteht aber abneigung gegen das Gefühl führt es zu anhaften.


    Und warum erfreut man sich am angenehmen Gefühl? Weil man es nicht der Wahrheit gemäß durchschaut hat und deren Leidhaftigkeit nicht erkennt.


    Ok, Danke.
    Aber fallen nicht Punkt 2 und 3 auch unter Leiden des Geistes?
    Wie wird da differenziert? Erst wenn ich das geistige Leiden als "grob" definiere ist es dukkha-dukkhata und wenn ich es als fein definiere sankhara-dukkhata bzw. viparinama-dukkhata...?


    Hmm... Wie kann man die 3 Arten denn unterscheiden?
    der erste Punkt ist mir klar. Den zweiten Punkt versteh ich nicht. Was soll damit (Gebilde) gemeint sein?
    Und Punkt 3 kann ich zwar nachvollziehen, aber fällt der im Endeffekt nicht auch wieder unter Punkt 1?


    Ist nicht im Endeffekt alles Leid geistig oder körperlich?


    So ist mein Wissensstand.


    Ich weiss allerdings nicht ob Ajahn Chah zu diesem Zeitpunkt (oder überhaupt) Arhat war.
    Es soll in relativ jungem Altar passiert sein, so mit über 20.

    Syia:
    Maybe Buddha:

    Natürlich kann ein Arahat noch eine Errektion bekommen.


    Hätte mir ja nie träumen lassen mal diese Frage zu stellen: Hat Buddha das so gelehrt ?


    Das weiss ich nicht. Aber das spielt für mich dabei keine Rolle. Buddha war nicht Allwissend, auch wenn manche das warscheinlich glauben. Er wusste nur wie man das leiden beendet und das lehrte er.


    Aber da Errektion und Arhat für die Vernichtung vom Leiden keine Rolle spielen, da der Arhat schon alles erledigt hat, hat der Buddha dazu auch nichts gesagt.


    Die Wissenschaft und Medizin spricht dagegen und das kann ich auch logisch nachvollziehen. Von daher...

    Natürlich kann ein Arahat noch eine Errektion bekommen.


    ZB gibt es ja auch Vergewaltigungen von Frauen an Männern.
    Ein Mann kann dann geistig völlig abgeneigt, angewiedert oder aber auch gleichmütig im Geiste sein etc., wenn sie die richtigen Griffe beherrscht, ist der Mann ihr ausgeliefert. Das ist ein körperlicher Prozess der auch beim Arahat nicht komplett weg ist.


    Ein Mönch in der Waldtradition nach Ajahn Chah, erzählte mir mal eine Geschichte die Ajahn Chah ihm über sich erzählte.
    Ajahn Chah verbrachte ja fast sein gesamtes Leben im Kloster, bzw. als Mönch im Zölibat. Und er erzählte, einmal bekam er eine Errektion die 4-5 Stunden andauerte. Er musste sie aussitzen (naja, musste nicht, aber er tat es).


    (Gut, jetzt könnte man argumentieren "Er hatte eine Errektion, also war er kein Arahat".... Aber ich denke es geht in der Lehre des Buddha nicht darum keine Errektion mehr zu bekommen, sondern die Gier die dabei entsteht zu überwinden, bzw gar keine Gier mehr entwickeln zu können, auch bei solchen vorkommnissen.)

    Diese Dinge haben alle einen Zweck.


    Die Leichenbetrachtung hilft einfach sich der Vergänglichkeit, vorallem der eigenen, bewusst zu werden und dies auch mit in den Alltag zu nehmen. Den Tag zu leben, jeden Moment, als wäre es der Letzte und sich nicht mit irgendwelchen unnützen Gedanken und grübeleien herumzuplagen, was denn in einer Woche, einem Monat oder einem Jahr ist. Das mindert auch den Daseins-Durst, die Begierde nach Leben. Und diesen Durst, diese Begierde, gilt es zu überwinden. Das ist das Dhamma des Buddha.


    Und genauso haben die Ekel-heitsbetrachtungen den Sinn sich von Begierden, zb sexuellen, zu lösen, aber auch Eitelkeit zu überwinden.


    Der Buddha lehrte nur das Leiden und seine Überwindung.
    Und das haften am Dasein, die Vorstellung von Ich und Mein, also das Leben (normaler Menschen) führt nunmal zu leiden. Dieses gilt es zu überwinden, wenn man denn möchte.


    Dieser Kommentar freut mich. Ich nehme auch abstand davon.
    In diesem Fall sollte es nur ein Spiegel sein...


    Onda:

    Ist schon abartig, was manche Buddhisten sich so aus den Finger saugen und was alles Eingang in den heiligen PK gefunden hat...
    Kinder der Aversion. Am Leben Gescheiterte.


    Onda:

    Na, auf diesen verstaubten, schriftfixierten, morbiden & degenerierten Moderbuddhismus der lebensverachtenden Veteranen-Fraktion kann ich gut verzichten...


    In diesem Sinne: Nimm dir deine Worte zu Herzen und
    halte Abstand von spekulativen Ferndiagnosen :)


    Liebe Grüße

    Geronimo:
    Onda:

    Ist schon abartig, was manche Buddhisten sich so aus den Finger saugen und was alles Eingang in den heiligen PK gefunden hat...
    Kinder der Aversion. Am Leben Gescheiterte.


    Onda


    Ich muss lachen. Also waren der Buddha und große Nachfolger, wie z.B. Buddhadasa am Leben gescheiterte, ja?


    Ich denke wenn man mit der Lehre Buddha's in Berührung kommt, gibt es verschiedene Möglichkeiten was passiert.
    a) Man versteht die Wichtigkeit der Lehre, geht ins Kloster oder zieht sich andersweitig zurück und praktiziert.
    b) Man versteht die Wichtigkeit der Lehre, ist aber dennoch im Zweifel, steht im Zwiespalt zwischen den alten Vorstellungen vom Leben und der Lehre des Buddha. Die Geistesgifte sind noch zu stark und man findet Gründe (Familie, Sinnesgenuß, andere "Verpflichtungen" usw.) dem Weg (noch) nicht völlig zu folgen, auch wenn man (meist) von der Richtigkeit und Wichtigkeit überzeugt ist. Langsam aber sicher werden die alten Vorstellungen über Bord geworfen und man nähert sich dem Weg.
    c) Man versteht die Wichtigkeit der Lehre, ist aber dennoch im Zweifel, steht im Zwiespalt zwischen den alten Vorstellungen vom Leben und der Lehre des Buddha. Statt sich wie bei "b)" dem Weg anzunähern und die Vorstellungen langsam über Bord zu werfen, ist der Hang an den Vorstellungen vom Leben und die Begierde nach Dasein zu groß und dann wandelt sich die Vorstellung der Lehre des Buddha (ob Bewusst oder Unbewusst), immer mehr den vorstellungen vom Dasein an, um eine (unbewusste) Begründung zu haben den Weg nicht (vollständig) zu gehen.
    d) Man versteht die Wichtigkeit der Lehre gar nicht und verwirft sie wieder.


    Bei Onda trifft wohl Punkt c) zu.
    Aber auch das kann sich noch ändern.


    Vielleicht liegt es auch daran das du die Aussage falsch verstehst/interpretierst, weil du deine Vorstellung von Leben auf andere projezierst.


    Der Buddha hatte Nirvana im Leben verwirklicht.
    Somit ist Leben ohne Dukkha möglich.


    Was verstehst du denn unter "Leben"?


    Wieso sollte eine Aussage die du nicht teilen kannst, anhangen sein.
    Sicherlich könnte es das sein, aber muss nicht.

    Onda:
    Maybe Buddha:

    Die Wurzel ist die Unwissenheit.
    Ohne Unwissenheit würde es gar nicht zum anhaften kommen.


    Oder: Die Wurzel von dukkha ist Anhaftung (Haben-Wollen & Nicht-Haben-Wollen). Die Wurzel von Anhaftung wiederum ist Verblendung (Glaube an ein separates, dauerhaftes Selbst).


    Onda


    Hängt halt davon ab wie man "Wurzel" versteht.
    Die Äste haben mMn auch die Wurzel als "Wurzel" und nicht den Stamm.


    Aber wir meinen ja das selbe.


    Jetzt versteh ich auch wieso "Buddha-Dharma ohne Wiedergeburt" für dich keinen Sinn ergibt.


    Ich seh das ja eher wie Onda in diesem Fall.
    Wenn Unwissenheit und anhaften überwunden ist, gibt es auch Leben ohne Dukkha.

    Die Wurzel ist die Unwissenheit.
    Ohne Unwissenheit würde es gar nicht zum anhaften kommen.

    accinca:
    Maybe Buddha:

    Was warscheinlich daher rührt, das die Menschen davon ausgehen, die Dinge sind wie sie sind und sind nicht zu ändern.


    Ja, das auch. Grundsätzlich sagt man liegt es an der durch Begehren
    und Abneigungen bestehenden Verblendung.


    Ja, das wäre dann die Ursache von dem falschen denken der Menschen. Bzw. ist dieses ja teil der Unwissenheit.


    Was warscheinlich daher rührt, das die Menschen davon ausgehen, die Dinge sind wie sie sind und sind nicht zu ändern.
    Wieviele Menschen sagen von sich "So bin ich ebend, das kann ich ja nicht ändern.".
    Sie gehen halt von etwas festem aus und hinterfragen es gar nicht.
    Und warum sollten sie es auch hinterfragen, wenn alle anderen Menschen dies auch als gegeben ansehen und es ihnen von klein auf eingetrichtert und auch selbst verinnerlicht wird.