Beiträge von Hotei im Thema „Nichtbewertung“

    @ dana:

    Zitat

    Gehört die eigene Feststellung, dass es gerade Nacht, gerade Tag ist, etwas sich kalt oder warm anfühlt, etwas groß oder klein ist, etwas Trauer verursacht, und das Gegenteil der Trauer Glück nicht zu Beurteilung der Zustände ?


    würde sagen all dies ist einfach "unterscheidende wahrnehmung".die ist halt,von der beurteilung/bewertung: gut-böse ( zuneigung-abneigung;gier-hass) befreit,einfach SO ( weise).
    man überwindet diesen unnützen,leidbringenden keks mittels gleichmütiger achtsamkeit.und da gibt es so spitzenleistungsphasen des Nicht-Tuns und dann wieder hola halt die zerstreuung,das ausfließen des geistes,gerade auch durch mächtig irritierende sinneseindrücke.ist normal,wenn der herzGeist nicht unerschütterlich ist.wenn meister sagen: urteile nicht,unterscheide nicht,dann meinen sie "nichts weiter" als die hingabe an achtsamkeit in allen tätigkeiten,natürlich vornehmlich sazen.



    Viele Grüße
    Hotei

    @ Monika:

    Zitat

    stellte ich vor nicht allzu langer Zeit fest, dass ich dies doch immer noch tue - ohne es zu merken.


    Ist doch normal. :|
    Die Bewertung findet schon beim Sinenskontakt statt,das Eigenbewusstsein entsteht und sieht sich in Reibung mit dem Bewusstsein der "anderen".Die Meinungsbildung ist nur die Spitze des Eisberges,der Rest liegt "unter Wasser",die Empfindungen zum Beispiel.Eine Meinung,ein Urteil zu prägen und dieses dann zurückzunehmen geschieht beides aus Bewertung.Nicht-Bewerten ist so ein Wort der Philosophie.Der,der es geprägt hat hat Mist gebaut.Es führt zum Nihilismus.Schließlich ist Nicht-Bewerten einfach nur Sati,gleichmütige Achtsamkeit.
    Nicht-Bewerten ist "in Leerheit verweilen".Wo man geht,spricht,sitzt,schweigt.Das kann nicht willkürlich hergestellt werden oder sich so eingestellt,das ist ein anderer Bewusstseinszustand.Ein erleuchteter.Ein weiser.



    Liebe Grüße
    Hotei

    Sherab Yönten:

    Im Vajrayana spricht man von "spiegelgleicher Weisheit" wenn ein Zustand so wahrgenommen wird "wie er wirklich ist", d.h. ohne dass etwas hinzugefügt oder abgezogen wird. Letztendlich also ein Zustand ohne Bewertung.


    Tathata. Nicht ohne "unterscheidende Weisheit".


    Das absichtliche Nicht-Bewerten geht immer in die Hosen.Da es nicht möglich ist weicht das Bewusstein nur auf Passivität und Ignoranz gegenüber den Phänomenen aus.Das schlimmste was dabei rauskommt ist unbewusst parteiische Unparteiischkeit gegenüber Menschen.Die sonstigen Objekte tangiert es ja nicht so.Außer vielleicht einen Hund oder so,der verhungert,weil der Besitzer sich nicht für eine Sorte Dosenfutter entscheiden kann.Auweia :P Komischerweise fällt mir das immer nur bei Esoterikern und - das sag ich jetzt nicht - auf.Daran kann man die Krätze kriegen.Wenn man mit jemanden spricht oder eine Entscheidung steht an, ist es als ob man einem blinden Kaugummi zu tun hat. Das absichtliche Nichtbewerten hat ja warscheinlich zwei Gründe.Erstens: Kein schlechtes Karma schaffen.Zweitens: den Geist rein halten,damit er mal weise wird.Oder er wird schon für weise gehalten wenn eine künstliche Leere geschaffen wird. Das Verblödet. Wie kommt es zu so einer Fehlannahme? Ich ahne es, kann es aber nicht beschreiben.Außer vielleicht so,dass der Esel von hinten aufgezäumt wird. :)

    Chantao:

    Zitat

    Ich hoffe einmal, dass Pflanzen keinen bewertenden Geist haben, denn ich würde gerne frei nach der Frage Gibt es ein Leben nach dem Tod? später gerne ein Baum sein. Bewertender Geist ist sehr anstrengend.


    Pflanzenleben ist anstrengend.


    http://www.planet-wissen.de/na…/pflanzen_wehren_sich.jsp


    Das Bewusstsein hat viele Schichten.Und je nach Skandha tritt es anders in Erscheinung.Das Eigen-Bewusstsein,der diskriminierende Geist mag erlöschen wenn die Suche aufhört.




    Viele Grüße
    Hotei

    @ pratibha:


    Zitat

    Dennoch hat der Buddha gelehrt Mitgefühl zu entfalten und nicht abgestumpft oder ignorant zu schauen, wenn anderen Leid zu gefügt wird. Wer das behauptet, darf seine Übung nicht buddhistisch nennen, das wäre missbräuchlich, meiner Auffassung nach.



    Finde ich auch. Aber was nutzt diese Feststellung?


    Ein Mangel an Liebesfähigkeit und Mitleid hat Ursachen. Oft in der Erstarrung des Herzens.Aber einfach auch karmische Ursachen,Hindernisse.


    Eine richtige integrale Therapie knackt ertsmal die Erstarrung des Herzens und stärkt die Liebefähigkeit durch Annahme,das werturteilsfreie Annehmen aller aufsteigenden Gefühle,Gedanken und Vorstellungen,des Körpers ganz allgemein.


    Die Fähigkeit ( gütige ) Achtsamkeit unmittelbar zu vermitteln,auch indem Worte als nebensächlich betrachtet werden,ist nur wenigen Therapeuten gegeben,wie nur wenige Lehrer die Fähigkeit besitzen die Erstarrung des Herzens des Schülers zu lösen.Der Schüler und Klient muss den Selbstheilungsprozess selber anstoßen und das hat m.Erfahrung nach sehr wenig mit dem Verstand zu tun.


    Es ist also ganz und gar müßig mangelndes Mitgefühl zu beklagen,etwas,das ich viele Jahre getan habe.
    Heute frage ich mich nur noch: Ist das guter Umgang oder nicht.Ist das ein guter Therapeut oder nicht.Das ist aber mittlerweile intuitiv,weil ich so ne und so ne kenne.Und die Auswirkungen auf mein Wesen,auf den HerZGeist.


    Ich habe aufgehört Liebe, Mitgefühl, Mitleid einzufordern,was ich auch meist im Stillen gemacht habe.Das Einfordern hat mich ärgerlich ( ver-urteilend )gemacht, es stammte auch aus einem Idealismus heraus und moralisierend-eigensüchtigen Impulsen.


    Aber ein gutes Teisho kann auch etwas zum Klingen bringen.


    http://www.zen-azi.org/de/node/1519 ;)


    Zitat

    Dies bedeutet aber, das Zurückschrecken des Egos vor Verletzungen zu überwinden. Es ist interessant zu beobachten, wie wir uns davor fürchten, etwas zu verlieren, nicht genug zu haben, etwas zu entbehren. Nicht nur in der Zeitspanne in der wir auf dem Zafu sitzen sondern in allen Momenten des täglichen Lebens. Und an der Umwandlung dieser Angst zu arbeiten.

    ( Sehr weise Worte großer Lebens und Praxiserfahrung )




    Letztlich ist es die Erstarrung des Herzens,die die Liebesfähigkeit behindert.Der ist auch mit dem Intellekt nicht beizukommen.Man muss mittenrein drin sitzen in der "Höhle des Dämons vom schwarzen Berg".Viele weinen wenn sie sich das erstemal werturteilsfrei betrachten dürfen.Und das nicht nur einmal.Es ist ein lebenslanger Prozess:Erstarrung-Besinnung-Zulassen-Loslassen-Anschauen-Durchdringung-Ablösung-Erlösung.Und es braucht den "heilsamenRaum" dafür. Und glaub mir,auch ein beschissen gutes Karma,auch wenn einem ist,als ob man ein beschissen schlechtes Karma hätte.Aber so richtig leiden an sich und auch an "seinen Nächsten" zwingt einen zur Einkehr, bringt einen dazu die LÖSUNG nicht mehr draußen zu suchen.
    Jegliche Erwartung in Bezug auf "die Welt" ist ein Trugschluss,denn alles was uns passiert und "in der Welt" und anderen ist karmisch bedingt.Es ist nicht nur "unser" Karma,es ist gleichzeitig auch "unser aller Karma"und das "Karma der Welt".



    Viele Grüße
    Hotei

    prathiba:


    Zitat

    Also Du willst allen Ernstes behaupten, dass eine "nichtbewertende Beobachtung" Achtsamkeit bedeutet?


    Bin zwar nicht gefragt,aber : Ja !,klar.


    Zitat

    Gut, dann gehen wir doch mal gleich zu einem Beispiel aus der Therapie zurück:


    "nicht bewertendes beobachten, dass ein Ausländer gefoltert wird" Ist also in deine Augen Aachtsamkeit? Ich Fall vom Glauben ab!


    Man muss halt erstmal auf dem Schirm haben,dass es im Buddhismus um Beruhigung,Klärung und Selbstergründung geht und nicht um philosophisch-diskursive Situationsanalyse und Menschenanalyse.


    Fakt ist dass das werturteilsfreie Betrachten sich ganz natürlich in den Ebenen der Meditation entfaltet.Und dass gerade Mitgefühl im Verständnis des Dharma,besser der unmittelbaren Erkenntnis der Verbundenheit der Phänomene sich ebenso entfaltet.


    Es ist auch bei Buddhisten nicht selten zu beobachten,dass sie das mit der urteilsfreien Betrachtung ( Achtsamkeitsmeditation) auf eine Haltung der Unparteiischkeit im Alltag unter Menschen und auf Situationen übertragen, die eine Entscheidung verlangen würden.Ja,da mangelt es (auch) an Mitgefühl oder besser Mitleid und Einfühlungsvermögen.Das hat aber nichts mit der Methode zu tun,es sei denn sie führt nicht zur Geistöffnung,sondern verharrt in falscher Konzentration.


    Es hat mit falsch verstandener oder aus der Erziehungsprägung übertragenen(schwarz-weiß)Moral-Karma-Verdienst-Ansicht zu tun und oft entsteht so eine Passivität auch aus der vornehmlich philosophisch-kontemplativen Beschäftigung mit dem Buddha-Dharma.Die Ursachen liegen aber auch noch woanders und sie sind multi-komplex!


    Es ist unmöglich und von der Lehre her gesehen auch sinnfrei, nicht unmittelbar eine Entscheidung zu treffen und zu helfen,einzugreifen oder nicht,-stünden dem nicht falsche Ansichten und philosophische Vor-Urteile entgegen.


    Zu einer dauerhaft stoischen, ignoranten Konzentration ( die auch immer mit einer fester Absicht,einem festen Ziel des Ego verbunden ist ) sind aber nur wenige Menschen fähig, es besteht also nicht die Gefahr dass die Hälfte der Menschheit über "falschem Zen(Dhyana)" zu Kamikaze s und Nazi s mutiert.





    Viele Grüße
    Hotei

    :roll: Einfach Sazen,"Kleckse",einfach Sazen und sonst einfach achtsam sein.Und wenn Du s auf die ganz harte Tour willst:nimm ein Mantram dazu :D
    Aber gut,ich hab vergessen Du bist unbelehrbar *.Experimentier halt weiter bischen rum. :)


    *

    Zitat

    Das Leben im Daseinskreislauf ist letztlich leidvoll.
    Ursachen des Leidens sind Gier, Hass und Verblendung.

    Das ist was für den Arya, "Kleckse".Da steht doch : Klarbewusst, nach Verwerfung alles weltlichen Wünschens und Sichgrämens.Ich fürchte du musst dich mit profanem Anapanasati begnügen,einstweilen.Genauer: Achtsamkeit beim Kartoffelschälen.Ja, ist langweilig,wenn man so drüber nachdenkt. :lol:

    @ prathiba:

    Zitat

    und sich dann bruchstückhaft daraus bedient, wie diese Therapueten es gemacht haben,


    Woher weisst Du das denn ?


    Ich hab auch erst genörgelt,weil "Zen" oft benutzt wird,da bin ich "bischen" :P sensibel,andererseits kann hier einfach nur Achtsamkeitsmethode angewandt werden und jemand hat was auf den falschen Schirm bekommen, Du vielleicht auch.Andererseits scheint es doch geholfen zu haben in Bezug auf aversiven Schuld-Komplex,kann also nicht gar so beschissen sein diese Einrichtung ( hab ja selber da Erfahrungen). Wenn Du auch keine rechte Ahnung von der zennistsichen Weltanschauung hast ( wie Du sagst) ,wie kannst Du dann beurteilen,woran oder woraus diese Therapeuten sich da "bruchstückhaft sich bedient" haben könnten ???
    Ich hab nun alle Varianten durchgespielt,mit keiner bist Du zufrieden :D


    Also worum gehts denn nun wirklich ? Geh mal in Dich. :)


    (geht um die Blume und keine Freude empfinden dürfen ? oder sowas...?,also eigentlich um so eine Kern Buddhistische Frage:Erlöschen oder Genuss ?...Leidenschaft vs. Abgeschiedenheit? Absolution für Lebensfreude? Inwiefern darf Gier,Lust,Zuneigung,Abneigung...ohne "Schuld" )






    Egal.


    Viele Grüße
    Hotei

    prathiba:

    Die Worte "gut" und "böse" sind meiner Ansicht nach sehr unheilsam gewählt, weil etwas sehr Moralisches mitschwingt. Ich habe es mir z.B. zur Angewohnheit gemacht, auch das Wort "Schuld" vollständig aus meinem Kopf zu streichen. " Ich war böse, also habe ich Schuld." Das führt viel zu leicht zu einem Schuldkomplex und zum Drehen ums eigene Ego, was Niemandem hilft. Schuld ist auch etwas von dem ich "erlöst" werden muss. Meistens erwarte ich von anderen dann dass sie mich erlösen/ mir "verzeihen". Ich brauche aber die anderen gar nicht für mein Glück. Deshalb finde ich die Worte "heilsam" und "unheilsam" so gut gewählt. Handle ich unheilsam, bemühe ich mich das nächste Mal heilsam zu handeln. Diese Bezeichnungen laden mich nicht so sehr ein, mein Ego anzufüttern, wie "böse" und "Schuld". Ich kann einfach klar sehen, wie Ursache und Wirkung zusammen hängen und aus den Ergebnissen Schlussfolgerungen ziehen. Die Dinge als "unheilsam" oder "heilsam" zu sehen, hilft mir in Gleichmut zu bleiben. Während "gut" und "böse" schon wieder sehr wertend und anhaftend sind, so dass sie mich aus dem Gleichgewicht ziehen können. Wichtig ist aber auch auf der Grundlage der Vier Unermesslichen und auf dem 8 fachen Pfad zu üben. Denn was unheilsam oder was heilsam ist, liegt ja an den ganz persönlcihen Bewertungen. Also für einen Mörder kann es sehr "heilsam" sein zu töten. Und für uns , die dem buddhistischen Pfad folgen ist es eben unheilsam, weil wir ander Werte haben. Deswegen meine ich eben auch, ohne Bewertungen geht es nicht und Buddhas Lehre ist auch bewertend, aber auf heilsame Weise.



    Das Problem mit Schuldkomplexen ist,dass sie harsche,abwertende Verdrängungen verursachen(Autoaggression,Anspannung,dann auch je nach Charakter:Übertragung und Fremdaggression...),darum gibt es so was wie ganzheitlich-integrative Therapien,wo man lernt erstmal alle Gefühle,Gedanken und Vorstellungen zuzulassen( sich anzunehmen),bzw. wo es einen Rahmen gibt, durch das werturteilsfreie Gegenüber des Therapeuten eben erstmal alles zulassen( annehmen) zu können ( zu dürfen!) um GANZ zu werden,was übrigens irre anstrengend ist für diese humanistisch-( evtl.spirituellen) Therapeuten.


    Gefährlich ( im unheilsamen ) werden Gefühle,Vorstellungen ja erst,wenn sie nicht wahrgenommen werden,unterdrückt,abgespalten,z.b.Gewaltphantasien.Lässt man das zu,"hebt es ans Licht" ist Erkenntnis möglich und Erlösung und Heil-ung.Die "Nazi-Braut" hat hier was auf den falschen Schirm gekriegt bezüglich "Nicht-Bewertung".Andererseits,wenn es ihr erstmal egal ist was die Kumpel so treiben,könnte sie auch das Interesse an der Clique verlieren,weil andere Verkloppen und in Hass-Fantasien schwelgen ist ja ne Kompensation und die Lebesnenergie die dafür aufgewendet hat,wäre dann frei für Heilsameres. :)


    Zitat

    " Ich war böse, also habe ich Schuld." Das führt viel zu leicht zu einem Schuldkomplex und zum Drehen ums eigene Ego, was Niemandem hilft.

    Das finde ich richtig. Und das auch:

    Zitat

    Während "gut" und "böse" schon wieder sehr wertend und anhaftend sind, so dass sie mich aus dem Gleichgewicht ziehen können.

    Das auch:

    Zitat

    Deshalb finde ich die Worte "heilsam" und "unheilsam" so gut gewählt.

    Es ist nur folgerichtig wie Du nach dieser Therapie denkst oder welche Haltung du versuchst einzunehmen,zu halten,weil es wichtig für Dich ist übermäßige Schuldgefühle abzubauen,damit Du heilsam mit Dir umgehen kannst.
    Das allerdings ist m.M. nach nicht richtig:D

    Zitat

    Denn was unheilsam oder was heilsam ist, liegt ja an den ganz persönlcihen Bewertungen.

    Denn Dharma ist ein universelles Prinzip und die persönliche Bewertung verstößt eigentlich immer gegen "das Prinzip".Es gibt auch auch eine breite Grauzone wo heilsam und unheilsam gemischt wirkt. Schwarz-Weiß ist da nicht.Außerdem ist die buddh. Übung dazu da die Intuition für Heilsam und Unheilsam durch Klärung wirken zu lassen.

    Zitat

    Also für einen Mörder kann es sehr "heilsam" sein zu töten.


    Töten aber ist prinzipiell unheilsam. Die Ursache ist Unwissenheit,Gier und Hass.


    Es ist möglich,dass Du hier jetzt ganze Listen von Kusala und Akusala um die Ohren gehauen kriegst,aber wenn Du erstmal üben musst Ärger und Eigeninteresse zuzulassen,dann könnte so ein Listen-Dings unheilsam werden.Die Listeneinteilung drückt zwar schriftlich das universelle Prinzip aus,jedoch ersetzt sie nicht die Selbstergründung,die Erfahrung und Verwirklichung weiser,wissensklarer Intuition( Prajna Paramita)


    Zitat
    Zitat

    Yakusan Igen erläuterte seinen Geisteszustand hierauf mit „Nicht wie das gewöhnlich Denken“ bzw. „jenseits unseres persönlichen subjektiven Denkens“ (je nach Übersetzung). Meister Deshimaru erläuterte Hishiryō mit „Hishiryō ist das kosmische und nicht das persönliche Denken, das höchste Bewußtsein jenseits von Raum und Zeit“.http://de.wikipedia.org/wiki/Hishiry%C5%8D


    Das sg. " Nicht-Bewerten " - "Nicht -Urteilen" versteht sich vor dem Hintergrund der Sazen Übung , der Sazen Verwirklichung.


    Als erster Ansatz von ( seelisch-psychologischer) Heilung fließt es in integrative Therapien ein, die mit Achtsamkeits-Methoden arbeiten, hier um Ganzheit und Lebenskraft zu entfalten; im Zen um die Klesha aufzulösen, zu erlösen,sich selbst zu erlösen. Wo Du nun stehst in diesem Prozess wage ich nicht zu beurteilen.Fakt ist,nach meiner Erfahrung,dass "das Ego" ( die "Seele") erstmal leidlich gesund sein muss,bevor das Ego transzendierbar ist.


    Wünsche weiterhin: Heilsames Karma :)
    Viele Grüße :) ( und sorry :oops::P )
    Hotei

    Wiki ist mit größter Vorsicht zu betrachten,da schreiben und ändern auch viele Spinner-Es ist z.b. so,dass die 4 Gelübde im Zen nicht häufig,sondern regelmäßig immer rezitiert werden,
    aber nicht die hier genannten Asanga Gelübde.Die sind aus dem Vaijarana.



    Viele Grüße
    Hotei

    prathiba:


    Hä? Was interpretierst Du denn gerade in meinen Text hinein? ich empfehle Dir das Kissen, husch, husch.


    Arrogant genug scheinst Du ja.Du wolltest Buddhas Worte ( plötzlich,angeblich )und obwohl ich aus gewissen Gründen nicht glaube,dass Buddha sich derart konzeptionell und kleinstteilig geäußert hat,hat Elliot Dir klare Stellen aus dem Palikanon genannt,die Dich nicht im mindesten zu interessieren scheinen.


    Aber was diese komische Therapie betrifft,berührt sie folgenden Punkt und auch das nur im bizarr-theoretischen,gewissermaßen ein Fetisch selbsternannter "Zen""Therapeuten"(lach mich tot):

    Zitat

    Die Leerheit (Skt. Sunyata) denen lehren, die noch nicht bereit sind, sie zu verstehen.


    Viele Grüße
    Hotei

    @ prathiba:

    Zitat

    die mit Hilfe von Zen und Nichtbewertung ausgebildet wurden.


    Du liest nicht,oder?
    Außerdem ist die Sachlage ne ganz andere in diesem "Therapie"-Kontext,aber Du laberst von "Tradition".









    Viele Grüße
    Hotei

    Na, Nicht-Bewerten versteht sich vor dem Hintergrund der Enthaltung von Gier und Hass ( Gleichmut) gegenüber jeglichem Dharma,jedem Phänomen.Aber ich hab da seit gefühlten 100 Jahren nicht drüber nachgedacht...Das ist einfach Sazen.Das ergibt sich aus der Mahayana Sichtweise auf Alles.Das ist einfach die Weltanschauung des Mahayana.Und die Praxishaltung



    Viele Grüße
    Hotei

    @ pratibha:

    Zitat

    Der Sinn der Übung besteht darin...die Gefühle zu lassen?


    Ja.

    Zitat

    So haben sich sog "Zen Meister" auch schon der Zen Praxis bedient um gefühllose Kamikaze Flieger auszubilden.


    Sagen wir mitunter ZenLehrer unterwürfig im Dienste der königlichen,militärischen Autorität zu Kriegzeiten.Die Gefühle werden bei dieser "Methode" allerdings nicht gelassen,sondern ignoriert,es wird desserhalben auf stoische Konzentration gesetzt.An sich eben kein Zen.


    Zitat

    Gerade deshalb halte ich die "Nicht-Bewertung" nicht für sinnvoll,

    Warum fragst Du dann erst?


    Zitat

    gerade wenn sie ohne "Mitgefühl" geübt wird, was ja auch ein Gefühl ist.


    Mitgefühl ist ein Empfinden,kann man gar nicht fallenlassen,sofern man es "hat",man hat auch INTUITIV keinen Wunsch danach,es fallen zu lassen,wenn es ginge.


    Wenn du mich jetzt fragst,ob du bewerten solltest ob was du fühlst Mitgefühl ist und ob dieses BewertenKönnen nicht heilsam wäre,schick ich Dich vorstellungshalber ins Land wo der Pfeffer wächst :grinsen:



    Zitat

    Super! :D Und was war nun von Hotei gemeint?


    Wie schon 5 x zuvor: Mal mit Belehrungen befassen in Verbindung mit Sitzen freilich.





    Viele Grüße
    Hotei

    @ Klekse:


    Zitat

    Und den Weg zu gehen .. bis zum ... Ende, mag gefährlicher sein als ein Bankraub, denn du (oder wer auch immer) bricht bei sich ein, reisst die Schranken der Beschränktheiten ein, der gedanklichen Engen und erreicht "andere Ebenen". Ebenen, wo nur reine, "kristalline" Wahrnehmung ist, wo nicht bewertet wird. Keinerlei Dualität.


    Was ist gefährlicher als Samsara verfallen zu sein?
    Gewissermaßen ist es (auch)riskant,aber riskanter sind so merkwürdige Vorstellungen wie "kristalline Wahrnehmung".Alles bleibt an seinem Platz:Verstand,Körper,Gefühl,aber die Anschauung ist eine andere.Entweder du wirst verrückt oder erleuchtet,eher noch stirbst du ohne jede Ahnung,wenn du weiter Alles umgehst. :)




    @ Monika:

    Zitat

    Er muss zum Diener werden und nicht "Herr im Haus".


    Genau :)



    Viele Grüße
    Hotei

    Losang:

    Zitat

    Deshalb ist oft eine kritische Distanz zu den Dingen gesünder


    Meinst Du besonnen,ernsthaft oder wirklich kritische Distanz? Welche Dinge meinst Du? Alle Dharma,alle "Formen"?
    Ich frag nur,weil Aiko gern mal sagte Misstrauen wär angebracht,was dann ungefähr dasselbe wäre wie "Kritisch".Und das ist auch Wertung. :) Nur sagt so was nie ein Meister und auch kein Rinpoche,da hör ich schon genau hin.Sagte er/sie es würde ich aufstehen und gehen oder das Buch in die Ecke werfen. :)


    Ich hatte schon immer das Gefühl das die Phänomene substanzlos sind,weder vollkommen noch unvollkommen,weder rein noch unrein,sie sind einfach was sie sind,SOheit,vernetzt,Leer und sie können mir nicht ans Bein pinkeln.Aber das urteilende,benennende Anhangen pinkelt mir ans Bein,dieses komische Ich-ich-ich-will....ich,ich,ich will nicht-Dings.Damit pinkel ich mir selber ans Bein und erzeuge Karma und Klesha noch und nöcher.Also Staub.


    Weil die Non-Dualitätvon Seiten der meditativen Verwirklichung her gepredigt wird,es ist kein rein philosophischer Aspekt."Du sollst nicht bewerten " ,gar: "Du sollst nicht parteiisch sein" halte ich deswegen für Quatsch,weil die Klärung eine Sache von Praxis(Verständnis) ist.Äußere und innere Dharmas haben sich da gleich,Vielerleiheit,nur wenn jemand eine Frage nur mit Blumen stellt,dann mag er es vorrangig philosophisch erschließen.Das geht nicht,man muss ein ZenBuch oder Mahayana-Anleitung zur Basis zur Hand nehmen,wo zwischen Praxisanleitung,Weltanschauung,Weisheitsaspakt und Skandhadings hin und hergeflutscht wird,wenn man nicht weiss was das soll mit der NonDualität,dann kommt man da langsam rinne und verinnerlicht das und setzt es dann in eine Haltung um.Sati halt,Gleichmut.Was soll man dazu sagen?Was ist Sati?Vielschichtig jedenfalls.Weil das Bewusstsein vielschichtig ist.Oder so.


    Dieser Text ist jetzt nicht für Dich (im Speziellen)Losang,er ist einfach nur so hingeschrieben,Du musst also nicht sagen:"müßges Geschwätz",kannst aber. :) Wer bin ich als dass ich mir da ein Urteil erlauben würde :D


    Viele Grüße
    Hotei

    @ prathiba:

    Zitat

    Meine Frage ist, wie sinnvoll es ist "nicht zu bewerten".


    Gar nicht.Das ist Negierung.


    Die Übung besteht darin die Benennung zu lassen,die Vorstellung zu lassen,die Gefühle zu lassen.Nicht zu verhindern,sondern zu ent-lassen.Das versteht sich vor dem Hintergrund der buddh.Weltanschauung und der Klärung des Geistes.
    Die Ebene der unterscheidenden Wahrnehmung ist wirklich und wahr und weise.Die Ebene des Werturteilens,das Ergreifen von Vorstellung und Gedanke ( Tat) verschleiert die Wahrheit,weil es den Fluss und Zirkel der karmischen Gestaltkräfte aufrechterhält.
    Benennung,Vorstellung,Gedankenfallen zu lassen,nicht der Zuneigung zu folgen und nicht der Abneigung hat den Sinn den HerzGeist bloß zu belassen, " rein", "leer",dann steht es in Einheit mit dem Prinzip,dem Dhamma und verwirklicht die Buddhaschaft.
    Das Empfinden: Wohlgefühl,Wehgefühl,Weder-Noch-Gefühl ist übrigens nicht das Problem. Lass das einfach.Die "gefühlige" Intuition folgt einfach der "Natur und der Funktion der Sinne",die Frage ist nur,sind sie rein ( lauter )oder getrübt,so wie das Bewusstsein( als Sinn). Dieselbe "gefühlige" Intuition,die uns sagt,das ist angenehm,das unangenehm,sagt uns auch: das ist Nirvana,das Samsara,das ist der Pfad zum Frieden und das ist der Pfad zum Leiden.
    Ich empfehle ZenPraxislektüre bezüglich der Mahayana-Sicht auf die Phänomene und in Bezug auf das Enthalten von Anhaftung und Werturteil.
    Hier wirst Du nur tüchtig durcheinandergebracht,besonders von den Theravadins,die bemüht sind Alles zu teilen und von den Konzepten nicht lassen können( Dualität;Subjekt-Objekt).


    Viele Grüße
    Hotei