Beiträge von Andi im Thema „Drei Daseinsmerkmale - Weltlich / Spirituell“

    Ich habe gerade meine Frage von damals von Ayya Khema noch einmal gut beantwortet bekommen :)
    Mein "Denkfehler" der immer noch existiert (sonst wär ich wohl erleuchtet) liegt in meiner Anfangsfrage "mein Bewusstseinsstrom, ist er vergänglich oder nicht"...er existiert in Wirklichkeit gar nicht :roll:


    Im letzten Kapitel von "Komm und sieh selbst" analysiert sie die
    "Prajna-Paramita-Sutra" - Das Herz der vollkommenen Weisheit.


    Darin geht es nochmal ausführlich erläutert um die zwei Gleise der absoluten Wirklichkeit und der relativen Wirklichkeit.
    Hier wird versucht die Substanzlosigkeit in Worten zu beschreiben, aber auch immer wieder darauf hingewiesen, dass man es mit dem Verstand nicht erfassen kann.


    In der Leere, dem Nirvana, der absoluten Wirtklichkeit (ich vergleiche das für mich immer mit der wissensschaftlich nachgewiesenen reinen Energie die die Grundlage des Kosmos/Universums bildet) gibt es keine Vergänglichkeit und kein Dukkha, da alles halt leer/substanzlos ist. Alles ist Nichts, das Nichts ist alles. etc.


    Logisch falsch...ich versuch es verstandesgemäß für mich selbst zu erfassen... :D
    Vielleicht komme ich ja in diesem Leben oder in den nächsten über die 8te Vertiefung hinaus und kann es "erleben" :D Aber keine Eile, alles relativ ;)


    Das ist mir in der Theorie bewusst. Aber es steht ja auch überall, dass man das nur mit Übung erkennen kann. Und im Normalfall reden wir hier von Jahren.
    Mag natürlich auch Leute geben, die in ner Woche zur Erleuchtung finden :D


    Darum steht Geduld und Willenskraft ja auch so hoch in den wichtigen Tugenden. Wenns so einfach wäre, wäre ja jeder im Nu ohne Dukkha :D
    Dieser "Ich-Schleier" lüftet sich immer öfter. Zwischendurch habe ich wenn ich achtsam bin, ne Ahnung, kleine Erlebnisfetzen.

    Noch ein spannender Nachtrag...
    lese gerade ein altes "Geo Wissen" zu "Erkenntnis - Weisheit - Spiritualität" (Nr. 29...gibts noch bei Ebay...ganz interessante Artikel)


    In dem Artikel "Die Physik, die Kunst und der Geist der Zeit" steht was, was mir spontan zu unserer Fragestellung ins Hirn brannte:


    Als Werner Heisenberg den Durchbruch zu seiner Atomtheorie fand ist er "zutiefst erschrocken".
    Er schreibt in seinem Tagebuch: "Ich hatte das Gefühl, durch die Oberfläche der atomaren Erscheinungen hindurch auf einen tief darunter liegenden Grund von merkwürdiger innerer Schönheit zu schauen".
    Heisenberg fühlt sich schwindelig und kann vor Erregung nicht schlafen, er kommt sich vor wie der glücklichste Mensch auf Erden.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Heisenberg


    Quasi wie eine Erleuchtungsbeschreibung :D

    Stimme Dir in vielen Punkten zu :)


    Der Dalai Lama und Ayya Khema und andere buddhistische Meister sagen jedoch alle:
    Man soll nicht einfach nur glauben, sondern es selbst "erleben" bzw. "prüfen".


    Das sind die hohen Stufen der Meditation (Stufe 5-9) in denen man angeblich diese Universalität des Kosmos "erlebt" indem man sein "Ich" komplett transzendiert (Für ein Weile).
    Nach der höchsten Stufe kommt die Erleuchtung...der Buddha hatte nach seiner Erleuchtung ja auch weiter körperliche Bedürfnisse...er hatte aber nach seiner Aussage kein Dukkha mehr.
    So wird es jedenfalls beschrieben, von Ayya Khema auch sehr ausführlich.
    Wenn ich das lese, dann mutet es quasi wie Science Fiction an :D
    Im kleinen Rahmen kann man durch die Übung des Pfads aber schon erkennen, wie das Dukkha merklich zurückgeht. Viele viele Situationen in letzter Zeit, in denen ich über mich selber erstaunt bin, wie wenig Dukkha sie im Vergleich zu früher erzeugen. Tendenz stimmt also :D


    Ich würde nie unterstellen, jemand wie der Dalai Lama "lügt" absichtlich, viele scheinen so etwas persönlich "erlebt" zu haben. Da ich diesen buddhistischen Meistern "vertraue", "glaube" ich im Herzen dran.
    Der Verstand kann es nicht/nie erfassen.
    Selber bin ich noch weit weit von diesem spirituellen Erkenntnissen entfernt, die sich der absoluten Wirklichkeit annähern :D
    Bisher hat sich die Theorie des achtfachen Pfads aber in so vielen Punkten bestätigt (Training von Willenskraft und positiven Emotionen etc), dass ich dann einfach mal weiter schaue was passiert (ohne danach zu gieren).

    Ok, ich denke ich kann Deine Sichtweise besser verstehen :)
    Danke für die Ausführungen :)


    Das mit den Lebewesen/fühlenden Wesen...ich könnte mir auch sehr gut fühlende Wesen aus reiner Energie vorstellen, die in 20 Milliarden Jahren wenn die Thermodynamik das Universum weiterentwickelt hat, durch die Unendlichkeit huschen :D
    Früher viel Science-Fiction gelesen :badgrin:
    Aber das find ich gerade so Klasse am Buddhismus, es gibt keine Dogmen :)
    Und in jeder Weisheit findet man sich irgendwie wieder, nur jeder irgendwie anders :D

    Ich vermute jeder beantwortet sie für sich anders und das ist auch gut so :)


    Darum habe ich ja nach Euren Meinungen zu der Thematik gefragt.
    Ich bin mir aber unschlüssig, was jetzt genau Deine Meinung zu der Thematik ist :)
    Du schreibst weiter oben, dass das Bewusstssein bedingt ist. Also Deiner Meinung nach ist wirklich alles vergänglich? Auch das Bewusstsein, die Kraft der Liebe, die Energie, einfach alles?
    Gerade das Bewusstsein wird in allen Büchern die ich zum Buddhismus gelesen habe, als reine Klarheit, reines Licht definiert. Jeder gläubige Buddhist (ich halt mich nicht für gläubig derzeit) hält eine Wiedergeburt des Bewusstseins für möglich. Das Ego/Ich verschwindet, logisch. Mich würde da wirklich Deine Sichtweise zum Buddhismus interessieren, was ist Dein Ziel im Buddhismus? Immherin sind wir hier in einem buddhistischen Forum :D
    Mein Ziel ist aktuell noch ganz materiell gedacht: "Besserer Mensch werden, weniger negative Emotionen"...es läuft noch nicht gespürt auf ein loswerden des Ich hinaus, aber auf eine Minderung von Dukkha. Alles im Fluss :D


    Das Ayya Khema in Bezug zur Quantenphysik und Psychologie falsch liegt...möglich ist alles.
    Aber der Dalai Lama vertritt genau die gleiche Sichtweise:


    http://www.amazon.de/Die-Regel…eywords=cutler+dalai+lama
    In dem Buch bestätigt ein Psychologe der mit dem Dalai Lama das Buch verfasst hat, den Aspekt mit der transpersonellen Psychologie


    und in dem Buch/Hörbuch:
    http://www.amazon.de/Der-Weg-z…s=dalai+lama+h%C3%B6rbuch


    sagt der Dalai Lama quasi das gleiche zur Quantenphysik wie Ayya Khema in den 90er Jahren.


    Jetzt kann man das ganze natürlich wie Du für Quatsch halten...aber wenn zwei bedeutende Buddhisten (aus zwei verschiedenen Schulen) die wirklich ihr Leben lang den Weg weisen, solche Meinungen vertreten, würde ich es nicht einfach so pauschal vom Tisch fegen :D

    Eben im Auto auch nochmal von Ayya die Erklärung "gehört":
    http://tondaten.jhanaverlag.de/su_01.mp3


    Ab Minute 3 zieht sie auch mal Vergleiche zur Wissenschaft (Quantenphysik, Einstein etc)


    Leider bleibt das tatsächlich nicht wirklich in meinem Alltagsleben präsent, weil ich es halt noch nicht wirklich "erlebe".
    Stufe 5-8 der Meditation ist ja ne Hausnummer ;)
    Bilde mir ein paarmal Stufe 1 "erlebt" zu haben...leichtes Entzücken beim paar Sekunden Nicht-Denken :D


    Daher bleibt mir aktuell nur der Glaube an die Aussagen von spirituellen Meistern wie dem Buddha und den anderen Meistern der letzten 2500 Jahre :D
    Intelektuell machts aber Sinn und ist ne schöne Vorstellung :P

    Aiko:
    Andi:


    Und wer weiß...vielleicht wartet in 3000 Leben wirklich das Nirvana :D


    Ich bin da ganz gut dran - ich habe nur 1 Leben.


    Da bin ich mir auch sicher: "Ich" habe nur ein Leben :)
    Da kommt der Kern des spirituellen Glaubens auch wieder durch...der Buddha sagt auf die Frage wer wiedergeboren wird:
    Weder Ich noch Nicht-Ich


    Ayya Khema vergleicht die Wiedergeburt oft mit dem Schlaf. Man kann das auch auf eine Sekunde beziehen.
    Mit dem Schlaf ist es aber einfacher. Man legt sich hin, es fehlen paar Stunden weil man nicht denkt und man wacht als anderer Mensch auf. Die Resultate seiner Handlungen vom Vortag nimmt "man"/"nicht-man" mit. (Karma-Prinzip)
    Nun stelle man sich den größeren Zeitraum vor und die Tatsache das man mangels Erinnerungsspeicher (körperliches weltliches Gehirn) nach dem Tod ohne Erinnerung aufwacht.
    So ungefähr verstehe "ich" aktuell den Wiedergeburtskreislauf. Kann natürlich auch sein das Jesus und die Kirche Recht hat: "Ich" lande mit allen Erinnerungen bei meinen alten Freunden im Himmel. Wäre noch schöner, zumindest fürs Ego :D
    Oder Variante 3: "Ich" verschwindet und geht wieder als Energie im Kosmos auf. Auch ne Form der Unsterblichkeit.


    Die buddhistische Variante klingt für mich persönlich derzeit aber am logischsten, zudem die zahlreichen Berichte von Erinnerungsfetzen an vorherige Leben (Namen, Orte, etc), die vor allem bei Lama-Wiedergeburten angeblich immer wieder auftauchen. Findet man ja viel drüber im Internet. Wenn nur 0,1% wahr ist, wäre das ja schon Beweis genug :D
    http://www.zeitenschrift.com/a…-fruher-als-ich-gross-war
    Die Komplexität des menschlichen Bewusstseins und die Fähigkeiten auf energetischer Ebene überzeugen mich zudem, dass wir nicht nur einfach vergängliche Energie sind. Mittels der spirituellen Qualitäten kann mit Übung die weltliche Umwelt beeinflusst werden:
    https://www.youtube.com/watch?…YZKLxnHJ2ALCxUCXY8BTU8Rvy (Beispiel zur Heilung)
    http://www.zdf.de/terra-x/supe…sfaehigkeit-35755080.html (ab Minute 15 zur Einflussfähigkeit vom eigenen Geist auf den Körper)

    Aiko:


    Ich bin Millionärin - leider sagt mein Konto dass das nicht stimmt.


    Auch wieder ein gutes Beispiel für die Relativität :D
    Ein afrikanischer Kleinbauer im Zentralkongo wird Dich mit Sicherheit für einen "Millionär" halten, immerhin hast Du Internet :lol:


    Wenn ich ganz realistisch denke und mein Konto betrachte, dann fühl ich mich wie ein Millionär. Man hat unendlich viele Luxusgegestände die kein Mensch braucht.
    Essen, Dach überm Kopf, Wasser...alles drüber hinaus macht einen quasi zum Millionär :) Wenn ich solche Erkenntnisse zwischendurch wirklich in mir spüre (leider selten), dann kommt dieses spirituelle Gefühl der Zufriedenheit mit meinem Dasein. Leider ist es halt vergänglich ;) Aber mein Glaube sagt mir (und die beschriebenen Erfahrungen in buddhistischen Büchern), dass sich dieses Gefühl mit viel Übung "ausdehnen" lässt.
    Und ganz objektiv auf mich selber geschaut...wenn ich mich vor einem Jahr (Konsumjunky, Medienjunky, immer von Vergnügen zu Vergnügen hechelnd, ungesund hoch 13) mit jetzt vergleiche, dann gibts mir zumindest die innere Bestätigung, dass man seine Gedankenwelt ändern kann, in Folge auch seinen Körper (gesünder).
    Die Vergänglichkeit meines Egos und meines Körpers kann ich nicht stoppen. Aber zumindest dran arbeiten öfter positive Gemütszustände zu haben.
    Und wer weiß...vielleicht wartet in 3000 Leben wirklich das Nirvana :D



    Ich finds grad nur auf englisch:
    http://www.dailymail.co.uk/hea…acity-joy-meditation.html
    Gibts aber Dokus drüber und steht auch in einigen Büchern beschrieben die ich gelesen habe.


    Da bin ich am Ende aber wirklich anderer Meinung wie Du :D Aber ist ja kein Drama :)
    Selbst in meinem Dalai Lama Kalender steht dick und fett: "Wir sind was wir denken"...
    Wenn man einen Sonnenuntergang sieht und nicht wertet "ist man der Sonnenuntergang". Genau das ist mein Ziel...die ganzen Werturteile wegzubekommen und mit meiner Umwelt zu "verschmelzen" :lol:
    Insofern bin ich der festen Überzeugung dass ich mein Bewusstsein "selbst" machen kann. Nicht aus einer egoistischen Denkweise heraus.
    So verstehe ich für mich persönlich den buddhistischen Weg. Dieses ganze körperliche weltliche Dukkha zu überwinden und die spirituellen nicht greifbaren positiven Werte in mir zu verwirklichen: Innerer Frieden

    Aiko:
    Andi:


    Die Grundfrage in meinem Post ging ja eher in die Richtung:
    Gibt es spirituelles Dukkha?
    Ich meine sie mit einem Nein zu beantworten, wobei die Frage sich wirklich an Leute richtet die auch schon auf höheren Ebenen meditieren.


    Das Geistige ist vom Köperlichen nicht getrennt. Wertfragen sind von Sachfragen nicht getrennt.


    Hmmm,
    vielleicht missverstehen wir uns da.


    Geist und Körper sind eine Einheit (aktuell, in diesem Leben). In buddhistischen Büchern wird von Ross (Körper) und Reiter (Geist) gesprochen.
    Das Leuchtet mir auch soweit ein für diese "weltliche" Ebene.


    Meine Frage bezieht sich aber ja auf die "nicht-weltliche" Ebene, das meine ich mit spirituell.
    Unser Bewusstseinsstrom ist ja unabhängig von diesem Körper. (das wird ja sogar in der Quantenphysik nachgewiesen....Materie ist nicht wirklich existent, also auch der Körper nicht).


    Oben hab ich ja skizziert was ich unter spirituell verstehe:
    Liebe / Weisheit / Mitgefühl...
    Seit x tausend Jahren gibt es dafür keine eindeutige wissenschaftliche Definition. Gefühle kann man von mir aus in einem MRT beobachten bzw. was im Gehirn dabei vorgeht.
    Aber das erklärt ja noch lange nicht woher sie kommen und wie sie entstehen. Und das wird glaube ich auch nie nachgewiesen. Jedes Bewusstsein reagiert anders und ist anders.
    Das ist für mich die spirituelle Ebene, die wissenschaftlich nicht exakt greifbare Ebene.
    Matthieu Ricard und andere Mönche wurden ja in MRTs untersucht, und die Wissenschaftler waren sprachlos. Sowas sieht man sonst bei keinem Normalmenschen. Der Geist verändert den Körper...und jeder Geist/Bewusstsein geht seinen individuellen spirituellen Weg.

    Ich muss zugeben, mit dem Dukkha habe ich auch am meisten Probleme.


    Manchmal bemerke ich innere Unruhe und kann trotz relativer Achtsamkeit auf meine Gedanken kaum herleiten woher es kommt, diese undefinierbare "Unzufriedenheit".
    Ich vermute manches spielt sich im Unterbewusstsein ab. Selbst wenn ich an meinen Tod denke, kommen dann z.B. keine negativen Emotionen, es gibt Momente da "glaube" ich, damit gedanklich/emotional klarzukommen.
    Paar Minuten später ärgere ich mich darüber dass ich die Wäsche in der Maschine vergessen habe ---> Bäm Dukkha :D
    Dieses universelle Dukkha ist wirklich oft sehr schwer zu erkennen, man müsste schon 24/7 achtsam sein, um jedes mitzubekommen.
    Je achtsamer ich bin, desto öfter erkenne ich es jedenfalls. z.B. grad beim tippen merk ich meinen Rücken --> Mist, sitzt ja schon wieder nicht richtig ---> Mini-Schmerz --> Dukkha
    Dukkha schliesst ja jede Unzufriedenheit/Unvollkommenheit ein...selbst wenn es wo juckt und man sich kratzt ist das eine Form von Dukkha :D


    Daher denke ich schon, dass es universell ist (bis zum Nirvana oder Erleuchtung)


    Wenn man an einen Juckreiz mit Gelassenheit/Gleichmut rangeht --> Dukkha überwunden
    Wenn man sich reinsteigert --> Doppeldukkha


    Die Grundfrage in meinem Post ging aber ja eher in die Richtung:
    Gibt es spirituelles Dukkha?
    Ich meine sie mit einem Nein zu beantworten, wobei die Frage sich wirklich an Leute richtet die auch schon auf höheren Ebenen meditieren.

    Sôhei:

    @ Andi


    "Genauso das Karma was wir von Leben zu Leben mitnehmen...es unterliegt Gesetzmäßigkeiten, die wir laut dem Buddha aber nie verstehen werden können."


    Und warum glaubst du es, wenn du es nicht verstehst?
    (Mal von der Frage abgesehen, "was" "wir" wie "mitnehmen"...)


    Das ist einfach ein aktueller Glaube, bzw. Vertrauen. Und es fühlt sich richtig an und auch logisch.
    Wie Sokrates sagte: "Ich weiß dass ich nicht weiß".
    Von dem Vorsatz: "Ich glaube nur was ich verstehe" bin ich abgekommen bzw. versuche es.


    Einstein:

    Zitat

    Nach einem Vortrag über Raum und Zeit sagte einmal ein Teilnehmer zu Albert Einstein: „Nach meinem gesunden Menschenverstand kann es nur das geben, was man sehen und überprüfen kann!“ Einstein lächelte und erwiderte: „Dann kommen Sie doch mal nach vorne und legen Ihren gesunden Menschenverstand auf den Tisch!“


    Diese mathematischen Gesetzmäßigkeiten könnte man meines Erachtens auch in den Bereich "absolute Wahrheit" für unser Universum einordnen.
    Aber alles auch wieder ein wenig "relativ", weil es sich um wissenschaftliche Detailerkenntnisse der Naturgesetze handelt, die sich "in der Theorie" auch wieder ändern könnten.
    Man setze sich mal mit der schon lange existierenden Idee von "Paralleluniversen" auseinander. Diese mathematischen Gesetze gelten in unserem Universum, gut möglich dass es Universen gibt, in denen diese Gesetze nicht gelten :D


    Substanzlosigkeit, Vergänglichlichkeit und Unvollkommenheit sind aber zumindest für unser weltliches Universum schon eine Art Naturgesetz (meine Meinung).
    Der Satz des Pythagoras würde in meinen Augen unter die Substanzlosigkeit fallen. Alles fließt und besteht aus Energie, dieser Energiefluss unterliegt aber Gesetzmäßigkeiten. Der Satz des Pythagoras ist also ein Unterpunkt der Substanzlosigkeit :D
    Genauso das Karma was wir von Leben zu Leben mitnehmen...es unterliegt Gesetzmäßigkeiten, die wir laut dem Buddha aber nie verstehen werden können. Das Resultat einer Absicht kann auch in 23 Leben erst kommen...ist halt so :D


    Eine Doku ist mir da in Erinnerung geblieben, es gab da mal eine Millenium Simulation der Dunklen Materie im Universum (erst in den letzten Jahrzehnten nachgewiesen worden):
    http://www.google.de/imgres?im…0&ndsp=48&ved=0CCkQrQMwAA


    So ungefähr stelle ich mir auch die Fäden meines Karmas vor und die Substanzlosigkeit. Alles miteinander vernetzt und im Fluss


    Was mich dagegen manchmal ein wenig "quält"...ich bin sicher das ganze ist nicht zufällig entstanden. Schöpfer - Gott - Wer/Was auch immer...
    mit dem Leid/Dukkha hätte er was sparsamer umgehen können :P

    Nein bisher nicht, aktuell ist mir aber ehrlich gesagt auch nicht danach.


    Ich praktizier so gut wie möglich in meinem Alltag. Bisher hab ich aber noch Defizite im letzten Punkt des 8-fachen-Pfades...Rechte Sammlung
    Die Entschlusskraft mich hinzusetzen und täglich Ruhe- oder Einsichtmeditation zu betreiben ist noch nicht voll durchgeschlagen :D


    Im Hinterkopf trage ich aber schon die Idee mal an einem Meditationswochenende irgendwo teilzunehmen.


    Viel Energie geht derzeit aber ins fit werden. Meinen Körper wirklich extremst missachtet die letzten 20 Jahre. Sport, Qi Gong, etc (in gesundem Maß, nicht als "Leidenschaft" ;))


    Ich lese viel und merk aber auch wie ich mich langsam in die richtige Richtung verändere. Mehr Energie und Gleichmut sind auf jeden Fall da. Und Begeisterung für die Lehre ist oft da.
    Mitgefühl und Liebe tue ich mich aber oft schwer :D Wobei ich bisher auch ein ausgeprägter Egoist war...mal ganz subjektiv zugegeben. :D
    Dennoch schon lustig wie die Umwelt reagiert wenn man einfach mal von Herzen lächelt und einem fremden Spaziergänger an einem Regentag "Guten Morgen" sagt...viele schauen ganz irrtiert :badgrin:

    Im Endeffekt die heilsamen Grundaspekte, auf den Kern gebracht als die 3 heilsamen Wurzeln die jeder in sich trägt:


    - Liebe
    - Gebefreudigkeit / Mitfreude / Freude
    - Weisheit


    oder auch die 4 Brahmaviharas
    http://de.wikipedia.org/wiki/Brahmavihara


    Zudem zähle ich dazu das reine klare Bewusstsein. Wissenschaftlich bzw. weltlich wird das nie greifbar gemacht werden können, daher ist es für mich eine spirituelle Grundkomponente unseres Wesens.
    Dieses reine klare Bewusstsein entscheidet über positiv/negativ, heilsam/unheilsam (auf Basis von Erfahrungen UND der innewohnenden Klarheit des Geistes).
    Diese ganze Überlegungen die ja ein Teil der Weisheitslehre des Buddhas sind, sind für mich spirituell und daher in dem Sinne auch unvergänglich.


    Ayya warnt aber auch immer davor die beiden Bereiche weltlich/materiell und spirituell zu vermischen.
    Wenn mein Ziel inneren Frieden zu erreichen eine Form des "Ich will Frieden finden" wird, dann wäre es spiritueller Materialismus :D


    Hart da die Grenze zu finden :D Übungssache

    Vielleicht war meine Fragestellung ein wenig zu verwirrend, vermute ich mal :D


    Durch Zufall habe ich aber gerade die Antwort darauf auch in einem Buch von Ayya Khema gefunden.


    Sie schreibt:
    "Die absolute Wahrheit ist von der Veränderung ausgeschlossen"


    In die Richtung hatte ich die Lehre auch verstanden.
    Alles weltliche (inkl. Gedanken) unterliegt Substanzlosigkeit, Vergänglichkeit und Dukkha (Leid).


    Alles spirituelle hingegen nicht.
    Spannend hingegen ist die Frage, ob der Bewusstseinsstrom auch eine weltliche Komponente hat. Energie ist ja nachweislich (bisher) nicht vergänglich....
    Die Frage wie das Karma miteinander verwoben ist, hat der Buddha laut Ayya Khema nie beantwortet, genausowenig wie den Ursprung des Universums.
    Weil uns das zu sehr verwirren würde :D

    Habe mal wieder eine Frage zu Eurer Meinung/Ansicht :)


    In meinen Gedanken schwirrt sehr oft die Unterscheid weltlich/spirituell umher.


    1. Substanzlosigkeit / Leerheit / Interdependenz
    Auf der universellen weltlichen wie auch auf der spirituellen Ebene leuchtet mir das ganze Prinzip ein. Soweit ich es bisher vom Verstand her erfasst habe.


    2. Vergänglichkeit
    Weltlich ---> Auch einleuchtend, Sterne vergehen, Galaxien vergehen, das Universum vergeht mit Sicherheit auch in 20 Milliarden Jahren und wird durch Urknall 2 oder 200 neu entstehen :D
    Spirituell ---> Da kommt der erste Gedankengang...wenn "mein" Bewusstseinsstrom von Leben zu Leben führt, bis zur Erleuchtung....dann ist er ja eigentlich "spirituell" erfasst, unvergänglich?


    3. Leidhaftigkeit / Unvollkommenheit / Dukkha
    Weltlich --> Alles zu verstehen
    Spirituell --> Hier glaube ich das Ziel zu verstehen/erfassen, dieses weltliche Dukkha zu überwinden. Die Leidhaftigkeit des Daseins umfasst also wirklich nur die weltliche Ebene.


    Warum mich das so beschäftigt.
    Ich war vor einer Woche auf der ersten Beerdigung, seitdem ich mich mit dem Buddhismus auseinandersetze.
    Es war ein sehr komisches Gefühl. Kein eigener Verwandter, aber dennoch hat mich das Leid und die Trauer um mich rum bewegt. Dabei schweiften meine Gedanken natürlich zur Vergänglichkeit.
    Die Zeremonie war katholisch...jeder soll glauben was er möchte :)
    Dennoch empfand ich ein wenig innere Traurigkeit. Der meiste Trost entsteht für einen Christen ja aus der Vorstellung, dass das "Ich" im Himmel weiter exisitiert, man mit geliebten Personen wieder zusammen ist, etc.
    Durch die Beschäftigung mit dem Buddhismus ist mir die Vorstellung jetzt natürlich ein wenig abhanden gekommen. Der Trost, dass der Tod nicht das Ende ist, bleibt. Trotzdem etwas ernüchternd :roll:
    Andererseits gibt es ja im Buddhismus zahlreiche Beispiele von Wiedergeburten, bei denen sich die Leute auch an Ereignisse aus vergangenen Leben erinnern können. Sonst gäbe es ja nicht den Glauben an den xten Dalai Lama. Auch habe ich einige Bücher gelesen, in denen berichtet wird, wie "gefundene" Wiedergeburten (Kinder) sich an Namen von ehemals Bekannten Leuten erinnern konnten.
    Das würde ja bedeuten, dass doch etwas mehr als der reine Bewusstseinsstrom weiterlebt. In der Theorie also auch Erinnerungen (also ein Teil des Egos).


    Die ganze Frage bewegt sich natürlich sehr im Glaubensbereich...aber was Ihr glaubt würde mich interessieren :)