Beiträge von Yofi im Thema „Buddhismus ohne Wiedergeburt?“

    Monikadie4.:
    Yofi:

    Wenn man sich umsieht, erleben manche Menschen extreme Leiden, manche dagegen nicht - vielleicht nur in der Gegenwart nicht, sondern im späteren Leben.


    Das wird man wohl im "Allgemeinen zum Buddhismus" schreiben dürfen.


    Bitte fühl Dich nicht persönlich gemeint, denn an Dich habe ich dabei überhaupt nicht gedacht, das war nur "allgemein empfunden" im "Allgemeinen Buddhismus" bei der Frage, ob Buddhismus überhaupt ohne Wiedergeburt Sinn macht.
    :)


    Kein Problem, die Zurechtweisung, was im Allgemeinen gepostet werden darf und was nicht, kam nicht von dir. Ich habe in meiner Antwort auf dich auch auf dieser Bemerkung auf sie reagiert. Eine Sammelreaktion quasi.


    Bye

    Monikadie4.:

    Und ich verstehe nicht, wieso diese Welt als Hölle nicht ausreicht, um sich auch noch ein Jenseits höllisch vorstellen zu müssen, damit heilsam gehandelt werden kann und die Lehre Sinn macht.


    Zu Vorstellungen ermahnt im Buddhismus niemand. Daseinsbereiche durchdringen sich gegenseitig, das wäre die richtige Auffassung. Wenn man sich umsieht, erleben manche Menschen extreme Leiden, manche dagegen nicht - vielleicht nur in der Gegenwart nicht, sondern im späteren Leben.


    Das wird man wohl im "Allgemeinen zum Buddhismus" schreiben dürfen.


    :) Gruß

    Ellviral:

    Was das Leiden/Dukkha betrifft hast Du meine Sicht, dass das nur den Menschen betrifft, dadurch bestätigt das das fressen und gefressen werden auch ein Teil des bedingten Entstehens ist das nur der Mensch auf eine Bewertende Ebene heben kann.


    Die Sicht hat mit dem Buddhismus nichts zu tun. Im Buddhismus gibt es s. g. Silas für Laien, das eine davon heißt: Keine Lebewesen töten, verletzen, ihnen in irgendwelcher Weise schaden. Azußerdem ging es um das Thema "Kinder/Befreiung aus dem Daseinskreislauf".


    Wenn der Mensch "frisst und gefressen wird" ohne es zu Bewerten, bedeutet das für dich eine Erlösung, oder wie darf man deinen Text verstehen?

    Spacy:

    Da fällt mir ein: Wozu haben Buddhisten Kinder?


    Noch etwas fällt mir dazu ein: Wer ist für dich ein Buddhist?
    Unsere Lehrer haben keine Kinder. Nicht weil sie Kinder nicht mögen würden, sondern weil sie allen Trieben entsagt haben.

    Spacy:

    Wenn alle Menschen all over the world, sich zur Kinderlosigkeit entschließen, ist die Sache mit dem "Leiden" erledigt! :dao:


    Und was ist mit Tieren? Seit Urzeiten leiden sie, bereits die ersten Lebensformen jagten und fraßen einander.


    Zitat

    Da fällt mir ein: Wozu haben Buddhisten Kinder?


    Das menschliche Leben ist im Buddhismus die einzige Daseinsform, die das Leid der grobstofflichen Welt transformieren kann.


    Die Welt der großen Fleischfresser, der Dinosaurier, brach mal zusammen, es wurde eine Chance kleinen Vegetariern gegeben. Doch die Barbarei hat sie selbst in einem viel höheren Stadium der Bewusstseinsentwicklung wieder eingeholt. Es geht, wie du siehst, nicht vordergründig darum, die Erde menschenleer zu gestalten, aber jemand, der an diese Möglichkeit nicht glaubt, zeigt auch Mitgefühl insofern er sich wünscht, dass der Hauptverursacher des Leidens auf der Erde bzw. der, der eine feindliche Mission durchführt, nicht weiter existieren würde.

    Sunu:

    Nix fallen lassen, sondern die richtige Balance finden... Das Auge des Sturms liegt in der Mitte. Gleichmut


    Vom Auge des Sturms fort tragen lassen? Ich habe das Buch seit Jahren, bin aber noch nie zum Lesen gekommen. Oder eben hier...


    MN 08 - Sallekhas Sutta

    mukti:

    Ob das Wohlgefühl das man haben mag dieser Art ist, lässt sich ja daran erkennen ob man noch Sinnesvergnügen nachgeht. Ansonsten ist es was anderes.


    So lange noch Objekte da sind oder man nicht erkennen kann, ob sie im Hintergrund ihr Wirken entfalten - und jenes zu erkennen ist wohl die Schwierigkeit -, ist es besser alles fallen zu lassen. Viertes Jhana - freud- und leidlos. Das bewirkt dann auch sehr viel.

    mukti:
    Yofi:


    Die Anhaftung am Wohlgefühl mag manchmal kurzfristig über die Runden helfen, sicher. Psychisch unstabile Menschen, wie hier über Selbstmord geschrieben wurde, sollten diese Illusion nicht vorzeitig aufgeben.


    Kommt darauf an welche Art von Wohlgefühl da jetzt gemeint ist. Ich meinte das was hier als "Verzückung und Glückseligkeit" übersetzt ist:


    Zitat

    "Sogar wenn ein edler Schüler der Wirklichkeit entsprechend mit angemessener Weisheit deutlich gesehen hat, wie wenig Befriedigung die Sinnesvergnügen bieten, aber wieviel Leid und wieviel Verzweiflung, und wie groß die Gefahr ist, die in ihnen steckt; solange er nicht die Verzückung und Glückseligkeit erlangt, die von Sinnesvergnügen abgetrennt sind, abgetrennt von unheilsamen Geisteszuständen, oder etwas noch friedvolleres [2], so lange mag er noch zu Sinnesvergnügen hingezogen werden. Aber wenn ein edler Schüler der Wirklichkeit entsprechend mit angemessener Weisheit deutlich gesehen hat, wie wenig Befriedigung die Sinnesvergnügen bieten, aber wieviel Leid und wieviel Verzweiflung, und wie groß die Gefahr ist, die in ihnen steckt; und wenn er die Verzückung und Glückseligkeit erlangt, die von Sinnesvergnügen abgetrennt sind, abgetrennt von unheilsamen Geisteszuständen, oder etwas noch friedvolleres, dann wird er nicht mehr zu Sinnesvergnügen hingezogen." (MN 14)


    Für viele aber nur ein Traum. Fata morgana. Damit geht man nicht dort hausieren, wo noch gelitten wird. Die Vermischung von Weltlich und Überweltlich ist nur eine Vorstellung - ein Objekt, leidhaft, wahnhaft - nach Vier edlen Wahrheiten.

    Spacy:
    Lucy:

    Ja, Doris. Für mich fast unbegreiflich ist sie da, diese leise Zufriedenheit und ab und an merke ich sie - seltsam ungewohnt und richtig gut!


    Was hält dich ab, dich von dieser "Zufriedenheit" zu "erlösen"?


    Z. B. steht im KOMMENTAR zu Satipatthāna-Sutta - http://www.palikanon.com/diverses/satipatthana/satikom03.htm


    Zitat

    Die Textworte "Ich fühle" sind nur ein konventioneller Ausdruck, gegründet auf diesen Gefühls-Vorgang. Die Worte "Ein freudiges Gefühl empfinde ich" hat man daher so zu verstehen, daß man dabei bedenkt: "Wenn man einen Gegenstand zum Objekt genommen hat, wird Gefühl empfunden."


    Es ist gleichgültig, ob ein äußeres oder geistiges Objekt dafür hergenommen wird. Die Freude währt nicht lange, deshalb spricht man von der Wahrheit über das Leiden.

    Falsche Ansichten sind falsche Ansichten. Die richtige Ansicht ist das richtige Verständnis der Vier Edlen Wahrheiten. Wenn man Wiedergeburt toll findet, muss man nicht daran glauben. Es ist eine Frage der Begabung, der Fähigkeiten und der Übung hier ein richtiges Verständnis zu entwickeln.


    Die Anhaftung am Wohlgefühl mag manchmal kurzfristig über die Runden helfen, sicher. Psychisch unstabile Menschen, wie hier über Selbstmord geschrieben wurde, sollten diese Illusion nicht vorzeitig aufgeben.

    Irmin82:

    Irgendwie haben die Leute hier wohl nicht einmal die 4 edelen Wahrheiten überrissen (Oder überhaupt schon mal davon gehört :?). Es wird einfach irgendein Wohlfühl-Buddhismus konstruiert, so wie es jedem halt am meisten Spaß macht ... :roll:


    Das Wohlgefühl gibt es auch nicht wirklich, das Anhaften daran ist oft die letzte Zuflucht der Selbstlüge.


    Drei Arten von Gefühl gibt es, das Wohl-, Leid-, und Weder-Leid-noch-Wohl-Gefühl.


    Alles vergänglich, mit Leid behaftet. Vier edle Wahrheiten.