Buddhismus ohne Wiedergeburt?

  • Freeman reloaded:


    Ein Tod = Nibbana Anhänger?! Was ist das denn? Ist das jemand, der glaubt, wenn zB ein Bankräuber Geiseln nimmt, zwei davon erschiesst und kurz darauf selbst erschossen wird, dass jener Bankräuber dann postwendend ins Nibbana entfleucht, also jene Vollendung erlangt, die auch Buddha erlangte? Das klingt noch abgefahrener, als die Vorstellungen der Christen :grinsen:


    Das ist die Ansicht dass mit dem Tod automatisch alles vollkommen erlischt. Das Buddhawort, dass Begehren Geburt erzeugt, beziehe sich demnach nur auf das Werden in diesem einen Leben. Mir erscheint das auch sehr unwahrscheinlich.


    Übrigens gibt es eine Stelle im Palikanon wo der Buddha gefragt wird wovon das Bewusstsein zwischen Tod und Wiedergeburt getragen wird, so ungefähr. Die Antwort ist es wird von Begehren getragen. Leider finde ich die Stelle gerade nicht, vielleicht kennt sie ja jemand.

  • mukti:

    Ich danke dir auch. Dass der sogenannten "Wiedergeburtslehre" auch innerhalb des Theravada verschiedenene Bedeutung zugemessen wird, sieht man z.B. wenn man folgenden Text mit dem von Buddhadasa Bikkhu vergleicht:


    Dhamma ohne Wiedergeburt?
    http://home.arcor.de/einsicht/bps-essay_06.html#anfang


    Witzig auch, dass der von dir verlinkte Text von Bhikkhu Bodhi stammt...geboren in New York....also jemand der eher einen "westlich" geprägten Buddhismus vertreten sollte...könnte man meinen...


    Im Gegensatz dazu Buddhadasa Bhikkhu der in Südthailand geboren wurde....


    Und tatsächlich ist der " Attagedanke" in unsere westlichen Kultur tief verwurzelt.. Während z.b. in Thailand der Anattagedanke quasi schon mit der Muttermilch aufgesogen wird.

    Einmal editiert, zuletzt von Sunu ()

  • mukti:
    Freeman reloaded:


    Ein Tod = Nibbana Anhänger?! Was ist das denn? Ist das jemand, der glaubt, wenn zB ein Bankräuber Geiseln nimmt, zwei davon erschiesst und kurz darauf selbst erschossen wird, dass jener Bankräuber dann postwendend ins Nibbana entfleucht, also jene Vollendung erlangt, die auch Buddha erlangte? Das klingt noch abgefahrener, als die Vorstellungen der Christen :grinsen:


    Das ist die Ansicht dass mit dem Tod automatisch alles vollkommen erlischt. Das Buddhawort, dass Begehren Geburt erzeugt, beziehe sich demnach nur auf das Werden in diesem einen Leben. Mir erscheint das auch sehr unwahrscheinlich.


    Übrigens gibt es eine Stelle im Palikanon wo der Buddha gefragt wird wovon das Bewusstsein zwischen Tod und Wiedergeburt getragen wird, so ungefähr. Die Antwort ist es wird von Begehren getragen. Leider finde ich die Stelle gerade nicht, vielleicht kennt sie ja jemand.


    Die vier edlen Wahrheiten beinhalten zwangsläufig die Wiedergeburt, Buddha hat in unzähligen Lehrreden die Wiedergeburt erklärt, die Wiedergeburt ergibt sich zwangsläufig aus den vier edlen Wahrheiten:


    " I. Dies ist die Heilige Wahrheit vom Leiden: Geburt ist Leiden, Alter ist Leiden, Krankheit ist Leiden; Kummer, Jammer, Schmerz, Gram und Verzweiflung sind Leiden; mit Unliebem vereint sein ist Leiden, von Liebem getrennt sein ist Leiden; nicht erlangen, was man begehrt, ist Leiden: Kurz, die mit Anhaften verbunden fünf Daseinsgruppen sind Leiden.


    II. Dies ist die Heilige Wahrheit von der Entstehung des Leidens: Es ist jenes Wiedergeburt erzeugende, von Wohlgefallen und Lust begleitete Begehren, das bald hier, bald dort sich ergötzende; das ist: das sinnliche Begehren, das Begehren nach ewigem Dasein, das Begehren nach Selbst-Vernichtung.


    III. Dies ist die Heilige Wahrheit von der Aufhebung des Leidens: Es ist eben dieses Begehrens vollkommen restlose Vernichtung, Aufhebung, Verwerfen, Fahrenlassen, die Befreiung, die Loslösung.


    IV. Dies ist die Heilige Wahrheit von dem zur Aufhebung des Leidens führenden Pfad: Es ist dieser Heilige achtfache Pfad, nämlich: Rechte Erkenntnis, rechte Gesinnung, rechte Rede, rechtes Tun, rechter Lebensunterhalt, rechtes Streben, rechte Achtsamkeit und rechte Sammlung."


    http://www.palikanon.com/diverses/buddhismus.html


    Von daher ist es echt abgefahrn, dass es Leute gibt, die meinen, der Lehre des Buddha zu folgen, jedoch die Wiedergeburt bestreiten.


    Wiedergeburt (Wiederdasein, Wiederwerden):


    Pali: Punabbhava; Sanskrit: punarbhava.


    Wobei die Übersetzung "Begehren" eine eher negative Konnotation hat. Richtiger wäre "Wollen, Tatwille", also eigentlich Karma. Wiedergeburt geschieht sowohl durch Ewigkeitswillen, als auch durch Vernichtungswillen. Es ist immer das Wollen, das die Wesen umtreibt. Ich betrachte Wollen nicht grundsätzlich als negativ, denn Nichtwollen ist auch Wollen, es hat also keinen Sinnen, das eigene Wollen erbittert zu bekämpfen. Es geht vielmehr darum, das Wollen, wie ein geschickter Wagenlenker, in die richtige, also heilsame Richtung zu lenken.

    " Die Vertreter der Substanz sind wie Kühe, die Vertreter der Leere noch schlimmer."


    - Saraha
    -
    " Beides vergaß ich, das Ich und das Nicht-Ich."


    - Huang-po

  • Freeman reloaded:

    II. Dies ist die Heilige Wahrheit von der Entstehung des Leidens: Es ist jenes Wiedergeburt erzeugende, von Wohlgefallen und Lust begleitete Begehren, das bald hier, bald dort sich ergötzende; das ist: das sinnliche Begehren, das Begehren nach ewigem Dasein, das Begehren nach Selbst-Vernichtung.

    Das "Leiden" der "Wiedergeburt" ist ganz einfach zu beenden: no sex!
    Keine (neuen) Menschen -> keine "Wiedergeburt"! 8)

  • Ach ja, Spacy, wenn das so einfach wäre, dann hätte Buddha die Mönche nicht gelehrt, endlos zu meditieren, endlos über die Lehre zu reflektieren, sondern er hätte gesagt:


    Leute, lasst Eure Schwänze in der Hose oder lasst Euch kastrieren.


    Ein Eunuch zu sein reicht nicht, um Erwachen, Befreiung vom Leiden, Befreiung vom Kreislauf der Wiedergeburten zu erlangen. Aber dennoch, wenn dies der Weg ist, den Du gehen möchtest, ich werde Dich nicht aufhalten :)


    Im Übrigen läuft Dein Vorschlag auf Vernichtungswillen hinaus. Vernichtungswille führt ebenso zur Wiedergeburt, wie Ewigkeitswille zur Wiedergeburt führt. Tip:


    Pflege Dein Karma, um da rauszufinden, muhahahahahaha....

    And if I don't meet you no more in this world
    Then I'll, I'll meet you in the next one
    And don't be late, don't be late
    8)

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    - Saraha
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    - Huang-po

  • Freeman reloaded:

    Ach ja, Spacy, wenn das so einfach wäre, dann hätte Buddha die Mönche nicht gelehrt, endlos zu meditieren, endlos über die Lehre zu reflektieren, sondern er hätte gesagt:


    Leute, lasst Eure Schwänze in der Hose oder lasst Euch kastrieren.


    Ein Eunuch zu sein reicht nicht, um Erwachen, Befreiung vom Leiden, Befreiung vom Kreislauf der Wiedergeburten zu erlangen. Aber dennoch, wenn dies der Weg ist, den Du gehen möchtest, ich werde Dich nicht aufhalten :)


    Ich meine ja auch nicht, dass nur die Mönche nicht mehr poppen sollten. Wenn alle Menschen all over the world, sich zur Kinderlosigkeit entschließen, ist die Sache mit dem "Leiden" erledigt! :dao:
    Da fällt mir ein: Wozu haben Buddhisten Kinder?


  • Mir scheint, Du kannst die indisch-buddhistische Perspektive, was Zeit und Raum betrifft, nicht ganz begreifen, nicht ganz erfassen :) Und wenn die gesamte Erde in die Luft flöge, wäre das in Relation zum gesamten Leiden in allen kommenden, oder bereits anderswo seienden Bereichen nichtmal ein Tropfen auf den heissen Stein des Leidens. Man löscht kein Leiden, indem man eine Spezies aussterben lässt. Wie auch immer, Deine These ist nicht das, was Buddha lehrte. Er hat nicht gelehrt :


    Leute, zeugt keine Kinder, dann ist die Sache mit dem Leiden "erledigt".


    Nein, das hat Buddha ganz gewiss nicht gelehrt :)


    Samsara, das Leiden läuft unerbittlich immer weiter, dieses ewige Rad stoppt man nicht, indem man keine Kinder mehr zeugt. Spezies kommen, Spezies gehen, Äonen kommen, Äonen gehen. Samsara und Nibbana bleiben davon unberührt.

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    - Huang-po

  • Geistige Verwirrung trennt vom Rest. Verwirrung in der Wahrnehmung lässt glauben, In- dividuum und Um- welt seien zwei voneinander getrennte Bereiche. Diese Trennung ist hilfreich, wenn wir uns in Zeit und Raum orientieren und kommunizieren wollen. Aber jenseits der getrübten Alltagswahrnehmung ist diese Trennung durchlässig, in gewisser Weise eine optische Täuschung, und wir erkennen, dass wir Teil eines kosmischen Netzes sind, wo ALLES miteinander verbunden ist als EIN einziges Netz. Und JEDER von uns ist Teil dieses Netzes und trägt gleichzeitig das gesamte Netz, den gesamten Kosmos in sich. Damit will ich sagen:


    Auch Du, Spacy, trägst die Erde, den Urozean, die Wüsten und Wälder Berge und Täler und die Sonne, den Mond, das Sonnensystem, die Galaxien, die Voids, Samsara und Nibana und was darüber hinaus ist oder sein mag, in Dir selbst, ewig :)


    Dem entgeht man weder dadurch, dass man keine Kinder mehr zeugt, noch dadurch, dass man irgendwas politisch oder sonstwie an der Welt verändert, sondern man verändert sich selbst und so verändert man die Welt. Vielleicht, indem man unerkannt irgendwo in Samdhi auf einer Parkbank sitzt, wer weiss :)


    Fast hätte ich es vergessen:


    Wir tragen natürlich auch das Wetter und das Klima in uns 8)

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  • @freeman_reloaded: nur mal so als Hinweis - Du zitierst da Nyanaponika (Siegmund Feniger), nicht den Buddha. Und nochmals:

    Zitat

    Wiedergeburt (Wiederdasein, Wiederwerden):


    Pali: Punabbhava; Sanskrit: punarbhava.


    - das ist als Übersetzung falsch, bestenfalls ist es eine Interpretation / Deutung. Nicht notwendig eine richtige. Geburt ist jāti, Wiedergeburt entsprechend punnajāti (Pali) bzw. punarjāti (Skrt.).


    Das Thema scheint Dich ja extrem umzutreiben, gemessen an Deinem Wortausstoß. Wobei bei allen Beteuerungen, der Buddhadharma lehre Wiedergeburt, die entscheidende Frage sorgfältig vermieden wird - nämlich wie eine Wiedergeburt mit der anatta-Lehre vereinbar ist.


    Man kann natürlich darüber streiten, ob es sinnvoll oder irreführend ist, das, was Buddha über Werden (bhava), Wiederwerden (punarbhava) und Geburt (jati) zu sagen hatte, als "Wiedergeburtslehre" zu deklarieren. Die Wahrheit liegt wie immer irgendwo in der Mitte. Sinnvoll ist es, um zu verdeutlichen, dass Handeln leidvolle Wirkungen erzeugen kann, deren Wirksamkeit die Existenzdauer der handelnden empirischen Person überschreitet - also hinsichtlich des ethischen Appells insbesondere an Menschen, die noch der ersten Fessel (sakkāyaditthi) unterliegen. Irreführend ist es, weil der Begriff Wiedergeburt im Verständnis der meisten Menschen (gerade natürlich ebenfalls der vorgenannten) impliziert, dass dann Geburt die Fortsetzung einer vergangenen, durch Tod beendeten Existenz ist - dass zwischen der vergangenen Existenz einer empirischen Person und der Existenz einer danach geborenen empirischen Person eine wie auch immer geartete Identitätsbeziehung oder Kontinuität besteht.


    Deutlich führt uns dieses Missverständnis hier vor allem Irmin vor Augen, der eine solche Identität oder ein solches Kontinuitätsmoment im Bewusstsein sehen will. Eine Auffassung, die Buddha in etlichen Lehrreden ausdrücklich getadelt hat. Die tibetischen Vortragsreisenden, auf die Irmin sich da beruft, beziehen sich ihrerseits auf Theorien, die seit dem 7. Jahrhundert entwickelt wurden; konkret auf Grundlage von Dharmakırtis Materie-Geist-Dualismus. Daraus entstand - über ein Jahrtausend nach Buddhas Parinirvana - die Theorie eines von materiellen Elementen (rupaskandha) unabhängigen 'Geistesstroms' bzw. individueller Geistesströme. Die Vertreter dieser Theorie wenden ein erstaunliches Maß an argumentativer Spitzfindigkeit auf, um das Problem der Identifizierung dieses individuellen Geistesstroms mit einem Atman zu lösen - da wird dann der Geistesstrom auf besonderes "subtile" Zustände reduziert oder es wird behauptet, er bestünde aus diskreten (d.h. voneinander getrennten) Geistesmomenten, die aufeinander folgen und sei deswegen (da zumindest in diesem Sinne nicht kontinuierlich) kein Atman. Man kann diese Theorie aber auch schlicht als Erzeugnis eines hinduistisch-buddhistischen Synkretismus auffassen, als Einführung eines Atman durch die Hintertür.


    Das Problem des Widerspruchs zwischen Anatman- und Wiedergeburtslehre ist nur zu lösen, wenn man beide Lehren nicht als wahre (oder falsche) Aussagen über Sachverhalte auffasst, sondern als illokutionäre Akte, die auf die Korrektur verschiedener Defizite gezielt sind - Anatmanlehre auf Defizite im Prajñā-Aspekt, Wiedergeburtslehre im Śīla-Aspekt des achtfachen Pfads.


    Um zum Thema zurück zu kommen: es geht schlicht an der Sache vorbei, entweder zu behaupten oder zu bestreiten, Buddha habe "Wiedergeburt" gelehrt. Wenn sich aus dieser endlosen Kontroverse mit Argumenten und Gegenargumenten - gerade auch aus den überlieferten Lehrreden entnommen - ein Schluss ziehen lässt, dann lediglich der, dass es sich Buddha nicht so einfach gemacht hat, wie Viele es gerne hätten. Genau aus diesem Grund sollten wir es uns auch nicht so einfach machen und dem Problem der karmischen Beziehungen zwischen den fühlenden Wesen in den drei Zeiten das Etikett "Wiedergeburt" oder "Nicht-Wiedergeburt" aufkleben und es damit für abgehakt und erledigt halten. Das wäre nichts als Dogmatismus und Kleben an Worten - und ich habe den Eindruck, den meisten Diskutanten hier geht es um nichts anderes, als eben zur Selbst-Vergewisserung, Selbst-Bestätigung, ihren persönlichen Dogmatismus durchzusetzen.


    Ich denke, es ist hier am Platz, wieder einmal auf das Kalama-Sutta zu verweisen:

    Zitat

    "Es kommen da, o Herr, einige Asketen und Brahmanen nach Kesaputta; die lassen bloß ihren eigenen Glauben leuchten und glänzen, den Glauben anderer aber beschimpfen, schmähen, verachten und verwerfen sie. Wieder ander Asketen und Brahmanen kommen nach Kesaputta, und auch diese lassen bloß ihren eigenen Glauben leuchten und glänzen, und den Glauben anderer beschimpfen, schmähen, verachten und verwerfen sie. Da sind wir denn, o Herr, im Unklaren, sind im Zweifel, wer wohl von diesen Asketen und Brahmanen Wahres, und wer Falsches lehrt."


    "Recht habt ihr, Kâlâmer, dass ihr da im Unklaren seid und Zweifel hegt. In einer Sache, bei der man wirklich im Unklaren sein kann, ist euch Zweifel aufgestiegen.


    Geht, Kâlâmer, nicht nach Hörensagen, nicht nach Überlieferungen, nicht nach Tagesmeinungen, nicht nach der Autorität heiliger Schriften, nicht nach bloßen Vernunftgründen und logischen Schlüssen, nicht nach erdachten Theorien und bevorzugten Meinungen, nicht nach dem Eindruck persönlicher Vorzüge, nicht nach der Autorität eines Meisters!"


    Es wurde hier schon gesagt und es sei wiederholt: wir sind nicht aufgefordert, uns aus Buddhas Lehrreden ein dogmatisches Glaubens- und Überzeugungssystem zurechtzuzimmern und dieses dann womöglich als allgemein- und alleingültige Wahrheit durchzusetzen und zu verteidigen. Das ist nur das, was Buddha als "Theorien-Gestrüpp, Theorien-Gaukelei, Theorien-Sport, Theorien-Fessel" bezeichnet hat und führt zu nichts. Wir sind vielmehr aufgefordert, Buddhas Beispiel zu folgen, uns selbst zu ergründen und daraus unmittelbare Einsicht zu gewinnen. Wer dieser Einsicht ein Etikett verpassen will, der schmälert und verfälscht sie nur. Das darf man auch ruhig als Hinweis auffassen, warum Buddha als jemand, der diese Einsicht hatte, sich - anders als diverse eifrige Nachfolger hier und anderswo - so unbestimmt und widersprüchlich zu der Sache geäußert hat.


    ()

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Zitat

    Es wurde hier schon gesagt und es sei wiederholt: wir sind nicht aufgefordert, uns aus Buddhas Lehrreden ein dogmatisches Glaubens- und Überzeugungssystem zurechtzuzimmern und dieses dann womöglich als allgemein- und alleingültige Wahrheit durchzusetzen und zu verteidigen.


    das Gehirn möchte Klarheit und so schafft es sich ein Gedankengefüge das Sicherheit vortäuscht
    tja, meine Aufgabe ist es dies immer wieder zu erkennen

  • Danke Sudhana!


    Hier noch die Ausführungen von Payer zu dem Thema:


    http://www.payer.de/einzel/karma.htm


    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Spacy:

    Wenn alle Menschen all over the world, sich zur Kinderlosigkeit entschließen, ist die Sache mit dem "Leiden" erledigt! :dao:


    Und was ist mit Tieren? Seit Urzeiten leiden sie, bereits die ersten Lebensformen jagten und fraßen einander.


    Zitat

    Da fällt mir ein: Wozu haben Buddhisten Kinder?


    Das menschliche Leben ist im Buddhismus die einzige Daseinsform, die das Leid der grobstofflichen Welt transformieren kann.


    Die Welt der großen Fleischfresser, der Dinosaurier, brach mal zusammen, es wurde eine Chance kleinen Vegetariern gegeben. Doch die Barbarei hat sie selbst in einem viel höheren Stadium der Bewusstseinsentwicklung wieder eingeholt. Es geht, wie du siehst, nicht vordergründig darum, die Erde menschenleer zu gestalten, aber jemand, der an diese Möglichkeit nicht glaubt, zeigt auch Mitgefühl insofern er sich wünscht, dass der Hauptverursacher des Leidens auf der Erde bzw. der, der eine feindliche Mission durchführt, nicht weiter existieren würde.

  • Doris Rasevic-Benz:

    Hier noch die Ausführungen von Payer zu dem Thema


    Danke, Payer ist fast immer hilfreich. Es sollte jedoch angemerkt werden, dass seine Darstellung hier nicht die schlechthin buddhistische Auffassung wiedergibt, sondern speziell die des Theravada - also eine unter mehreren - die sich wiederum nicht unmittelbar auf die Lehrreden stützt, sondern mittelbar auf den Theravada-Abhidhamma und unmittelbar auf Buddhaghosa (5. Jahrhundert, also fast 1.000 Jahre nach Buddha).


    Etwas ausführlicher dazu dieses Zitat von zensplitter:


    ()

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Ich freu mich, dass wenigstens Sudhana auf meine Frage zum tibetischen Buddhismus eingegangen ist. :rose: Nach der Meinung hier ist die Lehre des tibetischen Buddhismus also eigentlich genauso abzulehnen, da sie davon ausgeht, dass etwas wirklich wiedergeboren wird.

  • Yofi:
    Spacy:

    Wenn alle Menschen all over the world, sich zur Kinderlosigkeit entschließen, ist die Sache mit dem "Leiden" erledigt! :dao:


    Und was ist mit Tieren? Seit Urzeiten leiden sie, bereits die ersten Lebensformen jagten und fraßen einander.


    Was ist denn das für eine verwirrte Ansicht? Bis auf die Menschheit reguliert das bedingte Entstehen die Entwicklung aller anderer Lebewesen. Vielleicht weiß Du das ja nicht, der Mensch erschafft sich überleben in jeder Situation. Selbst im Orbit um die Erde. Kein anderes Tier baut sich eine Hütte um ganzjährig darin zu leben.
    Was das Leiden/Dukkha betrifft hast Du meine Sicht, dass das nur den Menschen betrifft, dadurch bestätigt das das fressen und gefressen werden auch ein Teil des bedingten Entstehens ist das nur der Mensch auf eine Bewertende Ebene heben kann.

  • Zitat

    Bis auf die Menschheit reguliert das bedingte Entstehen die Entwicklung aller anderer Lebewesen. Vielleicht weiß Du das ja nicht, der Mensch erschafft sich überleben in jeder Situation. Selbst im Orbit um die Erde. Kein anderes Tier baut sich eine Hütte um ganzjährig darin zu leben.
    Was das Leiden/Dukkha betrifft hast Du meine Sicht, dass das nur den Menschen betrifft, dadurch bestätigt das das fressen und gefressen werden auch ein Teil des bedingten Entstehens ist das nur der Mensch auf eine Bewertende Ebene heben kann.


    guter Text Helmut - tja, die Entwicklung des menschlichen Geistes ist damit erledigt - es gibt nichts zu entwickeln und dann ist es so wie es ist

  • Piti:
    Zitat

    Bis auf die Menschheit reguliert das bedingte Entstehen die Entwicklung aller anderer Lebewesen. Vielleicht weiß Du das ja nicht, der Mensch erschafft sich überleben in jeder Situation. Selbst im Orbit um die Erde. Kein anderes Tier baut sich eine Hütte um ganzjährig darin zu leben.
    Was das Leiden/Dukkha betrifft hast Du meine Sicht, dass das nur den Menschen betrifft, dadurch bestätigt das das fressen und gefressen werden auch ein Teil des bedingten Entstehens ist das nur der Mensch auf eine Bewertende Ebene heben kann.


    guter Text Helmut - tja, die Entwicklung des menschlichen Geistes ist damit erledigt - es gibt nichts zu entwickeln und dann ist es so wie es ist

    Es hätte ja auch gut gehen können und es kann auch noch gut gehen. Auf solchen Blödsinn wie Wiedergeburt zu verzichten und zu sehen das es wirklich und absolut nur dieses eine Leben gibt, das es keine Zuflucht zu Wiedergeburt, Paradies, Hölle, Gott, Überwelten gibt. So "schlecht" mein Leben auch ist, ich lebe. Ich verstehe einfach nicht das niemand bereit ist klar Kante zu zeigen sondern zu Zitaten aus Zeiten Zuflucht nimmt und die Welt wie sie jetzt ist nicht sehen will weil die Zuflucht ist doch so schön romantisch.

  • Spacy:

    Da fällt mir ein: Wozu haben Buddhisten Kinder?


    Noch etwas fällt mir dazu ein: Wer ist für dich ein Buddhist?
    Unsere Lehrer haben keine Kinder. Nicht weil sie Kinder nicht mögen würden, sondern weil sie allen Trieben entsagt haben.

  • Buddhist ist doch nur ein Etikett - wer´s braucht - bitteschön - hat keine Nebenwirkungen


    Kinder: es gibt nichts Schöneres als Kinder zu haben - denn dann fängt man auch endlich mal an, nicht nur an sich zu denken :)

  • Piti:

    Buddhist ist doch nur ein Etikett - wer´s braucht - bitteschön - hat keine Nebenwirkungen


    Kinder: es gibt nichts Schöneres als Kinder zu haben - denn dann fängt man auch endlich mal an, nicht nur an sich zu denken :)

    Besser Du lässt die Trollfragen einfach liegen.


    Was mir gerade eingefallen ist:
    Die Zuflucht zu Wiedergeburt ist eine Möglichkeit Unsterblichkeit zu kreieren. Tatsächlich ist Wiedergeburt nur eine verschleierte Vorstellung von Unsterblichkeit. Unsterblichkeit als wahr zu postulieren ist lächerlich, aber Wiedergeburt ist buddhistisch und man setzt sich da nicht der Lächerlichkeit aus wenn man eigentlich Unsterblichkeit glaubt.

  • Piti:

    Buddhist ist doch nur ein Etikett - wer´s braucht - bitteschön - hat keine Nebenwirkungen


    Kinder: es gibt nichts Schöneres als Kinder zu haben - denn dann fängt man auch endlich mal an, nicht nur an sich zu denken :)

    Yofi:

    Noch etwas fällt mir dazu ein: Wer ist für dich ein Buddhist?

    Besser Du lässt die Trollfragen einfach liegen. Sie dienen nur dazu das Thema zu umgehen.


    Was mir gerade eingefallen ist:
    Die Zuflucht zu Wiedergeburt ist eine Möglichkeit Unsterblichkeit zu kreieren. Tatsächlich ist Wiedergeburt nur eine verschleierte Vorstellung von Unsterblichkeit. Unsterblichkeit als wahr zu postulieren ist lächerlich, aber Wiedergeburt ist buddhistisch und man setzt sich da nicht der Lächerlichkeit aus wenn man eigentlich Unsterblichkeit glaubt.

  • Zitat

    Die Zuflucht zu Wiedergeburt ist eine Möglichkeit Unsterblichkeit zu kreieren. Tatsächlich ist Wiedergeburt nur eine verschleierte Vorstellung von Unsterblichkeit. Unsterblichkeit als wahr zu postulieren ist lächerlich, aber Wiedergeburt ist buddhistisch und man setzt sich da nicht der Lächerlichkeit aus wenn man eigentlich Unsterblichkeit glaubt.


    tja, sich selbst austricksen ist immer noch am besten (:


    Zitat

    Besser Du lässt die Trollfragen einfach liegen.


    wenn man Kinder hat wird man angeblich auch Unsterblich - was nun :)

  • Solange jemand an dich denkt bist du nicht tot, doch das hilft dir, wenn du tot bist, auch nicht.