Beiträge von Punk im Thema „Warum ich die Daseinsbereiche nicht auf Bewusstseinszustände anwende“

    Und dann existiert ja auch das : A.III. 66 Die Rede an die Kālāmer - 5. Kesamutti Sutta:


    Zitat

    Es kommen da, o Herr, einige Asketen und Brahmanen nach Kesaputta; die lassen bloß ihren eigenen Glauben leuchten und glänzen, den Glauben anderer aber beschimpfen, schmähen, verachten und verwerfen sie. Wieder andere Asketen und Brahmanen kommen nach Kesaputta, und auch diese lassen bloß ihren eigenen Glauben leuchten und glänzen, und den Glauben anderer beschimpfen, schmähen, verachten und verwerfen sie. Da sind wir denn, o Herr, im Unklaren, sind im Zweifel, wer wohl von diesen Asketen und Brahmanen Wahres, und wer Falsches lehrt.« -


    »Recht habt ihr, Kālāmer, daß ihr da im Unklaren seid und Zweifel hegt. In einer Sache, bei der man wirklich im Unklaren sein kann, ist euch Zweifel aufgestiegen.


    Geht, Kālāmer, nicht nach Hörensagen, nicht nach Überlieferungen, nicht nach Tagesmeinungen, nicht nach der Autorität heiliger Schriften, nicht nach bloßen Vernunftgründen und logischen Schlüssen, nicht nach erdachten Theorien und bevorzugten Meinungen, nicht nach dem Eindruck persönlicher Vorzüge, nicht nach der Autorität eines Meisters!


    Wenn ihr aber, Kālāmer, selber erkennt: 'Diese Dinge sind unheilsam, sind verwerflich, werden von Verständigen getadelt, und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Unheil und Leiden', dann o Kālāmer, möget ihr sie aufgeben.

    und desweiteren:

    Zitat

    »Aus diesem Grunde eben, Kālāmer, haben wir es gesagt: Geht, Kālāmer, nicht nach Hörensagen, nicht nach Überlieferungen, nicht nach Tagesmeinungen, nicht nach der Autorität heiliger Schriften, nicht nach bloßen Vernunftgründen und logischen Schlüssen, nicht nach erdachten Theorien und bevorzugten Meinungen, nicht nach dem Eindruck persönlicher Vorzüge, nicht nach der Autorität eines Meisters!


    Wenn ihr aber, Kālāmer, selber erkennt: 'Diese Dinge sind heilsam, sind untadelig, werden von Verständigen gepriesen, und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Segen und Wohl', dann, o Kālāmer, möget ihr sie euch zu eigen machen.

    Was ich so gesagt habe, wurde eben mit Bezug hierauf gesagt.


    Derart von Begierde und Übelwollen befreit, unverwirrt, wissensklar und achtsam, durchdringt der edle Jünger mit einem von Güte - von Mitleid - von Mitfreude - von Gleichmut erfüllten Geiste die eine Himmelsrichtung, ebenso die zweite, ebenso die dritte, ebenso die vierte. So durchdringt er oben, unten, quer inmitten, überall, allerwärts, die ganze Welt mit einem von Güte, Mitleid, Mitfreude oder Gleichmut erfüllten Geiste, einem weiten, umfassenden, unermeßlichen, von Haß und Übelwollen befreiten.

    Mit einem derart von Haß und Übelwollen freien, also unbeschwerten, also geläuterten Geiste ist dem edlen Jünger noch bei Lebzeiten vierfacher Trost gewiß:


    'Gibt es eine andere Welt und gibt es eine Frucht, ein Ergebnis guter und schlechter Taten, so ist es möglich, daß ich beim Zerfall des Körpers, nach dem Tode, auf glücklicher Daseinsfährte erscheine, in himmlischer Welt' -dieses ersten Trostes ist er gewiß.


    'Gibt es aber keine andere Welt und keine Frucht, kein Ergebnis guter oder schlechter Taten, so lebe ich eben hier in dieser Welt ein leidloses, glückliches Leben, frei von Haß und Übelwollen' - dieses zweiten Trostes ist er gewiß.


    'Wenn nun einem Übeltäter Übles widerfährt, ich aber gegen niemanden Übles im Sinne habe wie kann da wohl mir, der ich nichts Übles tue, Unheil widerfahren?' - dieses dritten Trostes ist er gewiß.


    'Wenn aber einem Übeltäter nichts Übles widerfährt, so weiß ich mich hier eben beiderseits rein' - dieses vierten Trostes ist er gewiß.


    Wenn Buddha gewusst oder geglaubt hätte, es gäbe eine andere Welt, ein Jenseits oder es Gäbe eine Wiedergeburt oder eine Strafe oder Belohnung im Sinne von Karma, dann hätte er dies doch hier klipp und klar gesagt.


    P.S: Weiter oben wurde ein sogenannter "säkularer Buddhismus" erwähnt, der sich vom Buddhismus abgrenzt. Ich denke die Lehre des Buddha ist und war immer schon säkular. Erst als diese Lehre im Laufe der Zeit von anderen Menschen mystifiziert und zu einer Religion gemacht wurde, hat sie ihre einfache Klarheit verloren, die hier in den obigen Texten noch durchschimmert.

    Buddha hat selber gesagt, dass er nicht an Wiedergeburt glaubt'. In dem Sinn habe ich dich gefragt, wo er das sagt (sage es doch ...). In dem Sinn kritisiere ich, wenn du die Auffassung verbreitest, die Lehrreden hätten andere im Laufe der Jahrhunderte komplett verdreht

    Das ist dein gutes recht, zu kritisieren. Jeder kann glauben was er will.

    Ich denke wir könne uns insofern einigen, dass die Lehre Buddhas nur das Ende des Leids bezweckt. Wiedergeburt hin oder her.


    Zitat

    wo er das sagt (sage es doch ...)

    1:

    "Abgeschnitten von der Ader des Daseins, ihr Mönche, steht der Leib des Vollendeten da. Solange sein Leib dastehn wird, solange werden ihn Götter und Menschen sehn. Zerfällt der Leib, wann das Leben aufgezehrt ist, werden ihn Götter und Menschen nicht mehr sehn. Gleichwie etwa, ihr Mönche, wenn ein Mangobündel vom Stiele abgeschnitten wird, alle die einzelnen Mangofrüchte, am Stiele bestanden, insgesamt mitfolgen, ebenso nun auch, ihr Mönche, steht abgeschnitten von der Ader des Daseins der Leib des Vollendeten da. Solange sein Leib dastehn wird, solange werden ihn Götter und Menschen sehn. Zerfällt der Leib, wann das Leben aufgezehrt ist, werden ihn Götter und Menschen nicht mehr sehn.


    Und dann ist da ja noch MN 63: Das Gleichnis vom Pfeil


    Zitat

    2.

    Als nun der ehrwürdige Malunkyaputto gegen Abend die Gedenkensruhe beendet hatte, begab er sich dorthin wo der Erhabene weilte. Dort angelangt begrüßte er den Erhabenen ehrerbietig und setzte sich zur Seite nieder. Zur Seite sitzend sprach nun der ehrwürdige Malunkyaputto also zum Erhabenen:


    "Während ich da, o Herr, einsam zurückgezogen sann, kam mir folgender Gedanke in den Sinn: 'Es gibt da manche Ansichten, die der Erhabene nicht mitgeteilt, gemieden, zurückgewiesen hat, als wie

    • 'Ewig ist die Welt' oder
    • 'Zeitlich ist die Welt',
    • 'Endlich ist die Welt' oder
    • 'Unendlich ist die Welt',
    • 'Leben und Leib ist ein und dasselbe' oder
    • 'Anders ist das Leben und anders der Leib',
    • 'Der Vollendete besteht nach dem Tode' oder
    • 'Der Vollendete besteht nicht nach dem Tode' oder
    • 'Der Vollendete besteht und besteht nicht nach dem Tode' oder
    • 'Weder besteht noch besteht nicht der Vollendete nach dem Tode'.

    Und warum hab' ich das, Malunkyaputto, nicht mitgeteilt? Weil es, Malunkyaputto, nicht heilsam, nicht urasketentümlich ist, nicht zur Abkehr, nicht zur Wendung, nicht zur Auflösung, nicht zur Aufhebung, nicht zur Durchschauung, nicht zur Erwachung, nicht zur Erlöschung führt: darum hab' ich das nicht mitgeteilt.


    "Was aber, Malunkyaputto, hab' ich mitgeteilt?

    • 'Das ist das Leiden', Malunkyaputto, hab' ich mitgeteilt,
    • 'Das ist die Leidensentwicklung' hab' ich mitgeteilt,
    • 'Das ist die Leidensauflösung' hab' ich mitgeteilt,
    • 'Das ist Leidensauflösung führende Pfad', hab' ich mitgeteilt.

    Und warum hab' ich das, Malunkyaputto, mitgeteilt? Weil es, Malunkyaputto, heilsam, weil es urasketentümlich ist, weil es zur Abkehr, Wendung, Auflösung, Aufhebung, Durchschauung, Erwachung, zur Erlöschung führt: darum hab' ich das mitgeteilt.


    "Darum also, Malunkyaputto, mögt ihr was ich nicht mitgeteilt als nicht mitgeteilt, und was ich mitgeteilt als mitgeteilt halten."

    @277


    Jetzt muss ich doch wieder was schreiben, da ich der Ansicht bin, dass Du mich falsch verstehst.


    Du schreibst es gibt bessere und schlechtere Beschreibungen der Wirklichkeit. Wer entscheidet denn, welche eine bessere und welche eine schlechtere ist ?


    Letzten Endes muss doch jeder selber für sich entscheiden, was er glaubt und was nicht. Was für uns beide eine bessere oder schlechtere ist, ist jedem von uns selber überlassen. Da existiert kein Wahr oder Falsch. Es muss aber nicht zwangsläufig die „wirkliche Wahrheit“ widerspiegeln.


    Ich behaupte ja nicht, es gäbe keine Wiedergeburt. Ich glaube einfach nicht daran, trotzdem finde ich die Lehre Buddhas eine gute Sache und glaube, dass sie zur Befreiung des Geistes im Hier und Jetzt führen kann.


    Was wir, jeder für sich, auch immer in die Begriffe Befreiung und Nibbana im Moment mit unserem Geist hineininterpretieren ist Ausdruck unseres Fortschritts auf dem achtfachen Pfad. Da gibt es kein richtig oder falsch, alles ist veränderlich, unsere Erkenntnis, erst recht jedoch unsere Ansichten.

    Ich glaube es geht hier schon längsr nicht mehr um eine Diskussion eines Themas, sondern nur noch darum wer "Recht" hat

    Du hast Recht :)


    Meine einfache Aussage war früher, jetzt und für immerdar: für die Lehre des Buddhas, den achtfachen Pfad und alles darum herum ist das Thema Wiedergeburt völlig unerheblich. Es geht einzig und allein darum:


    Zitat

    Majjhima Nikāya 2

    Er hat das Begehren abgeschnitten, die Fesseln abgeworfen und mit der völligen Durchdringung des (Ich-)Dünkels hat er Dukkha ein Ende gemacht."


    So das wars von mir nun endgültig zum Thema Wiedergeburtsglauben

    ... alles nur Beschreibungen sind. Und davon gibt es bessere und schlechtere.

    Ok. Du lebst die Maxime: Wahr ist was Du selber am liebsten haben willst. Buddha nannte dies "Anhaften".


    Es gibt keine Körperseele. Alles ist nama-rupa: Körper ist Geist, Geist ist Körper. Diese sind zusammengesetzt aus Atomen, Molekülen. Da ist nichts heiliges zu finden (-> Leichenbetrachtungen s.u.)


    Es ist schon erstaunlich wie viele Buddhisten heutzutage an einer Wiedergeburt anhaften. Dabei hat Buddha doch eine Lehre geschaffen, die, falls sie richtig praktiziert wird, eben gerade eine Wiedergeburt verunmöglichen soll:

    Zitat

    Ihr Bhikkhus, sollte jemand diese vier Grundlagen der Achtsamkeit auf solche Weise sieben Jahre lang entfalten, kann eine von zwei Früchten für ihn erwartet werden: entweder letztendliche Erkenntnis hier und jetzt, oder, wenn noch eine Spur von Anhaften übrig ist, Nichtwiederkehr."


    Lies mal diese Sutte, in der dies geschrieben steht, es ist die allerwichtigste:

    Zitat

    Satipatthana-die Grundlagen der Achtsamkeit

    "Also geschah es bedingt durch dies, daß gesagt wurde: 'Ihr Bhikkhus, dies ist der Pfad, der ausschließlich zur Läuterung der Wesen führt, zur Überwindung von Kummer und Klagen, zum Verschwinden von Schmerz und Trauer, zum Erlangen des wahren Weges, zur Verwirklichung von Nibbāna - nämlich die vier Grundlagen der Achtsamkeit.'"

    Dein Glaube heisst, so scheint es mir: es gibt nämlich ein Selbst, und zwar ein körperliches, und das ist mit dem Tod vollständig vernichtet.


    Das ist aber nicht so. Leider

    Was heisst hier „Leider“ !


    Ich lebe gerne und will genauso wenig sterben wie alle Anderen. Stelle mich aber den Realitäten.


    Wenn du von Gemeinsamkeiten sprichst kannst Du gleich alles religiöse miteinbeziehen:

    Von den grossen „Weltreligionen“ Christen, Juden,Muslime,Hindus bis zu Naturreligionen entwickeln alle krude Vorstellungen über ein Jenseits.


    Buddha scheint hier eine Ausnahme zu sein indem er seine Lehre ins hier und jetzt verlagert und keine Jenseitsvorstellungen verbreitet. Im Palikanon werden solche zwar auch immer mal wieder erwähnt, müssen jedoch im kulturellen Kontext betrachtet werden wie Du ja selber erwähnst.


    Buddha selber sagt immer wieder er glaube nicht an eine Wiedergeburt, im Gegenteil. Das wurde von seinen Nachfolgern nicht beachtet und wird im Sinne einer Verdrängung umgedeutet. Trotzdem erscheinen hie und da gewisse Formulierungen im Palikanon:


    Zitat

    DN 1.5.4


    Abgeschnitten von der Ader des Daseins, ihr Mönche, steht der Leib des Vollendeten da. Solange sein Leib dastehn wird, solange werden ihn Götter und Menschen sehn. Zerfällt der Leib, wann das Leben aufgezehrt ist, werden ihn Götter und Menschen nicht mehr sehn. Gleichwie etwa, ihr Mönche, wenn ein Mangobündel vom Stiele abgeschnitten wird, alle die einzelnen Mangofrüchte, am Stiele bestanden, insgesamt mitfolgen, ebenso nun auch, ihr Mönche, steht abgeschnitten von der Ader des Daseins der Leib des Vollendeten da. Solange sein Leib dastehn wird, solange werden ihn Götter und Menschen sehn. Zerfällt der Leib, wann das Leben aufgezehrt ist, werden ihn Götter und Menschen nicht mehr sehn


    Fakt ist jedoch, dass er mit seiner modernen Lehre gescheitert ist weil seine Lehre dermassen verdreht wurde. Über Religion lässt sich nicht streiten, erst recht nicht wenn man selber keine (mehr) braucht, das musste ich bereits vor Jahren einsehen als ich mich dazu verleiten liess, mich auf ähnliche Diskussionen mit den den Zeugen Jehovas einzulassen.
    _()_

    Also, nocheinmal:


    So wie einige hier an "Wiedergeburt" glauben wird es im Hinduismus gelehrt. Dies Seele "Atman" wandert von Existenz zu Existzenz.


    Zitat

    Tod und Sterben im Hinduismus


    Hindus glauben an den Kreislauf des Lebens. Mit dem Tod geht für sie nur ein Abschnitt des Daseins zu Ende. Danach wird die Seele, Atman genannt, in einem anderen Lebewesen wiedergeboren – in welcher Gestalt, ob als Mensch, Tier, Pflanze oder sogar Einzeller hängt vom Karma ab – also seinen Taten, aber auch Gedanken, Absichten und Sehnsüchten. Das heißt: Je mehr gute Taten ein Mensch während seines Lebens anhäufen kann, desto besser steht es um seine Wiedergeburt. Als Mensch wiedergeboren zu werden, gilt als besonders erstrebenswert. Denn nur dann besteht die Möglichkeit, dem Kreislauf der Wiedergeburten zu entkommen. Und diese Befreiung, Moksha genannt, ist das Ziel des menschlichen Lebens. Um das zu erreichen gibt es für Hinduisten vier Wege: den Weg der Gottesliebe, den Weg des Wissens, den Weg der selbstlosen Tat und den Weg der Gedankenarbeit und der Meditation.


    Die Personen, die als "Buddhisten" an Wiedergeburt glauben wären im Hinduismus eventuell besser aufgehoben, denn Buddha lehrte bekanntlich "anatta" oder "anattman". Das heisst diese Seelenwanderung gibt es im Buddhismus eigentlich nicht. Trotzdem haften einige "Buddhisten" bis heute an dieser Vorstellung, Sie konstruieren komplizierte Gedankengebilde um die "anatta-Lehre" nachträglich in ein "atman/Wiedergeburtslehrte" zu verwandeln.


    Was Karma betrifft geschieht genau das gleiche. Kama hat im Buddhismus nichts mit einer himmlischen Buchhaltung zu tun auf der die guten und die schlechte Taten vermerkt und gegeneinander aufgerechnet werden, sodass eine Person nach ihrem Tod, je nach Saldo der Liste, eine Belohnung in Form einem "guten" oder eine Strafe in Form einem "schlechten" Leben bekommt.


    Karma im Buddhismus ist nichts anderes als das Ergebnis eines Gedankens, eines Willens oder einer Tat.


    Zitat

    Pāli: kamma, wörtl. 'Wirken, Tat',

    bezeichnet, genau genommen, den [die Wiedergeburt erzeugenden oder] Charakter und Geschick der Wesen beeinflussenden heilsamen oder unheilsamen Willen (kusala- oder akusala-cetanā) sowie die damit verbundenen Geistesfaktoren. Dieser karmische Wille (kamma-cetanā) äußert sich

    • in körperlichen Taten (kāya-kamma),
    • in Worten (vacī-kamma) oder
    • in Gedanken (mano-kamma).

    Karma bedeutet also keineswegs das Ergebnis des Wirkens, oder gar das Schicksal von Menschen oder ganzen Völkern, wie unter dem Einflusse der Theosophie die beinahe allgemeine Auffassung im Westen ist.


    »Den Willen (cetanā), ihr Mönche, bezeichne ich als die Tat (cetanāham bhikkhave kammam vadāmi), denn mit dem Willen wirkt man die Tat in Werken, Worten und Gedanken . . .

    Es gibt Taten, ihr Mönche,

    Zitat
    • die in der Hölle reifen . . .
    • im Tierschoße reifen . . .
    • im Gespensterreiche reifen . . .
    • in der Menschenwelt reifen . . .
    • in der Himmelswelt reifen . . .



    Der Redlichkeit halber, habe ich die Bemerkung, [die Wiedergeburt erzeugende] sichtbar rausgestrichen, weil diese Formulierung tatsächlich da steht, im Gesamtzusammenhang der Lehre Bhuddhas meiner Ansicht nach jedoch nicht hinzugehört.

    Ich bin der Meinung es wurde hinzugefügt, da viele Buddhisten bis heute immer noch unter dem Einfluss der Hindulehren stehen und aus Tradition an Wiederegeburt /s.o.) glauben. Das ist jedoch kein Buddhismus im Sinne der Idee von Siddharta Gautama sondern ein Synkretismus mit Hinduglauben (Atman, Brahman).


    Von mir aus kann jeder/jede an Wiedergeburt glauben oder auch nicht, ob man das tut oder nicht tut ist für die Lehre Buddhas eigentlich nicht relevant, denn diese hat nur ein Ziel, die Vernichtung von Dukkha.


    Allerdings kann das Anhaften an ein ewiges Leben den eignen Fortschritt, im Sinne der Vernichtung von Dukkha, wesentlich erschweren.

    PS: Dein Buddhismus könnte ev. säkular sein.

    Ich verstehe mich nicht als Buddhist, weil ich weder religiös noch gläubig bin. Wie jeder Mensch mache ich mir Gedanken was das ganze alles soll. Leben, sterben, sein, etc.


    Im laufe meiner Entwicklung begegnete ich an verschiedenen Orten allen Arten von Religionen, Philosophien und Lebensanaschauungen.


    Meine Weltbild gründet zur Zeit felsenfest auf fünf Pfeilern:


    Stoizismus ( Marcus Aurelius, Epiktet,Seneca)

    Psychoanalyse von C.G.Jung

    Radikaler Konstruktivismus (Ernst von Glasersfeld)

    Tao, Daodejing nach Laozi

    Buddhadhamma


    Keine der obengenannten Philosophien, Lehren betreibe ich als Religion und erwarte davon auch keine Offenbarung oder Einsicht in das Weltganze. Sie wiederspiegeln einfach meine Weltanschauung die ich aus mir heraus selber entwickelte.


    Was Buddhadhamma betrifft ist dies lediglich eine Lehre zur Vernichtung von Dukkha Eine Anleitung zur Selbstoptimierung.
    Um mögliche Einwände vorwegzunehmen: Ja es gibt ein Selbst, dieses ist aber nicht ewig, nicht dauerhaft sondern bedingt entstehend und wandelbar von Moment zu Moment veränderlich und zerfällt, vergeht beim Zerfall des Körpers, da es ein Teil dessen ist.


    Säkularer Buddhismus ist bloss eine neue Religion. Ich verabscheue Religionen.


    Just my two cents. dont worry be happy. :kiss:

    Das ist ein schönes Beispiel dafür, wie man an den Worten klebend den Kontext, in dem die Sutte entstanden ist, ausblendet und auf die Worte bewusst oder unbewusst eine Eigenbedeutung projiziert, die sie nicht haben

    Mir ist es scheissegal ob jemand an Wiedergeburt glaubt oder nicht. Für die Lehre Buddhas ist dies vollkommen unwichtig.

    Buddha hat eine Lehre entworfen die zur Vernichtung von dukkha führt und keine Offenbarungsreligion gegründet, die mystische Geheimnisse enthüllt.


    Wenn man bei der oben zitierten Genderdiskussion den Kontext betont, muss man den Kontext auch bei der Sutte, die Mukti zitierte tun !


    Das habe ich weiter oben gemacht ! Ich frage mich manchmal ob ihr alle Beiträge wirklich lest ?


    Ich will dieses Thema nun nicht weiterverfolgen. Soll glauben wer will.

    Ich habe kein Problem mit der Idee Wiedergeburt obwohl die für mich nicht existiert. Ob man an eine Wiedergeburt glaubt oder nicht ist für die Lehre Buddhas vollkommen irrelevant.


    Die Lehre Buddhas schenkt uns nicht eine Wiedergeburt sondern die Freiheit. _()_

    Durch Handlungen in Werken, Worten und Gedanken entsteht ein bestimmter Bewusstseinszustand, das ist "bhava". Damit befindet sich ein Mensch in gewisser Weise in einem entsprechenden Daseinsbereich. Auf bhava folgt jati, vollständige Geburt in diesem Daseinsbereich.

    Wenn man auf palikanon.com in die Suche eingibt: "beim Zerfall des Körpers nach dem Tod", finden sich mehrere Lehrreden darüber, z.B. A.I.25.:

    Zitat

    Unmöglich ist es, und es kann nicht sein, daß einer, der in Werken, Worten und Gedanken recht wandelt, demzufolge und dadurch bedingt beim Zerfall des Körpers, nach dem Tode in eine niedere Welt gelangt, auf eine Leidensfährte, in die Daseinsabgründe, in eine Hölle. Wohl aber ist es möglich, daß er auf eine glückliche Fährte, in himmlische Welt gelangt.


    Das dürfte unmissverständlich sein, eindeutiger geht es wohl nicht mehr.


    Wie oben schon geschrieben, es steht viel Unsinn im Palikanon. In der von Dir zitierten Sutte steht auch geschrieben:


    Unmöglich ist es, und es kann nicht sein, daß ein Weib

    • ein Heiliger und Vollkommen Erwachter wird -
    • ein Weltherrscher wird -
    • die Herrschaft über die (Dreiunddreißig) Götter, (*5)
    • über die Mara-Wesen (*6) oder
    • Brahma-Wesen ausübt.

    Wohl aber ist es möglich, daß ein männliches Wesen ein Heiliger und Vollkommen Erwachter oder ein Weltherrscher wird, oder die Herrschaft über die (Dreiunddreißig) Götter, über die Māra-Wesen oder Brahma-Wesen ausübt.

    Könntest du dann auch klarer kennzeichnen als nur so: 'Kompromiss'. Also richtiger: ein riesiger Berg aus lauter Lügen. Was war das Motiv Buddhas, so extrem zu lügen? Oder war es nur die reine Verblendung?


    Man darf nicht vergessen, dass die Lehrreden im Palikanon weder von Buddha geschrieben noch gegengelesen wurden. Der aktuell vorliegende Palikanon, der von Neumann übersetzt wurde, gar erst im Jahre 1788 ! Wiki


    Wir werden tagelang diskutieren können, was wohl original Buddhaworte und was aus politischen oder anderen Gründen im aktuellen Palikanon Hinzugefügtes oder Weggelassenes sei.


    Ich gehe da nach meinem Gefühl, meiner Weisheit, die meinem Entwicklungsstand auf dem achtfachen Pfad entspricht. Das ist nur mein Senf, den ich hier beisteure ohne Anspruch auf Wahrheit.

    In 3 bis 4 Jahren hat sich meine Ansicht hoffentlich erneut verändert und nähert sich der "rechten" Ansicht immer weiter an.

    Was Wiedergeburt im Buddhismus betrifft bin ich der Meinung, dass diese für den Buddha gar nicht im Zentrum seiner Lehre steht.


    Die Lehre Buddhas wurde in einem Umfeld verkündet, in dem die Wiedergeburt im Sinne einer Seelenwanderung gelehrt wurde. Der Glaube an eine Wiedergeburt half die Gesellschaft zu ordnen indem die Mächtigen ihre Stellung damit rechtfertigten, dass sie sich diese in einem früheren Leben verdient hätten und schlechter gestellte selber aufgrund schlechter Taten im früheren Leben quasi selbstverschuldet in einer

    tiefen Stellung sind.

    In diesem Umfeld musste Buddha Kompromisse eingehen und konnte die anatta Lehre nicht in ihrer vollen Konsequenz propagieren. Bis heute überschattet die falsche Ansicht einer ewigen Seele, die von Leben zu Leben wandert, die Buddhalehre.


    Das neue Lehren von altem Glauben verzerrt werden ist häufig. Nehmen wir mal den Katholizismus als Beispiel. Die Lehre von Jesus Christus wurde da völlig verzerrt.

    Der Katholizismus ist voller Synkretismen vorangegangen Religionen. Der Eimgottglaube wird zum Dreigottglauben in der Dreifaltigkeit Gottes, die Naturgottheiten werden zu Heiligen um die sich allerlei abergläubische Praktiken winden. Der Katholik betet zu Maria, St.Anton, der heiligen Agatha, dem Heiligen Blasius etc.


    Ich denke der Weg zur Erleuchtung beginnt mit dem Vernichten des Aberglaubens.

    @277 du hast gute Gedanken, alle kann ich nicht teilen


    Vernichtungsglaube ist nur ein Glaube (neben dem Ewigkeitsglauben).

    Check :like:

    Aussagen über andere Daseinsbereiche [...] sind [..] nur andere Ausdrucksweisen und Beschreibungen für das Gesetz des Entstehens[...] [von] Gefühl und Wahrnehmung und Bewusstsein und Willensregungen in Abhängigkeit.

    Check :like:


    Dein Hinweis auf den Stromeingetretenen (der ja ein Stromeingetrener genannt wird, weil er nur noch maxixmal 7 bevorstehende Existenzen hat ...), der das alles richtig versteht und akzeptiert (also, dass verschiedene Daseinsbereiche nur Metaphern wären ...) widerspricht deinen Aussagen zuvor.

    Ein Stromeingetretener hat sich in erster Linie der ersten drei Fesseln (samyojana) entledigt, das ist möglich. An alle weiteren "Prädikaten" des Stromeingetretenen, d.h. noch 7 Existenzen, Wiedergeburt und dergleichen glaube ich nicht.


    Die Daseinsbereiche durchschreitet jeder von uns zig mal am Tag, mal fühlt man sich als Gott, mal als Mensch, mal als Tier, mal als Hungergeist und mal als Teufel. Um dies zu erkennen, muss ich keine metaphysische Sphären in Anspruch nehmen.


    Das ist nun halt eine Sache der persönlichen, meiner Auslegung, ein individuelles Verständnis der Lehre, welches über den Palikanon hinausreicht. Im Palikanon steht viel, das ich teile aber auch fast ebenso viel, das ich ablehne; nämlich alles was nicht direkt wahrnehm- oder erfahrbar ist, geglaubt werden muss.

    @277


    Da es laut der Lehre Busddhas gar kein Selbst gibt (-> anatta) kann es ja auch gar nicht vernichtet werden, es hat ja nie existiert.


    Was vom Menschen bleibt ist das von ihm erschaffene Karma. Dieses Karma wird von Generation zu Generation weitergetragen indem es über den Tod des Körper und Geist hinaus wirkt.

    Zum Beispiel in Form von Erziehung, Wertvermittlung an Nachkommen, gute Taten aber auch negative Kriege beginnen, töten, Kränkungen wirken in anderen Wesen über den Tod des Körper und Geists des Verursacher weiter. Deshel lehrte Buddha die Wichtigkeit heilsames Karma zu schaffen und unheilsames Karma zu vermeiden.


    Buddha hat nie gelehrt, der Geist würde ewig bestehen, die Wahrheit ist, Buddha wusste es nicht, wie wir alle. sonst hätte er sich nie so geäussert:


    Zitat

    A.III. 66 Die Rede an die Kālāmer - 5. Kesamutti Sutta


    [...]


    Derart von Begierde und Übelwollen befreit, unverwirrt, wissensklar und achtsam, durchdringt der edle Jünger mit einem von Güte - von Mitleid - von Mitfreude - von Gleichmut erfüllten Geiste die eine Himmelsrichtung, ebenso die zweite, ebenso die dritte, ebenso die vierte. So durchdringt er oben, unten, quer inmitten, überall, allerwärts, die ganze Welt mit einem von Güte, Mitleid, Mitfreude oder Gleichmut erfüllten Geiste, einem weiten, umfassenden, unermeßlichen, von Haß und Übelwollen befreiten.


    Mit einem derart von Haß und Übelwollen freien, also unbeschwerten, also geläuterten Geiste ist dem edlen Jünger noch bei Lebzeiten vierfacher Trost gewiß:


    'Gibt es eine andere Welt und gibt es eine Frucht, ein Ergebnis guter und schlechter Taten, so ist es "möglich", daß ich beim Zerfall des Körpers, nach dem Tode, auf glücklicher Daseinsfährte erscheine, in himmlischer Welt' -dieses ersten Trostes ist er gewiß.


    'Gibt es aber keine andere Welt und keine Frucht, kein Ergebnis guter oder schlechter Taten, so lebe ich eben hier in dieser Welt ein leidloses, glückliches Leben, frei von Haß und Übelwollen' - dieses zweiten Trostes ist er gewiß.


    'Wenn nun einem Übeltäter Übles widerfährt, ich aber gegen niemanden Übles im Sinne habe wie kann da wohl mir, der ich nichts Übles tue, Unheil widerfahren?' - dieses dritten Trostes ist er gewiß.


    'Wenn aber einem Übeltäter nichts Übles widerfährt, so weiß ich mich hier eben beiderseits rein' - dieses vierten Trostes ist er gewiß.


    Mit einem derart von Haß und Übelwollen freien, also unbeschwerten, also geläuterten Geiste ist dem edlen Jünger noch bei Lebzeiten dieser vierfache Trost gewiß.« -


    Trotzdem wird im heutigen Buddhismus an übersinnliches geglaubt, Karma anders interpretiert und der Buddhismus anders gelebt. Das ist eben so.

    Es ist nun halt so, dass sich Buddha allein auf das Diesseits, das Hier und Jetzt bezog und eine Lehre entwarf, die nur im Diesseits und im Hier und Jetzt zur Anwendung kommt.


    Er hat sich ganz klar von metaphysischen Theorien ( z.b DN 1) abgegrenzt und esotherische Gedanken missbilligt.


    In diesem Sinne sind die Daseinsbereiche und das (Wieder-)erscheinen in ihnen als Metaphern für geistige Zustände im Hier und Jetzt zu verstehen.


    Das Ziel der Buddhalehre verstehe ich so : Im Diesseits den „heiligen Wandel“ im Alltag zu beschreiten. Nicht mehr und nicht weniger ist zu tun.


    Es gibt natürlich immer Suchende, die ihr Heil in einem Jenseits finden wollen. Sie sind aus meiner Sicht zu bedauern. Denn diese Geschöpfe finden ihr Heil nicht mal im Diesseits, geschweige denn im Jenseits, weil sie es am falschen Ort zu erreichen suchen.