Beiträge von Monikadie4. im Thema „Sexualität und Befreiung: Ist die kritische Sicht des Buddha auf Sexualität für heutige Praktizierende relevant?“

    Körperkontakt scheint mir doch eine Form besonderer Intimität. Die Bedeutung intimer Beziehungen für Erwachsene ist jedenfalls gut belegt. Eheleute leiden durchschnittlich seltener unter Erkrankungen des Herzens, entwickeln stärkere Abwehrkräfte und genesen schneller nach Operationen. Hab leider keine Quelle dazu.


    Das betrifft leider überwiegend Männer. Frauen hingegen leben länger und gesünder ohne Mann. Der Ehemann profitiert vor allem von der Fürsorge seiner Frau, denn Frauen leben bekanntermaßen gesünder und bewusster mit ihrem Körper. Im umgekehrten Fall - Fürsorge für die Frau - ist das leider eher nicht so. Ausnahmen gibt es natürlich.

    Auch sind Frauen eher diejenigen, die liebevollen Körperkontakt pflegen, während Männer das üblicherweise gleich als Aufforderung zum Sex verstehen.

    Zitat

    Frieden-und-Freude

    Während ich einige Menschen kenne, die kein Bedürfnis nach Geschlechtsverkehr haben, kenne ich niemand, der kein Bedürfnis nach zärtlichen Berührungen hat. (Die einzigen Berichte über solche Menschen ohne Bedürfnis nach zärtlichen Berührungen, die ich kenne, sind Berichte über Menschen mit bestimmten psychischen Erkrankungen, bei denen die Angst oder Ablehnung von Berührungen ein Krankheitssymptom darstellt.)

    Offenbar ist das Bedürfnis nach Zärtlichkeit tief in unserer menschlichen Natur verwurzelt. Ein Leben ohne zärtliche Berührungen scheint kaum möglich zu sein. Menschen werden krank, wenn ihnen das fehlt.


    Zitat

    Arthur: Sorry, aber das ist Unsinn. Du projizierst dein eigenes Empfinden auf andere. Ich lebe seit Jahren ohne "zärtliche Berührungen", erfreue mich bester körperlicher und geistiger Gesundheit und habe auch überhaupt kein Bedürfnis mehr danach - und nein ich habe keine psychische Erkrankung, sondern hatte früher ganz normale Beziehungen. Deine Schilderungen aus dem Kloster finde ich offen gesagt verstörend. Wenn da Massagen tatsächlich als "Ersatz-Sex" herhalten müssen ist da wohl gehörig was schief gelaufen.



    Da kann ich nur zustimmen, Arthur.

    Im übrigen geht es gar nicht um das Nicht-Berühren-Dürfen. Es geht doch immer noch um die Berührung im Zusammenhang mit Sex. Wenn ich meine Mutter, mein Kind oder meinen Mann liebevoll umarme, dann ist das doch keine Aufforderung zu erotischen Handlungen, sondern ein Ausdruck meiner Zuneigung. Wenn sie Mönchen und Nonnen nicht gestattet sind, dann entweder weil sie eine Gefahr für diese bedeuten oder aber weil da was missverstanden wird.


    Uns wird es ja heute sozusagen eingeredet, wir müssten uns mehr berühren. Einerseits stimme ich dem zu, z.B. wenn es um Kinder geht oder um alte einsame Menschen. Aber andererseits ist doch jemand, der solche Bedürfnisse nicht hat, noch lange nicht als krank zu bezeichnen.

    Es ist auch alles Gewohnheit, es gibt Schmusekatzen (ich war so eine und habe lange darunter gelitten, dass mein erster Mann nicht so mit mir schmuste, wie ich es von zuhause aus mit meinen Eltern gewohnt war). Und es gibt Katzen, mit denen ist nicht gut Kirschen essen, wenn man mit ihnen schmusen will. Sind diese Katzen krank?

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    Aber wahrscheinlich waren die damaligen, in die Hauslosigkeit Ziehenden noch nicht so alt. Kinder bekamen sie ja bereits in frühester Jugend und nicht - wie bei uns heute - erst mit 30/40 und noch älter. Dann wird's natürlich schwierig, wenn man erst mit 70 in die Hauslosigkeit ziehen will.

    Hallo Sunu,

    das ist immer wieder kontrovers diskutiert - je nach Schule. Aber niemand kann hier zu Buddha werden aus Theravada-Sicht, denn alle lernen wir durch das, was uns vorgelebt und vorgesetzt wurde. Die Bezeichnung "Buddha" erhielt Siddharta, weil er ohne diese Lehren von alleine den Weg zur endgültigen Befreiung fand.


    Wenn jetzt jemand meint, er hatte ja auch Lehrer. Ja, aber die führten ihn nur bis zu ihrer eigenen Grenze. Siddharta ging darüber hinaus und durchschaute den Zusammenhang von Geburt und Tod und deren Hindernisse. Die vier edlen Wahrheiten sind daher neu.

    Ich kenne niemanden, ob hier im Forum oder als Persönlichkeit, der darüber hinausgehend etwas für uns Wichtiges erkannt hätte.

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    Ich denke ,das wenn man das Ziel erreicht hat und das leiden beendet hat es im Prinzip keine rolle spielt ob man dann Sex hat oder nicht. Normalerweise sollte doch nachdem man Sex hatte das leid immer noch beendet sein . Von dem her stellt sich die Frage für mich ob es Sinn macht das ganze zu unterbinden bis man durchs Ziel gelaufen ist. Ob man dann noch Sex will ist die andere Frage .

    Hallo und herzlich Willkommen FloatingLight,

    wer das Ziel erreicht - welches Ziel? -, der kann es nicht mit Sex erreicht haben. Das Leid zu beenden, bedeutet ja nicht, die Hindernisse schmerzfrei zu machen. Sozusagen, nach der Erleuchtung gibt es kein Leid mehr, also kann ich alles tun und lassen, weil mir ja nix mehr wehtut.

    Es geht darum, dass ich durch mein Verhalten selbst dazu beitrage, das Leid zu vermindern, dass also auch kein Mensch mehr durch mich leiden muss.

    Das Leid wird nur beendet, indem es nicht mehr in Erscheinung treten kann. Ist es bei mir verloschen, dann erst bin ich befreit.


    Wenn Du Dir die Zitate von Elliot richtig anschaust und reflektierst, dann müsstest Du das eigentlich verstehen.

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    Für die meisten Menschen ist guter Sex aber doch etwas angenehmes.

    Das bezweifle ich. Viele, wenn nicht sogar die meisten Frauen (auch in der westlichen Welt) hatten in der Vergangenheit und haben zum Großteil sogar noch immer keine Freude am Sex. Dazu zähle ich vor allem all die Frauen, die Zwangsehen eingehen mussten, die beschnitten wurden und weiterhin werden, die Männer heirateten und immer noch heiraten, die wenig Zartgefühl, wenn überhaupt Zärtlichkeit mitbrachten und ihre womöglich in sie verliebten Frauen bitter enttäuschten.

    In früheren Jahrhunderten war es auch in unserer Welt normal, verheiratet zu werden - aus Glaubensgründen nur einen Glaubensbruder, wahrscheinlich unerfahren und womöglich prüde und grob - oder weil derjenige zur gleichen Gesellschaftsschicht gehören musste und das Erbe rettete, bei Adeligen, Königshäusern usw.


    Das Leiden dieser Frauen ist unermesslich.

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    Du hast jetzt mehrfach Missfallen über die Diskussion geäußert und wiederholt angekündigt, dass Du Dich nicht mehr beteiligen möchtest oder nicht mehr auf meine Antworten eingehen möchtest, falls ich weiterhin anderer Meinung bin als Du.

    Für mich ist das doch völlig okay, dass Du anderer Meinung bist.

    Ich habe auf die Beiträge, in denen Du das einfach sagst und Deinen Ausstieg aus der Diskussion ankündigst, darum auch gar nicht reagiert.

    Wenn Du aber, so wie jetzt, dennoch neue Beiträge schreibst und ein Argument in die Diskussion einbringst, kann es passieren, dass ich darauf eingehe, obwohl Du ja eigentlich keine Diskussion wünschst.

    Ich hoffe, Du siehst mir das nach.

    Ja, aber ich habe mich dabei auch selbst die Schippe genommen, wenn Du die Smileys beachten wolltest.

    Ich habe nichts gegen die Diskussion an sich, sondern an der Wiederholung immer wieder derselben Argumente.

    Das Argument mit dem Rauchen ist für mich haltlos. Vor allem einen Meister anzuführen, der raucht, weil er die Zigaretten vielleicht geschenkt bekommen hat. Der Arme, er muss alles durchziehen, was ihm geboten wird. Worin besteht denn seine Meisterschaft? Aber bitte nicht antworten. Es ist mir egal.


    Ich wünsche Dir eine heilsame Verschnaufpause.

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    Allerdings ist es nicht so einfach, weil die Vinaya-Regeln üblicherweise so interpretiert werden, dass Rauchen keinen Regelverstoß darstellt, die kleinste Abweichung von dem Total-Verbot sexueller Betätigung dagegen einen gravierenden Regelverstoß ausmacht.


    Die Meister der thailändischen Waldtradition, von denen berichtet wurde, dass sie rauchten, haben nach aller Wahrscheinlichkeit viel weniger geraucht. Vermutlich hauptsächlich dann, wenn sie von ausländischen Gästen Tabakwaren geschenkt bekommen haben.

    Ich muss doch immer wieder reinspringen. 8);)


    Also das ist doch wieder so ein Quatsch. Ein/e Mönche/Nonne hat sich gesund zu erhalten. Geraucht wurde zu Buddhas Zeiten wohl nicht. Das haben wir doch von Nativepeople aus Amerika. Und da wurde nur zu besonderen Anlässen gequalmt.


    Es geht in der Lehre um Drogen, um Abhängigkeiten. Und wenn ein Meister der thailändischen Waldtradition das dennoch macht, ignoriert er den Sinn der Regel, keine berauschenden Mittel zu sich zu nehmen. Die müssen ja wohl nicht einzeln aufgezählt werden. Und wenn schon Veränderungen gewünscht werden, dann doch wohl solche, die erst in der heutigen Zeit zum Problem werden, weil sie früher gar nicht zur Hand waren.

    Und Geschenke von ausländischen Gästen, hä? Wenn sie ihm Kokain schenken, darf er das nehmen?

    Langsam wird's komisch.


    :clown:

    Also, für mich spricht nichts dagegen, dass sich buddhistische Richtungen auch verändern. (Das Gefäß ändert sich, der Inhalt bleibt)


    Auch hier bei uns wird das geschehen, aber doch bitte nicht durch uns kleine Geister hier ohne einen Funken Realisation!

    Hallo Lucy,

    aber es können sich doch nicht grundsätzliche Regeln ändern. Der achtfache Pfad bleibt der achtfache Pfad, wenn es denn ein Weg zur Befreiung bleiben soll. Und die vier edlen Wahrheiten ändern sich doch nicht dadurch, dass es Lockerungen gibt. Und wer soll das ändern? Kennst Du jemand?


    Lockerungen können auf keinen Fall zur Befreiung führen. Das merkt jeder selbst, der frei wird von Zwängen, indem er/sie sich diszipliniert. Ohne Disziplin - ob beim Essen, Alkohol, Rauchen, Müßiggang bzw. übermäßiges Faulenzen und vor allem Sex - ist keine Achtsamkeit möglich. Wer das nicht begreift, hat entweder keine Erfahrungen gemacht oder eine Abneigung gegen Vorschriften. Das macht ja nix, aber dieser jemand kann eben kein Mönch oder keine Nonne bleiben. Was wären das denn für Vorbilder für die "Weltlinge", die ihnen Almosen spenden?

    Aber darauf kommt es mir auch nicht an, sondern auf die Hinweise des Buddha, wie Befreiung erlangt werden kann und wie nicht.


    Im übrigen reicht mir diese Diskussion. Alles wurde schon mehrfach "gesagt", Alles dreht sich im Kreis.

    Ich steige jetzt endgültig aus. Buah

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    Sex ist fast "schlimmer": Die Begierde nach Sex ist angeboren, in den Genen verankert, nicht erworben. Das Erstaunliche ist ja nun, dass sogar so etwas Elementares, in uns verankertes, fallen gelassen werden kann. Da schimmert dann schon Freiheit durch.


    Wöchentliches Onanieren oder welche Lösung auch immer wäre nichts anderes, als sich mit der Begierde und damit der Anhaftung zu arrangieren. Das aber ist nicht der Sinn des Klosterlebens. Der Mönch wählt ja einen Weg, der radikal ist - um JEDE Begierde, JEDE Anhaftung zu überwinden.

    Schafft nicht jeder, ist auch nicht schlimm.

    Aber bei denen, die es nicht schaffen: Liegt es daran, dass es ihnen unmöglich ist, oder dass die Erleuchtungsvoraussetzungen der Willenskraft und rechten Anstrengung nicht ausreichend kultiviert wurden?

    In meiner Kindheit war es sogar verboten zu onanieren. Eltern bestraften ihre Kinder, wenn sie sie dabei erwischten. Es ist also keineswegs nur eine buddhistische Sichtweise. Erst durch die sexuelle Revolution Mitte der 60er wurde dieses Tabu gebrochen.

    Ich selbst allerdings fand es sehr befremdlich, wenn sich ein Freund in meiner Gegenwart selbst befriedigte. Es kam mir vor wie "Ehebruch", denn ich hatte sexuelle Liebe immer mit echter Zuneigung verbunden. So war es nur eine Handlung, die entspannen sollte.

    Aber natürlich hat sich meine Ansicht im Laufe gravierend geändert. Meine Ansicht zwar, aber mein Empfinden nicht.


    Also wieviel mehr ist es notwendig, sich für ein Ziel wie der Befreiung von Gier zu beherrschen lernen. Zum gefühlt xten Mal: keiner muss Mönch oder Nonne werden.

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    Lieber Frieden-und-Freude,

    ich habe Deinen Beitrag noch einmal gelesen und komme zu dem Schluss, dass Dein Wunsch liebender Güte entspringt, aber aus meiner Sicht nicht erfüllbar ist aus all den Gründen, die bereits vorgetragen wurden.

    Es gibt keine Reform der Lehre Buddhas, es gibt höchstens andere Formen wie z.B. im japanischen Zen oder auch in der Geheimlehre des tibetischen Tantra.

    Ich verstehe Dich jetzt. Ich wünsche Dir eine gute Nacht.

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    Ich verstehe Deinen Wunsch nicht, den Palikanon sozusagen vervollständigen zu wollen. Es war offenbar nicht die Absicht des Buddha, sich positiv über (mögliche heilsame) sexuelle Betätigung zu äußern.


    Ich habe noch nie begriffen, wieso Menschen auf die Idee kommen, z.B. den Kommunismus gesellschaftsfähig hinzubiegen oder das Christentum auf die Bedürfnisse junger Menschen zuzuschneiden, so dass sie sich auch dafür interessieren. Die Lehren sind wie sie sind. Und wer damit nicht zurecht kommt, der lässt das eben bleiben oder gründet eine eigene Religion oder politische Gruppe.

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    Es gibt allerdings im Suttapitaka einen ganz analogen Fall, der ebenfalls auf eine besondere Person bezogen ist und dennoch als hohes Ideal gefeiert wird: die spirituelle Freundschaft.


    Für die spirituelle Freundschaft gilt genau dasselbe, was Du bei der Beziehung zwischen zwei Liebenden bzw. Partnern kritisierst: Sie "macht einen Unterschied", sie ist auf eine (oder einige wenige) besondere Person(en) bezogen und kann somit eine "Quelle von Kummer" sein; eben dann, wenn der spirituelle Freund stirbt oder aus anderen Gründen eine Trennung von dem freundschaftlich Geliebten stattfindet.


    Obwohl also die spirituelle Freundschaft ebenso zum Leid führen kann wie eine Beziehung zwischen zwei Liebenden, bei der es zusätzlich noch sinnlich-erotische Anziehung gibt, gilt die spirituelle Freundschaft als hohes und erstrebenswertes Ideal.


    Dein Argument, dass das Element von freundlicher Zuwendung in reifen Liebesbeziehungen von mir überschätzt wird und zurecht im Pali-Kanon ignoriert wird, weil es sich auf eine besondere Person bezieht, ist also nicht haltbar. Denn dann dürfte auch die spirituelle Freundschaft nicht als Ideal hervorgehoben werden.

    Eine spirituelle Freundschaft begründet sich ja gerade darauf, dass der achtfache Pfad von beiden anerkannt wird.

    Eine Liebesbeziehung im üblichen Sinne, selbst bei reifen, von Güte getragenen Menschen, beinhaltet nicht unbedingt die Einhaltung bzw. Übung dieses Pfades.

    Aber buddhistischen Laien ist sie ja auch nicht versagt, es wird nur auf die Gefahren hingewiesen! Weshalb also sollte Buddha sie empfehlen?


    Die spirituelle Freundschaft wird deshalb von Buddha hervorgehoben, weil ein spiritueller Wegbegleiter uns in unseren Bemühungen bestärken kann. Ein Geliebter wird uns u.U. sogar davon abbringen.


    Da der spirituelle Pfad für spirituelle Freunde den Mittelpunkt ihrer Beziehung darstellt, wird auch der Verlust einer dieser Personen ganz anders gesehen und bei fortgeschrittenen Laien oder Mönchen/Nonnen auch anders erlebt als bei Geliebten. Ganz abgesehen davon, dass Leid ohnehin nicht vollkommen verschwindet, bevor wir nicht völlig befreit sind.


    Aus rein medizinischer Sicht ist der Liebeskummer in einer Hirnregion beheimatet, die auch für den Drogenentzug zuständig ist. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass Menschen sich bei Verlust der Liebesenergie das Leben nehmen (wollen) - s. auch Werther von Goethe.


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    Liebe Friede-und-Freude,

    ich fühl mich nicht kritisiert. Wenn Du eine meiner Behauptungen falsch findest und ich sie nicht entkräften kann, dann muss ich das akzeptieren.


    Mit mangelndem Gleichgewicht bzw. Unterscheidungsvermögen meine ich Deine aus meiner Sicht eingeschränkte Perspektive und Argumentation. Du empfindest die Aussagen Buddhas im Palikanon streng. Da fehlt m.E. ein erweiterter Blickwinkel, und zwar unter Berücksichtigung des "allgemein Gewollten" Buddhas.


    Ich empfinde Deinen Fokus auf die Sexualität begrenzt. Der Buddha hat ja auch nicht von vielen leckeren und gesunden Speisen gesprochen, damit man sich damit laben darf, sondern empfohlen, Almosen so anzunehmen, wie sie gegeben werden. Auch der Schlaf wird ja nicht in aller Breite so dargestellt, als ob es gut ist, mindestens 8 Stunden und auch viel Träumen und genießen - und Sonntags ausschlafen.


    Es geht in jedem der Hindernisse um die Beachtung der Abhängigkeit. Und wie andere schon schrieben, sind Schlaf, Essen und Trinken usw. notwendig zum Über-Leben, Sex jedoch nicht. Sex hat als eigentlichen Sinn nur die Fortpflanzung. Das wir das (meistens) als schön empfinden, ist lediglich ein Lockmittel, damit wir's auch tun.


    Wenn Du das also weiterhin anders siehst, akzeptiere ich das, aber habe keine Lust mehr, weiter darauf einzugehen.


    Ansonsten können wir uns auf Deinen obigen letzten Satz einigen. :like:

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    Also erstens habe ich nur vermutet, Friede-und-Freude, und zweitens ist das längst nicht für alle buddhistischen Laien eine relevante Erkenntnis, dass der Palikanon ein ziemlich undifferenziertes und einseitig-negatives Bild von Sexualität und Erotik zeichnet.


    Für mich ist es weder negativ, noch undifferenziert, sondern klar und deutlich wegweisend. Mir fehlt bei Deinen Beiträgen immer wieder das Gleichgewicht bzw. Unterscheidungsvermögen. Aber vielleicht kann ich ja nicht richtig lesen - ich meine, aus einer falschen Perspektive.

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    Nun ja, das ist doch das Thema der Diskussion: Es gibt unzählige Äußerungen des Buddha über Sexualität. Und da überrascht es doch schon, dass nicht wenigstens gelegentlich darauf hingewiesen wird, dass es Formen von erotischen Beziehungen gibt, die einen Metta-Aspekt enthalten und deshalb sozusagen auf einer höheren Stufe stehen.

    Man sollte doch eigentlich erwarten, dass dies gewürdigt und gewertschätzt wird.

    Aber vielleicht war das zu Buddhas Zeiten nie ein Thema. Wer weiß schon, wie sich die Menschen vor 2500 Jahren sexuell verhalten haben, ob es da überhaupt - vor allen vonseiten der Männer - den Metta-Aspekt gab.


    Warum sollte der Buddha das würdigen und wertschätzen? Er selbst hat seine Familie verlassen, wozu sollte er sich da noch in Widersprüche verstricken. In die Hauslosigkeit zu ziehen, war doch zunächst das Wichtigste.

    All das, was ich bisher im Palikanon gelesen habe und aus Buddhas Mund stammen soll, ist voller Mitgefühl und Wohlwollen. Seine Lehre gab er nur deshalb an Interessierte, an Mönche und Nonnen weiter, weil er ihnen einen Weg zeigen wollte, wie sie aus dem Kreislauf von Samsara aussteigen können. Wer das nicht hören wollte, wird sich wohl auch nicht zu ihm gesetzt haben. Wem das zuviel war, wird sich sicher davon distanziert haben.

    Und das ist das gute Recht eines jeden.

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    Im übrigen ging es und geht es noch immer beim Verzicht auf sexuelle Liebe vor allem auch darum, keine ungewollten Kinder mehr in die Welt zu setzen. Zum Beispiel s. auch diese Zitate aus diesem Thread:


    Sex ist Bindung. Bindung ist manchmal was Gutes, aber oft auch nicht.

    Sex ohne Bindung einzugehen ist was Mieses - gar wenn das von Nonnen oder Mönchen ausgeht.


    Ein hinduistischer Mönch, den ich früher kannte, und der eigentlich immer den richtigen Sprech für Hippie-Ohren draufhatte, wurde einmal öffentlich von jemandem recht provokant gefragt, warum er denn ein Keuschheitsgelübde abgelegt hätte, das sei doch eine Unterdrückung der Gefühle!

    Der Mönch antwortete diplomatisch: "Ach, stell Dir das doch mal vor. Ich jetzt mit einer Frau. Ich reise doch ständig herum und könnte mich nicht um sie kümmern. Sowas passt überhaupt nicht in mein Leben."


    Ich fand das großartig, dass er ganz selbstverständlich diese Trennung zwischen Sex und Beziehung nicht gemacht hat. Sex mit einem Partner als bloße unabhängige Handlung zu betrachten, wo nichts dranhängt, ist einfach blind. Entweder man geht eine Bindung ein oder man beutet jemandes Sexualität aus...

    Wenn man das so (mal nicht religiös spirituell betrachtend ) sieht, dann muss er Sex für Mönche verbieten. Das sind Sachzwänge, mal ganz davon abgesehen ob Sex ein Hinderniss für das Erwachen ist oder nicht. Denn wenn der eine oder andere Bettelmönch neben dem Bettelgang auch die eine oder andere Hausfrau/tochter dabei schwängert dann wird die Dorfbevölkerung ganz einfach sagen:" Ihr wollt dass wir euch durchfüttern damit ihr euer Leben ganz dem spirituellen Leben und dem Dharma widmen könnt, aber ihr pimpert hier rum. So funktioniert das nicht. "

    Wenn dann ein Tal sagen wir mal ein Kloster von 500 Mönchen durchfüttern kann und es gebe kein Zölibat, na was passiert dann? 50 % der Mönche hat nach einer Zeit eine Partnerin. Und nach 5 Jahren sind dann 3 Kinder da. (500 +250 Frauen+ 3 mal 250 Kinder) auf einmal darf dann das Tal 1500 Seelen ernähren. Das ist auf einmal 3 mal so viel. Mal abgesehen davon wenn man eine Familie hat ist es sehr schweer 99% seiner Zeit dem spirituellen Leben , dem Dharma zu widmen , was ja der Deal ist. Denn Ehe, Kinder, Ehestreit, Erziehung, Eifersucht wer mit wem etc... Also das ist halt das Gegenteil von "sich voll und ganz dem Dharma widmen".

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