Suchst du ein Sutra zur "Persönlichkeit"?
Ich suche konkret die Stelle an der der Buddha den Begriff Persönlichkeit (ich bin mir sicher, nicht der Begriff Person) den Gruppen des Ergreifens zuordnet. Danke aber. Ich brauch auch was die Stelle angeht einen eigenen Notizblock, du bist was (nur was diese Stelle angeht natürlich) offensichtlich kein brauchbarer Ersatz
Katrin.
Zitat 'Kein Ding ist der Mühe wert', so betrachtet er jedes Ding; und wenn er jedes Ding betrachtet hat, durchschaut er jedes Ding; und wenn er jedes Ding durchschaut hat und nun irgendein Gefühl empfindet, ein freudiges oder leidiges oder weder freudig noch leidiges, so beobachtet er bei diesen Gefühlen die Gesetze der Vergänglichkeit, der Aufhebung, der Auflösung, der Entäußerung; und indem er bei diesen Gefühlen die Gesetze der Vergänglichkeit, der Aufhebung, der Auflösung, der Entäußerung beobachtet, hangt er nirgend in der Welt an; ohne anzuhangen wird er nicht erschüttert, unerschütterlich gelangt er eben bei sich selbst zur Erlöschung: 'Versiegt ist die Geburt, vollendet das Asketentum, gewirkt das Werk, nicht mehr ist diese Welt' versteht er da.
Daran brauchst du mich nicht erinnern. Die Erscheinungen (und damit auch Dinge) sind zwar ohne ein Selbst (einen Wesenskern) . Trotzdem gibt es diese Dinge, so wie es auch den Handelnden, sowie auch die Person gibt. Buddha hat nicht gelehrt hat, dass es keine Persönlichkeit gäbe und keine individuellen Züge usw. Das, also eine "Lehre der Unpersönlichkeit" (wie das im online PK - Lexikoneintrag steht) hat er nicht gelehrt.
Für meine Begriffe (ich glaube, ich habe dir das schonmal per PN geschrieben) geht es darum, zu erkennen, dass in den Erscheinungen an sich nichts Eigenes (denen zugehörig) ist. Also es geht darum, bestimmt geartetes Bewusstsein, Geist zu erkennen. Also so gesehen geht es drum, das Eigene zu erkennen und sich auch durch solches Erkennen davon zu lösen.
Das Eigene zu erkennen - das ist für mich zum einen auch das was Kant beschreibt.
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Du solltes MN 44 mindesten 3 mal hintereinander nur lese, dann wird dir schon aufgehen was Buddha zeigt im Fall von Persönlichkeit und damit etwas über Täter.
Hier nur ein Zitat aus dem Link von Spock:
Zitat 2. "Ehrwürdige, man spricht von 'Persönlichkeit, Persönlichkeit
[2]'. Was wird vom Erhabenen Persönlichkeit genannt?"
"Freund Visākha, die fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird, werden vom Erhabenen Persönlichkeit genannt; das heißt,
- die Daseinsgruppe der Form, an der angehaftet wird,
- die Daseinsgruppe des Gefühls, an der angehaftet wird,
- die Daseinsgruppe der Wahrnehmung, an der angehaftet wird,
- die Daseinsgruppe der Gestaltungen, an der angehaftet wird, und
- die Daseinsgruppe des Bewußtseins, an der angehaftet wird.
Diese fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird, werden vom Erhabenen Persönlichkeit genannt."
Bei Aussagen von Buddha ist es immer wichtig auch mal den Umkehrschluß zu bedenken.
Das Anhaften an den Daseinsgruppen ist Persönlichkeit.
Persönlichkeit ist das was mein, ich, selbst behaupten kann. Denn nur dieses kann anhaften, weil dann, das ist Mein, das bin Ich, das ist mein Selbst durch das Anhaften an den Daseinsgruppen da ist. Doch Persönlichkeit weiß nichts davon das es anhaftet. Persönlichkeit glaubt das es die Daseinsguppen ist und das diese sein Eigen sind.
Was ist dann das das nicht anhaftet?
(Umkehrschluss: wenn es etwas gibt das an den Daseinsgruppen anhaftet muss auch etwas sein das nicht an den Daseinsgruppen anhaftet, das hier eben nicht Person sein kann.)
Das, dass nicht an den Daseinsgruppen anhaftet, kann nur das sein was ich als "Ich", ohne Eigenschaft von mein, ich, selbst, bezeichnen möchte. Dieses Ich kennt kein mein, kein Ich, keine Selbst es kennt nur Ich und ist die Daseinsgruppen. Kann also nicht an den Daseinsgruppen anhaften, weil es das wirklich ist, im Gegensatz zur Persönlichkeit die nur durch in Besitznahme der Daseinsgruppen Persönlichkeit mit, das ist Mein, das bin Ich, das ist mein Selbst zur Persönlichkeit (Täter) wird.
Also entweder Persönlichkeit oder ich. Persönlichkeit HAT Daseinsgruppen, Ich IST Daseinsgruppen.
Der Täter ist also immer Persönlichkeit.
Das Ich kann kein Täter sein da es keine Persönlichkeitsmerkmale hat, weil es nicht ergreifen kann was es sowieso ist.
Bei der Tat gibt es auch wieder einen Unterschied.
Es gibt immer Taten sowohl von der Persönlichkeit als auch vom Ich. Darum ist Karma ein Universelles. Tat ist immer Tat und für jedes fühlende Wesen unvermeidbar.
Doch Persönlichkeit tut wegen seiner Unwissenden Anhaftung an die Daseinsgruppen und darum kann auch nur die Persönlichkeit leiden, weil ihre Ziele nie die Persönlichkeit zufriedenstellen werden.
Das Ich das schon, weil die Daseinsgruppen Wohlfühlen wollen, ist darum Tat begehend. Doch dieses Tun hat nie das Ziel etwas zu haben/als Eigen besitzen, zu sein oder Darzustellen(Selbst sein) zu wollen.
Das fühlende Wesen ohne Persönlichkeit kann nicht leiden, aber durchaus geboren sein, krank werden, altern , sterben. Es leidet nicht daran, aber wenn es eine Persönlichkeit gibt die sein geboren, krank, altern, sterben als Leiden interpretieren kann, dann wird das nicht leidende fühlende Wesen als Leidend interpretiert. Diese Interpretation ist aber Ergreifendes Anhaften und damit das Übertragen eigener Erfahrungen auf ein Wesen das nichts davon weiß und einfach nur lebt und erlebt.
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