Beiträge von Gluecklichsein im Thema „Ist der Buddhismus zu lieb?“

    ..wer loslassen kann, lässt los, GERADE mit BEsitz. Wer loslassen kann, kann auch besitzen. Wer nicht besitzt, kann dagegen anhaften


    Da fällt mir Ajahn Chah ein, der mal einem Mönch, der mit Geld umging, aber nach eigener Aussage nicht daran haftete, erwiderte: "Ich glaube Dir, wenn Du ein Salzkorn essen kannst, ohne einen salzigen Geschmack in Deinem Mund zu erleben" (Stillness Flowing, The Life and Teachings of Ajahn Chah)


    Ich glaube das "Loslassen" im Grunde etwas anderes bedeutet als willentlicher Verzicht. Loslassen ist etwas, was auf natürliche Weise geschieht, wenn die Praxis soweit ist. Das kann man nicht erzwingen. Bezüglich Deines Beispiels des Kampfs wegen Familie und Beruf kann ich das sehr gut nachvollziehen. Der Glaube, man müsse kämpfen, zeigt m. E. nur auf, wie stark unsere Anhaftungen tatsächlich sind. Vor allem eben, wenn wir Haushälter und Laien sind. Die Regeln des Vinaya sollen den Weg zu Nibanna erleichtern, nicht erschweren. Haushälter haben es viel, viel schwerer. Da darf man sich eingestehen, dass die Fallhöhe eben sehr hoch ist. Deswegen ist die Lehre des Buddha bestimmt nicht "lieb". Sie ist ernüchternd und im besten Falle ent-täuschend. Diese Welt friedlicher zu machen kann auch nur eine Frucht des eigenen Bemühens aber nicht Selbstzweck sein. Es gibt kein richtiges Leben im Falschen. Soweit meine 5 Cent...

    Und mir fällt eine Erzählung von Ayya Khema ein, in der sie von einem Mönch sprach, der eine sehr teure Tasse (so meine ich mich zu erinnern) besaß. Vom Sinn her: Alle tuschelten, wie es sein könne, dass ein Mönch ohne Besitz so eine dekadente Tasse besitzt. Bis es einer aussprach. Darauf erwiderte er: "Für euch mag es eine teure Tasse sein, für mich ist sie bereits kaputt". Der Dalai Lama trägt oder trug eine Rolex....

    Wenn man als eltern darauf beharrt, dass sie sich nach was Süßem die Zähne putzten, dann setzt man nicht sein interesse gegenüber dem interesse der Kinder druch. Sondern man handelt "sorgend" im langfristigen Interesse (gesunde Zähne) gegenüber dem kurfristigen Interesse ( nicht Putzen wollen) . Die Qualitäten die gefragt sind, sind Geduld und Freundlichkeit mit dem man bei dem was sinnvoll ist beharrt. Man muss weder aus der Geduld noch aus der Freundlichkeit herausfallen. Man beharrt nicht auf dem Zähneputzen weil man es will und diesen Willen druchsetzen will, sondern es ist eine Freundlichkeit, andere vor Schaden zu bewahren. Die Situation ist nicht so verschieden - die Kinder sind trotz allem nicht begeistert, Zähne putzen zu müssen - aber der Rahmen ist ein anderer: Es ist nicht die Grundstory, von dem eignen und eisernen Willen der sich gegen die bösse Welt durchsetzt. Sondern es entsprint aus einer fruendlichen Sorge um die Zahngesundheit anderer.

    Genau das meinte ich mit meinem Beispiel. Danke! Und danke vor allem für das Zitat aus dem Herzsutra. Es trifft es sehr gut.

    Buddha hat Ordensregeln für Mönche und Nonnen erlassen. Er sprach auch zu "Laien". Ich denke man kann sehr gut westlich angepassten Buddhismus praktizieren und die Welt sehe vermutlich friedlicher und respektvoller aus, wenn mehr dies täten. Das Ziel ist weniger Leiden und das ist nicht nur dem Klosterleben vorbehalten. Wer loslassen kann, lässt los, GERADE mit BEsitz. Wer loslassen kann, kann auch besitzen. Wer nicht besitzt, kann dagegen anhaften

    Zuallererst möchte ich euch allen für eure Zeit und Hilfe danken!!!


    Der Faden hat mir geholfen nachzudenken. Ich denke es ist Angst die mich blockiert hat! Der Buddhismus ist nicht zu lieb. Ich bin es wesentlich aus Angst. Es ist nicht der Buddhismus der zurückstecken fordert. Ich stecke zurück aus Angst. Tschakka, Selbstbewusstsein und die Härte anderer überzeugt dann sehr, da es meine Ängste kompensiert. Doch merke ich wie müde das macht. Und das ich das nicht bin. Und imitieren macht noch müder.

    Loslassen bedeutet keine Gleichgültigkeit. Und Mitgefühl bedeutet nicht alles hinnehmen. Wer seine Kinder liebt, muss auch mal streng sein und gegen ihren Willen handeln. Dies ist bei Erwachsenen nicht unbedingt anders, scheint mir nun. Wenn der Antrieb Liebe und nicht Neid, Hass oder Verblendung ist, darf Härte sein. Sie muss es sogar manchmal. Wer immer nur lächelt und sich duckt, zeigt keine Liebe, sondern Angst.

    Ich möchte mich ausdrücklich für manche Worte hier entschuldigen. Ich wollte nicht die Gefühle derjenigen verletzen, die die Empfehlungen für Bodhisattva folgen. Sie sind mit vollem Herz dabei und verdienen Respekt und Anerkennung. Die Empfehlungen scheinen mir persönlich zu sehr das Wohl der Täter alleine und nicht das der Geschädigten zu sehen. Und Metta umfasst alles, da es kein Getrenntes gibt. Aber vielleicht interpretiere ich es falsch.

    Ich wünsche allen einen schönen Abend. _()_

    Nein, das sind hier sicher nicht viele ;) Aber die sech zitierten Empfehlungen wurden als "Einstieg" genannt. Und somit sind sie wohl für manche integraler Bestalndteil des Buddhismus. Ich weiß, dass es nicht DEN Buddhismus gibt. Aber meine Skepsis bestätigt sich natürlich

    Nun, es gibt da ein großes Spektrum an Ansichten innerhalb des Buddhismus.

    Ayya Khema ist natürlich eine hochangesehende und ehrenwürdige Lehrerin, keine Frage. Aber sie ist in meinen Augen auch sehr repräsentativ für den Theravada-Buddhismus, dem sie angehört.

    Die Theravadins können sehr orthodox sein (z.B. indem die Mönche keine Fahrzeuge führen, kein Geld berühren und nicht mit Mitgliedern des anderen Geschlechts sprechen, wenn sie mit diesen allein im Raum sind...), insofern passt das auch, dass A.K. sich in solchen Hinsichten recht orthodox äußert. Das wird jetzt hoffentlich nicht als Abwertung des Theravada verstanden, aber ich glaube, dass man schon sagen kann, dass innerhalb des traditionellen Theravada da zum Teil relativ strikte Positionen vertreten werden. Da sehe ich schon öfter auch die Tendenz, dass das weltabgewandte Mönchsleben als die einzige Art gesehen wird, wirklich so richtig den Buddhismus zu leben.


    Da gibt es auch pragmatischere Strömungen. Insofern: Ja: Man kann wohl schwer traditionellen Theravada-Buddhismus praktizieren und als Anwalt (oder Polizist, Lehrer...) arbeiten. Das ist aber nicht "der Buddhismus", sondern eine Spielart davon. Eine wichtige, aber eben nicht die einzige. Das war ja letztlich schon vor sehr langer Zeit ein Grund, warum sich mit dem Mahayana eine Art Reformbewegung abgespaltet hat. Nochmal: Mahayana ist nicht per se besser (oder schlechter) als Theravada, aber es werden andere Schwerpunkte gesetzt. Aber wenn man einen sozial aktiven, oder gar aktivistischen Buddhismus sucht, wird man zum Teil wohl auch in anderen Strömungen Lehrern folgen wollen.

    Die 37 Übungen des Bodhisattva sind m.W. Mahayana. Somit haben wir sowohl Theravada mit sehr strenger Ausrichtung und auch Mahayana mit diesen....m.E. zweifelhaften Empfehlungen.

    Hallo,


    vielen lieben Dank für die vielen Antworten. Sie alle helfen mir sehr! _()_ Ich möchte zuerst auf eine Antwort eingehen, da die perfekt zu meiner Frage passt:

    Diese Empfehlungen decken sich mit meiner Hypothese. Manches kann man ja noch mitfühlend für alle Seiten interpretieren. Wenn jemand schlecht redet, dann ist dies eine gute Lekton nicht in Groll oder Rache zu verfallen, sondern loszulassen. Ihn als Freund sehen, der verblendet ist. Aber wenn mir einer Besitz wegnimmt, soll ich meinen Verdienst und Besitz widmen? Wenn einer mein Haus ausraubt und die Lebensexistenz meiner Familie oder Freunde stiehlt, werde ich nicht daraufhin meinen (jetzt seinen) Hof kehren, damit er es schön sauber hat ;) Ich gehe zur Polizei. Wenn mir jemand den Außenspiegel abtritt aus Hass, werde ich nicht mit Groll oder Hass antworten. Aber ganz sicher seine Versicherung um das Geld bitten, um meinen Schaden zu begleichen. Oder würdet ihr sagen "macht doch nichts, tritt doch den anderen ab...ach was nimm das Auto, du bist mein Freund?" Wenn mir jemand den Kopf abschneiden will, werde ich primär dafür sorgen mich zu schützen. Metta schließt wie ich schrieb doch beides ein, mich und andere. Dass ich das manchmal vergesse, dafür sind auch solche Empfehlungen verantwortlich. Die man gemeinhin dem Buddhismus auch zuschreibt. Und leider nicht zu den vielen Antworten hier passen, die mich ermutigt haben, alles verzerrt zu betrachten. Sicher nicht jede strebt an Bodhisattva zu sein. Dennoch...

    Ein Effekt der Praxis wäre dann, nicht "lieb" zu sein, sondern die Ängste vor den Bedrohungen von außen anzusehen, und beispielsweise zu untersuchen, ob Kampf wirklich die erforderliche Herangehensweise ist.

    Und das Ergebnis dieses Ergebnisses wäre nicht Mitgefühl, sodass man zurücksteckt? Ich weiß Metta schließt einen ein. Dass übersehe ich gerne...

    Ja Aravind deine Erfahrung täuscht dich nicht! Ich bin sehr ängstlich. Wie meinst du das mit dem künstlichen Gegensatz? Künstlich weil Buddhismus im Wesen anders ist und Gegensatz weil ich Projektionen erzeuge...könnte das sein :-/

    Ich glaube, es wäre gut, wenn wir in den einzelnen Beiträgen dazu schreiben, was genau wir unter dem Begriff "kämpfen" verstehen.

    Heißt das "draufhauen" oder "irgendwas unethisch mit Macht durchdrücken" oder "schießen" oder "sich mit aller Kraft intensiv für etwas einsetzen, ohne die Gegenseite aus dem Blick zu verlieren" oder was?

    In meinem Beitrag war es die letzte Definition.


    Es war Letzteres. Wobei zugegeben bei bösen Mächten das Mitgefühl mangeln kann. Aber es ist niemals draufhauen aus purem Egoismus. Das ist nicht das was ich damit meine

    Ja, ich glaube ich verstehe. Ziele mit Ehrgeiz, Willen und Leidenschaft lassen sich verfolgen OHNE anzuhaften. Und wenn dabei nicht das Ego, sondern Mitgefühl bestenfalls der Motor oder zumindest mit gedacht ist...dann lassen sich Buddhismus und westliches Zielestreben vereinen. Wolltest du das sagen?

    Mir geht es gar nicht nur um Extreme. Sich hohe Ziele stecken und ehrgeizig Verbesserung suchen, das kann auch in gesundem Maß erfolgen. Sich verwirklichen und Dinge kreieren. Das geht aber nicht einher mit reinem Loslassen und Akzeptanz dem Gegenwärtigen. Ich hoffe ihr versteht die Widersprüche, die ich sehe

    Ich danke euch von Herzen für die vielen Antworten. Der Austausch hilft mir sehr!


    Ich kann fich gut verstehen, um meine kinder vor tot oder folter zu schützen würde ich vermutlich auch zum berserker, alerdings weis ich das es eine anhaftung ist die früher oder später leid bringen wird (aber ich hoffe dan kann ich loslasen) so nun mal fiel dazu das dir wenig hilfreich sein wird.

    Hilfreich zum Austausch sehr sogar! Denn genau das ist ja ein Punkt, bei dem ich wankele. Um seine Kinder kämpfen ist von Natur aus keine Entscheidung. Solange diese schutzbedürftig sind, liegt es wohl in der Natur dass man für sie kämpft und da ist. Dies als Anhaftung zu werten, die per se negativ ist...das finde ich fragwürdig!!! Und irgendwo auch traurig als Auffassung. Resultat ist dass ein zurückgezogener Mönch, der allem entsagt und nichts mehr anhaftet, ein Idealzustand wäre. Das mag für Mönche und Nönnen ein ideales Leben sein. Aber jeder ist anders. Und die Mehrheit der Menschheit sind ganz natürlich Nicht-Asketen.


    Ayya Khema ist natürlich eine hochangesehende und ehrenwürdige Lehrerin, keine Frage. Aber sie ist in meinen Augen auch sehr repräsentativ für den Theravada-Buddhismus, dem sie angehört.

    Die Theravadins können sehr orthodox sein (z.B. indem die Mönche keine Fahrzeuge führen, kein Geld berühren und nicht mit Mitgliedern des anderen Geschlechts sprechen, wenn sie mit diesen allein im Raum sind...), insofern passt das auch, dass A.K. sich in solchen Hinsichten recht orthodox äußert.

    Danke Grashüpfer! Du hast recht, ich sollte bei den vielen Strömungen nicht den buddhismus pauschalisieren. Vielleicht sind Zenies hier grundsätzlich anderer Ansicht als die beschriebenen Theravadins. Deine Hinweise, dass dies nicht als Abwertung gemeint ist, finde ich sehr sympathisch. Ich glaube, es ist klar wie du es meinst. Und mir hilft es sehr da es nachvollziehbar ist. Ich sollte nicht gleich orthodoxere Lehrer nehmen, um Dinge zu finden, die gleich Unsicherheit stärkt.

    Und im Vajrajana wird in friedvolle und zornvolle Buddhaaktivität unterschieden.Und die zornvolle Aktivität ist zwar auch von Mitgefühl getragen, lieb im westlichen Sinn ist die aber auch nicht.

    Herzlichen Dank für den Hinweis zur zornvollen Buddhaaktivität. Das werde ich recherchieren. Falls du Links oder auch Sutren kennst, würde ich mich sehr freuen!



    Danke euch allen, auch wenn ich in der Kürze nicht allen Antworten umfassend gerecht werde. Sie alle helfen sehr und ich bin froh um jede Antwort _()_

    Vielen, vielen lieben Dank für diese vielen Antworten. Ich bin sehr glücklich, dass gleich so viele geschrieben haben.

    Es gibt buddhistische Richtungen, in denen sowas in die Praxis integriert wird. Man bekommt dann Methoden, um das zu tun, was nötig ist, ohne unnötigen Schaden bei anderen und sich selbst anzurichten.

    Kannst du kurz mehr dazu schreiben? Welche Methoden können dies sein?


    Ich bin dieser - auch auf kommunikativer Ebene - befreienden Lehre sehr dankbar.

    Vom bloßen Sitzen und sich Einreden, ich müsste mehr Mit-Gefühl haben oder ständig Los-Lassen-können ändert sich noch nichts. Das ganz muss mit Erfahrung, Wissen, Einsicht und ständiger Reflektion sowie Achtsamkeit im Alltag untermauert werden.

    Ja, das kann ich nachvollziehen. Sehr sogar. Vielleicht vergesse ich dass Metta auch sich selbst einschließt. Aus Sicht des Buddhismus bedeutet für mich für sich eintreten gelegentlich auch vor den Kopf stoßen. Vielleicht habe ich hier ein verzerrtes Bild. Gerade der mittlere Weg ist wohl etwas, was ich dabei ausblende

    Die Härte der Welt ist nicht etwas der Welt von sich her Innewohnendes, sondern das Resultat menschlichen Handelns, wenn es durch Leidenschaften geprägt ist.

    Sie ist das Resultat das stimmt. Aber wohl auch innewohnend. Raubtiere jagen zur Selbsterhaltung. Solche Triebe und Züge sind Teil der Natur. Wenn Menschen Instinkten und dem Ego folgen, handeln sie ähnlich. Es ist dann nicht nur das Handeln, sondern auch Konstitutionen die inne wohnen. So denke ich

    Das schließt aber nicht aus, dass es die bewusste Entscheidung geben kann, zu handeln. Wenn jemand anderes zu Schaden zu kommen droht, dann kann es nötig sein, zu intervenieren. Zum Beispiel bei einer Prügelei, die zu eskalieren droht, mit schweren Verletzungen. Oder wenn Menschen gemobbt und schikaniert werden. Und so weiter...

    Das ist interessant. Ich hätte tatsächlich geglaubt ein Buddhist würde tendenziell zuschauen. Die Nonne Ayya Khema sagte einmal in einem Vortrag, dass Anwälte schwer nach buddhistischen Prinzipien handeln können, da sie urteilen und Karma beeinflussen zu versuchen (sinngemäß wiedergegeben. es ist länger her). Das fand ich damals nicht nachvollziehbar, da es sicher wohlherzige Anwälte gibt, die versuchen Unschuldige zu verteidigen und das ist doch eine gute Tat. So speicherte ich wohl ab, dass Buddhisten zu Passivität neigen. Vielleicht ein Trugschluss.

    Buddhismus hat die Fragestellung, wie man unabhängig von Umständen glücklich wird.


    Die Fragestellung, wie man für sich und seine Familie günstige Umstände schafft ist eine andere Fragestellung. Und die Antwort auf letztere Frage kann doch auch Biss und Härte einschließen.


    Warum sollte denn das was zu dem einen Ziel führt zum anderen führen? Warum sollte es "heilsam" sein sich durchzusetzen? Warum sollte das was "heilsam" ist dazu führen dass man sich durchsetzt?

    Warum ist dies eine andere Fragestellung. Ist diese Frage nicht auch durch den achtfachen Pfad zu sehen?
    Sich durchzusetzen kann das Selbstbewusstsein stärken. Es kann auch einfach Schaden abwenden. Ersteres ist heilsam, zweiteres lebensnotwendig

    wenn man nur noch kämpft, ist auch was nicht in Ordnung.


    Liebe User19823, dieser Spruch hat mich ehrlich gesagt sehr berührt. Ich glaube, ich habe zu wenig den mittleren Weg im Blick. Danke!

    Hallo,

    die Frage ist banal aber beschäftigt mich sehr. Ich habe früher viel über Buddhismus gelesen (praktiziert) und bin kein absoluter Anfänger. Dennoch habe ich das Gefühl, der buddhistische Weg würde nicht angemessen auf die Welt in ihrer Härte reagieren.
    Mir hat Buddhismus mal sehr geholfen und war heilsam. Und später im Leben war von mir Biss und Härte in einer schweren Phase gefordert. In der bloßes Sitzen, Metta und Loslassen nicht die Lösung sein konnte. Hier musste ich für meine Familie kämpfen und gewinnen.


    Die Welt voller Egos in ihrer Ellbogenwelt benötigt oft Härte und Zielstrebigkeit. Gerade wenn man Verantwortung für andere übernimmt. Sich (beruflich) durchzusetzen braucht klare Ziele und den Biss diese anzugehen.

    Den Widerspruch zwischen Loslassen+Akzeptanz und Dinge (zu seinem Vorteil) zu bewegen - das ist für mich oft schwer zu vereinen! Und dann bewegen mich banale Fragen...

    wenn man ein Team als Fan anfeuert, aus Spaß mitfiebert und dies Ablenkung vom Alltag und Freude bereitet...ist das nicht Anhaftung? Ist sportlicher Wettbewerb in dieser Art kritisch zu sehen? Mit seinen Fouls und seinem Ehrgeiz? Was ist von Boxen, Eishockey etc. zu halten? Sind diese als Buddhist nicht seltsam in ihrer Härte?

    Das sind alles lose Gedanken und ich hoffe, ihr versteht den Widerspruch in meinem Kopf? Ich bin für jede Meinung sehr dankbar und freue mich auf den Austausch hier!