Beiträge von Dharma Buddy im Thema „23. / 24. Oktober 2021 International Queer Buddhist Conference“

    Liebe @S-Mater ,


    Du hast natürlich Recht. Und ich glaube auch, dass die positiven Rückmeldungen die negativen bei Weitem überwogen. Ich meine aber, dass wir uns der Realität stellen müssen und da ist es eben so, dass es auch im Buddhismus einige Extremisten gibt. Und auch wenn die meisten Buddhisten in der Welt tolerant sind, demonstrierten einige z.B. in Taiwan zusammen mit christlichen Fundamentalisten, die Extrempositionen bezogen, in erster Reihe gegen die Einführung der Ehe für alle. Es sind eben nicht nur die abrahamitischen Religionen, bei denen Intoleranz ein Problem ist. Ich meine, dass auch wir Buddhist:innen nicht besser sind als andere Menschen. Wir leiden alle an der Negativität oder daran dass wir es besser wissen und uns zu allem äußern und vor allem urteilen zu können. Und ja, ich bin aber so dankbar, dass Du mich daran erinnerst, dass dies nur ein Teil der Wirklichkeit ist und alles in allem die positiven Erfahrungen doch bei Weitem überwiegen.

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    Es gibt jetzt übrigens in der Bundesregierung erstmals einen Queer-Beauftragten:


    Zitat

    Sven Lehmann ist der erste Queer-Beauftragte der Bundesregierung. Der Grünen-Politiker will sich für mehr Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt einsetzen - und hat ganz konkrete Pläne.


    "Familie ist so bunt wie das Leben"

    Danke für den Link. Das war aber nicht das Thema der IQBC, um beim Thread zu bleiben. Bei der IQBC ging es nicht im Politik, sondern eine Sichtweise, die es meiner Ansicht sonst nicht so oft gibt. Ich glaube, dass der Buddhismus sind Identitäten bewusst ist, aber nicht an ihnen klammert.

    Und das ist meiner Ansicht wichtig. Zu glauben, man würde keine Identitäten besitzen, halte ich für absurd. Wir sind alle geprägt durch unsere Erziehung, durch unsere Kultur, Überzeugungen usw. Diese Dinge sind unglaublich stark und ich glaube nicht, dass wir uns einfach von ihnen lösen können. Gerade die heftigen und hasserfüllten Diskussionen in sozialen Medien beweisen das doch. Die Dinge, die uns prägen, besitzen aber auch einen Anpassungsdruck - und mit diesem gerät man auch manchmal in Konflikt.

    All dies wurde in Vorträgen reflektiert, von denen einige wenige hier oben dank void hier stehen. Aber es gab auch sehr viele Workshops, die parallel stattfanden. Und die waren meiner Ansicht das Wichtigste. Nur gab es von diesen keine Aufzeichnungen, da es in Workshops eben hinderlich ist, wenn persönliche Äußerungen auf Youtube sind.


    Das Wichtigste an der Konferenz war für mich, dass es neue Beiträge gab und Stimmen, die man sonst nicht hört, weil sie auch an der politischen Diskussion nicht beteiligen sondern andere Schwerpunkte setzen: Dharmaarbeit, soziale Arbeit and auch die wissenschaftliche Untersuchungen.


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    Morddrohungen zu bekommen liegt nie am Thema.


    Mögen wir alle Glücklich sein

    In Metta🙏

    Am liebsten würde ich sagen: "Ja und nein."


    Einerseits hast Du Recht. Der, der eine Morddrohung ausspricht, ist ein gefährlicher Extremist. Diese Menschen würden ihr Leben für ihre Ansichten opfern. Es gibt für sie nur zwei Arten von Menschen: die, die so denken wie sie und die, die es nicht tun. Und diese werden mit allen Mitteln fertig gemacht. Bis zur Gewalt.


    Aber es gibt einen anderen Aspekt. Es gibt Themen, die "vergiftet" werden, so dass zwischen Gruppen, die unterschiedliche Dinge denken, keine Diskussion mehr möglich ist. Wenn Du Dich umsiehst, werden Dir schnell einige Themen einfallen - denk z.B. an Maskenpflicht. Themen wie "gendergerechte Sprache" aber "LGBTQIA+" gehören dazu. Wenn dieses Gift wirkt, siehst Du es, dass es bei Diskussionen keinerlei Mitgefühl gibt - es gibt nur noch Hohn, Spott, Verachtung und Aggression. Und diese Aggression schlägt sehr schnell in Gewalt um, gegen Sachen und gegen Menschen.


    Was will ich damit sagen? Wenn Du mit einem Thema wie "Queerness" und "Feminismus" an die Öffentlichkeit gehst, stehst Du in einem ständigen Shitstorm. Wenn diese Themen auf Facebook abgekündigt werden, gibt es Buddhisten (es sind eigentlich nur Männer), die sich getriggert fühlen. Praktisch niemand fragt nach: "Interessant, worum geht es Euch denn? Wie fühlen sich den queere Buddhistinnen und Buddhisten?" sondern die meisten haben eine Meinung - entweder positiv oder negativ. Die negativen Meinungsäußerungen bilden ein breites Spektrum:

    • ostentatives (also besonders betontes) Unverständnis: "Ich weiß nicht, was das soll" oder "Ich kann da nur den Köpf schütteln."
    • Ablehnung durch Hohn: "queere Buddhisten - da kann ich doch nur lachen."
    • Ablehnung durch harte Abgrenzung: "Das ist Gendergaga!"
    • Ablehnung durch harte Ausgrenzung: "Ihr macht Identitätspolitik. Das hat mit Dhama nichts zu tun!"
    • Ausübung von Druck: "Hört sofort auf mit dieser Konferenz!"
    • Drohungen gegen queere Monastics
    • Morddrohung gegen queere Monastics

    Du siehst hier eine Steigerung. Der erste Punkt ist harmlos. Ich persönlich finde ihn sehr ungeschickt. Ich nehme ihn aber auf, weil er eine bestimmte Funktion hat. Er trennt den Geist und somit Welt in zwei Gruppen: Diejenigen, die etwas tun, was die andere Gruppe nicht mehr nachvollziehen kann. Und es wird auch keinen Versuch mehr unternommen, das nachzuvollziehen. Das Urteil ist gefällt. Ab da steht die Welt fest: Es gibt zwei Seiten und ich positioniere mich. Und das Wichtigste: Ich will an dieser Position auch nichts mehr ändern und gebe es auf, die anderen zu verstehen, ernsthaft auf Argumente einzugehen usw. Die anderen sind eben "die anderen" und meine Äußerungen haben nur noch den Zweck, eine Abgrenzung zu zementieren. Diese Abgrenzung ist noch keine Ausgrenzung. Aber ich meine, es ist der Beginn einer sehr gefährlichen Tendenz. Die Welt ist durch einen tiefen Riss gespalten und man beginnt sich mit dieser Spaltung zu identifizieren. Die Frage nach einer Versöhnung von Gegensätzen gerät in den Hintergrund.


    Aber alle weiteren Äußerungen sind Steigerungen. Die Spaltung ist vollzogen und es kommt immer mehr Gift ins Spiel. Das Thema "Was sagt Buddhismus zu Queerness?" oder "Gibt es buddhistische Unterdrückung von Frauen und Queers?" tritt mehr und mehr in den Hintergrund. Stattdessen tritt das Gift, das in gesellschaftlichen Diskursen verspritzt wird, immer mehr in den Vordergrund. Es geht nicht mehr um Menschen mit ihren Erfahrungen, Meinungen und ihrem Dukkha, sondern sie sind Akteure in einem (weltweitem) Kampf: "Gendergaga" oder "Identitätspolitik" gegen die "Vernunft" oder "natürliche Ordnung". Dass das so ist, kann man sehr gut erkennen, da die Kritik vor der Konferenz stattfindet. Man wartet ja überhaupt nicht, was auf der Konferenz gesagt wird und ob die Buddhist:innen dort nicht vielleicht einen "mittleren Weg" finden, der die Extreme von Nihilismus (also Nivellierung aller Unterschiede) oder Identitätspolitik (also Zementierung von Unterschieden) umgeht. Allein diese Frage spielt keine Rolle mehr: Es ist egal, was die anderen sagen, sie sind nur noch Zielscheibe der eigenen Argumente.


    In den letzten beiden Punkten entsteht eine echte Zielscheibe. Die Identifikation mit der eigenen Haltung, dem eigenen Verständnis des Dharma, ist so groß geworden, dass sie alles überschattet. Das Andere ist nur eine Bedrohung, die aufgehalten werden muss.


    Ich muss mich jetzt für diese langen und oberlehrerhaften Ausführungen entschuldigen und ich bin auch nicht die richtige Person, so etwas zu erklären, aber das ist Wahrnehmung von einem Shitstorm, indem man ständig steht, wenn man dieses Thema öffentlich anspricht. Ich sehe nicht nur die beiden extremen Enden dieser Eskalation (also den ersten und den letzten Punkt), sondern ich sehe die Übergänge. Es ist ein Spektrum, das sich immer mehr steigert. Und es steigert sich, weil in allen Menschen Verblendung und Hass schlummern und weil gesellschaftlich diese Themen gezielt "vergiftet" werden.


    Klar sind (Mord-)Drohungen schlimm und unakzeptabel und man muss dies anzeigen. Aber aus meinen Erfahrungen sind sie die Spitze einer Eskalation, die eher harmlos beginnt, aber einem gewissen Zeitpunkt des Geist vergiftet. Und ab einem gewissen Zeitpunkt ist so viel "Gift" im Geist, dass man es nicht mehr schafft es, davon frei zu werden. Ich glaube, dass vielleicht Dharmafreund:innen helfen können oder Dharmalehrende, aber allein kommt man nicht mehr raus. Und wenn dann extremistische Dharmalehrende (wie z.B. oben genannte Mönch in Myanmar) diesen Hass öffentlich unterstützen, dann sind wir bei den letzten beiden Punkten der Liste.


    Ich hoffe, dass jetzt klar ist, was ich meine und dass ich es nicht zerredet habe. Du hast Recht: Es liegt nie am Thema. Der Grund ist unser Verlangen nach Trennung der Welt und der in uns schlummernde Hass und die in uns schlummernde Verblendung, die uns hindert, das zu erkennen. Aber dann liegt es doch am Thema, weil es Themen gibt, die gezielt "vergiftet" werden. Das Gift dringt in Form in uns ein. Es sind verzerrte Positionen, überpointierte Positionen, Spott, Hohn bis hin zu reinen Fehlinformationen. Du kannst die ganze Bandbreite sehr gut sehen bei Themen wie Adoption durch gleichgeschlechtliche Paare - die Themen der Kampagnen in Deutschland, Frankreich aber auch Taiwan waren fast identisch. Zum Schluss geht es gegen die Wahrheit und es werden nur noch erfundene Horrorszenarien gemalt, die im krassen Gegensatz zur Realität und allen Untersuchungen stehen. Aber sie sollen bewirken, dass sich Menschen von der Realität völlig abwenden: "Vielleicht ist das falsch, aber warum sollte es nicht so kommen?" Spätestens dann bekämpft der Geiste keine echten Missstände, sondern nur noch (von außen) konstruierte Feindbilder, die man man selber kultiviert.


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    Aber die Drohungen, die es ja auch in Deutschland gegenüber queeren Buddhisten gibt, die als einziges "Verbrechen" nur etwas anders als der Mainstream sind, diese Drohungen von "unseren" Buddhisten, das läßt mir die Kinnlade runter fallen. ..


    Ich glaube, dass Morddrohungen von Buddhisten (ich wähle bewusst die männliche Form) gegen queere Menschen die absolute Ausnahme sind - aber sie kommen natürlich vor. Ich bin ziemlich erstaunt, dass das nicht bekannt ist.


    Der letzte Fall stammt aus 2019 und wurde auch von Wissenschaftler:innen untersucht und ich wurde von ihnen darauf hingewiesen. Was ist passiert? In Myanmar wurde ein Bibliothekar von seinen Kollegen so gemobbt, dass er Selbstmord beging. Das führte zu einem Aufschrei in der queeren Community: https://www.dw.com/en/gay-libr…lgbt-community/a-49375470 Ein kontroverser Mönch (angeblich kommt er seinen Anhängerinnen sehr nah), machte sich über den Selbstmord lustig und rief zu Lynchjustiz an schwulen Männern auf: Myanmar Buddhist threatens to kill LGBTQ | Engage!. Und es gibt leider Buddhist:innen, für die die Worte eines Mönches absolut maßgeblich sind.

    Aber das größte Leid entsteht nicht durch solche Extemstpositionen. Ein Wissenschaftler sagte, dass in 60% der Dharmatalks zu den Silas auf Nachfrage Homosexualität immer als Verstoß gegen das dritte Sila gedeutet wird. Und so etwas schafft Leiden. Es ist ja nicht nur bei den Betroffenen sondern es spaltet die Familien. Und Spaltung stimmt hier dieses Mal wirklich. Es handelt sich ja nicht um eine Meinungsverschiedenheit oder gesellschaftliche Frage, zu der es unterschiedliche Positionen gibt, sondern solche Dinge werden als religiöse Position mit Autorität interpretiert. Sie sind somit also auch nicht verhandelbar oder einem Diskurs unterworfen.

    Liebe @User19823, was hast Du denn gedacht? Der Buddhismus war uns ist immer ein Spiegelbild der Gesellschaft. Und die Positionen zu den Rechten von Frauen aber auch queeren Menschen zeigt doch sehr anschaulich, dass auch die Meister nur selten die moralischen Regeln ihrer Zeit in Frage stellen konnten. Die kulturellen Normen waren und sind immer so prägend und konnten weder von Vasubandhu, Buddhagosa oder Tsongkapha in Frage gestellt werden.

    Ich glaube aber, dass Buddha es konnte - aber sonst fallen mit nur sehr wenige ein. Und wir können das auch nicht. Nur weil wir eine tägliche Meditationspraxis haben, Bücher lesen, Retreats besuchen, über Dharma reden, sind wir nicht besser. Auch wir haben unsere Vorurteile und in uns schlummern auch Hass und Verblendung. Und die hindern uns oft genug, mit einem offenen Herz auf Menschen zuzugehen.


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    Bei der IQBC gab es ein kleines Kulturprogramm. Es war der Film Jackfruit von Thuy Trang Nguyen. Ich werde unten noch etwas zu dem Film schreiben, denn sie erzählte noch etwas über den Hintergrund, ihre Motivationen usw.


    Dieses Video müsst ihr Euch wahrscheinlich anklicken und auf Vimeo angucken:

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    Der Altar in dem Film stammt übrigens von ihrer Großmutter. Sie mag die Filme sehr und spielte auch in einigen mit nur nicht in diesem, denn sie verstarb leider. Der Film handelt von drei Frauen aus der vietnamesischen Community. Die Dialoge sind auf Vietnamesisch und Deutsch - wobei die vietnamesischen Dialoge in der vorliegenden Fassung englisch untertitelt wurden. Quam Am - also Guan Yin - spielt eine Rolle sie symbolisiert in dem Film sowohl Mitgefühl, den vietnamesischen Ahnenkult aber auch das Fluide: Quam Am kann als jede Person erscheinen unabhängig von dem Geschlecht.


    Die drei Frauen in dem Film sind sehr unterschiedlich, haben eine Gemeinsamkeit. Sie aller verstoßen auf ihre Weise gegen gesellschaftliche Konventionen. Mit ist genderfluid und hat eine deutsche Freundin. In der vietnamesischen Community wird sie für einen Jungen gehalten. Ihre Mutter Mai findet das nicht gut. Aber sie selbst leistet sich eine Affaire mit einem Deutschen, was in ihrer Community auch nicht gern gesehen wird. Mais Mutter Roan möchte gerne in ihrer Wohnung bleiben, was Mai nicht gut findet. Roan will ihren Altar behalten, obwohl nur Männer einen besitzen dürfen und er eigentlich zur Pagode geschickt werden müsse. Sie verhindert das aber mit dem Argument, er dürfe nicht auseinandergebaut werden. Am Ende des Films bleibt dann die Enkelin Mit bei ihrer Großmutter Roan. Sprich: Alle Frauen finden ihre Wege, ihr Leben zu leben und dabei ggf. gegen Konventionen zur verstoßen.


    Wenn ich es richtig im Kopf habe, meint Thuy Trang Nguyen, dass der Film auch eine Art Symbol ist dafür, dass sich die junge vietnamesische Generation nicht mehr von der deutschen Mehrheitsgesellschaft abkapseln will. Es gibt immer mehr Verbindungen, es entsteht Selbstbewusstsein, durchaus auch gesellschaftlich, und Mut, eigene Wege zu gehen. Gleichzeitig gibt es aber auch ein Interesse an der eigenen Kultur und kulturellen Hintergründen.

    Viel Spaß beim Zuschauen _()_

    In dem Video spricht die Illustratorin Ven. Yodha über die Zeichnungen. Die Figuren sind alle geschlechtsneutral, haben verschiedene Größen, Körperformen, Hautfarben und sind auch unterschiedlich alt. Mir gefallen die Monastics mit Kleidern mit den Flicken am besten.


    Ich muss jetzt auch etwas sagen zur Situation in Australien. Dort gibt es die erste wissenschaftliche Untersuchung, wie sich queere Menschen in ihren Sanghas fühlen und die Ergebnisse sind wirklich nicht gut. Ich verlinke die Studie hier. Es gab sogar Konversionstherapien! Diese wurden in Deutschland vor Kurzem eingeschränkt (aber leider nicht verboten).


    Es ist auch interessant, was Menschen aus Australien berichten. Auch einige asiatische Gemeinschaften sind sehr konservativ und interessanter viel konservativer als in den Heimatländern. In Kambodscha kommt es oft vor, dass zu CSDs die Tempel gezielt queere Menschen ansprechen. Es wurde gesagt, dass das für die kambodschanische Gemeinde in Australien nicht vorstellbar wäre. Das ist ein sehr interessantes Phänomen: In der "Diaspora" werden religiöse Ansicht oft viel konservativer. Sie versteinern gleichermaßen, da sie eine kulturelle Identität bilden, die bewusst oder unbewusst einen großen Stellenwert bildet. Sie gibt Halt, insbesondere Zusammenhalt und erfüllt mannigfaltige soziale, kulturelle und spirituelle Funktionen. Aber diese Identität ist wie ein Eisberg und besteht aus vielen ausgesprochenen Anteilen ("Ich bin kambodschanischer Einwanderer und Buddhist") aber auch unausgesprochenen Bestandteilen, die nicht hinterfragt werden. Und so kommt es zu dem widersprüchlichen Phänomen, dass in einer sehr traditionellen Gesellschaft der Buddhismus in mancher Beziehung offener und "moderner" ist als das, was Auswanderer in einer liberalen Demokratie praktizieren.


    Ich glaube, dass Wichtigste in dem ganzen Zusammenhang ist, dass der Ersteller der Broschüre, Ven. Bhikkhu Akaliko von Menschen, die sich als Buddhisten definieren, Todesdrohungen bekam. Und er ist da auch nicht einzige, auch andere Monastics haben davon berichtet. Fundamentalismus, also das krampfhafte Festhalten an spirituellen und kulturellen Überzeugungen und Identitäten, gibt es leider nicht nur in den abrahamitischen Religionen.

    Hier ist nun ein weiteres Video. Es ist erst jetzt erschienen, da der zugehörige Guide soeben veröffentlicht wurde.


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    @ThomZimm , dann wünsche ich Dir und Deiner Tochter alles Gute! Ich finde es toll, dass Du sie unterstützt.

    Du kannst im Übrigen auch an der IQBC teilnehmen - sie ist selbstverständlich für alle, die das Thema interessiert und die es unterstützen.

    Ob Dir die Vorträge in Deiner speziellen Situation helfen, weiß ich nicht. Ich glaube, in einem On-Site Event wären auch andere Diskussionen und Workshops möglich und es wäre auch einfacher, geschützte Räume zu etablieren.

    Oder vielleicht gewinnst Du dadurch neue Sichtweisen.

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    Auch wenn ich nicht zur queeren Community gehöre, finde ich klasse, was ihr da aufbaut! Ich hoffe, dass ihr breite Unterstützung erfahrt! Das nenne ich mal engagierten Buddhismus! :rainbow::heart::like:

    Vielen Dank. Und ja, es geht um engagierten Buddhismus. Shelley Anderson wurde für den Friedensnobelpreis nominiert. Ken Ireland hat zu den Hochzeiten der AIDS-Krise am vorderster Front gearbeitet und war einer derjenigen, die die Hospiz-Bewegung in den USA aufgebaut haben. Und es gibt noch viele andere, die sprechen werden. Ich freue mich auf Daigan Gaither, der so viel für Menschen mit Behinderungen gemacht hat und spezielle Meditationen anbietet.

    Ayya Yeshe ist ein Ally, eine Unterstützerin, und sie berichtet von ihrer Arbeit in den Slums von Indien. Wenn ihr das Projekt unterstützen wollt, könnt ihr es über Mitgefühl in Aktion tun: Indien: Mädchenheim - Mitgefühl in Aktion e.V. (MiA) Das sind alles Menschen, die sich dem Leid zuwenden, wo sie es finden.

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    Ich glaube, dass der Rat sehr divers ist. Der letzte Rat bestand nur aus Männern und alle kamen aus tibetischen Traditionen. Jetzt gibt es Männer, Frauen, es sind alle Richtungen vertreten, ebenso asiatische Gemeinschaften. Und es gibt auch selbstverständlich auch jemand aus der queeren Community.

    Aber ja, ich glaube, dass der deutsche Buddhismus sehr durch Menschen aus der Mittelschicht geprägt ist. Das ist schade. Ich glaube, dass gilt auch für die queere buddhistische Szene.

    Bei der IQBC wollten wir viele Gruppen repräsentieren und auch Speaker haben, die aufgrund einer Behinderung leiden und denen es deswegen auch wirtschaftlich schlechter geht. All das sind Perspektiven, die wir reinbringen wollen.

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